Rennbericht: La leggendaria Charly Gaul

Erstmal die Kurzfassung, ausführlicher Bericht folgt. Das Rennen startete zwar mit nasser Straße, es regnete nicht mehr und nach knapp einer Stunde war auch der Asphalt komplett trocken. Für Daniel und für Moritz lief das Rennen optimal, die von beiden als klar zu optimistische Zieldurchschnittsgeschwindigkeit von 25km/h (wurde gesenkt auf 23, weil ja Bergankunft) wurde zur Überraschung beider sogar übertroffen, 26er Schnitt.

Als allerletztes aus dem Touristenstartblock ging es puncto 8 Uhr auf die Strecke. Die ersten Kilometer in Trento waren gemäßigt, danach versuchte Moritz vorm ersten Anstieg (400 Hm) schon ein paar Flachnasen hinter sich zu lassen. Die Hauptführungsarbeit übernahm jedoch ein kräftig reintretender Italiener, Daniel war stets in der Nähe. Der erste Anstieg war recht stauhaltig, gerade oben bei der Zeitnahmematte mussten alle kurz ausklicken, denn die Matte war nur halb so breit wie die Straße. Dort kam Moritz deutlich besser drüber und war von dortan außerhalb Daniels Sicht. Auf der nassen Abfahrt gab es leider ein paar Stürze, Moritz wurde dann sogar vom Krankenwagen aufgehalten. Im Flachen bildete sich langsam aber stetig eine große Gruppe, bis dann in Aldeno zum ersten Mal der Monte Bodone folgte. Dort gab es für Daniel eine „Moritz-morgana“, aber dann folgten einige Radler mehr die von weiten so aussahen wie das DGD Racing Team Trikot, daher wurde daran gezweifelt. Die Datenanalyse bestätigte die potentielle Sichtweite jedoch. Moritz fuhr einen guten sehr zügigen Rhythmus, was dank Streckenkenntnis kein großes Problem darstellte. Daniel wählte eine etwas gemächlichere Gangart, d.h. mehr leiern und weniger Puls und fuhr ca. 5 Minuten langsamer den 1400 Hm hohen Anstieg herauf. Nicht ohne gerade am Steilstück „attenzione“ zu rufen, wenn zu viele Mitbewerber die (geringe) Fahrbahnbreite versperrten. Oben füllten beide an der Verpflegestation (die übrigens zahlreich an der Strecke waren, und sehr gut organisiert) ihre Trinkflaschen auf. Moritz erwischte neben Energiedrink eine Trinkflasche voll Cola, anscheinend das Radsportgetränk numero uno.

Die Abfahrt war sehr geradlinig und schnell, über 80km/h wurden gefahren. Auf dem Übergangsstück zum Endanstieg hatte Daniel etwas mehr Rennglück als Moritz, er erwischte eine Gruppe. Die war zwar zeitweise so langsam dass man gemütlich, sich unterhaltend mit einer Frau aus Meran, sich absetzen konnte, aber immerhin. Moritz musste deutlich länger im Wind fahren, teilte sich aber die Kräfte gut ein, denn es war klar was noch ansteht. Der Vorberg vor dem Grande Finale war Neuland für die beiden Bergspezialisten. Bei den 270Hm gab es ein paar ganz nette Rampen, die kurze Abfahrt führte durch Mini-Gassen eines kleinen Ortes. Beim Schlusssanstieg auf den Bodone hieß es dann, Gänge sortieren und am Limit der Beine hochkurbeln. Dabei wurden wieder sehr viele Rennradler stehengelassen, weder Moritz noch Daniel wurden am Anstieg überholt. Oben am Ziel kam, nach der grandiosen Zielzeit von 5:24h, und dem bereits angesprochenen unglaublichen 26er Schnitts (3600Hm, bei nur 2200Hm Abfahrt) eine weitere Einlösung des selbstgesteckten Zieles, maximal 10 Minuten hinter Moritz anzukommen, es waren gerade mal drei Minuten, was durch einer zusätzlichen Trinkflaschenauffüllung Moritz‘ als auch an der Solofahrt im Flachen begünstigt wurde.

Das Fazit des Rennens: Leggendaria 🙂

Pre-Race Updates: Regen

Beim Aufstehen 6:00 Uhr Ortszeit: Regen, mit einem Radius von ca. 5km, das nennt sich mal Wetterglück. Nach dem Frühstück 7:15 wird es aber hell und es trocknet ab, scheint so, als hätte man nochmal Glück gehabt.