Giro delle Dolomiti 2023 – 3 (Stelvio)

Die dritte Etappe des Giro sollte die Fahrer des Racing-Teams (modulo des nach wie vor erkrankten Teamchefs) auf die höchste asphaltierte Passstraße der Ostalpen führen – dem Stilfser Joch. Glücklicherweise sind die Schneewolken des Vortags vorzogen, allerdings waren für den Gipfel nach wie vor knackige Temperaturen um den Gefrierpunkt angesagt. Ein von vier Fahrern entschieden sich deshalb zum Tragen von Beinlingen. À propos knackig: Die Etappe zur Wochenmitte war mit 58 zu fahrenden Kilometern zwar die Kürzeste, bot mit seinen knapp 1900hm aber einen guten Strecke-zu-Höhenmeter Quotienten.

Gestartet wurde in Prad um 9 Uhr (plus etwas italienischer Unpünktlichkeit). Heute musste der Tesla nur 2km das Feld anführen und hatte danach Feierabend. Direkt nach dem Start setzte sich Moritz in vordersten Positionen des Feldes fest und kontrollierte mit hohem Tempo das Peloton. Die Mutmaßungen aus zweiter Reihe, ob es sich hierbei um einen Bluff handeln könnte, wurden dabei verneint. Heiko bildete die Nachhut der Spitze, weiter hinten im Feld sortierten sich dann Sebastian und Sven ein, die zu Start nicht so gute Beine hatten und deshalb die Konkurrenz in den hinteren zwei Dritteln angreifen wollten.

Bis 1h20 fuhr Sebastian mit einem Lokalmatador zusammen, mit dem man sich von der eigenen Gruppe absetzen konnte, der geheimes Wissen über eine winterliche Überdachung der Passstraße bis zum ersten Weltkrieg berichtete. Diese historische Behauptung konnte nicht verifiziert werden – falls sich innerhalb der Leserschaft weiteres Sachwissen zu dieser Thematik befindet, ist dies dem Racing Team gerne zu kommunizieren.

In der Tageswertung konnte sich schließlich Moritz Platz 9 in 1h32 sichern, es folgte Heiko mit 1h48 (Platz 35) und Sven und Sebastian umklammerten die 2h Marke mit einem Abstand von 1:25min (Plätze 64 und 67). Ärgerlich für Sebastian war hier, das in einer Galerie die Autopause des Wahoo zugeschlagen hat, sodass aufgrund von falscher Informationen die angepeilte 2h Marke im einstelligen Sekundenbereich überschritten wurde.

Eine Verpflegungsstation war an der Abbiegung zum Umbrailpass nach kurzer Abfahrt eingerichtet. Entgegen der Ankündigung wurden die abgegebenen Beutel aber doch schon (wie auch vernünftig) auf Passhöhe ausgegeben. Moritz verpasste daher seinen Beutel mit dem wärmenden Gilet (frei nach Jean-Claude Leclercq). Das Angebot eines Begleitmotorradfahrers, ihn nochmal zur Passhöhe hochzufahren, wurde aufgrund eines fehlenden Helms ausgeschlagen, dafür aber eine wärmende Jacke an- und bis ins Tal mitgenommen.

Es wird vermutet, dass die Verpflegung am Umbrailpass eingerichtet wurde, um den Teilnehmern die Navigation so einfach wie möglich zu machen. Nichtsdestotrotz gelang es unseren brandenburgischen Freunden aus dem Hotel, alternativ die Abfahrt nach Bormio zu nehmen. Jene sparten sich die zusätzlichen Höhenmeter einer erneuten Auffahrt und lernten stattdessen lieber Land und Leute auf der Rückfahrt nach Bozen mit einem rumänischen LKW-Fahrer kennen. Dieser Fauxpas bot den Rest der Woche auch gute Kontermöglichkeiten für jedweden dummen Spruch der Falschfahrer.

Da zum offiziellen Mittagessen noch 1h30 zu warten waren, wurde die Mahlzeit vertagt (bzw. durch zwei von vier Fahrern durch Müsliriegel im Auto substituiert) und man fuhr stattdessen zur Therme in Meran, wo auch Daniel hinzustoßen und an seiner Genesung arbeiten konnte.

Alto Adige 2023 – Étape 1

Normalerweise wird die samstägliche Anreise nach Calceranica zu einer für die Erholung (laut 2 von 3 Fahrern) optimalen Startzeit von ca. 4 Uhr nachts angegangen – dieses Jahr gab es ein Novum und die Anreise wurde mit Zwischenstoppstrategien aus Lana bzw. Österreich verkürzt. Dank traffico eccezionale wurde trotzdem weniger Zeit gewonnen als erhofft, dafür konnten die zahlreichen Tunnel auf einer umgehenden Landstraße bewundert werden.

Sowieso konnte die Unterkunft aber erst um 17 Uhr in Empfang genommen werden. Ursächlich waren umfängliche Staubsaugarbeiten, deren Erfolg dank zwei (im Mittel) Kleinstkindern aber bereits am nächsten morgen obsolet waren. Ungewöhnlich spät ging es deshalb auf die Einrollrunde. Der Name „Einroll“-runde erklärt sich, da man für eine solche im Idealfall einen Weinhang wählt, auf dem Geschwindigkeit und andere fahrdynamische Eigenschaften in der Tat besser durch das Wort rollen als fahren beschrieben werden können. In der Abfahrt wurde bemerkt, dass die Bremsleistung des aus Holland importierten Materials suboptimal war. Dieses Problem wurde auf morgen vertagt.

Am ersten offiziellen Gemetzeltag sollte der Kaiserjägerweg befahren werden. Zuvor wurden die Bremsen des Ridley inspiziert und für dringend austauschnötig eingestuft – offenbar hat das holländische Gebirge seine Spuren hinterlassen. Der notwendige Zwischenstopp am Fahrradladen in Caldonazzo (der sich als besser ausgestattet als erwartet und sehr hilfsbereit herausstellte) mitsamt Montagearbeiten sollte sich als der spaßigste Teil der Tour herausstellen. Danach ging es steil bergab, leider nicht im wortwörtlichen Sinne. Die Passstraße ist mit 8km relativ kurz, was allerdings kein Problem darstellt, da mit dank absurder Steilheit (im Mittel 10%, wobei der Mittelteil Flachstücke zwischen 8-9% bereithält, die man aber im vorletzten 12%-Kilometer kompensiert bekommt) trotzdem genug Höhenmeter überwunden bekommt. Freude an dem Anstieg hatte jedenfalls höchstens der Tourenplaner. Es wird vermutet, dass die Ansetzung der Etappe eine Homage an Mike Cotty ist, dessen 50rpm Wintertraining (bei dem er selbst eine 95er Kadenz aufrechterhält) nicht von allen Fahrern gewürdigt wurde.

Nach dem Pass wurde ein Restaurant angesteuert, in dem zwei von drei Fahrer den Apfelstrudel testeten, während der dritte Fahrer aus mannigfaltigen Gründen versuchte, nicht zu kotzen. Der Rest der Tour war dann unspektakulär. Der Rest des Tages wurde mit Mittagsschlaf bzw. Montagearbeiten am zweiten Problemfahrrad verbracht.

Da mit dem hervorragenden Trainingsauftakt der Mehrheit der Fahrer ihre Grenzen aufgezeigt wurden, konnte die Dreiergruppe so auch für den nächsten Tag in drei Einer-Formationen aufgespalten werden (Team Daniel wird dabei durch Katie unterstützt gewesen worden sein).

Daten: 65km (inkl. cooler Abschnitt) / 1415hm / 22-24kmh (Strava)

Strasbourg 400er

Es begann alles damit, dass Heiko gerne einmal einen 300er fahren wollte. Weil Moritz daraufhin direkt 400 in den Raum warf und keiner mit Nachdruck widersprach, war das „Projekt Strasbourg“ also ins Leben gerufen.
Gesetzte Teamfahrer waren Daniel, Heiko, Moritz und Sebastian. Ursprünglich sollte das Event schon letzte Woche – dann aus terminlichen Gründen ohne Daniel – über die Bühne gehen, allerdings musste letztendlich aus gesundheitlichen Gründen um eine Woche geschoben werden, was sich letztendlich auch durch optimale Bedingungen belohnt werden sollte.

Zur Streckenführung: Gefahren werden sollte ein Rundkurs (gegen den Uhrzeigersinn) mit (einem Vorort von) Strasbourg als Extrempunkt zur Halbzeit. Der Hinweg zog sich dabei idyllisch durch kleine Dörfchen, zunächst in der Pfalz, später im schönen Frankreich. Besonderes Highlight dieses Streckenabschnitts waren sicherlich die Durchfahrt durch Worms, welches durch raffinierte Ampelanlagen zu überzeugen weiß (haha), sowie das schöne Offenbach (an der Queich). Der Rückweg aus Strasbourg wurde zu großen Teilen auf dem Rheinradweg / Rheindeich absolviert. Hier kommen nicht weniger als 5 Sterne infrage, sehr idyllisch gelegen, quasi keine Unterbrechungen und guter Belag.

In die Routenführung eingeplant wurden 7 Verpflegungsstopps, in der Regel Bäckereien und Supermärkte, wohl verteilt in 50km Schritten. So wurde eine optimale Verpflegung mit Getränken und Nahrung sichergestellt. Hier ist vor allem die Flüssigkeitsverpflegung essenziell, denn mit den Riegeln aus Heikos Dreiecksrahmentasche hätten die Teamfahrer vermutlich auch 2 Tage überleben können 😛

Nochmal zurück zur Vorbereitung. Wie für das DGD Racing Team üblich, wurden auch die Details im voraus akribisch geplant und durchdiskutiert. Wichtige Fragen betrafen hier die Abfahrtszeit (es wurde sich auf 6 Uhr morgens, also pünktlich für die ersten Sonnenstrahlen, verständigt), wann davon zu sprechen sei, dass es abends „dunkel ist“, ist nach wie vor eine ungeklärte Frage (nichtsdestotrotz waren 3 von 4 Fahrern mit Vorderlichtern und alle mit Rücklichtern ausgestattet), die Reihenfolge (hier wurde sich auf Moritz, Daniel, Sebastian, Heiko verständigt, aber diese sollte später noch mehrfach nachoptimiert werden), welcher Schnitt denn zu erwarten sei (31 war konsensfähig, die von Moritz in den Raum geworfenen 32 wurden als zu optimistisch abgelehnt – die Realität wird hier bald noch aufgeklärt) und natürlich wie viel Gramm die Pulverlöffel von welchen Fahrern aufnehmen können.

Ebenfalls zu erwähnen ist hier noch die Rennstrategie. Aus diversen flachen 200er Touren hatten Moritz und Sebastian Erfahrung mit der Aufteilung „jeder immer jeweils 5km“. Es wurde befunden, dass aufgrund unterschiedlicher Tempi eine zeitbasierte Wechselregel zu präferieren sei, und die knapp 10min auf die man bei 5km kommt, wurden auf 15min erhöht.

Nachdem das alles geklärt wäre, kommen wir zurück zum Geschehen. Es ging also Samstag morgens um 6 Uhr an den Start, alle waren pünktlich und bis auf ein kurzes Selfie wurde auch keine Zeit vertrödelt. Man kam direkt zügig voran, der Wind zeigte sich eher dankbar, auch wenn phasenweise Seitenwindverhältnisse anzutreffen waren, was nicht optimal war und dem ein oder anderen Fahrer mehr Körner hinten abverlangte, als erwartet wurde. Zwischen Kilometer 100 und 150, wo auch der Großteil der Höhenmeter anzutreffen war, wurden daher nochmal kleinere Modifikationen vorgenommen, unter anderem in der Fahrerreihenfolge (Daniel und Sebastian tauschten die Position) sowie der Absprache, dass die Wellen nicht so schnell hochzufahren seien. Dies zahlte sich aus und es ging deutlich harmonischer bis Strasbourg weiter, was gut war, denn es wurden dort doch noch Gegenwindverhältnisse angetroffen.
Stopp in Strasbourg wurde in einer Boulangerie abgehalten, die eigentlich in 2min schließen sollte, aber da man mit Moritz einen Belaberer im Team hat, war dies überhaupt kein Problem und es wurden alle Wünsche vom Bäckereifachverkäufer erfüllt. Leider deuteten sich bei Heiko erste Ermüdungserscheinungen an, da durch die Windverhältnisse und die Fahrerreihenfolge der Windschatten oft dürftig war, musste Heiko bei Moritz‘ Führungen zu viel Körner investieren. Es wurde geplant, dagegen anzugehen, in dem Moritz weniger Watt treten sollte.
Nun ging es also an den Rückweg. Die Moral war gut, man fühlte sich weitestgehend gut und die Windverhältnisse ließen auch optimistisch auf Hälfte zwei blicken. Während man diverse Male, oft ohne es zu bemerken, die Landesgrenzen passierte, folgte man also dem Rhein gen Heimat. Wie bereits angesprochen, waren die Streckenverhältnisse wirklich ideal um schnell zu fahren, was Daniel, Moritz und Sebastian auch gerne nutzten, und so schraubte man den eh schon guten Schnitt immer weiter nach oben in Richtung 33,5.
Bei Kilometer 300 war noch eine kurze Detour von der Strecke vorgesehen, um in einem urigen Gasthaus am Rhein Crêpes zu essen. Schlussendlich gab es Waffeln statt Crêpes, diese ließen auch etwas auf sich warten, waren dafür aber sehr lecker, und massig Mücken, von denen Sebastian auch am Folgetag noch viel Spaß haben sollte, gab es auch noch. Da dieser Zwischenstopp länger als erwartet dauerte, war nicht klar, ob man es noch bei Tageslicht (nach Sebastian-Definition) ankommen würde. Konsequenterweise wurde deshalb weiter sehr schnell gefahren – man hat ja nichts zu verschenken.
Nachdem also auch das letzte Viertel – gegen Ende hin natürlich auch auf bekanntem Terrain – absolviert war, kam man um kurz nach 21 Uhr in der Spätdämmerung wieder am DGD Stützpunkt Eberstadt an. Alle waren sehr zufrieden und stolz auf die Leistung! Unterm Strich standen mit Anfahrt bis zu 408km auf dem Wahoo, mit einem Schnitt von gut 33,5kmh (Strava). Der Abend wurde dann noch in der Residenz des Teamchefs mit Pizza und Rad-TV zelebriert.

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Anreise Südtirol

Angereist wurde in drei Formationen: Der im Tetris-Modus beladene Egert-Skoda, der Teamchef-Wagen und Camper-Schade. Abfahrt der Darmstädter Autos war um 4 Uhr, was sich als zu spät herausstellen sollte, dem Camper wurde noch lange eine zu späte Abfahrtszeit vom Teamchef unterstellt, sie sollten aber trotzdem mit Abstand am Frühsten ankommen. Kurioser Zufall: Im stockenden Verkehr auf der Fernpassstraße planten zwei, durch ein Fahrzeug getrennte Wagen, in einer Haltebucht einen Pitstop einzulegen: Es ist dem Leser überlassen zu ermitteln, um wen es sich dort gehandelt haben könnte.

Die Unterkunft direkt am Lago konnte direkt überzeugen, jedoch war das einparken schwierig, Rückwärts einparken vermutlich sogar theoretisch unmöglich.

Nach einem klassischen Snack mit Bruscetta ging es auf die Einrollrunde, die als sehr flach beworben wurde, aber doch zwei steile, aber dafür nicht so lange Anstiege, inkludierte. Durch gute Pace-Arbeit von Katie wurde dies aber gut über die Runde gebracht. Highlight der ersten Abfahrt: Ein Belgier, der versuchte, auf der Passstraße zu wenden, dumme Idee. Nach der zweiten Abfahrt attackierte Katie nochmal und löste damit eine Kettenreaktion aus.

Der Ersteinkauf war dank Einsatz eines leeren Kinderwagens gut zu bewältigen. Abgerundet wurde der erste Tag durch Pizza im Restaurante Europa und der F1 Sprintrennenwiederholung bei einer Datenrate von geschätzten 500kb/s.

Rosalie hat auch einen Beitrag zum Artikel zugesteuert: cfg f gvgvgvbvb

Tour of Sufferlandria 2021 – Stages 3-5

Zunächst gilt es den Rückstand in der Berichterstattung über die Tour of Sufferlandria zu erläutern. Als professionelles Radsport Team hat sich das DGD Racing Team für die Tour Unterstützung in der Medienabteilung besorgt: Durch Grunter von Agony vermittelt, wurde ein Minion von The Sufferfest als Praktikant angeheuert. Leider hat jener die Party nach Stage 2 übertrieben und sich an in Sufferlandrian Holy Water getränkten Donuts übernommen. Kurzum: Der Praktikant musste nun leider wieder gefeuert werden und es liegt wieder in der Verantwortung der Teamfahrer, die Artiklos zu schreiben.

Genug des Vorgeplänkels. Die Formkurve zeigt weiterhin bei allen Teamfahrern nach oben. Stage 3 bestand nur aus einem Workout (Fight Club), wo das Frauen Peloton aufgemischt wurde. Einen QOM konnte trotzdem kein Teamfahrer ergattern. Strava: Daniel, Heiko, Moritz, Sebastian.

Stage 4 war wieder eine Doppeletappe, bestehend aus Half is Easy und G.O.A.T. Bei Half is Easy scheiden sich nach wie vor die Geister, ob dies ein leichtes Workout ist, oder nicht. G.O.A.T. mit der klassischen Bergfloh TF lief für alle Fahrer gut, auch wenn 2 von 4 Fahrern die vorgegebenen Trittfrequenzbereiche nicht fahren konnten oder wollten. Sebastian waren dies nach wie vor zu wenig Kilometer, weshalb die Etappen nicht ganz back-to-back gefahren wurde, um durch ein Zwischen-Cool Down weitere Kilometer abzuspulen. Strava: Half is Easy: Daniel, Heiko, Moritz, Sebastian, G.O.A.T.: Daniel, Heiko, Moritz, Sebastian.

Schließlich wurde heute noch Norway gefahren. Diese Race Simulation wirkt auf sehr kleinen Displays einschüchternd, aber das Power Profil ist in Wahrheit sehr fair und wurde von allen Fahrern als keine sonderlich große Herausforderung (außer für den Schaltfinger) wahrgenommen und hat ordentlich Laune gemacht. Strava: Daniel, Heiko, Moritz, Sebastian.