Die ursprünglich geplante Runde vom Gaviapass über Bormio zurück über den Mortirolo wurde aufgrund der zu langen automobilen Anreise (1:45h laut Googlemaps) kurzerhand durch eine Lokalrunde ersetzt. Das Quartier befindet sich in Pergine Valsugana, und zum ersten Mal gab es vor der Anreise leichte Skepsis bezüglich der Qualität der Unterkunft. Das Ambiente war dann auch eher 70er Jahre lastig aber das Zimmer ist in Ordnung, das Frühstück passt und die Pizza, frisch aus dem Holzofen war dann die Krönung.
Direkt am Ortsausgang von Pergine ging es los auf den Passo Redebus, bei dem man 2 unterschiedliche Auffahrten (+- 1km, Wald vs. nicht Wald) wählen konnte. Jedenfalls theoretisch, denn bei der ursprünglich geplanten Variante stand ein großes Vollsperrungsschild. Der Anstieg war mit 16km und 1000Hm sehr gutmütig und Daniel achtete pedantisch darauf nicht über 170er Puls zu gehen, denn es lag ja noch einiges vor den beiden. Die Abfahrt war kurz und steil und dann schlängelte sich die Straße nach Norden in Richtung Val die Fiemme. Dort gab es auch die erste Strudelpause.
Recht kurz nach der Rast ging es hoch zum Passo Menghan, und zwar die schwere Nordanfahrt mit 16km, 1250Hm und einem finalen (8km) langen nicht enden wollendem Steilstück. Moritz nahm sich den Pass wie gewohnt zügig an, und legte bereits unten im „Flachstück“ ein sehr hartes Tempo vor. Bei Kilometer 6 musste Daniel dementsprechend abreißen lassen und konnte nur zusehen, wie Moritz immer kleiner wurde. Dieser hatte laut eigener Aussage die bis dato beste Leistung an einem Alpenpass vollbracht, was man an der Sub-1h Zeit eindrucksvoll sehen kann. Daniel fand, wie dieses Jahr üblich, keinen wirklichen Rhythmus und kämpfte sich bei konstant hoher Belastung die meist deutlich über 10% steile Passstraße hinauf. Landschaftlich sah man bis ca. 3km vor der Passhöhe nur feldwegbreite Straße und Wald, was aber beim Fahren am Anschlag nebensächlich ist. Zudem war bei beiden die mangelnde Streckenkenntnis ein Problem. Moritz wollte nicht runterschalten und Daniel ging davon aus, noch 2 weitere Kilometer fahren zu müssen. Oben angekommen wurde dann der zweite Strudel des Tages eingenommen.
Die Abfahrt ähnelte dem oberen Bereich des Staller Sattels und lies sich gut fahren. Als man eigentlich „unten“ war, gab es auf dem Weg zum Hotel noch über 300 Höhenmeter zu absolvieren, damit die Etappe nicht zu einfach wird. Eckdaten: 110km, 25er Schnitt, 2750 Höhenmeter