Pünktlich vor dem Ruhetag wird es ernst: Die Speerspitze bekommt das gleiche Streckenmenü wie Gruppe Sport 1. Bei erneut strahlendem Sonnenschein ging es auf leicht neuen Strecken in Richtung Berge. Auf einem der neuen Streckenabschnitte unterschätzte Daniel ein Schlagloch, was durch einen metallischen Schlag quittiert wurde. Es war zum Glück nichts am Laufrad, lediglich der Lenker drehte sich ein paar Grad erdwärts, in 2 Minuten war das behoben. Am ersten Anstieg hoch zur Tankstelle oberhalb des Kloster Llucs fuhren alle 4 sehr verhalten, es wurden Kräfte gespart und gemütlich hochgeleiert. Bereits auf dem Zwischenstück zwischen Tankstelle und Kiosk (Mallorca-Insider wissen bescheid) deutete sich an, dass der Verkehr an diesem Tag extrem sein würde. Daniel und Moritz mussten teilweise berghoch schon Autos überholen, erst als der Bus ein paar Autos vorbeigelassen hat, lief es wieder flüssig. Der kleine Anstieg, der Südseite des Col del Reis, wurde dann zu einem Fernduell mit dem zuvor benannten Bus. Denn ein Bus ist auf der Abfahrt ein größeres Hindernis. Zum Glück blockieren zahlreiche andere Rennradler die Strecke, sodass die Abfahrt "busfrei" schien. Statt hinter einem Bus, hingen die beiden Fahrer (die immernoch hinter der Speerspitze lagen, weil noch der Transfer für Donnerstag gebucht wurde vor dem Start) hinter einem Fahrzeug der lokalen Polizei, das keine Anstalten machte rechts ran zu fahren. Das Überholen von Daniel wurde dann lautstark per Hupe anfeuert, zumindest kam das bei ihm so an und der Abfahrtsmodus wurde auf Attacke geschaltet. Der nächste Bus, inkl. Bergfloh der kurz pausierte um nicht nur in Abgasen zu fahren, wurde innen überholt – am Ende waren es dank Moritz' Zählung 27 Autos und mindestens doppelt so viele Radfahrer. Es ging nicht bis nach Sa Calobra, kurz vor dem Rennradrummel ging es links ab in ein verlassenes Seitental (mit ca. 70 Zusatzhöhenmetern). Dort war das Restaurant menschenleer, es gab Bedienung bei moderaten Preisen und einem traumhaften Blick. Ein Dank für diesen Geheimtipp geht an Stefan, der diesen Abschnitt im Vorvorjahr auf anraten von Heidrun auf 4 Rädern erkundete. Nach der Stärkung ging es auf den Hauptanstieg zu. Schon kurz nach dem Restaurant sah man eine kleine Lücke zwischen dem angriffslustigen Bergfloh und Katie aufgehen – dieser 10 Sekunden Abstand sollte sich aber im Verlaufe des gesamten Anstiegs (800Hm) konstant bleiben. Beide verbesserten ihre Leistungen vom Vorvorjahr um 5 Minuten – was aufgrund des späten Stravauploads und fehlenden Daten der Vorleistung erst spät Abends herausgefunden wurde.
Daniel konnte Moritz' guten Beinen nicht viel entgegensetzen und musste schon am Anfang des Hauptanstiegs eine Lücke reißen, davor holte die beiden noch zusammen den 5. Platz overall bei Strava auf dem Vorberg direkt nach dem Essen. Zusätzlich wurde Moritz noch von einem Engländer ermutigt auch berghoch an Autos und dem obligatorischen Bus vorbei zufahren, sodass er in die kleine Lücke zwischen Bergfloh und Katie sprinten konnte. Dann ging für das Trio das Warten los. Daniel konnte im Berg einen guten Rhythmus fahren (185er Puls), bis jedoch nichts mehr ging. Reisebus + Serpentinen + Gegenverkehr der zu spät anhält + Radfahrer die versuchen sich in die nicht existierende Lücken zu quetschen machten die letzten 2km zu einem Geduldsspiel.
Die Rückfahrt war dann weiter mit Stau (auch berghoch) gespickt, erst ab dem Kloster Lluc war alles frei. Auf dem Flachstück nach Pollenca gaben Daniel und der Bergfloh in ihren jeweiligen Gruppen nochmal alles und dann konnten die Beine in den Gartenwegen ein wenig gelockert werden obgleich die meiste Zeit eher kein Rückenwind war. Daten der Tour: 120km knapp 27er Schnitt (Busbereinigt) und je nach Gerät 2100 bis 2280Hm.
Zum Thema Gerät: Nachdem Moritz Garmin 810 ein paar Wochen nach Garantieablauf eine Haltenase weniger hatte (Kulanz Fehlanzeige), schaltete sich selbiges auf Höhe Kloster Lluc kurz aus, nicht unüblich für Geräte dieses Fabrikats. Beim obligatorischen Datenupload und fast einstündiger Linux-Frickelei musste Moritz jedoch feststellen, dass der Track den gesamten Anstieg nicht beeinhaltete. So konnte die wohl anständige Leistung am Berg nur nach diversen Track hin- und her vergleichen gemutmaßt werden und es gibt dazu keinen Stravabeweis. Der Zulieferer von Radcomputern wird wohl die längste Zeit Garmin gewesen sein.
Monat: April 2017
Trainingslager Mallorca 2017: Formentor
Der stets zuverlässige (wenn auch zur Zeit schwer erkennbare) Iphone-Wetterbericht des Teamchefs versprach für den Ostermontag optimales Radfahrwetter: 20 Grad und über 10 Sonnenstunden. Beide Gruppen konnten sich nach dem zeitversetzten Start gemütlich bis Port de Pollenca einrollen. Die Speerspitze erwischte sogar eine Gruppe, wobei sich der Bergfloh wählerisch gab und die jungen Schwedinnen einer russischen Männergruppe vorzog. Auf der Stichstraße zum Leuchtturm am Cap Formentor zahlte sich der frühe Start dann aus, denn beide Gruppen konnten (fast) ohne störenden Autoverkehr in beide Richtungen fahren. Während Daniel und Moritz eher zurückhaltend und sehr gleichmäßig die verschiedenen Anstieg hochleierten (und fachmännisch den Autoverkehr zwecks einer freien Abfahrt blockierten), fuhren Katie und Detlef den längsten Anstieg richtig auf Zug und unterboten ihre eigenen Bestzeiten um sensationelle 2 Minuten!
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Zum gemeinsamen Paella-Essen am Hafen war danach reichlich Zeit. Die Speerspitze hatte zu diesem Zeitpunkt ihre Arbeit fast verrichtet und fuhr auf dem flachen Rückweg ins Hotel noch einige Duelle auf der Hügelstraße zwischen Pollenca und Alcudia aus. Für den Rest waren erst 52 von 122 Kilometern geschafft – es stand ja noch der Col de sa Femenia mit seiner endlosen 1%-ansteigenden Anfahrt auf dem Programm. Dort drückte vor allem die Lokomotive Moritz eine dicke Mühle um trotz Seitenwind einen 33er Schnitt "herbeizuwerken" (->Eurosport, Amstel Gold Race Übertragung). Der eigentliche Anstieg war dann eine einzige Steigerungsfahrt, an dessen Ende der Teamchef dank neuem Pulsbestwert von 198 den Sprint gegen den verdutzten Teamkollegen gewann 😉
An der Tankstelle Lluc wurde dann erstaunt festgestellt, dass das Wassereis auf 1,80 Euro/Stück preisreduziert angeboten wurde. Top, genau wie die komplette freie Abfahrt, die folgte. Mit einigen Varianten auf teilweise frisch asphaltierten Straßen (im Vergleich zu 2016) war dann der Plan, von hier an gemächlich auszurollen. Das sollte der starke Ostwind allerdings nicht zulassen und erst auf den letzten Kilometern auf der Küstenstraße konnten sich einer "Gammelgruppe" angeschlossen werden.
Eckdaten der Tour: 122km/1900Hm/28,3er Schnitt, bzw. 75km/1100Hm/23,4er Schnitt für die Speerspitze!
Trainingslager Mallorca 2017: Arta/Betlemtour
Nach einem guten Frühstück beim verbesserten Buffet im Hotel (sowohl innenarchitektonisch als auch kulinarisch) gingen die Speerspitze und dann der Rest bis zum Mittagessen in Sant Llorenc auf exakt die gleiche Strecke. Der Vorsprung betrug gut eine halbe Stunde, was bei einer berechneten Schnittdifferenz von 6km/h zu einer gleichzeitigen Ankunft beim vereinbarten Treffpunkt sorgen sollte. Die Strecke verlief durchs schöne mallorquinische Hinterland, ohne echt Anstiege aber mit vielen Wellen. Genau das Terrain für die Drückerqualitäten von Bergfloh der zusammen mit Katie einen 26er Schnitt im Gepäck gut 10 Minuten vor Moritz und Daniel beim Treffpunkt war.
Bei Moritz und Daniel wurde das Verfehlen des Ziels, diesmal gemütlicher zu fahren sich gegenseitig in die Schuhe geschoben. Erst Rückenwind, dann fuhr Moritz im Flach schnell und Daniel dafür am Berg. Weil der Küchenchef des neu recherchierten Restaurants im Verzug war (Öffnungszeit 12:30, laut dem Chef erst 13:00 Uhr), musste Moritz seine gesamten Belaberkünste auffahren, damit das Quartett zwei hervorragende Pizzen serviert bekam. Klingt relativ wenig, war es auch. Katie und Daniel hatten 20 km vor dem Ziel bereits wieder Hunger.
Die Speerspitze fuhr dann über Arta auf direktem Weg zurück ins Quartier. Die Küstenstraße war dieses Jahr nicht ganz so rückenwindlastig, sodass wieder die Drückerqualitäten vom Bergfloh gepaart mit Katies super Windschattenfahrskills gefragr waren. Das führte zu einem sehr starken 26er Schnitt, ein super Auftakt fürs Trainingslager.
Daniel und Moritz fuhren dieses Jahr wieder die Stichstraße in Richtung Kloster Betlem. Im Anstieg glühte die Sonne richtig, auf dem allzeit präzisen Garmin wurden 29 Grad angezeigt. Moritz konnte sich tatsächlich an das gemütliche Tempo von Daniel halten, und es gab wieder ein Malle Fotoshooting mit reichlich Sonne.
Ab Arta waren dann die Akkus des Teamchefs leer. Die meiste Zeit wurde im Windschatten von Moritz in Richtung Quartier gefahren. Dennoch wurde auf den 128km ein sehr akzeptabler 29.4er Schnitt gefahren. Nach dem Pastasnack gab es dann einen Saunagang und dann bot RTL F1 an.
Trainingslager Mallorca 2017: Materialcheck und eine Busfahrt in 5 Akten
Zur neuen Rekordabflugzeit 4:45 (a.m.) starteten Daniel, Detlef, Katie und Moritz vom Frankfurt Airport in ihr diesjähriges Trainingslager auf Mallorca. Wieder im Alcudi Mar (was gut ist), erstmals nicht von einem Busgate (was ebenfalls gut ist) und wieder mit Condor (ob das gut oder schlecht ist, darf der Leser entscheiden). Wie schon 2015 werden in den folgenden 6 Tagen die beiden Zweiergruppen "Sport 1" und "Speerspitze" versuchen, ihr gut geplantes Trainingspensum abzuspulen, sich zum gemeinsamen Mittagessen "on the road" zu treffen und natürlich die mallorquinische Sonne mit allem was dazu gehört zu genießen.
Damit der Bustransfer vom Flughafen in Palma ins Hotel nicht zu langweilig wird, ließen sich freundlicherweise gleich mehrere Improvisationskünstler zu kurzweiligen Auftritten hinreißen:
Akt 1 – Auftritt Busfahrer: Seine Mitfahrerschaft überrascht er, indem er sehr verfrüht von der Autobahn abfährt und dann sein Gefährt äußert direkt und unkonventionell durch die engen Gassen von Muro manövriert — ohne irgendeine Unterkunft anzusteuern.
Akt 2 – Auftritt unbekannt Familie: Nach einem qualvollen Gegurke durch Can Picafort steigen am Zielhotel nur die Kinder aus.
Akt 3 – Reiseveranstalter am ersten Hotel in Playa de Muro: Nach einer kurzen Diskussion mit dem Busfahrer fällt auf, dass ein Fahrgast vergessen hatte, im vorherigen Hotel auszusteigen (wer?).
Akt 4 – Auftritt unbekannte deutsche Urlauberin: Nach erneutem Can-Picafort-Gegurke steigt sie aus und trifft auf ihre Kinder. Für sie kein Grund zur Aufregung. Die Stimmung im Bus, insbesondere bei der hungrigen Katie, sinkt auf ein Rekordtief.
Akt 5 – Aufrtitt Teamchef: Nachdem das DGD Racing Team vollzählig und doch einigermaßen pünktlich im Quartier ankommt, scheint schon der Vorhang gefallen. Dann stellt sich jedoch heraus, dass Daniel dank der äußerst ausladenden Taschen seiner Trainingshose seinen Geldbeutel im Bus vergessen hat. Beim von Moritz angezettelte Sprint zurück zum längst abgefahrenen Bus fliegt dann noch das Teamchef'sche Iphone auf die Straße. Diagnose: Display gesplittert.
Danach verlief der Ankunftstag zum Glück eher unspektakulär. Nachdem Katie und Detlefs Leihräder in Empfang genommen und eingestellt waren ging es zu viert auf eine 37km lange Einrollrunde (inklusive der dritten Ortsdurchfahrt von Can Picafort).
Beide Fahrer der Speerspitze zeigten sich angriffslustig, sodass trotz einiger Pausen (Finetuning an der Radeinstellung) noch ein 26er Schnitt erreicht wurde 🙂
Marathon des Vins de la Côte Challonaise
Am vergangenen Wochenende stellte sich Katie erneut der Herausforderung Marathon. Diesmal nicht alleine in Paris, sondern in der wunderschönen Bourgogne mit Moritz als Pacemaker beim Marathon des Vins de la Côte Challonaise. Nach der bequemen Anreise per Zug und einer kurzen Taxifahrt erreichten beide gerade noch rechtzeitig die Gemeindehalle von Givry für den spektakulären Auftritt des Männerchors und den anschließenden Start der Past-Party (mit Dessert!). Die das ganze Wochenende über perfekte Organisation blitzte zum ersten mal durch, als die beiden Racing Team Läufer feststellen mussten, dass das von ihnen gebuchte Hotel nicht 5min zu Fuß sondern mit dem Auto entfernt gelegen ist — kurzerhand sprang einer der Organisatoren ein und bot seine Fahrdienste im privaten PKW an. Daumen hoch!
Für den Samstag morgen (Marathon Start 9:30) war schon die ganze Woche starker Regen angesagt, selbst im TV-Wetterbericht beim Frühstück. Der als ganz großer Regenliebhaber bekannte Moritz ließ sich kurz entschlossen zu der trotzigen Prognose hinreißen, das sei alles dennoch nur Gelaber und am Ende werde es trocken bleiben und die gelbe Sau rauskommen. Er sollte recht behalten
Die Startunterlagen wurden bequem im Start- und Zielbereich abgeholt, einige kostümierte Läufer bewundert, ebenso ein älteres Ehepaar das mit Hund am Start stand sowie ein offenbar französischer Läufer der ein Stück Käse an einer Angel vor sich hertrug, wohl um sich und andere während des Laufs zu motivieren. Insgesamt waren wohl knapp über 600 Teilnehmer auf der langen 42,195km Strecke am Start und nochmal weitere 1000 auf der halben Strecke sowie beim 10km Lauf. Aufgrund der schweren Topographie der Strecke (600 Höhenmeter) setzten Katie und Moritz sich kein spezielles Ziel. Im Flachen sollte aber eine Pace von knapp unter 6min/km eingehalten werden (entsprechend einer Endzeit von genau 4h). Dies klappte auch wunderbar auf der ersten leicht hügeligen Streckenhälfte mit einer 2:04er Durchgangszeit in einem mittelalterlichen Burghof nach der Hälfte der Strecke. Moritz hatte sich bei km18 bereits eines der aus dem Zuschauerraum gereichten Gläser Wein aus der Region genehmigt. Fazit: Nur teilweise als Marathonverpflegung zu empfehlen…
Kurz danach begann die Strecke ihre brutale Seite zu zeigen: Man hätte es schon ahnen können, als der Abstieg von der Burg elegant über eine steile Treppe verlief, jedoch spätestens als sich der erste lange Anstieg mit 110Hm am Stück in den Weg stellte. Oben angekommen erwischte es Katie besonders unglücklich — Muskelprobleme, Ziehen im Knie, ihre Prognose "noch 10min, dann steig ich aus". In jedem Fall musste man aber irgendwie den Berg herunter kommen, woran angesichts der Verletzungslage nur gehend zu denken war. Eine gute Idee, wie sich herausstellte, denn nach einer knappen Viertelstunde ließen die Schmerzen nach und Katie kämpfte sich sehr ordentlich über einen noch längeren Anstieg, steile Rampen, und einen abschließenden Singletrail bei km40 bis ins Ziel!
Dort wurde der Erfolg dann mit regionalen Spezialitäten gefeiert und beim Buchen des Hotels hatten beide zum Glück auf eine Sauna Wert gelegt. Die Organisation des Events war ürbigens rundum gelungen und mit den 50 Euro Starterpaket hatten wir uns nicht nur Zugang zur Pastaparty sondern auch zu einerm wunderbaren Abend im Weinkeller caveau Besson. Der Plan, 2018 wieder zu kommen steht bereits!