Vogesen Wochenende

Wie schon vor 2 Jahren, als eigentlich die Rennteilnahme eines nicht mehr stattfindenden Events anstatt, verbrachten Sven, Heiko, Moritz und Daniel ein Wochenende in Frankreich. Headquarter war dieses Mal ein günstiges Hotel in Munster, dank Vierbettzimmers war das kulinarische Budget gut gefüllt. Bereits am Samstag gab es eine ordentliche Tour, es ging also schon bei Zeiten los. Das Einrollen wurde auf 400m gekürzt, aber der erste Anstieg war mit 600 Hm und gleichmäßigen 6% gut zu fahren. Eine kurze Zwischenabfahrt und nochmals 400 Hm wurden pedaliert, bis die erste Tarte Pause in einer urigen Hütte eingelegt wurde. Nach etwas auf und ab auf der Hochebene (>1000m) ging es dann hinunter ins Tal, mit diversen Serpentinen die Daniel und Heiko im Vorjahr in umgekehrter Richtung bei deutlich schlechterem Wetter gefahren sind. Der zweite große Anstieg auf den Markstein war ein klassischer Rollerberg (4%), bei dem Heiko eine zügige Pace vorlegte, bis dann oben die zweite Rast bei herrlichem Ausblick kam – dieses Mal gab es Flammkuchen mit Munster. Nach der Abfahrt ins mittlerweile schwülwarme Tal und einem Zwischenhügel ging es auf den Schlussanstieg, dem Col de Firstplan. Dort wurde das Tempo etwas abgeschwächt, denn der Sonntag war schon in Sicht.


Eckdaten der Tour: 120km, 2600Hm

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  • Vogesen 2022
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Sonntag wurde das Quartett zum Trio, Moritz muss aus privaten Gründen leider abreisen. Das Wetter war morgens auch schlechter gelaunt, ein Regengebiet zog südwestlich am Startort durch. Es konnte jedoch im Trockenen in Richtung Colmar (flach, man höre und staune) eingerollt werden, bis es nach 13 km über die Weinberge auf den Trois Epis ging, vorbei ohne Espressostopp am Canyon-Café. Im recht dicht besiedelten Tal ging es weiter entlang der Elsässer Weinstraße, bis in Riquewihr (einer der schönsten mittelalterlichen Altstädten Frankreichs) Crépes als zweites Frühstück anstanden. Direkt danach gab es keine kurze Rampe, bevor es über einen geteerten Feldweg ins nirgendwo ging. Nach drei Gipfeln ging es wieder ins Tal, wo sehr viele Menschen auf der Edelsteinmesse in Sainte Marie aux Mines zu Besuch waren. Der Anstieg war jedoch wenig befahren, aber mit 7% nicht so flach. Das Hotel „Belle Vue“ machte seinem Namen zwar keine Ehre, aber es gab großmütterliche Bedienung und Musik sowie 3 Mittagsgerichte zur Auswahl. Ein vegetarisches Ensemble konnte auch kreiert werden, sodass alle drei Fahrer gestärkt in die zweite Halbzeit gehen konnten. Der nächste Anstieg auf den Col du Bonhomme verlief erst auf einer dünn befahrenen Nebenstraße, bog dann auf 700m auf einen weiteren Feldweg ab. Kurz vorm Gipfel (wo nichts war, der beschilderte Col war weiter unten) musste Sven einen schleichenden Plattfuß beheben, während die anderen beiden Motorradstunts von einheimischen Jugendlichen  „bewundern“ durften (oder mussten). Die Abfahrt führte über eine sehr große Straße sehr zügig ins jetzt warme und sonnige Tal. Der dort geplante Stopp in Fraize wurde durch Essen von Riegeln ersetzt, es war dort alles ausgestorben. Der Schlussanstieg war zweigeteilt, es ging wieder eine kleine Straße durch den Wald hoch auf 800m, dann nach Xonrupt auf 730m wo dann in einer ToGo Pizzeria noch ein Cola/Heidelbeertiramisu Stopp eingelegt wurde. Mit vollen Flaschen ging es dann hoch zum Col de la Schlucht, wieder auf einer Nebenstrecke die jedoch mit meist 8% niedrige Kadenzen bei immer noch solidem Tempo hervorbrachte. Die Abfahrt nach Munster auf der großen Straße war nach wenigen Kurven autofrei und sehr flüssig zu befahren. Abends ging es dann regionale Küche, sogar Whisky aus dem Elsass wurde serviert.
Eckdaten der Tour: 160km 3100Hm

Trainingslager Mallorca 2022: Dias 3

Heute nahm man sich ein altes Zitat von Erik Zabel zu Herzen: „der natürliche Feind det Radfahrers…die Berge.“ Folgerichtig führte die Strecke erneut ins Hinterland, diesmal allerdings bei Sonnenschein. Christian startete direkt mit kurzer Hose, der Rest setzte bei flauschigen 12° Außentemperatur auf lang-lang. Entlang der Küstenstraße gen Arta konnten die Beine schön freigefahren werden und einige weitere der unzähligen anderen Rennradler wurden in den DGD-Verband aufgenommen. Während Daniel über seinen Stundenlohn als Windschattenspender genauer nachdenken wollte, merkte Moritz gegenüber den Gastfahrern an, dass er für einen Espresso und ein Bier in der richtigen Reihenfolge den ganzen Tag fahren würde.

Es folgte, zum ersten Mal seit dem 7.4.2011, die Befahrung des sagenumwobenen Wellblechs Richtung Petra und dann die Auffahrt auf den Puig de San Salvador, die für verschiedene Fahrer unterschiedlich stark von einem leeren Reisebus behindert wurde. Oben auf dem Gipfel traf man witzigerweise auf Christians Erlenbacher Radgruppe, die heute eine ähnliche Route fuhr.

Der folgende Weg nach Porrees wurde im Vergleich mit den Vorjahren deutlich aufgewertet — statt endloser breiter Straße wurde diesmal der verkehrsbefreite Cami de Son Mesquida befahren und das traditionelle (und wieder hervorragende) Mittagessen in der Escrivania wurde dank Rückenwind nur 15min hinter dem selbstgesteckten Ziel erreicht. (Quizfrage für den Leser: Wann wurde die Zeit vertrödelt? A: direkt 15min zu spät losgefahren. B: Klinkmaster hat nach 9km den ersten Espressostop eingelegt. C: Christian hat am Ortsausgang Beinlinge gekauft. D: Es musste umgedreht werden, weil Daniel keine Radhose über die lange Unterhose gezogen hatte..)

Direkt nach dem Essen wurde der Anstieg zum Kloster Monti-Sion getestet, wobei sich ein Fahrer durch einen besonders beherzten Sprint auf die kalten Beine hervortat. Auf der Rückfahrt kam die Gruppe trotz starkem Gegenwind in einen richtigen Flow und auf der üblichen 10km-Endlosgerade ab Sa Pobla steigerten sich Heiko, Sebastian und Moritz in eine Steigerungsfahrt hinein, während der Rest den Tag gemütlicher nach 136km/1400Hm ausklingen ließ.

Trainingslager Mallorca 2022 : Dias 2

Nach dem gestrigen Regenchaos trauten sich die Fahrer des DGD Racing Teams erst wieder um 10:45 auf die mallorquinischen Straßen und es wurde der Track mit dem Namen „Mallorca2022_Ruhetag“ auf die Geräte geladen. Völlig zu unrecht, denn es sollte trocken und teilweise sonnig bleiben. Christian reiste in Rekordzeit aus Frankfurt an und komplettierte so die dritte Zweierreihe im Verband Richtung Cap de Formentor. 

Am ersten Anstieg raus aus Port de Pollensa gaben Moritz und Heiko Druck auf die Pedale und der Rest feuerte aus der Entfernung den hinterherfahrenden Fahrer an. Die Zurufe hatten aber einen scheinbar gegenteiligen Effekt, denn je lauter angefeuert wurde, um so größer wurde der Abstand auf den Sieger, der Strava-Tagesbestzeit fuhr. Zu Beginn der Stichstraße Richtung Leuchtturm wies ein Schild mehrsprachig darauf hin das (Vorsicht Konjunktiv) in 6km mit einem Weiterfahrtsverbot zu rechnen sei. Dort angekommen stand tatsächlich ein Bauzaun recht ungünstig quer über die Straße, da aber kein neuerliches Verbotsschild auszumachen war, entschied Moritz, dass die équipe française um den Zaun klettern und weiterfahren wird. Dieser schlossen sich nur der Bordelaise Sebastian und der Leihfranzose Daniel an. Schnell stellte sich heraus, dass es keinen offensichtlichen Grund für die Sperrung gab, denn bis zum Leuchtturm war die Straße frei und in einwandfreiem Zustand. Lediglich ein Bauarbeiter forderte die Fahrer zum Umkehren auf. Die Forderung wurde ohne Konsequenzen ignoriert. 

Auf der Rückfahrt hatte jener Bauarbeiter dann begonnen, die Absperrung zu verstärken und die aufgehaltenen Autos hatten sich in beide Richtungen komplett festgefahren. Beim Durchschieben der Räder brachte in energischer Amerikaner die Situation dann auf den Punkt: „We all need to work together, otherwise we’ll never gonna make it out of here!“ Wieder in Formentor angekommen, nutzten 2 von 6 Teamfahrern den Wiederaufstieg Richtung Port de Pollensa zu einem weiteren Formtest. Der geneigte Leser wird überrascht sein zu hören, dass einer der beiden der vor Motivation sprühende Sebastian B. war. 

In Port de Pollensa wurde diesmal die Bar Brisas getestet, die dem Team schon für das ausgefallene Trainingslager 2020 empfohlen worden war. Es wurden 3 verschiedene Paella-Pfannen bestellet: Calamar in der eigenen Tinte, Chorizo und Hühnchen und Verdure. Dies zog die Aufmerksamkeit einer Foodie-Urlauberin auf sich, die die Pfannen und Fahrer fotografieren und dann auf Insta stellen wollte. 5 von 6 Fahrer waren einverstanden. 

Danach teilte sich der Verband und niemand fuhr den geplanten Track zu Ende.

Daniel, Heiko und Moritz verlängerten den Tag kurzentschlossen und nahmen sich dem Coll de Femenia in gemütlichem und sehr gleichmäßigen Tempo an. Richtung Lluc wusste Moritz dann noch mit dem Spruch „Daniel, können wir noch ein bissel langsamer fahren?“ zu überraschen. Schließlich sollten keine unnötigen Körner auf den Zusatzkilometern verschwendet werden. Zur Belohnung hatten die drei zum ersten mal eine komplett freie Abfahrt Richtung Caimari. Der Rennradronnyberg wurde heute ausgelassen dafür gab es vor allem ab Sa Pobla ordentlich Gegenwind und das Alcudi war wurde mit 115km/1700Hm erreicht. 

Die anderen drei Fahrer ließen die abwechslungsreiche (und geplante) Rückfahrt durch die Gärten links liegen und entschieden sich erneut für die 8km lange Küstenstraße. Einer der drei erfand, ob eines immer dringender werdenden Kackbedürfnisses, kurzerhand neue Trainingsphilosophien („man muss mit ordentlich Laktat im Hotel ankommen“) was bei den anderen beiden für wenig Verständnis sorgte. Trotzdem kamen sie dem Hörensagen nach gemeinsam nach 63km/900Hm an und testeten das Mittelmeer vor dem ersten Saunagang.

 

Trainingslager Mallorca 2022: Etappe 1

Für den ersten Trainingstag hatte die Tourenplanung die traditionelle Auftaktetappe durchs mallorquinische Hinterland hervorgezaubert, bereichert um einige Zusatzkilometer über traumhaft kurvige Straßen rund um Lloret de Vistalegre.

Die Erwartungen an den Wettergott waren durchaus gedämpft, zumindest trocken sollte es aber bleiben. WeatherPro fabulierte gar von 6,3 Sonnenstunden (nach Sonnenuntergang korrigiert sich die Applikation auf 5,7 runter). Dazu später mehr. Die Vorgabe an alle Teamfahrer war locker und mit viel Souplesse zu pedalieren. Modulo Details konnten, angeführt von Daniel und Moritz in Zweierreihe, auch alle Vorgaben bis zur Mittagspause in San Llorenc umgesetzt werden. In der lokalen Bar Cafeteria Son Colom stand ein Menü rund um Calamar Relleno auf der Tageskarte. Für 12 Euro gab es neben Getränk und Hauptgang natürlich auch noch Nachtisch und Espresso.

Die zugetankte Energie war auch bitter nötig, denn auf der Rückfahrt begann die Außentemperatur in den tieferen einstelligen Bereich zu sinken (um genau zu sein: 5° Durchschnitt auf den letzten 35km) und ab Arta kam entlang der Küstenstraße auch noch Regen dazu. Keine Frage, dass der Abstecher nach Betlem ausgelassen wurde und heimkommen schnell das einzige anvisierte Ziel wurde. Letzteres wurde unter Einsatz unterschiedlich vieler Körner bei den einzelnen Fahrern erreicht und trotz des mauen Wetters konnte mit 125km/1200Hm/29,5er Schnitt eine top Trainigseinheit absolviert werden.

Zurück im Hotel war die Sauna für die ausgekühlten Fahrer deutlich zu kalt. Nachdem die Herren Klink und Bechtel einen 34 minütigen Schwitzgang eingelegt hatten und Heiko (erfolgreich und ohne Verbrennungen) versuchte, die Kohlen auf dem Saunaofen anzufassen, musste die Rezeption zum Nachjustieren gebeten werden. 


(Das Bild zeigt einen Teil des Teams mit dem Replay der Ronde van Vlaanderen; dort war es heute genauso warm wie auf Mallorca)