Das Bier nach dem Rennen hat offenbar sämtliches Wissen über deutsche Konjunktionen weggespült. Daher ein rein chronologischer Rennbereicht 🙂
6:15: Der Wecker klingelte pünktlich und auch das Hotelbuffet wurde wohl pünktlich eröffnet. Allerdings hatte sich das gesamte Personal dann wohl noch einmal schlafen gelegt, denn nachgelegt oder abgeräumt wurde nichts. Glücklicherweise reichte das was da war noch für eine ordentliche Pre-Race Verpflegung.
7:15: Im Startblock angekommen wundern sich beide Racing Team Fahrer, wie sie bei diesem Rennen jemals in die Top100 fahren konnten. Gefühlt stehen in der roten Startgruppe alleine 150 italienische Ultramaschinen (inklusive Rennrad) die einen solchen Gran Fondo mal locker frühstücken und sich sicher nicht den Schneid abkaufen lassen.
8:00: Der angekündigte neutralisierte Start entpuppt sich als volles Rohr fahren von der ersten Sekunde. Überrascht ist darüber allerdings niemand 🙂
8:13: Einstieg in die erste Schippe Sand (400Hm). Die Taktik, wie im Vorjahr der besten Frau zu folgen und auf den Flachstücken von deren Ultra-Helfern zu profitieren scheint aufzugehen. Beide Fahrer werden von einer ersten Frau überholt.
8:15: Pustekuchen. Der Blick auf den Steigungsmesser verrät, dass die eben entdeckte Kollegin mit 1700Hm/h unrhythmisch bergauf ballert. Hinterherfahren – komplett sinnlos.
8:40: Pala di sabbia erklommen. In der Abfahrt fahren einige Konkurrenten langsam aber dafür auch recht unkontrolliert. Unten in Trento bildet sich bei starkem Gegenwind eine mehr als 50 Mann starken Einerreihe.
9:20: Der Fuß des Monte Bondone in Aldeno wird mit einem 36er Schnitt erreicht. Das DGD Racing Team ergreift in den ersten steilen Metern direkt die Initiative und beginnt mit gleichmäßiger Tempoarbeit die Gruppe zu verkleinern und vereinzelte abgehangene Fahrer aufzufahren.
10:32: Nachdem im kurzen Flachstück ein unfassbar großen Italiener kurz die Peees gemacht hatte, fand Daniel im abschließenden Steilstück seinen 2015er Rhythmus. Oben kamen beide in einer überschaubaren 5er Gruppe an und Bondone numero uno wurden genau wie im Vorjahr in 1:12h bezwungen. Einige Konkurrenten verzichteten wie erwartet auf Flaschenauffüllen mit Isozeugs (kostet immerhin fast zwei Minuten und es sind ja nur noch 70km und 1800 Höhemeter zu fahren), andere hatten persönliche Helfer platziert, aber das ist man ja gewöhnt.
11:10: In der Abfahrt hatte Daniel das Hinterrad von Moritz kurz verloren, als letztgenannter vom Sattel aufs viel bequemere Oberrohr gewechselt war und einige schwächere Abfahrer im Windschatten nicht hinterher kamen. Unten fügte sich aber alles wieder zu einer Gruppe zusammen und auch der Boxenstopp auf die Kollegen vom Bondone konnte kompensiert werden.
11:30: Wie zu erwarten lief die Gruppe nicht so gut wie im Vorjahr, schließlich fuhren alle auf eigene Rechnung. Dafür gab es eine Premiere: Doppel DGD Racing Team Führung im Flachstück 🙂
12:03: Schlussanstieg erreicht. Nur noch noch 19km und 1200Hm bis ins Ziel. Daniel hat Beine wie Atomkraftwerke und übernimmt direkt das Tempodiktat in der Gruppe.
12:45: Die Qual beginnt, noch 4km. Weil die beste Frau diesmal weit hinter den Racing Team Fahrern liegt gibt es diesmal kein Begleitfahrzeug. Dafür taucht neben Fotografen auch ein Helikopter vom italienischen Fernsehn auf 😀
13:09: Tutto finito. Daniel und Moritz kommen nach 5:09 auf den Plätzen 64 und 65 ins Ziel. Auch am Schlussanstieg konnte noch einmal mit 1080hm/h geklettert werden. Unfassbar, dass trotz viel weniger Training und langsamerer Gruppe nur 5 Minuten auf die Vorjahreszeit fehlen! Und geile Bilder gibt es sicher auch. Wie immer lautet das Fazit daher: Leggendaria!
ja super, bin schon gespannt!
besten dank für den promten bericht! erholt euch noch entsprechend und kommt gut wieder nach hause 🙂