Trainingslager Südtirol 2016: Hoch hinaus aus dem Vinschgau

Nach einem sehr entspannten Ruhetag mit Besuch der Therme Meran und dem traditionell  außergewöhnlichem Abendessen beim Oberwirt begann heute der zweite Trainingsblock unter dem Motto „hoch hinaus aus dem Vinschgau“.

Detlef reiste direkt nach einem zeitigen Frühstück mit dem Auto nach Prad um von dort bei bestem Wetter das Stilfser Joch zu bezwingen. Mit ganz neuen Begriffen wie „Mittagspause“ oder „Hungerast vermeiden“ im Vokabular kurbelter er ohne Zeitdruck zusammen mit zahlreichen Rennradkollegen die 48 Kehren in starken 2:49 hoch.image
Der für 9 Uhr geplante Départ von Daniel und Moritz verschob sich um eine gute halbe Stunde nach hinten. An einem der beiden Räder hatte sich der Vorderrad-Schlauch am gestrigen Ruhetage ebenfalls richtig entspannt und der aufgetretene Standplattfuß ließ sich erst nach einem Besuch im Radladen beheben, weil der betreffende Bergspezialist nur mit einem 26“ Ersatzschlauch aus der Satteltasche aufwarten konnte. Wer so unfassbar blöd war wird hier dem Blogleser als Gewinnspielfrage mit guter 1:2-Quote überlassen 😀

Dank guter Planung durch Meran konnte ein Teil der verlorenen Zeit wieder gut gemacht werden und nachdem die spektakulären Serpentinen auf dem Vinschgau-Radweg überwunden waren rollte es sich bei ordentlich Rückenwind sehr locker bis nach Coldrano.
IMG_5095Dort begann die heutige Hauptschwierigkeit – der 21km lange Anstieg durchs Martelltal hinauf bis auf knapp 2100m. Daniel fuhr den Berg von vorne mit einem guten Rhythmus an und dieser konnte weitestgehend beibehalten werden. Lediglich in den Steilstücken machten sich erneut einige Kraftdefizite bemerkbar, die sicherlich auch dem fehlendem Kraftgebolze beim Widerstandsmanager im  letzten Winter geschuldet sind. Dennoch fiel die Zeit mit 1:21h sehr ordentlich aus, insbesondere da die letzten Reserven nicht angebrochen werden mussten. Nach dem obligatorischen Besuch am Hotel Paradiso und der Verwunderung über eine junge Kellnerin, die lieber 2€ statt die angebotenen 4€ Trinkgeld haben wollte, stand unten im Vinschgau lediglich noch der harte Kampf gegen den Gegenwind aus.
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Hier zahlte sich die etwas verhaltenere Fahrweise am Berg aus und am Ende standen 124km/2264Hm/25,9er Schnitt auf dem Garmin. Um es mit den Worten von Migels und Leclercq zu sagen: Trotz noch einiger Defizite in den steilsten Stücken hat die Grundform gestummen 😀

 

Trainingslager Südtirol 2016: Gummer und Nigerpass

Am Tag vor dem Ruhetag wurden die Strecken im Vergleich zum Vorjahr getauscht – das war schonmal eine sehr weise Entscheidung. Es ging dieses Mal etwas kürzer durch Bozen und parallel zur Brennerautobahn, der alten Brennerstraße, der Bahnlinie und der Etsch in Richtung Gummer. Der Pass ist recht unbekannt – zu unrecht denn die Serpentinen machen gerade den Anfang zu einem Fahrerlebnis, wenn die Form stimmt. Moritz fuhr den 10% Anstieg (viel flacher wird es selten) von vorne an. Daniel musste schon bald eine Lücke lassen und sein eigenes Tempo fahren. Dieses wurde nach ca. 5km kontinuierlich langsamer, die Beine waren leer, es wurde sogar 2 mal das Notritzel aufgelegt. Moritz konnte seine Vorjahreszeit fast matchen und musste schlussendlich 7 Minuten warten auf der Passhöhe – das war mal nix. Die Gastwirtschaft hatte dann noch Ruhetag (schlechte Recherche der Planer), irgendwie tauchte aber dennoch ein Apfelstrudel auf . Aufgrund der überaus hohen Beliebtheit wurde auch das „Dolomiten Panorama mit Gegenstand unter hängendem Kabel“ neu aufgelegt:imageGestärkt ging es dann weiter zum Karersee, wo der Verkehr im Vergleich zum Samstag (2015) sehr moderat war. Daniel fand am zweiten Anstieg überraschenderweise ein paar Körner und konnte einen zügigen Rhythmus fahren. Die zweite Rast am Nigerpass war dann unkonventiell, es wurden hausgemachte Schlutzer bestellt.
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Die Abfahrt war sehr verkehrsam und es konnte der spektakuläre Bozner Radweg abgeradelt werden. Dieses Mal wurde nur eine kurze Sackgasse (Radweg hörte im Nirwana auf) gefahren – sonst gab es wieder den Bozen-Lana Expressradweg wo nochmal alles mobilisiert wurde und der Lokalzug überholt werden konnte. Eckdaten der Tour: 128km 2115Hm 25,6/26,6er Schnitt. Für Technikfachleute: Moritz Garmin 810 hat nur bis zum Nigerpass oben aufgezeichnet – in Bozen ging das Gerät sporadisch aus 😉

Der Bergfloh fuhr ebenfalls wieder zum vierten Mal am Stück Rad, heute trocken ins Ultental wo er sogar den hervorragenden Apfelstrudel würdigen konnte, ganz neue Strategie des Teamsponsors.

Trainingslager Südtirol 2016: Ultental

Der Richtung Gampenpass aufbrechende Bergfloh hatte die einzige Wolke weit und breit natürlich mit in seine Richtung gelenkt und für Daniel und Moritz präsentierte sich die  38km lange Straße bis zur Knödelmoidl von ihrer besten Seite. Bei idealen Kletter-Temperaturen von rund 24,4° präsentierte Daniel einen sehr flüssigen Rhythmus mit 1100Hm/h im kleinen Blatt, dem sich Moritz kurzer Hand anschloss.

Wie schon im Vorjahr wurde das lange Flachstück bis Santa Gertude flott aber nicht im Zeitfahrmodus absolviert. So blieb auch genügend Zeit, um ein neues Stück F1-Belag auf der Gegenfahrbahn zu bewundern. Während Moritz im Windschatten glaubte, seinen Vordermann einen Riegel essen zu sehen und daher sich einen ebensolchen in einem Stück (nicht empfehlenswert) in den Mund stopfte, stellte sich nachher raus, dass Daniel mit nur einem halben gegessenen Riegel in den abschließenden 15%-Rampen etwas Power einbüßte. Das reichte dennoch locker, um Moritz bei seinem ersten Steilstück seit knapp einem Jahr um 1:19 zu distanzieren.
Mit 1:48:33 wurde etwas überraschend die zweitbeste Zeit in der Teamgeschichte eingefahren. Die Form stimmt soweit also 🙂
Der einzige Schockmoment war kurz vor der Knödelmoidl zu verdauen – aus den Außenlautsprechern klang keine Schlagermusik! Zum Glück dudelte die Muusi drinnen umso geschmeidiger und die Laune war dementsprechend gut:imageEin unterwegs überholter Rennradfahrer erzählte dann noch, dass er sich auch gestern schon mit einem Fahrer im DGD-Racing-Team Trikot duelliert hatte. Dank seiner äußerst detaillierten Erinnerung (Scheibenbremsen) war schnell klar, dass es sich um den gestrigen Tête de la Course Detlef G. handelte.

Auch die Liste der Ultental-Getränkeexperimente konnte fortgeführt werden:imageGesamtdaten: 77,7km/1850Hm/26,2er Schnitt. Detlef erreichte übrigens die in eine Wolke gehüllte Gampenpasshöhe nach 1200Hm am Stück in soliden 1:46h.

 

Trainingslager Südtirol 2016: Möltenrunde

Weil das DGD Racing Team schon seit fast einem Jahrzehnt regelmäßig in Lana sein Sommertrainingslager abhält gibt es jedes Jahr immer neue Strecken – dieses Jahr wurde die Jensienrunde grundlegend revidiert. Zum Aufwärmen ging es 4km den Gampenpass hoch, dank moderaten 6-7% war das ein sehr gut zum Reinkommen. Das Wetter hatte auch wieder auf lupenreines Sommerwetter umgestellt – mit moderaten 29 Grad war es jedoch nicht zu warm. Die Abfahrt nach Nals wurde mit nahezu 100% geschlossener Bremse gefahren – Durchschnittsgefälle 14%. Dann ging es durch Tal nach Terlan hoch nach Mölten. Ein Anstieg der vom DGD Racing Team überhaupt noch nicht gefahren wurde. Dementsprechend waren Moritz und Daniel von den anfänglichen 10% Steigung etwas überrascht. Auf den knapp 8km sollte es auch kaum flacher, dafür teilweise mit 12% steiler werden. Da man bei solchen Steigungen nicht wirklich gemütlich fahren kann wurde das auch nicht getan. Moritz fand einen guten Rhythmus, Daniel musste kurz vom Ende eine kleine Lücke aufgehen lassen, auch mangels Streckenkenntnis denn wenn nicht klar ist wie lange der 190er Puls noch auf dem Garmin steht muss man reagieren. Beide fuhren mit einer Steigleistung von 1200Hm/h eine sehr gute Pace für den Anfang des Trainingslagers. Was nicht geändert wurde war der Stopp beim besten Apfelstrudel Südtirols in St. Ulrich.
imageDie nachfolgenden 15km waren wieder welliger und anstrengender  als in der Erinnerung, dafür wurde die Abfahrt nach Meran ohne Verkehr, mit Licht in allen Tunnels und teilweise neuem F1 Belag sehr zügig absolviert. Daten der Tour: 72km 1900Hm 24,5er Schnitt

Der Bergfloh fuhr direkt zum Anstieg nach Mölten der ohne Probleme aber auch am Limit bezwungen wurde. Ganz klassisch wurde eine Nullstoppstrategie gewählt und St. Ulrich links liegen gelassen. Auf der Abfahrt ging dank neuer Maschine mit Scheibenbremsen auch alles glatt sodass vorm F1 Rennen sogar der Pool drin war.

 

Trainingslager Südtirol 2016: Auftakt wie aus einem Guss

Nachdem die Anreise aus Darmstadt dank revolutionärer 1-Stopp Strategie im Rahmen der teaminternen Bestzeit (5:30h) gelang, stand einem gelungenen Auftakt ins diesjährige Trainingslager Südtirol eigentlich nichts im Weg. Im Raum stand die Frage, wie gut die Form nach weniger als 3000 Trainingskilometern sein würde, doch zunächst war es vor allem das Südtirolwetter, das sich außer Form präsentierte. Möglicherweise auch weil Detlef sein schon legendäres Regenpech am Mendelpass schon vor der Abfahrt beschworen hatte, begann es am Fuße des Mendelpass zu regnen. Daniel und Moritz befanden sich just zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise 100m von einem netten überdachten Cafe entfernt; Detlef hatte leider weniger Glück und kam nach wenigen Minuten durchnässt die Passstraße herunter gerollt.

Mangels Alternativen entschlossen sich die noch trockenen beiden Racing Team Fahrer ein ausgiebiges Kaffeekränzchen einzulegen

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und weil nach zwei Stunden die Straßen immer noch zu nass für schnelles Fahren waren, wurde „doppelt oder nichts“ gespielt: Auf in den Saunagang Passo Mendola. Zur allgemeinen Überraschung verschwanden sämtliche Wolken auf wundersame Weise und als nach der akzeptablen Zeit von 57:50 locker die Passhöhe erreicht wurde, strahlte die Sonne.

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Das sommerliche Wetter sollte auch über den Gampenpass hinweg nicht weichen und dank der vorangegangenen Wetterkapriolen herrschte auf der finalen Abfahrt komplett freie Fahrt. Fazit: 80km/1758Hm/25,8er Schnitt und die Gewissheit, dass es schwer ist, mehr beim Wolkenlesen richtig zu machen 😀