Entgegen des Mottos Ruhetag beschloss der in Südhessen lebende Teil des DGD Racing Teams den Sonnenaufgang am Leuchtturm vom Cap de Formentor aus anzuschauen. Am Vorabend wurde dafür ein Mietwagen organisiert, dessen technischer Zusatz die Engineering-Abteilung nicht sonderlich erbaute. "Reifen sind so fratze, die quietschen nicht mal" war nur eins der Zitate. Also Wecker auf 6 Uhr sharp gestellt und es ging los in die Dunkelheit. Am ersten Anstieg wurden noch drei Touristenwägen und ein Rennradler (Chapeau) überholt, danach war die Strecke frei. Pünktlich zu morgendlichen Dämmerung war das Trio am Leuchtturm.

Dort war es recht kühl, so wurden bereits die ersten Sonnenstrahlen zur Rückfahrt genutzt. Vor dem Frühstück war noch ein dreißigminütiger Powernap drin, bis es dann kurz nach zwölf auf die Ruhetagsrunde ging. Zu Stefans Erstaunen gab es keinen Berg (50km 200Hm), es wurde lediglich die Musik aus der Bluetoothbox gehört und die Beine ausgerollt. In Alcudia wurden dann alle 7 freien Stühle (von insgesamt 9) vom Fahrerfeld belegt. Als alle Eisbecher leer waren ging es wieder zurück zum Hotel (5km). Eine kurze Strecke, aber genug um mehrfach Teammitglieder bei falsch ausgeführten Navigationsmanövern temporär zu verlieren. Dank wolkenlosen Himmel und über 20 Grad war klar, Strandwetter. Mit Proviant (Bier, Chips, Oliven) ausgerüstet wurde am Strand gechillt. Für ausgiebige Badesessions war die Wassertemperatur etwas zu niedrig, aber zum Abkühlen reichte es allemal. Für den Award "Trottel des Tages" bewarb sich Steffen, der die Olivendose beim Schlafversuch auf Stefans Handtuch verteilte. Nach dem Sonnen war dann Sauna angesagt, der Aufguss "Relax" erinnerte die anderen nicht DGD Fahrer an die Weihnachtsbäckerei. Beim Abendessen, was heute zur Freude von Philippe wieder Karamelleis im Programm hatte wurde der Award dann (zwischenzeitlich Anm. d. Red.) vergeben. Daniels Tipp, anstelle des handelsüblichen Salzstreuers doch Sel de Fleur (sehr grobes) zu nehmen setzte Sebastian in die Tat um – aber übertrieb es mit der Dosierung so, dass er das Resultat nur unter extremen Qualen verzehren konnte. Da sich heute kein klarer Sieger in der Zusatzwertung fand, werden morgen, um die Spannung aufrecht zu erhalten, doppelte Punkte vergeben 😉
Autor: daniel
Trainingslager Mallorca 2018 – Formentor und Col de Femenia
Nach dem Abendessen am Vortag, wo Daniel wie ein angeschosses Reh durch die schmerzende Schürfwunde im Hüftbereich gelaufen ist, war noch nicht klar ob und wie die Performance am 2. Tag des Traningslager sein würde. Wie so oft ging aber Radfahren im Gegensatz zu laufen, sitzen, schlafen, ernstaunlich gut. Auf der Fahrt nach Port de Pollenca fuhren Sebastian und Moritz komplett von vorne. Stefan machte sich einen entspannteren Tag, er fuhr nur auf den ersten Anstieg vom Cap de Formentor, dann mit dem Bergfloh und den anderen zum Mittagessen, dazu später mehr.
Wiezu erwarten war, hielt der Verband den ersten Anstieg nicht zusammen. Was ggf. daran liegen könnte, dass sowohl Daniel, Steffen und Moritz ihre persönlichen Bestzeiten unterboten.
Aufder ersten Abfahrt der 18km langen Stichstraße fiel die Entscheidung für den Award "Trottel des Tages" sehr eindeutig: Sebastian musste zurück zum Hotel, da sein Umwerfer den Dienst versagte – Akku leer. Da sich der Pilot an den letzten Ladevorgang nicht erinnern konnte, war das Schuldeingeständnis Formsache. Um einen weiteren Fahrer dezimiert ging es dann durch den zunehmend dichteren Verkehr zum Leuchtturm.
Stegi und Steffi fuhren dann ausnehmend gemütlich in Richtung Mittagessen, Stefan stieß dann kurz vor dem Schlussanstieg zur Gruppe. Wie erwartet war der Bergfloh schon vor allen anderen an der Strandpromenade. Es aßen alle bis auf einen Fahrer (den Teamkulinariker) eine Paella. Sebastian stieß mit vollem Akku pünktlich zum Essen zur Gruppe. Stefan fuhr dann zusammen mit dem Bergfloh durch die Gärten zurück um Hotel um morgen wieder die volle Distanz mitgehen zu können. Nach dem Essen ging es einen Rollerberg hoch, das letzte Stück der Küstenstraße hinauf zum Col de Femenia. Dort war bereits klar, dass jeder sein eigenes Tempo fahren würde. Trotz konsequenten Windschattenfahrens konnte Daniel Moritz' Hinterrad nur ca. 2 Kilometer halten, der jedoch persönliche Segmentbestzeit fuhr. Zwischen Steffen und Sebastian gab es ein Duell, was erst gut für Steffen aussah aber durch Sebastian entschieden werden konnte. Philippe fuhr ganz ohne Duell seinen Rhythmus den Berg hoch.
Beim traditionellen Wassereis-Stopp an der Tankstelle oberhalb des Kloster Llucs war erstmals in 8 Jahren Malle das Wassereis finito — es musste notgedrungen auf Twixeis (mit sehr geringem Keksanteil) umgeschwenkt werden.
Die Abfahrt war nicht so frei wie im Vorjahr, mehrere Autos und ein schottisches Rennradteam blockierten die Fahrer. Durch die kleinen Gassen ging es dann Richtung Sa Pobla, dann nochmal nach Muro (kürzester Weg) um dann auf der Küstenstraße auszurollen (bzw. nochmal zu pushen um den Schnitt auf 27+ zu heben @Steffen). Daniel konnte auf der letzten Passage dann auch Führungsarbeit übernehmen, nachdem er sein Team davor größtenteils für sich arbeiten lies — aus Angst die Verletzung kostete zu viele Körner. Auch Heidrun war wieder mit dem Rad unterwegs und fuhr ohne Probleme die Ruhetagsrunde (Mittwoch) des DGD Racing Teams mit ca. 50km. Daten der Tour des Kernteams (ohne Shortcuts und Akku-Extra-Km): 1800Hm, 27er Schnitt, 120km.
Trainingslager Mallorca 2018 – Einrollen
Dieses Jahr ist das Trainingslager Mallorca mit allen aktiven Fahrern des DGD Racing Teams bestückt. Der Bergfloh, a.k.a. "Teamoligarch" und Heidrun die sich erstmalig auch eine Woche ein Rad leiht sind ebenfalls am Start, dazu kommt Philippe, ein Schulkumpel von Daniel und Steffen. Die Anreise war durchaus international, Frankfurt, München, Zürich, Paris waren die Abflugorte. Auch die Uhrzeiten varierten von 4:45 (F), 5:50 (M), bis zu humanen 9:30 (P) und sehr gemütlichen 13:30 (Z) war alles dabei. Sebastian hatte bereits vor dem Boarding mit eine kleinen Taschenmesser (nach der Security) seinen Kindle zerlegt, da dieser sich durch mehrere Resetversuche nicht zum Ändern des Bildschirms bewegen konnte – leider erfolglos. Da er in Palma auf Moritz > 3 Std. warten musste, war dies schon ein Beeinträchtigung des Entertainements. Als Moritz dann ebenfalls vor Ort war, ging es um den Trottel-des-Tages-Award. Sebastians abgeschlossener Radkoffer ohne vorhandene Schlüssel machte diesen jedoch zur Formsache.

Gegen 15.00 Uhr fuhren die Fahrer zu siebt auf eine klassische Einrollrunte nach Muro. Die Sonne strahlte, aber der Wind war sehr bögig und stürmisch, was jedoch am Ende ein Sprintfinale eingeleitet vom Bergfloh ermöglichte (Rückwind auf dem Stück ist selten). Nach dem San-Miguel-Sauna Gang kam dann auch Steffen an, pünktlich zum Buffet.

Eckdaten: 38km, 5 Winterpokalpunkte.
Rollentrainingsguide
Wie sich mittlerweile herumgesprochen haben sollte, sind die Fahrer des DGD Racing Teams keine Freunde von kalten, nassen, dunklen Rennradtouren. Im Winter wird daher zumeist in geschlossenen Räumen trainiert. Nach zahlreichen Jahren im Spinning sind jetzt alle Fahrer mehr oder minder eifrige Nutzer von Rollen. Man hat den Vorteil auf dem eigenen Rad zu trainieren und man muss nicht vor die Tür.
Das wichtigste dabei: die Rolle. Als Einstieg in die Rollenwelt kann die Elite Novo Force empfohlen werden. Die Elite Rollen zeichnen sich generell durch Laufruhe und günstige Preise aus. Dazu empfiehlt sich ein abgenutzter Straßenreifen, die speziellen Rollenreifen von Schwalbe und Conti konnten das Team nie vollends überzeugen. (Der in Frankreich trainierende Teil des Teams schwört aber dieses Jahr aber auf den Vittoria Zaffiro Pro Home Trainer mit erfreulich wenig Gummiwutzeln hinter der Rolle.) Will man mehr Rollenluxus bietet sich die Elite Turbo Muin Rolle mit Direct-Drive an, d.h. man hat kein Hinterrad auf der Rolle sondern direkt eine Kassette. Diese kann eine günstige 105er Kassette sein und es empfiehlt sich eine moderatere Spreizung, denn extreme Gänge benötigt man nicht. Für diese Rolle kann man einen Bluetooth/ANT+ Sensor nachrüsten (Misuro B+) oder noch schlauer, diesen gleich mitkaufen, nennt sich dann Elite Turbo Muin B+
Ersteres war das Vorgehen von Daniel und Sebastian. Der Sensor ist im handumdrehen nachgerüstet, man muss diesen jedoch öffnen und per Blinkcode (12 mal) für die o.g. Rolle konfigurieren. Für den PC empfiehlt sich ein USB-ANT+ Stick, da Sufferfest am PC leider noch kein Bluetooth unterstützt.
Warum der ganze Aufwand: Sufferfest – eine App mit sehr vielen Trainingsvideos ist der perfekte Motivator für Rollensessions. Es ist fast alles sehr hart, getreu dem Motto Intensität ist alles, dafür gibt es viele Einheiten die in einer Stunde bewältigt sind. (Kostprobe hier) Die Videos sind alle Radsportbezogen mit Passüberfahrten und Rennausschnitten, guter Musik und vor allem Trittfrequenz, Puls und Wattvorgaben. Mit Sensor hat man dann Soll-Ist Werte auf dem Display, was die Trainingssteuerung sehr granular macht. Die Wattwerte sind natürlich nicht geeicht, aber relativ zu den Werten der App konsistent. Ein Leistungstest (Full Frontal) sorgt für eine schmerzhafte Kalibrierung der Trainingsvorgaben. Die App ist für PC, Mac und iOS erhältlich und kostet im Monat 10 USD oder 99 USD pro Jahr. Weil die Begeisterung derart hoch ist, hat sich der Redakteur gerade das Jahresabo geklickt, denn vergleichbare Apps sind entweder teuerer, langweiliger (weil zu professionell) oder haben keine Videos.
Sonst noch ganz nett sind: Matte zum Unterlegen, Aufsatz fürs Vorderrad, Ventilator, Fenster im Raum, billige Bluetoothkopfhörer für den Sound, Mitmenschen die bei lautem Schreien nicht gleich panisch reagieren.
