Trainingslager Südtirol 2015: Manghen-Redebus

Damit man ein wenig Abwechslung reinbringt, fuhren Daniel und Moritz die längste Tour der 2. Woche 2013 umgekehrt. Es ging zunächst flach nach Levico Terme, doch bald begann der Vorberg des Manghen mit 400Hm und fast immer über 10% Steigung. Nach einer kurzen Abfahrt ging es dann auf den knapp 20km langen Hauptanstieg des Tages mit gut 1600Hm. Die ersten Kilometer waren sehr unrhythmisch, die Steigung wechselte ständig zwischen im Bereich zwischen 4 und 15 %. Das Tempo wurde erst von Daniel und dann von Moritz gemacht. Die letzten 6,5km waren die Hauptattraktion des Manghen.
Durchschnittssteigung 10% und meist 11-12% gespickt mit einer sehr schmalen Fahrbahn und einige Kehren. Landschaftlich durchaus vergleichbar mit dem Schlussstück vom Staller Sattel, nur eben deutlich länger und härter. Nach einem Drittel fragte Moritz Daniel ob er denn schneller fahren wolle – dieser lachte nur und meinte die Pace ist mehr als gut, mit fast 180 Puls war man auch nicht langsam unterwegs. Brenzlich wurde es nur, als eine Kuh im Schweinsgalopp auf die beiden Fahrer des DGD Racing Teams zukam, sie hatte es aber nicht auf sie abgesehen. Die Zeit am Gipfel war 1:14:56, eine sehr anständige Zeit.IMG_4544
Nach jeweils 2 Apfelschorlen und einem Strudel ging es auf die Abfahrt. Nun hieß es die letzten 60km mit nur 700Hm locker nach Hause zu treten. Im Tal kam der Gegenwind dann zur Hilfe, mit Führungswechseln konnte man diesem jedoch gut paroli bieten. Die erste Stufe mit 300Hm kündigte sich mit einem 13% Schild an, selbst der Betonmischer kam nur unwesentlich schneller diese lange Rampe hoch. Nach einem weiteren Flachstück warteten noch knapp 400Hm des Redebus. Diese waren jedoch auf nur 4km verteilt und dabei gab es fast nur Stücke mit 12-17%, das hatten die beiden nicht mehr im Hinterkopf.
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Die Abfahrt nach Pergine war dann schnell und es war unten im Tal auch wieder schön heiß, im großen Pool konnte dann aber wieder gut gekühlt werden. Trotz der deutlichen härteren Fahrtrichtung und des Gegenwindes konnte die Runde einen Kilometer schneller als 2013 gefahren werden: 2700Hm 26er Schnitt 112km.

 

 

 

 

Trainingslager Südtirol 2015: Monte Bondone Numero Uno

Nach gestrigem Transfertag von Lana in eine riesige Ferienwohnung in Calceranica am Lago di Caldonazzo stehen die Zeichen nun ganz klar auf La Leggendaria Charly Gaul. Zur Rennvorbereitung frischten Daniel und Moritz heute schon einmal ihr Gedächtnis in Sachen Ostanfahrt Monte Bondone auf. Dieser knapp 20km lange Anstieg mit seinen 1300 Höhenmetern wird am kommenden Renn-Sonntag als zweiter von drei Anstiegen gefahren.
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Im Gegensatz zum etwas unkoordinierten Fahren vor zwei Jahren konnte auch im unteren Steilstück ein schneller Rhythmus bergan gespult werden. Zu Daniels Überraschung blieb Moritz auch im zweiten, circa 6km langen Steilstück, dem hochfrequenten aber kraftschonenden Fahrstil treu und die Passhöhe hinter Violte wurde gemeinsam in 1:12:34 erreicht. Im Vergleich zu 2013 bedeutet dies eine beachtliche Steigerung von fast 3 Minuten und die Erkenntnis, dass diesmal wohl auch im Rennen die Zeit aus dem Abschlusstraining gefahren werden kann.
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Die Strapazen der zähen Rückfahrt mit Zusatzhöhenmetern, die die Gesamtausbeute auf 2200Hm/87km  steigerte, konnte schon am frühen Nachmittag die Regenerationsphase im  Lago di Caldonazzo eingeleitet werden. Klingt fast schon nach Urlaub – und ist auch so 🙂

Trainingslager Südtirol 2015: Viaggio in Dolomiti

Für den letzten Tag der ersten Trainingslagerwoche in Lana hatten sich Daniel und Moritz noch ein besonderes Schmankerl aufgehoben. Zunächst konnten auf bekannter Straße nach Bozen die Beine von den Strapazen der Vortage frei gefahren werden. Nach nicht ganz optimaler Streckenführung durch Bozen knickte die Strecke in Richtung Norden ins Eisacktal ab; zunächst flach entlang eines gut ausgebauten Radwegs.

Die Höchstschwierigkeit des Tages wartete dann in Blumau mit dem „legendären“ Obergummer: Ein wahres Serpentinenfestival auf den ersten 5km bei durchschnittlich 10,5% und auch im zweiten Teil flacht der Anstieg in nun weitläufigerem Gelände nur wenig ab. Beide Fahrer fuhren von Anfang an ihren eigenen Rhythmus, was teilweise auch Moritz‘ Dummheit geschuldet war, auf den ersten Metern statt wie geplant im zweiten noch im dritten Gang zu kurbeln. Die ziemlich genau 1000 Höhenmeter bewältigten beide Fahrer in unter 50 Minuten – die bisher beste Steigleistung im Trainingslager 🙂
IMG_4523Nach kurzer und günstiger Apfelstrudelpause im Gasthof Lärchenwald folgte nach kurzer Abfahrt direkt der Karerpass. Uneinigkeit herrschte über die Anzahl der Höhenmeter zwischen Karerpass und Nigerpass. Natürlich stimmten die Werte des alten 705er Garmins und das großartige 810er Modell hatte sich wieder getäuscht. Sei’s drum – damit dass der Nigerpass letztlich eher ungewöhnlich von oben erreicht wurde, hat keinen der beiden gestört. Dort wurde schnell noch der Eintracht-Sticker vom Passschild entfernt und nach langer, teilweise sehr steiler (20%) Abfahrt fand sich das Racing Team Duo wieder in Blumau.IMG_4527Durch Bozen wurde diesmal äußerst schnell und architektonisch höchst spektakulär auf dem Eisacktal-Radweg geheizt; nur ein Ampelstopp war notwendig. Auf dem Etschtal-Autobahn-Radweg wurde bei konstant über 40km/h noch der Schnitt nach oben getrieben – wer nach über 100km und 2300 Höhenmetern noch so viel hat, kann auch viel geben 🙂

Trainingslager Südtirol 2015: Gampen-Mendel Runde mit Überraschung

Um nicht über zu trainieren stand heute wieder eine kürzere Runde auf dem Programm, geplant waren 86 eher lockere Kilometer gespickt mit 1700 Höhenmetern. Nach kurzer Einrollphase Richtung Nals sollte erstmals die steile Nebenstrecke über Prissian hoch zum Hausberg Lanas, dem Gampenpass, gefahren werden. Für aufmerksame Blogleser: Anno 2011 wurde Detlef und Stefan diese Rampe als Ruhetagsrunde verkauft, was damals von Stefan nur mit dem Autofahrergruß kommentiert wurde. Wie sich heute zeigte, die einzig vernünftige Reaktion angesichts 2,6km mit 12% Durchschnittssteigung und Spitzen im Bereich von 18-19% :-p Einziger Lichtblick: Nach 13 Minuten  war der Spuk bereits vorbei, und nachdem Daniel und Moritz die ersten Kilometer der klassischen Gampenpass-Straße dazu nutzen konnten, die Beine „frei zu fahren“, fand Daniel schnell zu einem guten Rhythmus, den er bis zur Passhöhe sukzessive steigern konnte. Diesen wollte Moritz alsdann auch nicht stören und begnügte sich, an Daniels Hinterrad wissenschaftlich präzise Langzeitbeobachtungen durchzuführen. Deren wichtigstes Ergebnis: Auf 7 Daniel-Tritte kamen heute 8 Moritz-Tritte…

Ohne Pause ging es in die Abfahrt Richtung Fondo, wo schon die gutmütige Seite des Mendelpasses, und an deren Ende der vermutlich längste Apfelstrudel, der jemals vom DGD Racing Team getestet wurde, wartete.

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Die Abfahrt und der Heimweg nach Lana konnten noch genutzt werden, um die Beine locker zu fahren und den Schnitt auf 27,3km/h zu drücken 🙂

Trainingslager Südtirol 2015: Martelltal

Nachdem man im Vorjahr noch mit Dieselpower zum Ausgangspunkt des Martelltals fuhr, wurde heute die gesamte Strecke mit dem Rennrad gefahren. Der Plan, den Etschtalradweg zu fahren, wurde schon in Meran gestört, denn das Teilstück nach Algund war gesperrt. Ab Algund konnte der Weg bis fast nach Latsch fahren, es gab sogar 7 Radwegserpentinen. Die Streckenführung entlang der Etsch und entlang der Bahnschienen war zwar effizient aber nicht sonderlich abwechslungsreich.

Vor dem Start ins Martelltal wurde noch 1,5 Liter Mineralwasser für 25 Cent erworben. Das Wetter war perfekt – die Störungen die am Ruhetag durchzogen waren vorüber und es waren im Tal nur noch angenehme 30 Grad. Die Stichstraße war die ersten 6,5km recht steil, bei ca. 9% mussten die Beine nach dem Ruhetag erstmal richtig in Schwung gebracht werden. Dabei wähnten sich beide Fahrer in schlechter Tagesform, weil der jeweils andere scheinbar mühelos bergauf kurbelte.  Am 13% Zwischenstück kurz vom großen See mit 10 Serpentinen auf 1,3km gab Daniel mal kurz Gas, da waren die Beine gut warm. Die letzten 2km waren dann für beide wieder eine Quälerei – bei 17-18 % helfen auch Serpentinen kaum. Daniel musste leicht abreißen lassen und fuhr sogar ein wenig Zickzack. Zwischendurch meinte Moritz, man wäre langsamer als im Vorjahr, oben hieß es dann knapp 5 Minuten schneller und mit 1:16h für 21km/1360Hm eine richtig gute Zeit. Bevor es zur Stärkung ging wurde noch die Ruine des Hotel Paradiso besichtigt:IMG_4512

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Auf der Abfahrt gab es einen kurzen Zwischenstopp, Daniels Garmin flog ab bei gut 60 km/h – lag an den zu dünnen/provisorischen Kabelbindern. Das Gerät wurde aufgesammelt und funktionierte den Rest der Tour hervorragend in der Trikottasche. Der Rückweg nach Meran war zweigeteilt. Zuerst gab es durchaus starken Rückenwind, der dann aus unerfindlichen Gründen zum Gegenwind wurde. Die Planung war auch besser, es wurde Meran über Forst-Mafling-Hafling umfahren und so kehrte man nach 127km (26,5er Schnitt, 2150Hm) zurück ins Günzelgut. Der Bergfloh fuhr übrigens die Jenesienrunde ohne Pause – Respekt dafür!