Triathlon Zeilhard – Olympische Distanz

Nachdem Daniel die Radstrecke in Reinheim inspiziert hatte im Rahmen einer Triathlonstaffel, war heute die volle Distanz angesagt. Gewohnt optimistisch wurde ein Duell zwischen Christian und Daniel anvisiert, Christian betreibt alle drei Disziplinen und bestreitet auch häufiger kürzere Triathlons. Der Start war um 9:30 Uhr bei herrlichem Wetter, es waren noch alle frohen Mutes.

Daniel hatte dieses Jahr schon ein paar mal die Distanz (1000m) trainiert und der Plan an Christians Fersen zu bleiben ging auf. Man hat beim Schwimmen einen nicht zu vernachlässigen Vorteil, dicht hinter jemanden zu schwimmen, sodass Christian nach der Hälfte zu einen kurzen Kraulsprint anzog um einen langsameren Schwimmer zu überholen (er schwamm einen Technikmix zwischen Brust und Kraul). Daniel fühlte sich gut und konnte die Attacke mitgehen, es kamen beide Zeitgleich nach 20 Minuten aus dem Wasser. Beim ersten Wechsel konnte Christian seine Triathlonerfahrung ausspielen (Schuhe schon am Rad) und holte 30 Sekunden raus. Auf der Anfahrt durchs Wohngebiet liesen beide nichts anbrennen, gerade Daniel der wieder einer geliehen Zeitfahrmaschine von Frank fuhr. Christian konnte am Anfang der ersten Runde überholt werden und dann war das Race on. Daniel hatte gute Beine, schonte sich aber natürlich für den Lauf, sodass der Schnitt garnicht soviel schneller war als im Vorjahr, aber es war eben noch Luft nach oben. Überholt wurde Christian genau einmal auf dem ganzen Kurs, mit einem 33,7er Schnitt verbesserte er sich deutlich (+2) zum Vorjahr.
Dann kam das Laufen. Der Wechsel vom Rad aufs Laufen lief allen Unkenrufen zum Trotz ganz gut. Schnell war aber klar, trotz dauerhaft knapp 180er Puls gaben die Beine keine Pace her, von Anfänglich 11km/h ging es auf unter 10km/h. Alle 2km gab es zum Glück Cola. Als dann Daniel von Christian mit gehörig Überschuss bereits nach Runde 2 von 4 überholt wurde, war die Moral dann völlig weg. Auf der letzten Runde waren selbst kleine Kinder schneller, so ist das eben, wenn man nie läuft. Auf der Schlussrunde wurde Daniel von Paula (letztjährige Staffel Teilnehmerin, dieses Jahr zusammen mit Lisa eine kompletten Kurz-Triathlon) dann ins Ziel gezogen, mit dem Hinweis, dass Christian noch eine Runde laufen müsse. Das gab dann natürlichen einen Adrenalischub und das Ziel wurde nach 2:34h durchquert. Wie schlimm der Muskelkater wirklich werden sollte ist noch nicht abzusehen. Christian kam dann nach 2:49 ins Ziel, er hatte ich bei den 4 Radrunden verzählt und fuhr eine mehr (ca. 13 min), musste beim Laufen aber nach 6km der Anstrengung Tribot zollen und auch in Richtung 10km/h verlangsamen. D.h. auf dem Papier hat Daniel die Wette gewonnen, aber es gab (leider oder zum Glück) keinen wirklichen Showdown.

Rennbericht La Provençale Sainte-Victoire : Platz 54 und viel Gaudi

Am 25.04 startete das DGD Racing Team in Person von Moritz beim Jedermann-Rennen "La Provençale Sainte-Victoire" in Aix-En-Provence im Süden Frankreichs. Eine vorangegangene Konferenz in Marseille bot die perfekte Gelegenheit, erstmals in der französischen Szene an den Start zu gehen. Der Wetterbereicht hatte schwere Regengüsse vorausgesagt, allerdings erst am späten Nachmittag. Für die Rennzeit standen die Zeichen auf 15-20 Grad und einem Sonne-Wolken Mix. 

Natürlich wurde die längere der beiden Strecken gewählt: 135km (davon 5km neutralisiert) mit knapp 2000Hm verteilt auf 4 Anstiege und viel Gehubbel. Da es sich also um den ersten Start auf französischem Boden handelte, war der erste Startblock mit immerhin 150 Plätzen für Moritz tabu, und da stundenlanges Warten natürlich auch keine Option ist (Stichwort "Kaltstart"), musste aus ziemlich genau der Mitte der knapp 600 Teilnehmer gestartet werden. Dementsprechend aggressiv ging Moritz in der 5km langen neutralisierten Einrollephase zu Werke um Positionen gut zu machen, denn direkt nach dem Startschuss sollte es bergauf gehen, 4km bei 5%. Leider war das Jedermanns Plan und so konnte Moritz die ersten Attacken nach dem fliegenden Start aus einer eingekeilten Position aus ca. 10. Reihe gut beobachten, ohne jedoch reagieren zu können. Nachdem sich alles etwas beruhigt hatte, wurde folgerichtig die Taktik auf "alles oder nichts" umgestellt und mit 187er Herzfrequenz überholt was zu überholen war. Dies klappte auch soweit ganz gut: Kurz vor der Kuppe war Moritz an allen Fahrern vorbei, die es nicht in die gut 60 Mann starke Spitzengruppe geschafft hatten und hatte deren Ende aus ca. 50m Distanz gut im Blick. Aber die Lücke alleine zuzufahren auf dem nun folgenden Flachstück mit Gegenwind? Keine Chance…

Dementsprechend unzufrieden fand sich Moritz nach der ersten Abfahrt und extremem Gebummel im Flachen (auch die mit 7 Mann vertretenen Teams hatten keine Ambitionen zu führen) dann in einem knapp 200 Mann starken Verfolgerfeld wieder. Der Gedanke an eine richtig gute Platzierung war dahin und so ließ sich Moritz mehrmals zu einem sonst sehr selten zu beobachtenden Verhalten hinreißen: Ein DGD Fahrer führt das Feld längere Zeit im Flachen an. Merci bien à George Dos Santos, der diese Verhaltensauffälligkeit hier ab Minute 5:00 sehr gut dokumentiert hat:

 

 

In den Rückenwindpassagen ab Kilometer 53 nahm das Peloton dann auch richtig Fahrt auf, wobei Moritz bei den Attacken im Flachen meist in kleinere Gruppen mitgehen konnte, die dann aber alle wieder schnell eingeholt wurden. Zumindest die Beine stimmten also und der Plan wurde gefasst, gestärkt von einem leckeren Powerbar-Gel (Geschmacksrichtung Cola natürlich), am 3. Berg des Tages richtig anzugreifen. Aufgrund mangelnder Streckenkenntnis war nicht genau klar, wann dies sein würde, aber als nach 90km eine 180 Grad Abbiegung von einer Bundesstraße folgte, war der Fall klar: Groß nach vorne arbeiten war nicht nötig, Moritz war schon im Flachen an 5. Position, und für den 2,4km langen und 6% steilen Col de Bedes wurde ein gleichmäßig hohes Tempo gewählt und das Geschnaufe und Geschalte im Rücken wurde kontinuierlich leiser, was natürlich motivierte, durchzuziehen. Als oben nur noch eine 6er Gruppe beisammen war, waren sich alle einig, nun durchziehen zu wollen, was Moritz in der technischen und engen Abfahrt an die Grenzen seiner Steuerkünste brachte. Es folgte direkt der längste Anstieg zum Col de Grand Sambuc (10,3km 340Hm), bei dem sich die Gruppe sehr schnell auf die Hälfte reduzierte. Warten hatte natürlich keinen Sinn, also ging es auf die letzten 22km nach der Überquerung zu dritt und keiner der drei Fahrer rechnete wohl ernsthaft damit, den Vorsprung ins Ziel zu retten. Doch das gelang! (Und ist vor allem den enormen Flachdrücker-Qualitäten von Moritz' Mitfahrer Cyrill Pottier zu verdanken!) So stand am Ende Platz 54 (von 445 gewerteten) zu Buche, ein sehr nettes Resultat für das erste Rennen der Saison 🙂

Der Mythos Ergebnisliste klärte sich dann auch noch auf: (a) Auf den 130 gewerteten Kilometern fuhr Moritz einen 35er Schnitt, in der Liste taucht er aber mit einem 36,7er Schnitt auf, da die gesamten 135km durch die Nettozeit für 130km geteilt werden. (b) "Jedermannrennen" ist in Frankreich durchaus wörtlich zu nehmen: Der Rennsieger erfuhr auch schon P4 im Straßenrennen der asiatischen U23 Meisterschaften. wink

Abschließen kann nur die herausragende Organisation des Events gelobt werden, sodass auch ohne Konferenz in der Umgebung ein Start im kommenden Jahr nicht unwahrscheinlich ist. Mit Radtasche (nur Laufräder ausbauen erforderlich) und direktem TGV (3h20 Paris-Marseille) lässt sich die Anreise sehr entspannt gestalten.

Rennbericht – Eschborn-Frankfurt (1.Mai)

Schon am Vorabend bereiteten sich die beiden Darmstädter Starter des DGD Racing Teams auf das erste Rennen der Saison vor, Carboloading beim Nazar danach natürlich noch Chips. Die Motivation war wegen der frühen Abfahrtszeit (6.30 Uhr) und wegen der Temperaturprognose (8 Grad) überschaubar. Dank Anfahrt über den Flughafen Frankfurt konnten kurz nach 7 Uhr die Startunterlagen geholt werden und die Starterbeutel im Auto verstaut werden, denn die Gepäckaufbewahrung hatte sich vor 2 Jahren nicht sonderlich bewährt. Der Startblock 1a (der G hieß) war quasi nicht beschildert aber es gab auch keine Kontrollen. Bereits 8:15 Uhr standen Daniel und Sebastian im Block. Es wurde trotz klar einstelligen Temperaturen kurz-kurz gefahren, Daniel hatte sein langes dünnes Trikot nur im Startblock an. Gewohnt professionell organisiert fuhr ein Block Hobbypiloten vor dem 1a Block ins Rennen, so dass am Anfang viel überholt werden musste. Im Bereich der City Frankfurt gab es zum Glück keine Stürze, in Richtung Feldberg wurde das Feld bei Fahrbahnverengungen jedoch oft eingebremst. Wie immer mussten beide Fahrer bereits am Rennanfang viel investieren um nicht abreißen zu lassen. Daniel hatte kurz vorm Anstieg eine 200m Lücke zum ersten Feld, Sebastian hatte mehr Pech und verlor bereits 5km vor dem Anstieg den Anschluss. Seine Gruppe hatte keinerlei Ambitionen den Rückstand aufzuholen, sodass zwischen beiden schon früh eine Minute Abstand war. Daniel hatte am Berg dann eine gute Gruppe, angeführt von Andreas (2876), der eine gute gleichmäßige Pace fuhr – es konnten dort schon einige Positionen gewonnen werden. Als der Wind nach der Haarnadel drehte, fuhr Daniel auch mal ein paar Meter vorne.

Oben am Gipfel war dann eine recht große Gruppe beisammen die auch die Abfahrt überstand. Sebastian musste die Abfahrt alleine bewältigen, was bei Geschwindigkeiten von über 80km/h nicht leicht war. Daniel konnte seine Gruppe halten und dank geänderter Streckenführung (im Vergleich zu 2016), gab es direkt nach dem Feldberg den Rupertshainer Gegenhang, der dann mit sehr kalten Beinen absolviert werden musste. Daniels Gruppe blieb auch auf der Abfahrt vereint, und nach ein paar größeren Schlücken aus der Flasche und einem Gel wurden auch noch ein paar Körner gefunden. Am Steilstück (>20%) wurde die sehr niedrige Übersetzung von Daniel dazu genutzt im Sitzen zu fahren und erst am folgenden 1km Stück Gas zu geben – was eine vordere Position in der Gruppe ermöglichte. Sebastian sparte sich ebenfalls seine Power bis zur Rampe auf, er konnte auf dem Schlusssegment sogar den Zeitfahrmodus auspacken, da seine Gruppe nicht wirklich lief. Ungefähr 3km vor dem Ziel kamen dann auf der rechten Seite die letzten Skater und "Bummel"-Radler. Die Gruppe war unruhig, es wollte natürlich keiner führen und es gab leider einen Sturz, dem Daniel aber locker ausweichen konnte. Danach wurde überraschend zivilisiert zu Ende gefahren. Das Ziel in die Top 100 zu fahren wurde von Daniel erreicht, die Zeit von 2:46 reichte sogar um erstmalig Florian G. hinter sich zu lassen. Sebastian war ebenfalls dem Rennglück entsprechend zufrieden und fuhr in die Top 200.

Beide Fahrer waren komplett zufrieden und erschöpft, und trotz frischen 12 Grad (und Sonne) im Ziel war auch die Kleidungswahl 100% korrekt.

Strava Daten von Daniel (99,9km, 36,1er Schnitt 1372Hm), und Sebastian (34,5er Schnitt).

Riderman 2017 – Tag 3

Auch am letzten Tag des Riderman hatte sich Daniels Gesundheitszustand nicht genug verbessert (obwohl er schon extra ein paar Bakterien an Sebastian weitergegeben hat). Außerdem waren bei Sebastian die Beine doch spürbar ermüdet. Daher war die Strategie für den letzten Tag, sich wieder nicht zu weit vorne aufzustellen, Herrn K. unter Kontrolle zu halten und wieder mit einer aktiven Fahrweise Spaß wie am Vortag zu haben.

Der Start war diesmal bereits um 11 Uhr, allerdings war die Sonne schon so stark, dass es im Startblock alles andere als kalt war. Die Organisation der Startblöcke ist wohl das einzige Manko am Riderman, da nicht einfach nach Platzierung eingeteilt wird, sondern nach einem obskuren Schema, in das wohl auch Alterklassen usw. einfließen. Dies gipfelte darin, dass der eigentliche Start nicht genau um 11 Uhr war, sondern um 11:02, denn im Punkt 11 Uhr startete die Journalisten-WM aus vorderster Front. Wie viele Journalisten ihren zweiminütigen Vorsprung auf Strassacker, Merkur und Co. bis ins Ziel verteidigen konnten, ist bislang noch unklar. Relativ klar hingegen ist, dass eine solche Aufstellung eindeutig als Sicherheitsrisiko einzustufen ist…

Nachdem es also um 11:02 losging, suchte Sebastian zügig aber dosiert den Weg nach vorne. Am Zeitfahranstieg wurde Herr K. gesichtet und dessen Hinterrad in Beschlag genommen, denn schließlich war es das Ziel, den Vorsprung zu verwalten. Allerdings fand man sich nach 5km in einer großen Gruppe wieder, vor der weit und breit nichts zu sehen war (der Start durch die Innenstadt zieht das Feld schon spürbar auseinander), sodass dann die Rennsituation auch schon gefestigt war.

Bis Kilometer 25 wurde so mitgerollt und bei Gelegenheit immer wieder der Weg nach vorne im Feld gesucht, um nicht doch noch von Stürzen oder Feldteilungen überrascht zu werden. Dann kam der erste vermeintliche Selektionsanstieg und Sebastian war schon heiß, um dann festzustellen, dass hier eher Stehversuche praktiziert wurden und nach 25km lockerem mitrollen einige Mitfahrere sich eher für die Feedstation als das Renngeschehen interessierten. Sehr irritierend.

Bis zum nächsten Anstieg dümpelte es weiter vor sich hin und es wurden Körner gespart. Im Anstieg fuhr Sebastian dann wieder einen entspannten Rhythmus, um sich auf einmal vor dem Feld wiederzufinden. Schließlich schlossen noch ein paar weitere schnelle Jungs auf und man lieferte sich ein kleines Ausscheidungsfahren am Anstieg. In wieweit dies die Gruppe verkleinert hat, kann nicht quantifiziert werden, aber es ist nicht auszuschließen 😉

Danach wurde die Spitze des Feldes mit dem wieder sehr präsenten Sebastian etwas aktionslustiger und man versuchte einige Male, das Tempo mit kleineren Verschärfungen, kreiseln im Seitenwind usw. auf Zug zu halten und etwas für Selektion zu sorgen. Irgendwann rückte auch eine vorausfahrende Gruppe in Griffweite. In einem Anstieg entschied man sich, dass heil in der Flucht zu suchen und zu dieser Gruppe aufzuschließen, was auch gelang, allerdings sinnlos war, da jene anscheinend gemerkt hatten, dass von hinten Unheil drohte und sie das Tempo rausnahmen, sodass der Rest der alten Gruppe auch ohne Attacke die Lücke stopfen konnte.

Zum Schluss kam noch der Anstieg nach Öffingen, der auf einer breiten Straße erst flach anfing und gegen Ende etwas steiler wurde. Nach jenem kam die berüchtigt gefährliche Feldwegabfahr auf Katastrophenasphalt. Zunächst war Sebastian im Anstieg etwas eingebaut, aber sein Lieblingsattackiere vom Vortag hatte schon das Heil in der Flucht gesucht und außerdem erschien es komfortabler zu sein, den Mistfeldweg vor dem Feld in Angriff zu nehmen. Deshalb wurde sich durchs Feld durchgeschlängelt und im Big-Ring nachgesetzt. Diese Aktion war von Erfolg gekrönt und die Abfahrt war sehr gemütlich und risikofrei.

Es folgte die Rückfahrt auf der Zeitfahrstrecke, wo die Attacke wiederum aufgrund von eingeklemmtsein erst spät erfolgte, aber zumindest konnte sich Sebastian wieder als erster in die Abfahrt stürzen. Dies hielt allerdings aufgrund zu kleiner Übersetzung und fehlender Aerodynamik nicht lang.

Am Ende stand Rang 202 in der Tageswertung (heute waren allerdings mehr Starter unterwegs, da man im Gegensatz zum Samstag auch als Einzelstarter melden konnte) sowie ein 152. Rang in der Gesamtwertung zu Buche. Der Durchschnittspuls war trotz aktiver Fahrweise mit 157bpm erschreckend niedrig, allerdings lässt sich der Schnitt von 36,7km/h über die mit gut 1000hm gespickten 87km durchaus sehen. Letztlich sei noch erwähnt, dass Herr K. natürlich geschlagen wurde 😉

Stravaeintrag von Sebastian

Riderman 2017 – Tag 2

Auch zur heutigen Etappe hat sich der Gesundheitszustand von Daniel nicht gebessert, wobei sich neben den physischen Problemen auch der geistige Zustand als bedenklich präsentierte: Daniel hat in der Nacht von Oracle-Datenbanken geträumt.

Ergo musste Sebastian wieder die Kohlen aus dem Feuer holen. Als Stärkung wurde auf einen unglaublich preiswerten Zopf sowie Schoko-Minz-Müsli gesetzt, welches nicht nur sehr abgefahren klang, sondern auch sehr lecker war. Die direkte Konkurrenz aus dem Erdgeschoss setzte auf Milchreis, wodurch Sebastian massiv eingeschüchtert wurde.

So hoch wie die Motivation fürs gestrige Zeitfahren war, so niedrig war sie heute vor der heutigen Etappe 😛 Nachdem Sebastian letztes Jahr überzog und zweimal gedropped wurde, waren gewisse Motivationsprobleme aber nachvollziehbar.

Da es aber alles nichts half, fuhr Sebastian um kurz vor 12 Richtung Start, mit 12:30 Uhr ist die Startzeit sehr komfortabel und wird anderen Rennveranstaltern als Inspiration nahegelegt. Vor Einordnung in den Startblock stellte man auf der offiziellen Startliste fest, dass Sebastian trotz eines Zeitfahrergebnisses im ersten Drittel in den vierten von fünf Blöcken eingeteilt war. Diese Logik ist schwer nachzuvollziehen, weswegen man sich zumindest in Block C stellte. Ziel war es, am Anfang nicht wie letztes Jahr zu überziehen, weshalb diese Position etwas weiter hinten sowieso nicht verkehrt war.

Gestartet wurde dieses Jahr durch die Innenstadt über Kopfsteinpflaster, was zumindest fragwürdig war, danach ging es auf die Zeitfahrstrecke. Dort splitterte das Feld schon in Gruppen, die allerdings wieder zusammengerollt sind. Bis Kilometer 16 gab es so ein großes Hauptfeld, dass allerdings vor einer Brücke direkt vor Sebastian auseinanderriss. Da keiner versuchte, die Lücke zu schließen, fuhr Sebastian alleine raus und es gesellte sich auch nur ein Mitstreiter in seinen Windschatten. Dieser fuhr eine Ablöse, konnte dann aber nicht mehr mithalten, sodass es Sebastian allein versuchte. Durch ein Zeichen des Schicksals (kleines Abbremsen wegen Fahrbahnverengung) ließ sich Sebastian nicht den Mut nehmen und konnte sich im Sog der Motorräder wieder an die erste Gruppe andocken!

Drei Kilometer später stand der erste Anstieg auf einem Feldweg an, wo Sebastian letztes Jahr den Anfang vom Ende einläutete, weshalb die Maxime dieses Jahr war, zwar mit ordentlich Tempo hochzufahren, aber nicht Harakiri! Da direkt zu Eingang des Anstiegs das Feld durch Motorräder geblockt wurde und so eh schon der Zug abgefahren war, war es auch mental leicht, an dieser Strategie festzuhalten.

Danach konnte sich Sebastian in eine Gruppe einsortieren und dort vorne mitfahren. Ein paar Fahrer versuchten sich abzusetzen und zur nächsten Gruppe vorzufahren, was aber sinnlos war, da es zu wenige waren und diese nicht ordentlich zusammen arbeiteten. Deshalb wurde die Strategie "Fuck you! Ich zieh euch am nächsten Berg ab" gewählt und der Rückzug in die Gruppe angetreten.

So kam es dann auch, im nächsten Anstieg wurden die Ausreißer ohne Probleme eingesackt und der Weg zur nächsten Gruppe gesucht. Ein Fahrer verlor seine Brille und drehte sich auf der Stelle um, sodass Sebastian in ihn reincrashte und einen Sturz durch rausstellen des Fußes nur knapp verhindern konnte. Dadurch war dann auch der Rhythmus etwas gebrochen und es reichte nicht bis zur nächsten Gruppe, weshalb man sich nach der Kuppe wieder einsammeln lies.

Engagiert wurde so vorne in der Gruppe mitgefahren und immer wieder die Offensive gesucht. Die nächste Gruppe geriet allerdings leider teilweise außer Sichtweite.

Im Anstieg kurz vor Kilometer 60 preschten zwei Fahrer aus Sebastians Gruppe raus, die vorher schon sehr aktiv gefahren sind, jedoch von Sebastian ohne Probleme zu kontrollieren waren. Die Pace schien Sebastian aber etwas hoch zu sein, weshalb er die beiden etwas ziehen lies. Jedoch kam dann die Gruppe wieder in Sichtweite und die beiden anderen Fahrer schafften sogar den Anschluss. Mit einem Loch von ca. 40m kam Sebastian zur vermeintlichen Kuppe und war schon etwas deprimiert, allerdings ging der Anstieg doch weiter und die Lücke konnte geschlossen werden. Zweiter Gruppensprung alleine: check!

Mit der Gruppe ging es dann weiter, nach wie vor auf Krawall gebürstet mit einigen Attacken. Nach 80km tauchte auf einmal Florian K in der Gruppe auf, der von vorne zurückgefallen war. Dadurch erhöhte sich bei Sebastian nochmal massiv die Lust auf ein sehr aktives Finale. Da es auch noch weiteren Fahreren der Gruppe so ging, setzte man sich nach vorne ab und konnte eine weitere Gruppe einholen und überrollen. Auf den letzten 3km konnte sich Sebastian nochmal an die Spitze der Gruppe setzen und so als Erster auf die letzte Gerade Richtung Ziel einbiegen. Im Sprint gab es dann Rang 5 aus der Gruppe und 4min für besagten Herrn K. In der Tageswertung reichte dies für den 155 Platz.

Nach Zielankunft ging es zügig zurück zur Unterkunft, was sich als günstig herausstellte, da es ca. 3min nach Ankunft anfing zu regnen. Langsam fahren rentiert sich in vielen Hinsichten also nicht.

Stravaeintrag von Sebastian