Aufgrund von Genehmigungsproblemen fiel der Crono des 3. Tages aus. Weil die Anfahrt mit dem Auto nach Toblach mit 1,5h für eine RTF doch deutlich zu lang war, entschieden sich viele Teilnehmer nicht zu erscheinen. Zusammen mit Edi, Jonas fuhren die 3 DGD Fahrer auf dem Etschtalradweg nach Mezzocorona – eine Tour die sowieso schon auf der Shortlist stand. Dort wurde erstmal ausgiebig pausiert, bis es dann den Val di Non Radweg in Richtung Fondo ging.
Um die große Straße zu umfahren, spendierte der lokale Guide 200 Zusatzhöhenmeter in Richtung Tres nach Corvero auf einer kleinen Straße vorbei an einer sehr schönen Burg, die Jonas zum Kauf anregte. Am Dorfbrunnen wurde Wasser aufgefüllt, es war schön sonnig, und dann ging es auf bekanntem Terrain auf den Mendelpass, sehr gemütlich und dank der Bewölkung fast schon kühl. Die Abfahrt war etwas getrübt von belgischen Motorradspasten, danach waren nur die üblichen lokalen Autofahrer unterwegs. Zum Abschluss der Etappe gab es dann noch Eis in St. Michael, dann ging es in den Pool und die Sauna. Daten: 108 km / über 1500 Hm
Am heutigen Freitag schlug Rosalie zwar vor, von Nieder-Ramstadt ganz nach Calceranica „ans Meer“ zu ziehen, aber letztlich kann der Schreiber des Artikels schon vorwegnehmen, dass morgen bei allen ein Quartierwechsel ansteht. Um die Beine für den Giro Delle Dolomiti zu präparieren, stand für Daniel und Moritz heute die traditionell-lockere Runde über den Passo Redebus auf dem Trainingsplan, bereichert um ein 5-Minuten-Segment auf den letzten Kilometern vor der Passhöhe. Da Sven (lobenswerterweise?) keine Vertretung für seine letzte Vorlesung organisiert hatte, musste er um 11h40 im Zoom-Meeting ran und spulte die gleiche Runde eine gute Stunde früher am Morgen ab.
Erstmals seit der legendären Rollerberg-Diskussion mit Sebastian vor nunmehr 7 Jahren, wagten sich die Fahrer wieder an die schattige und vermeintlich schwierigere Auffahrt auf der rechten Talseite. Die einhellige Meinung nach wenigen Kilometern war allerdings, dass man wohl ein absoluter Vollidiot sein müsse, um jemals die andere Talseite zu wählen — schmale, verkehrsarm und schattig stehen hier dem kompletten Gegenteil gegenüber. Dass es dazu überhaupt kam, war einem italienischen Rennrad-Opa zu verdanken, der Daniel und Moritz gegenüber sehr glaubwürdig versicherte, dass man mit dem Rad an der angekündigten Straßensperrung vorbeikommt. Eine Stunde früher lagen diese Informationen Sven noch nicht vor und er wählte die sichere, aber auch höhenmeterlastigere Umfahrung per Querspange auf die andere Talseite.
Im gezeiteten Segment wählte Daniel dann die Lorenz’sche Spezialtaktik während Moritz seine PB quf die Sekunde matchen konnte und damit auf Strava weiter P2 hinter Marc de Mar einnimmt. Gestärkt von Strudel und Sachertorte konnte die zweite Hälfte der Runde erfolgreich zum Beine frei fahren genutzt werden und der Espresso im, neuerdings auf Hochglanz polierten, Hotel Turismo vervollständigte den perfekten Trainingstag. Stravalinks: 62km 1200Hm / 70km 1500Hm
Der vorletzte Tag war etwas chaotischer. Katie fühlte sich nicht so gut, sodass Moritz die heute erst um 11 startende kurze Runde nach Borgo ins Val di Sella später am Tag fahren musste. Daniel und Sven fuhren auf dem Hinweg die hügelige Straße nach Borgo, von wo es erst sehr steil, dann eher flach in eine Sackgasse auf knapp 1000m ging – ins Val di Sella. Dort gibt es einen zweigeteilten Kunst-Wanderweg der touristisch sehr beliebt war. Dennoch gelang es den beiden zur besten Mittagszeit einen Tisch im Restaurant zu ergattern, knapp bevor eine große Reisegruppe italienischer Frauen den Geräuschpegel bildeten. Es wurde gut gespeist und schwupps zurück ins warme Fersental, dieses Mal über den Radweg. Da Sven zum einen die Gegend nicht kennt und nicht am Giro delle Dolomiti teilnimmt, gab es für ihn einen Zusatzanstieg – den legendär (steilen) Kaiserjägerweg. Dank der Übersetzung seines Leihrades (34/30) wurden die Beine nicht geschont. Beim abendlichen Dinner im Castel Pergine konnten leider ebenfalls nur 3/4 anwesend sein – nach erstaunlich vielen Emails zum Reservierungsprozess klappte vor Ort alles vorzüglich und ein weiteres Mal wurde das Konzept justiert auf 1 Menü des Tages mit sehr lokalen Zutaten ohne extremes „Schickimicki“ – das DGD Racing Team konnte zudem ein Weinpairing heraushandeln, welches nicht im Vorkassepreis enthalten war. Strava: 62 km / 880 Hm – 98km / 1900 Hm
Um dem Berufsverkehr aus dem Weg zu gehen, fuhren alle vier Fahrer des Teams wieder kurz nach 7 Uhr den undankbaren Hausberg in Richtung Mattarello hoch. Dort trennten sich die Wege, Katie fuhr wie im Vorjahr entlang der Etsch und dann auf den Passo Bordela. Ohne lästigen Begleiter (vgl. 2023) war sie über 20 Minuten schneller am Restaurant angekommen, es war zum Glück nicht ganz so heiß am Vormittag. Die drei anderen fuhren durch Trento auf dem Radweg, um dann den Hausberg, Bondone, zu erklimmen. Wie dieses Jahr häufiger, gab Daniel eine gemütliche Pace vor, was auf der zweiten Hälfte des Passes von Position 3 aus aber schwierig umzusetzen war – klassischer Fall von „underfueling“. Im Hotel wurde dann ein reichliches und günstiges zweites Frühstück eingenommen, bevor es auf die rasante Abfahrt in Richtung Gardasee ging.
In Dro wurde dann ein weiteres Mal gestoppt, nicht ganz so preisgünstig, dafür auch nicht ganz so gut war das Fazit eines der drei Fahrer. Schon vorab war klar, dass wegen der weitestgehend zweistelligen Höhenprozente und den z.T. montierten 34/30 Übersetzungen der zweite Anstieg zügiger gefahren werden würde. Zudem meinte es die Mittagssonne (zu) gut, sodass die Beine zwar warm wurden, aber der Rest auch. Wie zu erwarten, fand Moritz diese Bedingungen gut, sodass er ohne am Limit zu sein in 50 Minuten oben war. Daniel brauchte 3 Minuten länger, die Beine waren mittlerweile gut – der Puls musste aber immer wieder herunterreguliert werden. Da Daniel und Sven am offiziellen, und Moritz am touristischen Passschild warteten, dauerte der Teamzusammenschluss länger, als das Eintreffen von Sven es nötig gemacht hätte. Kurz und zackig ging es dann nach Ronzo, wo es dann zur Mittagspause (Streckenüberschneidung zu Katie, die dann schon fast im Lago war) nochmals ehrenlos steil wurde. Die selbstgemachten Gnoccis + Pasta machten das jedoch wett und die insgesamt sehr verkehrsarme Strecke führte auf einer tollen und abwechslungsreichen Abfahrt nach Rovereto. Dort kamen den Fahrern mehrere, immer heißer und feuchtere Luftschichten entgegen. Auf dem Etschtalradweg wurde dann traditionell zügig gefahren, zwei von drei Fahrern wechselten sich im Wind ab. Wie auch im Vorjahr geplant, aber nicht umgesetzt wurde dann die Mauer von Mattarello erklommen und der Rest des Hausberges zog sich wie Kaugummi. Um den Schwung nicht zu verlieren (den man dort fast nicht mehr hatte), attackierte Sven dann am Schlusshügel zum Sprint, Moritz ging vorbei und Daniel musste mehrmals hochschalten, um im Fotofinish die Nase vorzuhaben. In Calceranica war es dann fast schon angenehm kühl, der See trug des Weiteren zur Erholung bei. Eckdaten der Touren: 100km 2000Hm, 150km 3800Hm.
Um dem Verkehr auf dem Hausberg und zu hohen Temperaturen aus dem Weg zu gehen, wurde eine Abfahrtszeit von 7:30 Uhr angepeilt. Dennoch waren die zweistelligen Prozente schweißtreibend, auf dem Etschtalradweg mit leichtem Rückenwind konnte dann Erholung stattfinden. Erstmals wurde über Rovereto gefahren (mit einem Frühstückstopp), welches deutlich flacher als die klassische Anfahrt war. Daniel und Sven fuhren ungewohnter Weise vorne, Ziel waren die 200W Marke nicht zu überschreiten. Trotz gemäßigter Steigleistung brannte die Sonne ganz ordentlich vom wolkenlosen Himmel. Kurz vor Serrada gab es sowohl bei Katie und Moritz als auch bei Daniel und Sven einen Stopp. Am Vorabend wurde die Tourplanung noch ein wenig verfeinert. Katie blieb bei der originalen Version, die anderen drei fuhren noch eine kurze Abfahrt, um bis zur Mittagspause am Passo Coe noch ein gutes Schlusssegment zu haben. Sven fuhr direkt sein eigenes Tempo, Daniel versuchte an Moritz Hinterrad zu bleiben – was jedoch nach 6 Minuten als aussichtslos aufgegeben wurde. Es hieß Laktat abzubauen, um auf dem Schlussdrittel noch mal zu attackieren, das gelang immerhin. Es folgten Nudeln, Cola und eine Schippe Sand (230Hm auf 1780) bis dann die Republik Venezien wieder über den Passo Sommo verlassen wurde, dort war es zum Teil etwas frisch. Ein kurzen Espressostopp später kam dann die finale Abfahrt – leider wegen Wochenende, mit sehr vielen und natürlich langsamen Autos. Es wurden noch zwei italienische Rennradler aufgefahren, die dann bei der Schlussrampe von Katie mit einem sehr beherzten und starken Endspurt abkassiert wurde und direkt die abschließende Abfahrt wurde gleich flott in Richtung Lago gefahren. 111 km 2300 Hm