Trainingslager Südtirol 2013: Mendelpass

Nach der bis dato härtesten Südtirol Etappe der Geschichte des DGD Racing Teams am Vortag, wurde der Start der heutigen Etappe vorsorglich auf 11 Uhr verlegt, um ein wenig mehr Regeneration zu ermöglichen. Während des Warmrollens in Richtung Eppan fragten sich Moritz und Daniel, wie gut denn die Beine sein werden. Nach den etwas ernüchternden Ergebnissen an den Vortagen, nahm sich Daniel vor, das Moritz’sche Hinterrad möglichst lange zu halten. Zur Überraschung beider gelang das erstaunlich lange, genauer gesagt bis Kilometer 12,5 (von 15). Dann konnte Moritz einen Tacken zulegen, Daniel hatte jedoch schon seit geraumer Zeit Pulswerte von 190-192 auf dem Display und war dementsprechend am Limit. Moritz konnte endlich eine anständige Mendelpasszeit von 48:25 (18er Schnitt) setzen. Aber auch Daniel konnte seine Vorjahresbestmarke um 30 Sekunden unterbieten, aber mit deutlich mehr Einsatz (Durchnittspuls von immerhin 187) als 2012.

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Nach dem obligatorischen Apfelstrudel mit Apfelschorle ging es hektisch zurück zum Passschild, denn eine Rennradlerrin aus Deutschland war dabei das Schild zu fotografieren – das wurde natürlich genutzt um jeweils Passfotos zu machen. Danach ging es gemütlich runter nach Fondo und der Gampenpass wurde aus seiner humanen Seite locker hochgerollt. Beim örtlichen Fahrradladen wurde festgestellt, dass Lenkerstopfen nur mit Lenkerband verkauft werden, und auch Cat-Eye Halterungen waren unbestellbar.

Trainingslager Südtirol 2013: Rittener Rampe und Bergwertung am Durnholzer See

„Wenn man an einem Tag mehrere längere Anstiege fahren möchte, dann sollte man sich überlegen ob man DEN hier als ersten fährt“, war das berechtigte Fazit nachdem das DGD Racing Team die heutige 130km Etappe mit der Rampe von Bozen über Signat nach Ritten begonnen hatte.

Die idyllische schmale Straße war zwar vom motorisierten Verkehr vollkommen befreit und, wie zu erwarten bei den nicht enden wollenden Steilstücken mit weit über 16%, auch von sämtlichen Radfahrern. Moritz hatte in der kleinsten Übersetzung noch genug Körnern um einen flüssigen Rhythmus zu fahren und konnte so die 10km in genau 50 Minuten bewältigen. Klingt langsam, sind aber immerhin 1100 Hm pro Stunde. Daniel fehlten genau diese letzten Körner, aber letztlich waren die Zeiten auch egal, schließlich standen zu diesem Zeitpunkt noch weit mehr als 80km auf dem Programm.

Nachdem in Klobenstein ein ausgezeichneter Apfelstudel verspeist wurde, ging es bergab in Richtung Sarnstal. Wobei „bergab“ hier durchaus „11% bergauf“ bedeuten konnte. Klassischer Vorzeichenfehler, wir wollen nicht wissen wie Stefan da geflucht hätte. Nach einer spektakuäleren und steilen Abfahrt folgten einige Kilometer auf der langen Anfahrt zum Penser Joch, ehe die Strecke in Asfeld dann zum auf 1559m Höhe gelegenen Durnholzer See abzweigte. Dort machte das Racing Team recht schnell Bekanntschaft mit einem sehr hartnäckigen Konkurrenten – einer riesigen Regenwolke. Wer nun denkt, das Wetterglück habe das Team verlassen, dem sei gesagt dass genau in dem Moment, als es zu regnen begann eine Bushaltestelle als Unterstellplatz bereitstand

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und danach die Fahrt bei Sonnenschein fortgesetzt wurde. Auf anschließenden Abfahrt hatte man es dann zwar nochmal kurz mit der gleichen Wolke zu tun, irgendwo zwischen den 20(!) Tunneln Richtung Bozen wurde sie dann aber deutlich distanziert (bis sie sich beim Regenerieren im Pool zurückmeldete, aber dort ist es ja eh nass).

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Eckdaten der Tour: 130km, 2500 Hm, 25er Schnitt

Trainingslager Südtirol 2013: Anreise

Anreiseprotokoll (alles unter strikter Einhaltung der StVO):

4:00 Uhr, Ecke Kasinostraße-Rheinstraße
6:45 Uhr Österreich ist erreicht (Füssen)
9:25 Uhr Ankunft in Lana (beim Günzelgut)
11:30 Gampenpasshöhe mit dem Rad
14:00 Formel-1 Start frisch geduscht
17:00 Pool
18:30 Abendessen
Danach Tourplanung

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Die Anreise verlief glatt, Sonntags anzureisen hat sich mal wieder bewährt. Dank zahlreicher Baustellen in Deutschland lange Fahrtdauer nach Südtirol von über 5 Std. Am Fernpass gab es aber doch einen „Renngott“. Der ganze Stau vorm DGD Racing Team-Fahrzeug, angeführt von 2 Wohnmobilen, gefolgt von über 10 Stauteilnehmern fuhr geschlossen (ob alle wirklich wussten was sie taten oder einfach blind hinterherfuhren…) an einen Rastplatz :). Nach dem Ausladen in Lana ging es kurz zum Konditor und dann ab auf den Gampenpass. Zeitfahren war nicht angesagt, Daniel musste aber dennoch ziemlich ans Limit gehen um einigermaßen zügig hoch zu kommen, wenig Schlaf und Trainingrückstand lassen grüßen. Um ein anständiges Training zu haben, ging es gleich noch auf den Mendelpass über dessen Kuppe aufgrund des nahenden F1-Starts ohne anzuhalten drübergefahren wurde um die 80km Runde am Ankunftstag mit knapp 1700 Höhenmeter mit einem 25er Schnitt abzurunden.

Rennsaison 2013

Nach dem sehr erfolgreichen Trainingslager folgen die ersten beiden Rennen der Saison Schlag auf Schlag. Los geht es am 28.4. beim GCC Rennen in Göttingen Tour d’Energie (natürlich die 100km) bei dem alle drei Starter der Vorsaison wieder dabei sein werden. Übernachtet wird wieder im Hotel Rennschuh, deren Angebot für ein Dreibettzimmer mal wieder locker das günstigste war. Dieses Jahr starten alle drei Fahrer aus Startblock B, um weiter vor zu kommen braucht man entweder Connections oder muss sehr viele GCC Rennen in den Top 100 beenden. Das Ziel für Moritz und Daniel ist es ganz klar, das erste Hauptfeld nicht zu früh wegfahren zu lassen. Stefan betrachtet das Rennen eher als Einrollen, für ihn ist die Radsaison 2013 keine „Rennsaison“, trotzdem will er mit dem neuen Material im Feld bestehen. Ergebnisse findet man nach Rennende hoffentlich bald unter diesem Link.

Schon am 1. Mai geht es weiter mit den Rennen, dieses Mal locker der Feldberg beim Rennen Rund um den Finanzplatz Frankfurt, das – na wo auch sonst – in Eschborn gestartet wird. Hier ist der Startplatz für Daniel und Moritz B1, was bereits eine gute Ausgangsposition darstellt. Das Rennziel ist ähnlich wie in Göttingen: die Zeit am Feldberg möglichst unter den Top 100 halten um dann in dieser Position bis ins Ziel zu kommen.

Die Rennvorbereitung lief dank des guten Wetters recht gut, es wurden mit Start und Ziel Darmstadt ein paar gemeinsame Touren unternommen um die Form zu checken, hier ein Beispiel (Schnitt: 28km/h).

Trainingslager Mallorca 2013: Bilanz

Nachdem am Sonntag morgen für Daniel und Moritz das diesjährige Trainingslager mit kaltem Entzug beendet wurde ist es mal wieder an der Zeit, Bilanz zu ziehen.

Bei nur leicht geänderter Streckenführung – hauptsächlich wurden mit dem Coll d’Orient und dem Puig de Randa zwei weitere Berge eingebaut) – sorgte die geänderte Etappenabfolge für ein deutlich effizienteres Training. Dass man nicht mit der Königsetappe beginnen sollte wird Stefan nach eben dieser schon letztes Jahr bemerkt haben, dieses Jahr hatten sich dann auch die beiden Streckenplanprofis darauf geeinigt, gemäßigt zu beginnen und die Leistungstests (Bergzeitfahren) auf die letzten beiden Tage zu legen. Witzigerweise war dies nicht unbedingt einer trainingsmethodischen Erleuchtung zu verdanken sondern einzig und allein Daniels anhaltender Erkältung.

Keinen Schnupfen hatte übrigens das wie nicht anders zu erwartend hervorragende Wetter, lediglich der Wind hustete recht heftig. In nackten Zahlen ausgedrückt ergeben sich

Gefahrene Kilometer: 737

Höhenmeter: ca. 9000

Zeit im Sattel: 27h (für die, die den SI-Einheiten längst abgeschworen haben: Das sind 108 Winterpokal-Punkte).

Rein trainingstechnisch spricht alles für eine zum Vorjahr nochmals deutlich gesteigerte Form. Bei den Bergzeitfahren auf den Puig de San Salvador und den Col dels Reis konnte Moritz die teaminternen Vorjahresbestzeiten um 0:23 beziehungsweise 1:40 verbessern. Insbesondere die Verbesserung am Col dels Reis entspricht in etwa dem was im letzten Jahr nötig gewesen wäre um die ersten beiden Gruppen beim Rennen in Eschborn zu halten. Wir dürfen also gespannt sein! Daniel kam aufgrund der Erkältung in der letzten Woche nicht ganz an diese Zeiten heran. Wie üblich gibt es aber keinen Grund zur Annahme, dass seine Form schlechter ist. Zumal die Vorjahreszeit am Col dels Reis nur um eine halbe Minute verfehlt wurde.

 

Zu guter letzt noch ein paar zusammengewürfelte Erkenntnisse aus einer Woche Trainingslager auf Mallorca.

1. Moritz baut sein Rad zwar in Zeitlupe zusammen, hat aber dank vieler Extrafächer in seinen Laufradtaschen zumindest immer genug Platz für den kompletten Vorbau.

2. Man kann durchaus vor dem Trainingslager einen halben Tag ein Restaurant auf diversen Maps suchen um dann vor Ort festzustellen dass a) Ruhetag ist und b) man dort schon 2011 gespeist hatte (so geschehen auf der ersten Etappe in Sant Llorenc).

3. Von Moritz nach dem Mittagessen vergessene Teile der Ausrüstung (Helm, Satteltasche etc.) haben insgesamt für 2 Extra-Trainingskilometer gesorgt.

4. Meeresfrüchte-Paella in Port de Pollenca wird billiger, wenn man die Garnelen vom Personal schälen lässt.

5. Beim Abendessen im C’an Picafort Palace hat man schon mal 112 Bier auf der Rechnung stehen. Dafür kommt das Bier aber auch unaufgefordert während man sich noch am Buffet die Teiler belädt.

Zum Thema beladen gibt es durch Klick auf das nächste Bild auch die komplette Foto-Story „Wie viele Kalorien hat der Teamchef hier verspeist“. Tipps nehmen wir gerne entgegen, der beste gewinnt, aber die genaue Anzahl kennen wir auch nicht.

Für alle in Deutschland, die vergessen haben wie gutes Wetter aussieht gibt es noch ein Best-Of der Mallorca Bilder 2013.

Und last but not least gibt es noch 2 Panoramas zum Durchzoomen 🙂