Trainingslager Südtirol: Mendelpass

Wegen einer übereinstimmend schlechten Wetterprognose fuhr das Team wieder recht früh los, der Bergfloh schon zu unchristlicher Zeit (8 Uhr). Der Rest des DGD Racing Teams folgte mit anderthalb Stunden Verspätung. Zuerst ging es auf einem größtenteils flachen Stück durch die Apfelplantagen nach Eppan, dort wurde ein kleiner Anstieg genommen bis man dann bei Kilometer 25 den Mendelpass fahren konnte. Aufgrund seines enormen Vorsprunges am Start konnte Detlef seine erste Position bis zur Passhöhe klar verteidigen, auch seine Zeit (1:24h im Vergleich zur Vorjahreszeit 1:32h) war wie erwartet top. Stefan führte die Dreiergruppe in den Berg hinein, erst 4km vor dem Ende splittete sich die Gruppe. Moritz gab wie schon an den Vortagen mächtig Gas und fuhr fast zu einer Schnappszahl (55:50) die letzten Kehren hoch. Daniel schlug sein eigenes Tempo an, ohne Ambitionen seine Bestzeit vom Vorjahr zu schlagen. Stefan konnte trotz frühzeitig aufgebrauchten Trinkflaschen noch ein paar Sekunden an seiner Zeit drehen und knackte die Stundenmarke denkbar knapp. Der Rückweg glich dem Hinweg, der geplante zweite Anstieg (Gampenpass) fiel sprichwörtlich ins Wasser.

Trainingslager Südtirol: Ruhetag

Für morgen ist die Königsetappe auf das Stilfser Joch geplant, dementsprechend wurde heute ein Ruhetag eingelegt. Für Daniel und Moritz bedeutete dies, die Quäldichbestzeit am langen Anstieg durchs Ultental bis zum Weißbrunnsee zurück zu erobern: Es galt die 1616 Höhenmeter, verteilt auf 39km mit einigen Flachstücken und Abfahrten in weniger als 2:15:20 zu bewältigen.Bei wirklich lockerem Tempo (abgesehen vom Steilhang am Schluss), ordentlich Hitze im unteren Stück und gutem Wind im oberen Streckenteil gelang dies mit einer Zeit von 2:10:58 klar. Leider scheint das Schild, das Daniel letztes Jahr für das obligatorische Passbild nutzen konnte, verschwunden zu sein. Wir müssen diesmal also ohne auskommen.
Detlef und Stefan nahmen sich den Rat „am Ruhetag sollte man nicht nur ruhen“ ebenfalls zu Herzen und fuhren einen Rundkurs mit einem 3km langen steilen Anstieg, der gut 400 Höhenmeter aufweisen konnte.
Für die nächsten Tage sind sich die Wettervorhersager noch uneins; der DGD Wetterservice rechnet bis
zum späten Nachmittag überraschenderweise mit gutem Wetter.

Trainingslager Südtirol: Timmelsjoch

Nach der gestrigen Rundtour stand heute einer der längsten Alpenpässe auf dem Programm: Die Timmelsjochstraße führt von St. Leonhard bis auf 2509m Höhe. Dabei sind 1821 Hm auf 29km Streckenlänge zu bewältigen, die Spitzen des ungleichmäßigen Stiegungsprofils liegen bei 13-14%. Nachdem auf den ersten flachen Kilometern und den dazwischen immer wieder eingestreuten Rampen Uneinigkeit herrschte, wie schnell wer den Berg anfahren sollte, machte Stefan ab Kilometer 8 ein gleichmäßiges Tempo, so dass das Flachstück nach 15km mit einem starken 14,4er Schnitt erreicht wurde. Im Gegensatz zu sonstigen von Racingteamfahrern schon als Flachstück bezeichneten Streckenabschnitten bieten die Kilometer 15-19 am Timmelsjoch bei maximal 2% Steigung wirklich die Möglichkeit noch einmal genügend zu trinken und kurz zu regenerieren – was auch nötig ist, angesichts der steilen Serpentinen (immer im Bereich 9-12%), die sich direkt danach vor einem aufbauen. Sofort verschärfte Moritz das Tempo deutlich, was auch dazu führte, dass Detlef bei Kilometer 20 überholte wurde. Dieser sah zu diesem Zeitpunkt noch beeindruckend locker aus – die 3h-Marke schien möglich zu sein. In Sachen Tagesform war diesmal Moritz an der Reihe. Nach dem letzten langen Tunnel konnte Daniel die Attacke nicht kontern, am Ende stand die winzige Zeitdifferenz von 15 Sekunden zwischen den Bergspezialisten.

Die Gesamtzeit von 1:53h für Daniel und Moritz (15,3er Schnitt) entschädigen für die Fahrt am Limit. Stefan fuhr trotz Problemen mit der Luftzufuhr in knapp 2500m Höhe den Pass in sehr starken 2:06 zu Ende und Detlel gelang eine Punktlandung – 3:00h.

Trainingslager Südtirol: Meran 2000 Rundtour

Aufgrund des engen Terminplanes am Sonntag (Start Formel 1 Rennen 14 Uhr) wählte das Team eine 63km Rundtour, mit Startpunkt=Endpunkt=Unterkunft. Nach 11km Einrollphase im Flachen ging es einen asphaltierten Feldweg hinauf mit 16% Durchschnittssteigung auf den ersten 4 Kilometern, (maximal 21%). Der Vater des Racing Teams wurde mit 8 Minuten Vorsprung auf die Runde gelassen, welcher jedoch schon auf dem Flachstück fast aufgebraucht war. Wegen eines Navigationsfehlers (die Abbiegung um 2km verpasst) konnte die geplante Zusammenführung der 4er-Gruppe nicht wie geplant am ersten Anstieg stattfinden sondern erst am Hof der Unterkunft am Tourende. Die drei Jungs waren sich einig, dass Detlef den Steilhang nicht hätte fahren können, (was er aber dennoch tat, ein großes Lob für die sportliche Leistung) daher wurde auch nicht gewartet. Den restlichen Anstieg bis nach Mölten verbrachten vor allem Stefan und Moritz damit recht kurze Sprintrennen zu fahren, zur Belustigung von Daniel der sich das meistens von hinten mit angeschaut hat und bei Bedarf auch mal vorbeigegangen ist, als die Attacken von Stefan abgeflacht sind. Nach einer kurzen Mittagspause in einer sehr idyllisch gelegenen Pension mit Kapelle ging es dann auf die kurvenarme aber tunnelreiche Abfahrt nach Meran. Die Daten der Tour (63km, 24km/h Schnitt, 1600Hm) bestätigten die gute Form der drei. Detlef fuhr die gleiche Tour ohne Essenspause und hatte trotz seines Umweges nur eine Stunde Rückstand (netto Fahrzeit).