Riderman 2017 – Tag 3

Auch am letzten Tag des Riderman hatte sich Daniels Gesundheitszustand nicht genug verbessert (obwohl er schon extra ein paar Bakterien an Sebastian weitergegeben hat). Außerdem waren bei Sebastian die Beine doch spürbar ermüdet. Daher war die Strategie für den letzten Tag, sich wieder nicht zu weit vorne aufzustellen, Herrn K. unter Kontrolle zu halten und wieder mit einer aktiven Fahrweise Spaß wie am Vortag zu haben.

Der Start war diesmal bereits um 11 Uhr, allerdings war die Sonne schon so stark, dass es im Startblock alles andere als kalt war. Die Organisation der Startblöcke ist wohl das einzige Manko am Riderman, da nicht einfach nach Platzierung eingeteilt wird, sondern nach einem obskuren Schema, in das wohl auch Alterklassen usw. einfließen. Dies gipfelte darin, dass der eigentliche Start nicht genau um 11 Uhr war, sondern um 11:02, denn im Punkt 11 Uhr startete die Journalisten-WM aus vorderster Front. Wie viele Journalisten ihren zweiminütigen Vorsprung auf Strassacker, Merkur und Co. bis ins Ziel verteidigen konnten, ist bislang noch unklar. Relativ klar hingegen ist, dass eine solche Aufstellung eindeutig als Sicherheitsrisiko einzustufen ist…

Nachdem es also um 11:02 losging, suchte Sebastian zügig aber dosiert den Weg nach vorne. Am Zeitfahranstieg wurde Herr K. gesichtet und dessen Hinterrad in Beschlag genommen, denn schließlich war es das Ziel, den Vorsprung zu verwalten. Allerdings fand man sich nach 5km in einer großen Gruppe wieder, vor der weit und breit nichts zu sehen war (der Start durch die Innenstadt zieht das Feld schon spürbar auseinander), sodass dann die Rennsituation auch schon gefestigt war.

Bis Kilometer 25 wurde so mitgerollt und bei Gelegenheit immer wieder der Weg nach vorne im Feld gesucht, um nicht doch noch von Stürzen oder Feldteilungen überrascht zu werden. Dann kam der erste vermeintliche Selektionsanstieg und Sebastian war schon heiß, um dann festzustellen, dass hier eher Stehversuche praktiziert wurden und nach 25km lockerem mitrollen einige Mitfahrere sich eher für die Feedstation als das Renngeschehen interessierten. Sehr irritierend.

Bis zum nächsten Anstieg dümpelte es weiter vor sich hin und es wurden Körner gespart. Im Anstieg fuhr Sebastian dann wieder einen entspannten Rhythmus, um sich auf einmal vor dem Feld wiederzufinden. Schließlich schlossen noch ein paar weitere schnelle Jungs auf und man lieferte sich ein kleines Ausscheidungsfahren am Anstieg. In wieweit dies die Gruppe verkleinert hat, kann nicht quantifiziert werden, aber es ist nicht auszuschließen 😉

Danach wurde die Spitze des Feldes mit dem wieder sehr präsenten Sebastian etwas aktionslustiger und man versuchte einige Male, das Tempo mit kleineren Verschärfungen, kreiseln im Seitenwind usw. auf Zug zu halten und etwas für Selektion zu sorgen. Irgendwann rückte auch eine vorausfahrende Gruppe in Griffweite. In einem Anstieg entschied man sich, dass heil in der Flucht zu suchen und zu dieser Gruppe aufzuschließen, was auch gelang, allerdings sinnlos war, da jene anscheinend gemerkt hatten, dass von hinten Unheil drohte und sie das Tempo rausnahmen, sodass der Rest der alten Gruppe auch ohne Attacke die Lücke stopfen konnte.

Zum Schluss kam noch der Anstieg nach Öffingen, der auf einer breiten Straße erst flach anfing und gegen Ende etwas steiler wurde. Nach jenem kam die berüchtigt gefährliche Feldwegabfahr auf Katastrophenasphalt. Zunächst war Sebastian im Anstieg etwas eingebaut, aber sein Lieblingsattackiere vom Vortag hatte schon das Heil in der Flucht gesucht und außerdem erschien es komfortabler zu sein, den Mistfeldweg vor dem Feld in Angriff zu nehmen. Deshalb wurde sich durchs Feld durchgeschlängelt und im Big-Ring nachgesetzt. Diese Aktion war von Erfolg gekrönt und die Abfahrt war sehr gemütlich und risikofrei.

Es folgte die Rückfahrt auf der Zeitfahrstrecke, wo die Attacke wiederum aufgrund von eingeklemmtsein erst spät erfolgte, aber zumindest konnte sich Sebastian wieder als erster in die Abfahrt stürzen. Dies hielt allerdings aufgrund zu kleiner Übersetzung und fehlender Aerodynamik nicht lang.

Am Ende stand Rang 202 in der Tageswertung (heute waren allerdings mehr Starter unterwegs, da man im Gegensatz zum Samstag auch als Einzelstarter melden konnte) sowie ein 152. Rang in der Gesamtwertung zu Buche. Der Durchschnittspuls war trotz aktiver Fahrweise mit 157bpm erschreckend niedrig, allerdings lässt sich der Schnitt von 36,7km/h über die mit gut 1000hm gespickten 87km durchaus sehen. Letztlich sei noch erwähnt, dass Herr K. natürlich geschlagen wurde 😉

Stravaeintrag von Sebastian