Sieg beim 24h-Schwimmen in Mellrichstadt

Schon zum zehnten Mal lockte das 24h-Schwimmen Kilometerjunkies nach Mellrichstadt in der Rhön. Sebastian, der in den letzten Jahren bereits mehrfach teilgenommen und das Podium mit seinem Antlitz bereichert hat, war wieder von der Partie und hatte große Ziele im Gepäck: nicht weniger als 50km sollten es werden (der Wert von der vorherigen Teilnahme) und Podium war Pflicht, denn es galt, die Sammlung von Mellrichstadt-Sieger-Handtüchern um ein schwarzes Exemplar zu erweitern. Mit von der Partie war auch Isabel (bestimmt DGD-Fan – wer ist das schon nicht?), die als moralische Stütze und Hoffnung in der Frauenwertung fungierte. Und sollte der "unrealistische" Fall eintreffen, dass man gewinnen würde und das erstmalig vergebene Preisgeld (Daniel: Schmerzensgeld; Moritz: – unter Mindestlohn) eingesackt werden würde, sollte damit ein gemeinsames Fressgelage finanziert werden.

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Da man bei 50km-Schwimmen ziemlich viel Energie verbrennt, musste eine solide Verpflegung sichergestellt sein. Noch vor Anreise wurde die von einigen DGD-Fahrern hoch geschätzte Geheimwaffe Milchreis eingefahren. Die eigentliche Wettkampfverpflegung bestand dann aus einer Flüssigverpflegung mit Saft und Cola, sowie der Zufuhr von reichlich Haribo, Keksen, Salzstangen und Hustenbonbons (Geheimtipp gegen die unvermeidliche latente Chlorvergiftung!).

Vom Schwimmrhythmus setzte man auf die altbewährte 40/20 Strategie: 40min schwimmen, 20min Pause (mit dieser Strategie sammeln sich pro Stunde 2,2-2,5km an). Man will es kaum glauben, aber in gewisser Weise ist 24h-Schwimmen sehr langweilig – allein schon daher bietet sich eine häufige Pauseneinstreuung zur Moralerhaltung an.

In den ersten Stunden war es (mit wenigen Ausnahmen) auf der Bahn sehr voll, sodass man sich dem langsameren Tempo auf der Bahn anpassen musste (permanentes Überholen ist verhältnismäßig zu anstrengend, dies wurde noch verschärft durch gewisse Experten (die dem Triathlon-Lager zuzuordnen sind), die es nicht für notwendig halten, schnelleren Schwimmern das Überholen zu ermöglichen, stattdessen wird lieber an der Wende in die Leine abgedrängt und zum Schulter-an-Schulter-Duell gegengehalten). Dies wurde mit häufigem Wechsel in die Rückenlage versucht zu kompensieren.

So wurden bis 2 Uhr nachts uhrwerksmäßig die Bahnen abgerissen, bei steigendem Kilometerstand und schwindenden Kräftern, Körnern und Moral. Also alles wie zu erwarten 😛 Dann wurde die heiß begehrte Late-Night-Pause über eine Stunde gehalten, in der man die Lunge etwas entlasten und den Körper auf eine gesunde Temperatur bringen konnte.

Gleichzeitig merkte man durch Studie der Zwischenstände, dass nicht nur eine Podiumsplatzierung realistisch war, sondern sogar die Perspektive auf einen Doppelsieg gegeben war. Diesen Motivationsschub nutze man dann bei Wiedereinstieg ins Schwimmen. Nach ca. 43km wurde dann im Fall von Sebastian schon klar, dass der Sieg ungefährdet ist, also nur noch das vollenden der 50km (eine vermeintlich kleine Hürde) zu erledigen war. Bei Isabel war der Kampf um den Gesamtsieg deutlich länger und man musste bis 1,5h vor Veranstaltungsende warten, bis der Doppelsieg gefeiert werden konnte.

Zwischenzeitlich wurde das Erreichen der 50km-Marke für Sebastian schwieriger als gedacht. Zwar war noch reichlich Zeit vorhanden, aber ein tiefes Bedürfnis, die Keramikabteilung mit dem Mund zu besudeln, schob sich dazwischen. Zwar konnte die Durchführung dessen abgewendet werden, aber ein 30min verharren in stabiler Seitenlage auf der mitgeführten Isomatte (diese wurde aufgrund einer sehr dummen Idee mitgenommen, die zum Glück verworfen wurde und hier auch besser nicht genannt wird :P) war nötig und Sebastian hatte eigentlich schon den Entschluss gefasst, sich lediglich mit dem Sieg abzufinden und der eigenen Gesundheit Priorität einzuräumen.

Da aber Vernunft ein Fremdwort ist, wurde schließlich doch wieder ins Wasser gestiegen, um die 50 voll zu machen. Dies hatte einen sehr vernünftigen Grund: Mit Doppelsieg und erreichen der Kilometerziele konnte man sagen, dass es nicht besser geht und somit eine ideale Basis dafür schaffen, nie wieder teilnehmen zu müssen 😛

Bei der Siegerehrung wurden die Arme dann nochmal beansprucht, denn es galt einen Pokal, eine Urkunde, das heiß begehrte Handtuch, das Preisgeld und ein Paket mit irgendwelchem unidentifizierbaren Nahrungsergänzungsmittel zu tragen. Das Preisgeld wurde als ein Schein mit einer Eins und zwei Nullen vom Redner beworben, was erstmal zu Protest von Isabel führte, die stattdessen zwei Fünfziger vorfand (bei Sebastian war dann wirklich der grüne Schein drin). Sebastian wurde erstmal gekonnt als Stephan geehrt. Naja, zumindest auf der Urkunde steht der richtige Name 😛

Dann wurde die Heimreise eingeleitet. Wie schon erwähnt, galt es nach der Siegerehrung sehr viel zu tragen. Sebastian hat es tatsächlich geschafft, sich beim Verladen ins Auto mit einer Spitzen Kante des Pokals ins Gesicht zu stechen, dass es sogar zu einer leichten Blutung kam 😛 Gekonnt ist gekonnt!

Winterpokal 16/17: Es geht los!

Wie jedes Jahr stellt sich das DGD Racing Team auch im Winter 16/17 der (undankbaren) Herausforderung Winterpokal. Vom 31.10.16 bis zum 26.03.17 werden Daniel, Detlef, Katie, Moritz und Steffen versuchen, zumindest die schlechte Vorjahresplatzierung zu übertreffen. Ob man wie in den Hochzeiten des Wintertrainings um einen Platz in den Top100 kämpfen kann, wird sich als zusätzliches Spannungselement für die Blogleser erst später heraustellen.
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Um zu den spektakulären Neuerungen zu kommen: Moritz gibt nach 9 Jahren ein Comeback als Läufer und begleitet Katie bei ihrer Vorbereitung für den Marathon de Vins de la Côte Chalonnaise am 1.4. Derweil verzichtet Daniel auf Spinning und investiert stattdessen in eine neue S-Klasse Trainingsrolle, frei von jeglichem Risiko auf einen der berüchtigten Rollenplatten.

Trainingslager Südtirol 2016: Kaiserjägerweg bei Kaiserwetter

Am gestrigen Ruhetag ist eine Kaltfront durchgezogen, die beiden Fahrer wurden auf der Runde um den Lago di Caldonazzo auf den letzten paar Kilometer sogar leicht nass. Das abendliche Dinner im Castel Pergine fand traditionell statt und am letzten Trainingstag vor dem Rennen wurde die Gegend weiter erkundet. Es wurde der Hausberg von Caldonazzo gefahren, einer der schönsten Pässe Südtirols der Kaiserjägerweg. Die Aussicht auf den See und das Tal war dank klarer Luft sensationell. Moritz erwischte unten im Anstieg einen guten Rhythmus, Daniel kam nicht so super in den Tritt. Nach 3 Kilometern war er dann auch im Anstieg angekommen, aber die gute Aussicht verleitete nicht zum hochheizen. Daher erdachte er sich eine neue Challenge, den eingelegten Gang (Übersetzung 1,43) bis oben im Sitzen zu treten. Das wurde gerade auf dem vorletzten Kilometer (Schnitt 12,3%) eine ganz ordentliche Drückerei. Moritz fand oben einen sinnvolleren und vor allem schnelleren Rhythmus.
imageNach einer kurzen Gipfelpause ging es Apfelstrudel essen, und wie es sich für Italien gehört gab es auch nur Cola und keine Ferz wie Apfelsaftschorle. Vor der Abfahrt ins Tal musste noch ein kleiner 300Hm Hubbel überwunden werden, dieses Mal ging das sehr flüssig von der Hand. Auf dem Weg gen Norden fegte den beiden Fahrern vom DGD Racing Team ein ordentlicher Wind entgegen. Der Schlussanstieg in Richtung Calceranica war wie im Vorjahr der letzte Berg vom Trainingslager. Daniel fuhr in der zweiten Hälfte des 400Hm dann entgegen des Vorhabens den etwas flacheren Hügel dann noch voll – natürlich ohne dass Moritz abreißen lassen musste. Eckdaten der Tour: 75km, 1900Hm, 25er Schnitt. Nach gut 900km und knapp 20.000Hm ist das Trainingslager Südtirol sehr erfolgreich mit guten Beinen beendet und das Rennen kann kommen.
Zum Thema Kaltfront: es waren heute maximal nur 30 Grad.

Trainingslager Südtirol 2016: Force sulla montagna

Nach knapp 775km und viel Langstreckentraining wurde heute ob der durchziehenden Kaltfront eine kurze Krafteinheit auf den Trainingsplan geschrieben. Nachdem die morgentlichen Gewitter durchgezogen waren, ging es entlang der trockenen Straße von Caldonazzo nach Pergine. Für Erheiterung bei der Planung sorgte google maps, das diese schwierigen italienischen Ortsnamen durch ihre wahrhaft klanghaften deutschen Gegenstücken  „Gallnötsch“ und „Fersen im Suganertal“ ersetzte. Aus Fersen galt es dann 10km/820Hm mit richtig Kraft nach Compet zu drücken. Diese technischen Informationen hatte sich zumindest einer der beiden Fahrer vorab einverleibt. Der andere – nennen wir ihn Moritz E. um die unprofessionelle  Vorbereitung halbwegs anonym zu halten – musste dies erst im Laufe des Anstiegs erfahren, nachdem er sich bei Kilometer 4 leicht abgesetzt hatte und sich bei Kilometer 8 am Ende des Anstiegs wähnte. Da dies natürlich einigermaßen falsch war, fehlte gegen Ende jeglicher Rhythmus und nach 40:50 Fahrzeit einigte man sich auf Unentschieden. Denn Streckenkenntnis hin oder her – mit der Form waren beide zufrieden, vor allem, weil im Wolkentreiben die Luftfeuchtigkeit durchweg bei gefühlten 100% pendelte.imageDer neu getestete Apfelstrudel konnte mit einem hohen Fruchtanteil aufwarten und auch die Fotogelegenheit mit dem Zielschild der 19. Etappe des Giro d’Italia 2014 wurde nicht ausgelassen obwohl kein einziger Meter der damaligen Strecken abgefahren wurde. Für Fans des Racing Teams bietet sich hier die einmalige Chance den eigenen Kopf einzufügen 😀imageEckdaten der kurzen Krafteinheit: 35km/980Hm/26,6er Schnitt.