Der Classico darf natürlich auch dieses Jahr nicht fehlen, die Tour Mendelpass und Gampenpass war in früheren Tagen immer der Beginn des Trainingslagers Südtirol gewesen (2019, 2017, 2014, 2012). Die Anfahrt wurde über den sehr schön gelegten Radweg bis nach Kaltern geplant und gefahren, schließlich wollte man sich ein wenig Einrollen – sehr zu empfehlende Variante komplett ohne Autoverkehr. Ebenfalls neu war der Einstieg aus St. Nikolaus bei Kaltern, bei dem man etwas steiler durch den Ort auf die Mendelpassstraße (hier Heppenheimer Straße genannt) biegt – laut Strava fahren fast keine Rennradler diese Variante. Kurz nach dem Einbiegen auf die Hauptstraße trafen Daniel und Moritz Rennradler aus dem Hotel (u.a. Mona die auch beim letztjährigen Giro dabei war). Trotz gemütlichem Pedalieren lies man das Quartett hinter sich und alsbald wurde noch ein weiterer Fahrer der aus der Radgruppe entwischen war eingeholt. Dieser zeigte sich jedoch als sehr tempofest, Moritz fuhr gegen Ende des wirklich sehr schön und flüssig zu fahrenden Mendelpasses immer ein bisschen schneller ohne dass er abreißen musste.
Oben gab es den obligatorischen Mendelstrudel bevor es runter nach Fondo ging. Dort hatte Daniel geplant, das längste Segment des Giro delle Dolomiti 20201 mal anzutesten. Es führt eher flach auf den Gampenpass (11km, 424Hm), beginnt dankenswerterweise aber nicht direkt unten sondern erst nach dem Tunnel. In Strava gab es den Abschnitt schon, allerdings irrwitzigerweise völlig falsch als „Passo Tonale“ benannt. Moritz plante so ungefähr 300W zu treten und sich linksrum abzuwechseln. Zu beider Überraschung war das ein gutes Unterfangen, und da man schneller als sonst (25er Schnitt) fuhr zog sich auch das Zwischenstück nicht so hin, auf der 3km langen Schlussgeraden muss man im Rennen auf jeden Fall noch Körner parat haben. Die Abfahrt vom Gampenpass war komplett frei, was Moritz zu einer neuen Bestzeit mit Nackenschmerzen (Aero Position lässt grüßen) nutzte, Daniel lies eher die Beine baumeln – der Gegenwind sorgte dafür dass man für Geschwindigkeiten jenseits der 60 schon investieren musste, auch der Rücken mochte das tiefe Bücken in Richtung Lenker nicht sonderlich. Erwähnenswert ist noch die wirklich moderate Pace auf dem Etschtal-Highspeedradweg, keine der beiden Fahrer gab ernsthaft Gas – auch eine Neuerung. Eckdaten: 87km, 1725Hm, 28er Schnitt
Sebastian stieg auf den Roen (2100m), weitere Details dazu folgen, Heidrun und Katie spazierten an verschiedenen Seen entlang / hinauf. Der Kulinarische Höhepunkt war eine Weinverkostung in der Kellerei St.Michael-Eppan, wo man die angepeilten 6 Proben grob verfehlte, aber jeder fand schlussendlich einen Karton zum Import.