Neue Rennmaschine für 2013

Wie schon im Jahresbericht angekündigt, habe ich im letzten Dezember als letztes dauerhaftes Racing Team Mitglied die alte Teamphilosophie aufgegeben und mir nagelneues Rennrad zugelegt. Da die Rennen in Göttingen und Frankfurt gewohnt früh im Jahr liegen und es schon in 3 Wochen ins Trainingslager geht, wird es natürlich höchste Zeit, sich an die neue Maschine auch außerhalb des Rollenraums zu gewöhnen. So hart mir das fällt (und so legendär meine Fahrradputzkünste auch sein mögen) – schöner als jetzt wirds wohl nicht:

Für die ausführliche Beratung und den Umbau auf Ultegra Vollausstattung muss den Jungs von Rodenstein Bikes in Fränkisch Crumbach gedankt werden. Als besonderes Schmankerl in Sachen Ausstattung durfte natürlich ein Custom Laufradsatz by Lightwolf nicht fehlen:

Da es sich um den gleichen 1275g schweren Satz wie an Daniels Rad handelt ist auf diesem Sektor wohl auch nicht mit unsinniger Gewichtskriegsführung zu rechnen 😀 Das Rad kommt so auf fahrfertige 7,5kg und die Kombination aus schnellerem und leichterem Matrial und härterem Wintertraining kann für anstehende Saison 2013 nur eins bedeuten: Attacke!

Teambilanz 2012

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Nach einem höchst erfolgreichen Jahr 2012 ist es mal wieder Zeit, kurz inne zu halten und zu bilanzieren. Der Jahresanfang stand ganz im Zeichen des omnipräsenten Winterpokals. Nachdem schon der Dezember 2011 zumindest bei Daniel und Moritz sämtliche Trainingrekorde gebrochen hatte, ging es im Januar so richtig zur Sache. Insbesondere, weil sich der Reichelsheimer Teil des Teams, angeführt vom unantastbaren Rollenkönig Detlef keinen Rückstand durch Moritz und Katies Langlaufurlaub einfangen wollte.

Nachdem Mitte Februar den Sponsoren das neue Teamfahrzeug präsentiert wurde, ging es in der letzten Märzwoche für Daniel, Moritz und erstmals auch Stefan direkt vom Winterpokal ins Trainingslager auf Mallorca. Das half natürlich auch, den überlegenen Sieg des EMS-Teamchefs im Winterpokal zu verkraften. Während Daniel (neue Gabel) und Moritz (neuer Rahmen) die gegenüber dem Vorjahr leicht modifizierten Rädern mitnahmen, musste Stefan auf ein geliehenes Rennrad zurückgreifen. Dass dies die Teamphilosophie grundlegend ändern sollte, war zu diesem Zeitpunkt vermutlich noch nicht abzusehen.

Die Trainingsbedingungen in Mallorca waren wieder phänomenal, genauso wie die Frühform, die vor allem bei den Formtests hinauf nach San Salvador und Sa Calobra unter Beweis gestellt werden konnte.

Ende April stand dann mit der Tour d’Energie für Daniel, Moritz und Stefan das erste Rennen auf dem Programm. Moritz konnte dort mit Platz 155/1784 das beste Teamergebnis einfahren. Nur eine Woche später konnte diese Platzierung bei „Rund um den Finanzplatz Eschborn“ sogar noch gesteigert werden: Zu Buche standen die Plätze 124 und 127 für Moritz und Daniel und ein Platz in den Top 100 der Bergwertung für Daniel. Vor allem Stefan haderte bei den Rennen mit den Nachteilen des umgebauten Mountainbikes gegenüber den Rennrädern der Konkurrenz und rüstete Anfang Juni auf Rennrad um. Daniel zog zwei Wochen später nach und auch an Moritz‘ Rad fanden sich nach seiner 250km-Tour nach Blaubeuren einige neue Teile.

Ende Juni wurde im Rahmen einer Testfahrt auf der Nordschleife der 4. Mann für die Saison 2012, Daniel K., vorgestellt. Daniel und Stefan fuhren Mitte Juni zusammen mit dem EMS Teamchef und der Mutter des Racing Teams (die Südtirol von oben erleben durfte) zu einem ersten Minitrainingslager nach Südtirol. Dort fiel vor allem der Teamchef durch seine extravagante Kleidungswahl am Stilfser Joch und einer unfassbar starken Zeit am Gampenpass auf. Parallel dazu schaffte es Moritz bei äußerst mäßigem Wetter, bei seinem Trainingslager Odenwald die Höhenmeterbilanz der Südtirol-Urlauber zu egalisieren.

Der August begann mit einem rekordverdächtigen Wochenende auf der Nordschleife, bevor erstmals das komplette Team pünktlich ins Trainingslager nach Olang in Südtirol reiste. Bei optimalen Trainingsbedingungen holten sich Teammitglieder den letzten Schliff für den Saisonhöhepunkt. Den Formhöhepunkt nach einer Woche Trainingslager nutzte Moritz dazu, sich an die Spitze der Quäldich-Rangliste am Melibokus zu katapultieren. Seine Zeit von 16:47 verfehlte Daniel knapp einen Monat später um gerade einmal 2 Sekunden.

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Ausgestattet mit der neusten Version von Stefans Lichtern nahm das Team Ende August den Saisonhöhepunkt „24h Rennen auf der Nordschleife“ in Angriff. Auf die Anreise bei sehr regnerischen Wetter folgte mit dem Ausstieg von Daniel K. nach nur einer Runde einer wirklicher Tiefschlag. Umso bemerkenswerter, wie Daniel, Moritz und Stefan zu dritt auf alles oder nichts gingen und als 3er Team mit Einbruch der Dunkelheit sogar in den Top 10 der 4er Team Wertung lagen.

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Vor allem Stefan zeigte immer wieder, warum er den Spitznamen „Nordschleifentier“ trägt. Am Ende schaffte man die Sensation: 20. Gesamtplatz und Sieg in der Altersklassenwertung!

Daniel und Moritz beendeten die Straßensaison traditionell mit dem Start bei der Frankenstein-Trophy, wo man mit den äußerst respektablen 8. und 11. Platz unter 100 Startern aufwarten konnte. Danach verabschiedete sich Moritz für 3 Wochen in die USA und Daniel startete die Mountainbike Saison mit einigen spektakulären Videos. Nach seiner Rückkehr rüstete Moritz ebenfalls auf Offroad um – zur neuen Saison wird dann auch der letzte Racingteam-Fahrer auf Rennrad umrüsten.

Und zu guter letzt ist man zum Jahresende wieder dort wo alles angefangen hat: Der Winterpokal läuft und der Bergfloh führt. Dazwischen lag aber ein sehr erfolgreiches Jahr 2012.

Für Freund der Statistik hier noch die Trainingsdaten 2012. Moritz: 8624km, 117411 Höhenmeter, 461h Trainingszeit inklusive Indoor.
Die Trainingszeiten von 2011 konnten von Daniel nicht ganz erreicht werden: 5281km, 93163 Höhenmeter, 375h

Eine crosse Sache

Die Erkenntnis kam mir in den Wochen nach Rad am Ring: Eigentlich muss ich dieses Rad fahren wie eine gute Pommes – cross. Nach 4 Monaten harter Saisonvorbereitung im Winter und 8000 Trainings- und Wettkampf Kilometern auf der Straße merkte ich Anfang September, das meine Akkus richtig leer waren. Völlig ungewohnte Gedanken machten sich breit (eigentlich will ich heute gar nicht Fahrradfahren) und auf der Suche nach Abwechslung kam mir die Idee, mein altgedientes Rad mit geländetauglichen Reifen auszustatten und mich endlich mal wieder auf nicht-asphaltierte Wege zu wagen.

Womöglich hatte der Leser nun ein größere Überraschung als „Fahrradfahren statt Fahrradfahren“ erwartet, aber wer sich auskennt weiß, dass Straße und Gelände zwei völlig verschiedene paar Schuh sind. Um dies noch klarer zu machen fahre ich zur Zeit übrigens wieder mit meinen alten Radschuhen. Mir fällt aber gerade auf, dass man „paar“ dann mit großen „P“ schreibt. Egal.

Schon nach den ersten Touren war mir klar, dass ich zur neuen Saison nicht auf Rennradbereifung für mein Quantec SLR zurückwechseln würde. Das Rad machte sich im Gelände einfach zu gut, ist mit 9,1kg immer noch relativ leicht, sehr wendig und ich muss ganz klar zugeben, dass dieses Einsatzgebiet das natürliche für ein solches Rad ist. Aufgrund der deutlich kürzen Anfahrt auf Feld- und Waldwegen in den Odenwald gibt es auf diese Weise auch deutlich mehr Höhenmeter für kürze Runden im Herbst- und Wintertraining.

Eine Win-Win Situation. Ganz im Gegensatz zum winterlichen Drücken im Ried übrigens, was eher eine Wind-Wind Situation ist. Zur Saison 2013 werde ich dann als letztes Racing Team Mitglied auf ein Rennrad wechseln. Sobald die Rennmaschine eingetroffen ist, gibt es natürlich einen bebilderten Bericht.

In 16:47 auf den Melibokus

Ok, ein bisschen historisches Gebabbel zu Anfang muss schon sein. Als ich 2006 mit dem Radsport anfing, brauchte ich für die 4,6km/390Hm auf den Melibokus knapp unter 25 Minuten. Entsprechend dumm guckte ich, als mir die Bestenliste von quäldich.de verriet, dass so ziemlich jeder, der überhaupt eine Zeit an diesem Anstieg misst, mindestens so schnell wie ich war.

Zwei Jahre später benötigte ich dann zwar nur noch 21:30 aber das Entsetzen über die quäldich-Bestzeit von 16:58 war eigentlich sogar größer geworden. Im Jahre 2010 folgte dann eine brutale Zeitenschlacht gegen den Teamchef, die ich um 5 Sekunden verlor. Da der Spaß dabei längst auf der Strecke geblieben war, folgte ein Gentlemens Agreement. Von der damaligen teaminternen Bestzeit von 18:14 waren eigentlich alle ziemlich begeistert, nur die Technikabteilung faselte irgendetwas von „richtig gut wäre ja eine tiefe 17er Zeit“. Fortan geisterte dieses unsägliche „17tief“ in meinem Kopf herum. 2011 war das noch deutlich außer Reichweite, aber immerhin wurde die 18 Minuten Marke durchbrochen.

In diesem Jahr hielt sich die Motivation, einen erneuten Angriff auf „17tief“ zu wagen sehr in Grenzen. Nachdem im Trainingslager Südtirol aber an so ziemlich jedem Anstieg die 2011er Zeiten um mehr als eine Minute verbessert werden konnten war aber klar: Zumindest eine Zeit muss man auch 2012 in den Asphalt brennen. So wurde in klassischer „Alles oder Nichts“-Manier mit 34km/h in den Anstieg gefeuert. Für weitere Zwischensprints war keinerlei Kraft aber irgendwie schaffte ich es schlussendlich „17tief“ klar zu verfehlen – im positiven Sinne. Die bei 16:47 stehen gebliebene Uhr sichert mir die quäldich-Bestzeit, eine Steigleistung von 1420Hm/h und einen wirklich guten Grund, dieses Jahr definitiv nicht nochmal ein Zeitfahren auf den Melibokus zu veranstalten. Komme was wolle 🙂

Trainingslager Südtirol: Prato Piazza

Zum Abschluss des einwöchigen Trainingslager Südtirol ließ das Team es heute gemütlich angehen. Auf dem Programm stand der Anstieg auf die Plätzwiesen – dank einer frisch aus dem Hut gezauberten asphaltierten Straße direkt von der Pension in Olang aus. Zu Stefans größter Freude wurden direkt nach dem Start ein paar Zusatzhöhenmeter eingebaut. Da halfen die halbherzigen Beruhigungsversuche („Keine Angst, die fahren wir ja auch gleich wieder runter, bevor der eigentliche Anstieg beginnt“) der beiden anderen Teammitglieder natürlich auch nicht wirklich…

Der 14,6km lange, mit 870 Höhenmeter gespickte Anstieg wurde dann in knapp 54 Minuten ohne größere Ambitionen bewältigt. Nach einer Woche merkt man eben auch irgendwann seine Beine. Dem Apfelstrudelführer konnte noch ein neuer Eintrag hinzugefügt werden. Freunde der fruchtigen Süßspeise können auf den Plätzwiesen daher künftig dank des DGD Apfelstrudelführers ganz gezielt entscheiden, ob in der Plätzwiesenhütte oder dem Hotel „Hohe Gaisl“ gespeist wird.