Budget Disc Wheel Build

Wer den GCN Link im Artikel zum Cube Aerium Zeitfahrrad geklickt hat und bis zur Folge 2 geschaut hat, wird sich erinnern – es gab nämlich auch eine weitere Vorlage zum Nachahmen: Umrüsten eines normalen Laufrades zum aerodynamischen Nonplus-Ultra – einem Scheibenrad. Allerdings wurden die Bauvorschläge der Engländer nicht 1:1 übernommen und es gab weitere Recherchen zu den benötigten Materialien. Die Umsetzung erfolge schon in November, aber vor einem erfolgten Test gab es einen journalistischen Maulkorb. Das Basismaterial war eine 3mm starke Depron Platte, (14€) welche, von der beteiligten Technikabteilung erst belächelt wurde – aber daraus werden Modellflugzeuge gebaut. Die Platte wurde mit Zirkel und Schere 2cm innerhalb der Bremsflanke auf das originale Alulaufrad angepasst, dann ein Schnitt um eine leichte Kegelform zu ermöglichen. Für das Finish der Oberfläche wurde dann das styroporähnliche Material mit schwarzer selbstklebender Möbelfolie (15€) beklebt, das klappte erstaunlich gut. Die Schnittkante wurde dann mit 2K Kleber geklebt und anschließend mit Kreppband platziert. Dann konnte man noch mit Ducktape von der anderen Seite nachhelfen und auf der Nabe mit selbstklebendem Klebeband. Die Außenkante wurde noch mit schwarzem Silikon verklebt bevor das obligatorische Elektrotape fürs Finish sorgte. Danach folgte die Antriebsseite, und die ist deutlich kritischer, weil der Abstand zwischen Speichen und Ritzel nicht sehr groß ist. Daniel entschied sich fürs Einschneiden der Depronplatte ab auf 10cm um nicht auf der Speiche, sondern neben den Speichen zu sein mit dem Material. Den niedrigsten Gang sollte man sowieso nicht fahren, sonst hat man das falsche Rad genommen – es schleift tatsächlich nicht mal die Kette, nur ganz leicht das Schaltwerk an der Klebenaht im besagten Gang. Das Loch fürs Ventil sollte man nicht vergessen, dass muss man ad hoc abkleben. Beim Fahren war die Windanfälligkeit gar nicht so dramatisch, ein höheres Profil am Vorderrad hat da mehr Einfluss – ein voller Erfolg und ein Dank geht an Stefan für dessen Hilfe 🙂

  • Budget Disc Wheel Project
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Tour of Sufferlandria

Pandemie-bedingt schwebt über dem traditionellen Trainingslager und den Jedermannrennen im Frühjahr auch dieses Jahr ein großes Fragezeichen. Die Saisonplanung erfordert also erneut einiges an Kreativität und als ein erstes, sicher durchführbares Event wurde die Tour of Sufferlandria in den Kalender aufgenommen. Tour of Suffer what? Tja, wer von der neben den drei Grand Tours angeblich härtesten Landesrundfahrt noch nie gehört hat, der wird sicher auch nicht vom legendären Schleifer Sir Neal Henderson durch den Winter gequält.

Worum geht es also? Zunächst einmal handelt es sich um ein Fundraising Event zugunsten der Davies Phinney Foundation, die sich seit vielen Jahren im Kampf gegen Parkinson engagiert (als Info für ein gänzlich nicht informiertes Teammitglied: bekannt auch aus dem Outro von Blender). Der sportliche Aspekt besteht darin, in 7 Tagen die entsprechenden Sufferfest Trainingsvideos durchzustehen: Manchmal sind es zwei Videos am Stück, manchmal nur eins (birgt bereits Potential sich komplett abzuschießen), und natürlich soll der Spaß im Vordergrund stehen. Ok, das letzte war glatt gelogen, denn in der „nuklearen Option“ (alle Videos auf 100% der persönlichen Leistungswerte) für die sich die Teamfahrer alle entschieden haben, wird es ein Qual sondergleichen, mit höchstwahrscheinlich jämmerlichem Ende. Zumindest für den Artikelschreiber, der sich entschieden hat, 3 Wochen vor Tourstart seine Leistungswerte mit einem Fitness Test auf den neusten Stand zu bringen. 

Für das DGD Racing Team am Start sind in alphabetischer Reihenfolge: Daniel, Heiko, Moritz und Sebastian. 

 

Start der Tour of Sufferlandria ist am kommenden Samstag um 11 Uhr MEZ. Als Vorgeschmack hier noch die offizielle Steckenvorstellung:

Trainingslager Südtirol 2020 – Mendel und Gampenpass

Der Classico darf natürlich auch dieses Jahr nicht fehlen, die Tour Mendelpass und Gampenpass war in früheren Tagen immer der Beginn des Trainingslagers Südtirol gewesen (2019, 2017, 2014, 2012). Die Anfahrt wurde über den sehr schön gelegten Radweg bis nach Kaltern geplant und gefahren, schließlich wollte man sich ein wenig Einrollen – sehr zu empfehlende Variante komplett ohne Autoverkehr. Ebenfalls neu war der Einstieg aus St. Nikolaus bei Kaltern, bei dem man etwas steiler durch den Ort auf die Mendelpassstraße (hier Heppenheimer Straße genannt) biegt – laut Strava fahren fast keine Rennradler diese Variante. Kurz nach dem Einbiegen auf die Hauptstraße trafen Daniel und Moritz Rennradler aus dem Hotel (u.a. Mona die auch beim letztjährigen Giro dabei war). Trotz gemütlichem Pedalieren lies man das Quartett hinter sich und alsbald wurde noch ein weiterer Fahrer der aus der Radgruppe entwischen war eingeholt. Dieser zeigte sich jedoch als sehr tempofest, Moritz fuhr gegen Ende des wirklich sehr schön und flüssig zu fahrenden Mendelpasses immer ein bisschen schneller ohne dass er abreißen musste.

Oben gab es den obligatorischen Mendelstrudel bevor es runter nach Fondo ging. Dort hatte Daniel geplant, das längste Segment des Giro delle Dolomiti 20201 mal anzutesten. Es führt eher flach auf den Gampenpass (11km, 424Hm), beginnt dankenswerterweise aber nicht direkt unten sondern erst nach dem Tunnel. In Strava gab es den Abschnitt schon, allerdings irrwitzigerweise völlig falsch als „Passo Tonale“ benannt. Moritz plante so ungefähr 300W zu treten und sich linksrum abzuwechseln. Zu beider Überraschung war das ein gutes Unterfangen, und da man schneller als sonst (25er Schnitt) fuhr zog sich auch das Zwischenstück nicht so hin, auf der 3km langen Schlussgeraden muss man im Rennen auf jeden Fall noch Körner parat haben. Die Abfahrt vom Gampenpass war komplett frei, was Moritz zu einer neuen Bestzeit mit Nackenschmerzen (Aero Position lässt grüßen) nutzte, Daniel lies eher die Beine baumeln – der Gegenwind sorgte dafür dass man für Geschwindigkeiten jenseits der 60 schon investieren musste, auch der Rücken mochte das tiefe Bücken in Richtung Lenker nicht sonderlich. Erwähnenswert ist noch die wirklich moderate Pace auf dem Etschtal-Highspeedradweg, keine der beiden Fahrer gab ernsthaft Gas – auch eine Neuerung. Eckdaten: 87km, 1725Hm, 28er Schnitt
Sebastian stieg auf den Roen (2100m), weitere Details dazu folgen, Heidrun und Katie spazierten an verschiedenen Seen entlang / hinauf. Der Kulinarische Höhepunkt war eine Weinverkostung in der Kellerei St.Michael-Eppan, wo man die angepeilten 6 Proben grob verfehlte, aber jeder fand schlussendlich einen Karton zum Import.

Trainingslager Südtirol 2020 – Panider Sattel, Ritten

Die ursprünglich geplante Tour umfasste lediglich den Anstieg aus Richtung Norden aufs Rittner Horn. Sie wurde aufgrund Sebastians geplanter Teilnahme vom Tourenplaner kurzerhand erweitert um einen zweiten Anstieg – ohne große Proteste wohlgemerkt. Wie in der zweiter Woche üblich ging es erstmal durch Boznen, dieses Mal direkt durch den richtigen Tunnelabzweig in Richtung Seiser Alm. Die Straße war mittelmäßig steil, flachte auf Höhe Seis nochmal ab. Der Autoverkehr war etwas erhöht, wobei das hauptsächlich im einzigen langen Tunnel (700m) das Trio störte. Ab Kastelruth zog der Anstieg nochmals an; zur Überraschung von Sebastian und Daniel wurde die erste Pause 200 Hm unterhalb des erster Passhöhe eingeplant – auch hier ohne Proteste. Der übliche Apfelstrudel wurde durch einen sehr reichhaltigen Topfenstrudel ersetzt. Mit mehr Körnern dafür kalten Beinen ging es dann zum Panider Sattel (nur die Abfahrt beschrieben) dem neuen Dach der Etappe.

Hinunter nach Waidbruck gab es zum Glück nur ein großes umfahrenes Schlagloch und reichlich Gegenverkehr, es ging also flott hinab. Der Anstieg zum Rittner Horn war zweigeteilt, in 5 Kehren erreicht man im Advanced-Rollerbergstyle (gleichmäßig aber nicht wirklich flach 7-8%) den Ort Barbian. Bereits unten wurde eine Straßensperrung angekündigt, aber mangels alternativen Routen wurde natürlich weitergefahren. Die Baustelle war dann überraschend lang, aber mit mäßigem Tempo gut passierbar. Danach kamen erstaunlich viele 15% Steilstücke auf der zum Teil 2m breiten Nebenstrecke in Richtung Ritten. Die Strahlkraft der Sonne machte dies nochmals härter, mangelnder Streckenkenntnis zufolge konnte auch keiner Prognosen abgeben, wann man dann oben sei. Vor dem Café erwartete Katie, die sich die Gegend rund um Oberbozen angeschaut hatte, die Drei bereits. Auf der Abfahrt nach Bozen konnte erst ein Trecker überholt werden, Sebastian und Moritz kamen an einem Baustellenlaster einigermaßen gut vorbei, Daniel musste leider noch ein paar Kurven mehr Geduld aufbringen. Katie konnte sich das Geschehen aus der Poleposition anschauen und kam fast zeitgleich mit den Radfahrern am Hotel an. Eckdaten der Tour: 98km, 2300Hm

Trainingslager Südtirol 2020: Pässequartett

Bei molligem Südtirolwetter sollte es heuer (sprich gestern, der Artikelschreiber ist im Verzug) vom Hotel Sigmundskron ins Herz der Dolomiten gehen. Fast 120 der 168 Gesamtkilometer sollten auf überhalb 1000m Höhe verlaufen (temperaturtechnisch eine gute Idee) und 3600Hm sollten verteilt auf 4 Pässe erklommen werden. Eine Abwandlung unseres beliebten Südtiroler Pässetris also, das daher wie immer in Menüform vorgestellt wird.

Gruß aus der Küche (Truden)

Nach rückenwindbegünstigtem Einrollen entlang der Etsch nach Auer sollte der Passo San Lugano den Einstieg in die Dolomiten bilden. Da die Transitstraße aber stark befahren ist, wurde, inspiriert von der Beschreibung auf Quäldich, der Schleichweg durch das wunderschöne Naturschutzgebiet Truden gewählt. Gar wunderte man sich, warum die andere Radsportgruppe im Hotel, nicht auch auf die grandiose Idee kam die Umfahrung in „dat jute Truden“ in ihre Streckenplanung aufzunehmen. Die Antwort lag dann auf der Straße. Die im Bericht beschriebene „Rampe“ bei Steigungsprozenten von 10-18 war nämlich nicht eine kurzzeitige Abwechslung im Streckenverlauf, sondern im wesentlichen der gesamte Anstieg. Früher als geplant mussten so also einige Körner mobilisiert werden, aber immerhin konnten im Ort an einem Brunnen die Flaschen aufgefüllt werden. Die Lugano-Passstraße wurde dann — zum Gesamtbild passend — über eine Abfahrt erreicht.

Vorspeise (Passo Valles)

Vom Luganopass rollte es, immer leicht bergab und mit herrlichstem Dolomitenpanama im Augenwinkel, durchs Flamstal nach Predazzo. Unterwegs kam den beiden DGD Racing Team Fahrern das Bahrain-Merida Team in Mannschaftsstärke entgegen, ehe der Anstieg zum Passo Valles (2032m) begann. Der erste Teil ist identisch mit der Westanfahrt des Passo Rolle, der seinem Namen alle Ehre machte. Nach dem Abzweig auf die schmalere Valles Straße wurden von der Beschilderung noch 8km bis zur Passhöhe ausgelobt. Tatsächlich waren es nur 6,5km die gut zu Fahren waren, nur Daniel hatte leicht zu kämpfen, da die Spritzufuhr aufgrund einer sehr dünnen Pulvermischung am Trudener Brunnen leicht ins Stocken kam. Oben genehmigte man sich eine herzhafte Mahlzeit und beobachtete eine italienische Radgruppe, deren Anführer sich direkt an der Passhöhe eine Kippe anzündete.

Hauptspeise (Passo San Pellegrino)

Die Passhöhe bildete auch den Übergang vom Trentino in die Region Venezien, die für ihren räudigen Straßenbelag bekannt ist. Die Abfahrt machte dem Ruf alle Ehre und man beschloss (logischerweise), zügig zu fahren, um das Übel so kurz wie möglich zu halten. Die Abfahrt mündete direkt in eine Wand: „3km, 15%“ kündigten den Passo San Pellegrino (1918m) an, der eigentlich als Hauptschwierigkeit des Tages angedacht war. Weil man aber schon den Gruß aus der Küche in den Beinen hatte, fühlte sich alles halb so wild an, und nach nur 12km Fahrstrecke nach dem Mittagessen wurde noch eine Strudelpause eingelegt. Zu Beginn der Abfahrt durfte der Mannschaftsbus von Quick Step bewundert werden und auf halbem Weg nach Moena kam (höchstwahrscheinlich, es fehlt der Strava-Upload) Julian Alaphilippe entgegen.

Dessert (Karerpass)

Spektakulär waren sowohl die Ortseinfahrt nach Moena (180 Grad Wende am Kreisel, die aber nicht zu vermeiden ist) als auch der Radweg durch das Fassatal (unregelmäßig eingestreute 13% Rampen, teilweise auf Pavé), die zum letzten Pass des Tages führten. Bei wenig Verkehr und viel Sonne war dieser ein reinstes Vergnügen und die böse Überraschung drohte erst, als man an der Passhöhe linkerhand auf eine dunkle Wolkenwand blicken musste. Zum Glück war die Tour am Vorabend aber umgeplant worden — statt rechts den Karerpass nass herunter zu fahren, wurde links die trockene und völlig freie Nigerpassabfahrt gewählt. Unten traf man auf den sonnigen Radweg nach Bozen und das Ausrollen zurück ins Hotel verlief vollkommen trocken, wohingegen es am Karerpass nun heftig regnete. Man darf ja auch mal Glück haben 😉

Eckdaten der Tour: 168km, 3550Hm, 26,2er Schnitt.