Alto Adige 2023 – Étape 1

Normalerweise wird die samstägliche Anreise nach Calceranica zu einer für die Erholung (laut 2 von 3 Fahrern) optimalen Startzeit von ca. 4 Uhr nachts angegangen – dieses Jahr gab es ein Novum und die Anreise wurde mit Zwischenstoppstrategien aus Lana bzw. Österreich verkürzt. Dank traffico eccezionale wurde trotzdem weniger Zeit gewonnen als erhofft, dafür konnten die zahlreichen Tunnel auf einer umgehenden Landstraße bewundert werden.

Sowieso konnte die Unterkunft aber erst um 17 Uhr in Empfang genommen werden. Ursächlich waren umfängliche Staubsaugarbeiten, deren Erfolg dank zwei (im Mittel) Kleinstkindern aber bereits am nächsten morgen obsolet waren. Ungewöhnlich spät ging es deshalb auf die Einrollrunde. Der Name „Einroll“-runde erklärt sich, da man für eine solche im Idealfall einen Weinhang wählt, auf dem Geschwindigkeit und andere fahrdynamische Eigenschaften in der Tat besser durch das Wort rollen als fahren beschrieben werden können. In der Abfahrt wurde bemerkt, dass die Bremsleistung des aus Holland importierten Materials suboptimal war. Dieses Problem wurde auf morgen vertagt.

Am ersten offiziellen Gemetzeltag sollte der Kaiserjägerweg befahren werden. Zuvor wurden die Bremsen des Ridley inspiziert und für dringend austauschnötig eingestuft – offenbar hat das holländische Gebirge seine Spuren hinterlassen. Der notwendige Zwischenstopp am Fahrradladen in Caldonazzo (der sich als besser ausgestattet als erwartet und sehr hilfsbereit herausstellte) mitsamt Montagearbeiten sollte sich als der spaßigste Teil der Tour herausstellen. Danach ging es steil bergab, leider nicht im wortwörtlichen Sinne. Die Passstraße ist mit 8km relativ kurz, was allerdings kein Problem darstellt, da mit dank absurder Steilheit (im Mittel 10%, wobei der Mittelteil Flachstücke zwischen 8-9% bereithält, die man aber im vorletzten 12%-Kilometer kompensiert bekommt) trotzdem genug Höhenmeter überwunden bekommt. Freude an dem Anstieg hatte jedenfalls höchstens der Tourenplaner. Es wird vermutet, dass die Ansetzung der Etappe eine Homage an Mike Cotty ist, dessen 50rpm Wintertraining (bei dem er selbst eine 95er Kadenz aufrechterhält) nicht von allen Fahrern gewürdigt wurde.

Nach dem Pass wurde ein Restaurant angesteuert, in dem zwei von drei Fahrer den Apfelstrudel testeten, während der dritte Fahrer aus mannigfaltigen Gründen versuchte, nicht zu kotzen. Der Rest der Tour war dann unspektakulär. Der Rest des Tages wurde mit Mittagsschlaf bzw. Montagearbeiten am zweiten Problemfahrrad verbracht.

Da mit dem hervorragenden Trainingsauftakt der Mehrheit der Fahrer ihre Grenzen aufgezeigt wurden, konnte die Dreiergruppe so auch für den nächsten Tag in drei Einer-Formationen aufgespalten werden (Team Daniel wird dabei durch Katie unterstützt gewesen worden sein).

Daten: 65km (inkl. cooler Abschnitt) / 1415hm / 22-24kmh (Strava)