Riderman 2024 – Sonnensamstag

Endlich gab es mal lupenreines Sonnenwetter beim Riderman. Moritz und Daniel durften in A starten, Heiko verpasste den Block um wenige Sekunden und stand vorne in B. Es wurde sich vorm Start sogar in den Schatten gestellt, um etwas Kühlung zu bekommen. Heiko konnte bereits in der Ortsdurchfahrt bis zum ersten Anstieg auf die Hirschhalde viele Plätze gut machen, sodass alle drei Fahrer nah am Führungsfahrzeug positioniert waren. Danach ging vorne die Post ab, es war Seitenwind und Einerreihe angesagt. Heiko und Daniel hatten eine Lücke vor sich, die erst geschlossen wurde, aber es wurde einfach zu hart gefahren. Moritz konnte länger an der Spitze bleiben, am ersten Anstieg musste er dem sehr hohen Anfangstempo Tribut zollen und die ersten 40 Fahrer ziehen lassen. Aufgrund von Unwettern gab es ein neues Streckenlayout mit einer 30 km Runde, die zweimal gefahren wurde, mit einem neuen Steilstück zum Waterberg – aber ohne langen Anstieg. Auf der Runde gab es gute Verpflegungsmöglichkeiten, das Wasser konnte gut zum Kühlen verwendet werden. Nach dem ersten steilen Anstieg, den Daniel recht weit vorne bestritt, fand sich die Gruppe wieder zusammen. Im nachfolgenden Ort entstand durch Zufall eine Lücke zwischen 5 Fahren und dem Rest der Gruppe – Heiko gehörte zu den Fahrern, Daniel war gerade weiter hinten positioniert. Weil die Gruppe gar nicht zusammenarbeitete, beschloss Daniel im Sinne der Teamtaktik die Führungsarbeit zu stören, damit Heikos Gruppe durchkommt. Moritz musste sich aufgrund einer kleinen Fehlnavigation (es standen Schilder in 2 Richtungen) wieder an seine prominent besetzte Gruppe (Tobi von RTF und Lukas Löer) herankämpfen. Als er dann eine Führung nur halbherzig fuhr, wurde er vom Scyence Coach direkt angemeckert – dieser sollte jedoch das Tragen einer Goldkette in Kombination von GoPro und Supertuck überdenken 😉
Bei Daniels Gruppe war die Motivation schnell zu fahren erstmal weg, zum Teil konnte vorne mit 180W pedaliert werden. Alle sinnvollen Attacken fuhr Daniel zu, ohne natürlich selbst weiterzumachen. Heikos Gruppe konnte zwar nicht belgisch kreiseln, aber alle Fahrer waren bereit mitzuarbeiten, sodass er 2 Minuten vor Daniels Gruppe das Ziel erreichte, seine Gruppe hatte Platz 74ff. Moritz versuchte gegen Ende das Tempo anzuziehen, und konnte seine Gruppe ebenfalls gut halten – Gruppe um Platz 41 war das Top-Ergebnis. Daniel hatte noch ein paar Körner übrig und machte es den Fahrern an den letzten kürzeren Anstiegen immer schwer, sodass immerhin ein paar Leute noch abgeplatzt sind – Gruppe ab Platz 86ff. Aufgrund zahlreicher Fehlnavigationen hat sich die Kartenansicht mit Track wieder bewährt. Alle drei Fahrer des DGD Racing Teams konnten in die Top 100 fahren, eine sehr starke Teamleistung.
In der Therme wurden diesmal bis auf die Watch keine Wertsachen mitgenommen und die Muskeln für den Sonntag aufgepäppelt. Strava und Rennverlauf auf Flyby

Giro delle Dolomiti 2024 – Grande finale am Obergummer

Die Ausgangssituation: Moritz lag vor der letzten Etappe komfortabel auf Gesamtrang 5, der besten Platzierung, die das DGD Racing Team bis dahin einfahren konnte und es galt, diesen, sowie den dritten Platz in der Altersklasse zu verteidigen, um schlussendlich eine Kiste mit 40 Marlene-Äpfeln und weitere Preise in Empfang nehmen zu können.

Für Daniel ging es dagegen um alles. Wobei „alles“ hier synonym mit „Gesamtrang 6“ zu verstehen ist und der Auftrag hieß, 27 Sekunden auf Jonas aufzuholen, die ihm alle bei seinem kleinen Einbruch im Regen am Passo Pordoi abhanden gekommen waren. Showtime war, wie konnte es anders sein, an einem der bekanntesten Anstiege Südtirols (?), dem Serpentinenfestival von Blumau nach Steinegg, auch bekannt als Obergummer. 4,2km bei durchschnittlich 9,7% boten dazu alle Gelegenheiten.

Dem Artikelschreiber sind nicht alle Maßnahmen bekannt, die die Protagonisten Daniel und Jonas letztlich ergriffen, um ihre Zeit zu optimieren. Exemplarisch seien also nur einige Tweaks genannt, die von beiden angewandt wurden: Zweiten Trinkflaschenhalter abmontieren (sinnvoll), kein Handy im Trikot (sehr sinnvoll, wenn man ein iPhone aus Blei hat), Fingernägel schneiden (gut für das Gefühl, wirklich alles getan zu haben, bietet aber keinen messbaren Vorteil).

Daniels Strategie war, am Hinterrad von Moritz bei einem gleichmäßigen und so hohen Tempo zu kleben, dass Jonas früher oder später abreißen lassen würde. Jonas war klar, dass das Daniels Strategie war und er sich darauf nicht einlassen darf. Folglich überraschte er das Racing Team Duo direkt am Start mit einer 1000W-Attacke, die ihm schnell einen Vorsprung von 20 Sekunden verschaffte. Dahinter setzten Daniel und Moritz den Plan zwar perfekt um — 359W auf 17min bei Moritz sprechen für sich und Daniel übernahm nach der Hälfte, angekündigt durch einen motivierenden „Halbzeit!:-)“-Ruf die Führung — aber Jonas erwischte den mit Abstand besten Tag seines Giros und brachte 15 Sekunden ins Ziel.

Dort war von Enttäuschung aber keine Spur: In der Tageswertung kamen hatten Daniel (7.), Moritz (8.), Heiko (26.) sich nichts vorzuwerfen und in der Gesamtwertung standen gar die Plätze 5 (Moritz), 7 (Daniel) und 23 (Heiko) zu Buche. Wenn es weiter so aufwärts geht, fährt das DGD Racing Team beim Giro Delle Dolomiti 2025 um den Sieg mit 😉

Giro Delle Dolomiti 2024 – Sellaronda

Der Start der traditionellen Sellaronda-Etappe, heuer wieder im Uhrzeigersinn im Programm, wurde direkt an den Fuß des langen Anstiegs nach Wolkenstein gelegt. Das entzerrt den Zeitplan und erlaubt den Teilnehmer:innen darüberhinaus, einige Körner und Kilometer zu sparen, denn auf der Anfahrt zum Start herrschte freie Verkehrsmittelwahl. Das DGD Racing Team wählte das Rad. Damit behielt die Etappe ihre 167km und 3400Hm.

Leider meinte es das Wetter nicht gut mit dem Giro und schon nach einer Stunde Anstieg fielen in St. Ulrich die ersten Tropfen. Das Feld war lang gezogen und um bei den widrigen Bedingungen nicht schon vor dem Chrono in ein Kaloriendefizit gehen zu müssen, wurde ein zusätzlicher Bäckereistopp eingelegt und unter anderem Liebesknochen, Spitzbuben und ein Schokohörnli verzehrt. Auf der Sellaronda besserte sich zum Glück das Wetter leicht und nach dem offiziellen Stopp in Covara konnte der gezeitete Abschnitt zumindest im Trockenen in Angriff genommen werden, obgleich das Ziel auf 2239m bei regnerischen 13 Grad in den Wolken versteckt war.

Vorne bildete sich vom Start weg eine kleine Gruppe, in der neben Daniel und Moritz auch diverse von früheren Blogeinträgen bekannte „Gestalten“ vertreten waren; unter anderem Jonas, Olivier, Ralph und der Sieger von 2019, Edi Rizzi. Verschiedene Tempoverschärfungen und Verschleppungen machten das Rennen deutlich unrhythmischer als noch am Vortag. Hinter dem überragenden Gesamtführenden Mauricio Cuartas, der mit über 2min Vorsprung gewinnen sollte, bildete sich nach einem Drittel der Strecke eine Vierergruppe, in der Moritz noch vertreten war und die erst auf den letzten Kilometern in ihre Einzelteile zerbrach. Am Ende kamen im Tagesclassement die Plätze 5 (Moritz), 14 (Daniel) und 33 (Heiko) zustande und das Team taucht (endlich mal wieder) in den Lokalnachrichten und im Video des Tages auf.

Die Rückreise hatte dann das volle meteorologische Spektrum zu bieten: Hagelkörner am Sellajoch, Nieselregen im oberen Teil der Abfahrt und knapp 30 sonnige Grad in Bozen.

Am morgigen Mittwoch steht nun überraschenderweise ein Ruhetag an, denn für das geplante Zeitfahren zur Auronzo-Hütte unterhalb der Drei Zinnen konnte im letzten Moment doch keine Genehmigung erteilt werden. Zwar besteht weiterhin die Möglichkeit zu einer RTF ab dem ursprünglich geplanten Start in Toblach – ob das aber insgesamt 3h im Auto wert ist, darf jeder selbst entscheiden 😉

Giro delle Dolomiti 2024 – Kastelruth

Wie schon zweimal zuvor ging es bei der ersten Etappe direkt aus Bozen aufs Rittner Hoch. Es gab eine Art Klassentreffen von 2019. Jonas Leefmann, Olivier Guth und das Team Hövelhofen waren wieder am Start.

Die ersten zwei Tagesdrittel waren bewölkt und recht angenehm kühl. Bei der dieses Mal ungezeiteten Befahrung des Rittner Horns gab der Tesla ordentlich Strom. Daniel und Jonas fuhren dank ihrer Übersetzung noch einen Zack gemütlicher als Heiko und Moritz und landeten damit sogar hinter dem Besenwagen – es wurde im Feld also recht zügig pedaliert. Die Pause am Stadion war dann auch recht straff, Wasser besorgen, entsorgen, Kuchen essen und weiter. Auf der zum Teil engen und winkligen Abfahrt nach Ponte Gardena musste allerdings mehrfach angehalten werden, um dann wieder ein paar Radler (270 gewertet heute, im Vorjahr 262) zu überholen und die Bremsbeläge zu schonen. Unten wurde dann das Gel gezündet und es ging direkt ins gezeitete Segment.

Heiko und Moritz befanden sich vorne im Feld und konnten im anfänglichen Flachstück noch den ein oder anderen Windschatten sondieren, bis dann aber jeweils die eigene Pace gewählt wurde. Sie konnten das sehr spannende Auftreten des Teams Abu Dhabi (deren bester Fahrer 4 Minuten hinter Heiko hereinkam) beobachten – wie bei einem Zielsprint wurde extrem beschleunigt, bis dann jeder Fahrer komplett platt war, inkl. des Leaders und das bei nicht mal der Hälfte. Daniel und Jonas waren weit hinten im Feld und mussten sich erstmal vorarbeiten, Jonas wollte Daniels Hinterrad halten, schaffte das bis zum Tunnel (1/2 Strecke). Kurz danach fuhr Daniel dann Heiko und Julia (mehrfache Siegerin aus den Vorjahren) auf. Heiko Telemetrie war leider ziemlich off, (zeigte mind. 10% zu wenig Watt an), er verließ sich zum Glück auf sein Gefühl und konnte Julia auch hinter sich lassen. Daniel und Moritz konnten auf den letzten 500m nochmal einen Zahn zulegen, dabei konnte Daniel Olivier noch überholen.

Mit den Zeiten, Leistungen und Platzierungen waren alle 3 sehr zufrieden und es konnte im Ortskern von Kastelruth leckerer Kuchen und Strudel genossen werden. Dort war die Pause ebenfalls recht kurz, und es wurde recht human Richtung Bozner Ofen gefahren – in der Messe gab es dann wieder den klassischen Pastasprint. Strava und Ergebnisse.