Trainingslager Mallorca 2017: Materialcheck und eine Busfahrt in 5 Akten

Zur neuen Rekordabflugzeit 4:45 (a.m.) starteten Daniel, Detlef, Katie und Moritz vom Frankfurt Airport in ihr diesjähriges Trainingslager auf Mallorca. Wieder im Alcudi Mar (was gut ist), erstmals nicht von einem Busgate (was ebenfalls gut ist) und wieder mit Condor (ob das gut oder schlecht ist, darf der Leser entscheiden). Wie schon 2015 werden in den folgenden 6 Tagen die beiden Zweiergruppen "Sport 1" und "Speerspitze" versuchen, ihr gut geplantes Trainingspensum abzuspulen, sich zum gemeinsamen Mittagessen "on the road" zu treffen und natürlich die mallorquinische Sonne mit allem was dazu gehört zu genießen.

Damit der Bustransfer vom Flughafen in Palma ins Hotel nicht zu langweilig wird, ließen sich freundlicherweise gleich mehrere Improvisationskünstler zu kurzweiligen Auftritten hinreißen:

Akt 1 – Auftritt Busfahrer: Seine Mitfahrerschaft überrascht er, indem er sehr verfrüht von der Autobahn abfährt und dann sein Gefährt äußert direkt und unkonventionell durch die engen Gassen von Muro manövriert — ohne irgendeine Unterkunft anzusteuern.

Akt 2 – Auftritt unbekannt Familie: Nach einem qualvollen Gegurke durch Can Picafort steigen am Zielhotel nur die Kinder aus. 

Akt 3 – Reiseveranstalter am ersten Hotel in Playa de Muro: Nach einer kurzen Diskussion mit dem Busfahrer fällt auf, dass ein Fahrgast vergessen hatte, im vorherigen Hotel auszusteigen (wer?).

Akt 4 – Auftritt unbekannte deutsche Urlauberin:  Nach erneutem Can-Picafort-Gegurke steigt sie aus und trifft auf ihre Kinder. Für sie kein Grund zur Aufregung. Die Stimmung im Bus, insbesondere bei der hungrigen Katie, sinkt auf ein Rekordtief.

Akt 5 – Aufrtitt Teamchef: Nachdem das DGD Racing Team vollzählig und doch einigermaßen pünktlich im Quartier ankommt, scheint schon der Vorhang gefallen. Dann stellt sich jedoch heraus, dass Daniel dank der äußerst ausladenden Taschen seiner Trainingshose seinen Geldbeutel im Bus vergessen hat. Beim von Moritz angezettelte Sprint zurück zum längst abgefahrenen Bus fliegt dann noch das Teamchef'sche Iphone auf die Straße. Diagnose: Display gesplittert.

Danach verlief der Ankunftstag zum Glück eher unspektakulär. Nachdem Katie und Detlefs Leihräder in Empfang genommen und eingestellt waren ging es zu viert auf eine 37km lange Einrollrunde (inklusive der dritten Ortsdurchfahrt von Can Picafort).

Beide Fahrer der Speerspitze zeigten sich angriffslustig, sodass trotz einiger Pausen (Finetuning an der Radeinstellung) noch ein 26er Schnitt erreicht wurde 🙂 

Goodbye, California

Nach 9 Wochen im teils sonnigen, teils komplett verregneten Berkeley (Kalifornien) fliege ich heute zurück in die französische Wahlheimat. Dass Kalifornien ausgerechnet in den Wochen meines Aufenthalts die jahrelang anhaltende Dürre überwinden würde war natürlich nicht abzusehen. Die Konsequenzen dessen wird der erfahrene Blogleser hingegen schon sehr genau absehen können: Ich hab konnte brutal viel arbeiten und nicht ganz so viel Rad fahren, wie ursprünglich gedacht. Auf der anderen Seite, konnte so jede einzelne Tour richtig genossen werden und die Bilanz liest sich mit 1340km und vor allem 26.000Hm auch nicht schlecht  — so viele Höhenmeter hatte ich Ende März noch nie in den Beinen wink

Die zwei größten Highlights in der atemberaubenden Natur rund um Berkeley waren natürlich die DGD-Racing-Team-Erstbezwingungen der zwei höchsten Berge der San Francisco Bay Area. Nach einem eher mauen ersten Versuch am Mt. Diablo (1160 ü.n.N) mit kalten Beinen und fehlender Power nach nur 3 Wochen Training nahm ich Ende Februar Rache und brannte eine Zeit von 57:38 für die 981Hm in den Asphalt.

Die wunderschöne Strecke über Golden Gate Bridge und Highway 1 auf den Mt. Tamalpais (784) hob ich mir natürlich für das letzte Wochenende auf. Bei traumhaftem Wetter konnte ich vom Strand bis auf den Gipfel mit einer Steigleistung von über 1100Hm/h ballern und damit die akzeptable Frühform nach erst 9 Wochen Saisonvorbereitung auf dem Rad unter Beweis stellen.

Auf dem sehr abwechslungsreichen Rennkalender für 2017 steht nun erst mal meine Aufgabe als Marathon-Pacemaker für Katie am nächsten Wochenende, bevor es nach Ostern ins traditionelle gemeinsame Trainingslager nach Malle geht!

Wintertraining Zwischenbericht

Den Winter verbringt das DGD Racing Team dieses Jahr sehr unterschiedlich. Wie bereits gelesen, ist Sebastian in „Fremdsportarten“ sehr erfolgreich am Start. Moritz hat sich bis zum Jahreswechsel hauptsächlich mit Laufen fit gehalten um Katie beim Marathon Anfang April begleiten zu können. Im neuen Jahr bietet der jobbedingte Aufenthalt in Berkeley die Möglichkeit, schon Ende Januar in Kalifornien Rennrad draußen zu fahren.  (Das war natürlich schon vorher bekannt und der eigentliche Grund für den etwas unkonventionellen Trainingsaufbau :-p).

Steffen kommt (zumindest laut Strava) aufgrund eines berufsbedingten Aufenthaltes wochentags in einem Nicht-EU-Staat nicht zu regelmäßigem Wintertraining. Stefan nutzt neben gelegentlichen Rollensessions das Fitnessstudio in Fränkisch-Crumbach, wo man auch ohne Mitgliedschaft ins Spinning gehen kann. Beim Teamchef gibt es trotz neu erworbener Rolle nicht viele Rollenstunden. Nach der Arbeit ist die Zeit und die Motivation begrenzt, sodass nicht mehr als 2 mal eine Stunde pro Woche zu verzeichnen sind – Rekordtief im Vergleich zu den Vorjahren. Doch 2017 ist der Winter immerhin etwas besser, sodass mit diversen Team Supportern und Freunden einige Trips in die Rhön (Loipenpark) möglich waren und Langlauf (Skating) zu betreiben. Als Trockenübung dafür gab es auch schon ein paar Runden auf der Außenbahn in der Eisschnelllauf Anlage in Frankfurt.

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Radausflug nach Bayern mit Tort(o)urcharakter

Nachdem für Steffen im September keine weiteren Rennen oder Wettkämpfe anstanden aber trotzdem ein spätsommerlicher Motivationsschub auftauchte, entschied er sich einen der letzten warmen und viel wichtiger: langen Tage zu nutzen eine one way Tour nach Bayern zu unternehmen. Genauer gesagt nach Ingolstadt. Mit knapp 300 km schien dieses Ziel zunächst viele offene Fragen aufzuwerfen, aber wurde dennoch als schaffbare Tagestour geplant.

Die erste spannende Aufgabe in der Planung bestand darin eine angemessene Streckenführung zu finden. So kommen wir zu dem ersten kleinen thematischen Exkurs. Die Route sollte neben möglichst wenig Umwegen und minimalen Aufstiegshöhenmetern ja auch noch möglichst verkehrsarm und idyllisch anzusehen sein. Der zugegeben etwas plumpe Versuch über Google Maps eben diese Ansprüche zu erfüllen scheiterte relativ schnell, da sich beim genaueren Hinsehen viele der vorgeschlagenen Radwege als Schotterwege entpuppten. Als nächste Alternative wurde eine Streckenplanung mit dem häufig gelobten Routenplaner des Portals Outdooractive vorgenommen. Dieser bietet neben besseren Strecken- und Belaganalysen auch die Option eine explizit rennradtaugliche Route zu finden. Die hierbei vorgeschalgene Route stellte sich als kürzer und flacher heraus, doch mit einem überwiegendem Teil an viel befahrenen Landstraßen gehörte diese Route eher zu der Kategorie LKW-Zeitfahren. Der letzte und dann auch umgesetzte Routenvorschlag kam aus dem relativ neuen und bisher wenig ausgereiftem Routenplaner des Portals Strava. Da hier für die Planung Nutzerdaten für häufig befahrene Teilstücke missbr… ähh verwendet werden, gelang hiermit tatsächlich eine fast perfekte Routenplanung, wie sich später rausstellen sollte. 

Neben Teilen des Neckarradweges galt es die schwäbische Alb zu queren, um anschließend in die Tiefen der Bayrischen "Prärie" vorzustoßen, bevor die letzten km entlang der Donau zu absovlieren waren. Da Steffen zum ersten mal eine Strecke jenseits der 200km Marke zurücklegen wollte, wurden entsprechende Vorsichtsmaßnahmen in Form eines 2kg Proviantpakets getroffen. Kurz nach Sonnenaufgang startete also das Langstreckenexperiment von Mannheim. Kleine Pausen in 50-60 km Intervallen sollten vorzeitige Ermüdungserscheinungen reduzieren, was sich bei Temperaturen um die 30° auch als sinnvoll herausstellte. So kamen kleine Brunnen wie dieser hier in Waiblingen mehr als gelegen.

So verlief die gesamte Fahrt überraschend unspektakulär und glücklicherweise auch weitestgehend schmerzfrei. Die Routenführung erwies sich wie gesagt als äußerst angenehm mit vielen gut ausgebauten Radwegen und kleinen wenig bis garnicht befahrenen Kreisstraßen. Daran konnte auch die ein oder andere Baustelle mit Vollsperrungen entlang der Donau nicht viel ändern. Hier und da blieb dann auch Zeit um ein paar der Sehenswürdgkeiten zumindes von weitem zu betrachten. Wie unten mehr oder weniger gut zu erkennen die Harburg:

Mit Einbruch der Dunkelheit wurde dann das Ziel Ingolstadt erschöpft und zufrieden erreicht.

 

Race Pace Training – Ronde van Ernsthofen extended

Nach dem ersten Race Pace Training mit Schneeflocken fand die zweite Ausgabe im sehr warmen September statt. Dieses Mal war die Runde etwas länger, mit nur noch 2 Abbiegungen, dafür aber mit dem gesamten Modautal als Flachstück. Es wurden 4 Runden angepeilt, im Renntempo d.h. es wird nicht gewartet. Gestartet waren 8 Fahrer, in der ersten Runde bildete sich eine Spitzengruppe aus Daniel vom DGD Racing Team, Yuri (Kameramann), Alex (Organisator), Flo und Arne von der RSG Citybike. Am Anstieg konnte Daniel in allen vier Runden ein gleichmäßig zügiges Tempo anbieten, sodass es keine Attacken aus dem Feld gab. Lediglich in der der letzten Runde verschärfte Flo die Pace an der zweiten Häflte des Anstiegs sodass wirklich das letzte Quäntchen Power ausgequetscht werden konnte. Die Durchfahrt durch Brandau wurde durch den Kerbumzug etwas kompromittiert. Arne fuhr aus terminlichen Gründen nur 2 Runden mit, Yuri der Kameramann musste aufgrund leerer Trinkflaschen eine kurze Pause einlegen, sodass in der letzten Runde nur noch Daniel, Flo und Alex beisammen waren. Das Grüppchen vereinzelte sich dann auf der Abfahrt, sodass sich Daniel dann ganz gemütlich das letzte Mal durchs Modautal quälte, die Power war komplett aufgebraucht – ein richtig gutes Training. Eckdaten: 109km, 33er Schnitt, 1220Hm