Rund um den Finanzplatz Eschborn 2013

So hektisch wie die Skoda Velotour 2013 begann selten ein Rennen für das DGD Racing Team, das am 1.Mai nur in der Besetzung Daniel und Moritz vertreten war. Obwohl man bereits um 7:40, und damit gut 70 Minuten vor Rennstart, bereits fast an der Ausfahrt Eschborn angekommen war, wurde dank Stau Eschborn erst um 8:40 erreicht. Dann war Hektik angesagt, schnell die Räder startklar machen, Startnummern anbringen und ab zum Start. Dort angekommen war das Feld bereits auf dem Weg zu Startlinie. Mit einer Abkürzung konnte man sich gerade noch im Startblock A platzieren, als über die Lautsprecher „Noch 10 Sekunden bis zum Start“ vernommen werden konnte.

Vorteil der Last-Minute Ankunft im Startblock war natürlich, das man bei recht frischer Außentemperatur noch einigermaßen warm ins Rennen startete. Wie nicht anders zu erwarten verliefen die ersten 40km hektisch, beide Racing Team Fahrer konnten sich aber im ersten Hauptfeld positionieren und so gut es ging Kraft sparen. Für einige Aufregung sorgte die Passage vom Campus Riedberg in Richtung Oberursel auf einem viel zu schmalen holprigen Feldweg (mit leider zu vielen Kollegen die auf vernünftige Flaschenhalter keinen Wert legen) und die kurz darauf folgende (ungeplante) Zusatzrunde über einen Rewe-Parkplatz.

Als sich die Aufregung gelegt hatte war man auch schon am Fuße des Feldbergs angekommen. Auf der 10,5km langen Strecke (dieses Jahr leider keine getrennte Bergwertung) bis zur im Nebel versunkenen Passhöhe hatte sich eine 9-köpfige Spitzengruppe abgesetzt. Die 20 Mann starke Verfolgergruppe wurde von Moritz angeführt, der am 10,5km langen Anstieg seine Vorjahreszeit um sage und schreibe 2:04 Minuten auf 26:02 Minuten verbessern konnte. Mit einer der nächsten Gruppen erreichte Daniel die Passhöhe auf Platz 64 liegend – auch eine enorme Steigerung zum Vorjahr.

Wie immer galten alle Anstrengungen danach nur einem Ziel : die Gruppe, mit der man den Feldberg überquert hat irgendwie zu halten. Mit viel Krafteinsatz auf den Abfahrten konnte Moritz in der gut harmonierenden Verfolgerunggruppe tatsächlich bis Eschborn mitschwimmen und mit Platz 11 (von 2060 gewerteten Startern) seine mit Abstand beste Platzierung im German Cycling Cup erzielen. Daniel hatte mit seinem Rennverlauf leider viel Pech und musste gleich zwei größere Gruppen auf den Abfahrten ziehen lassen. Am Ende sprang dennoch ein 37. Platz in der Altersklassen-Wertung heraus.

Trainingslager Mallorca 2013: Bilanz

Nachdem am Sonntag morgen für Daniel und Moritz das diesjährige Trainingslager mit kaltem Entzug beendet wurde ist es mal wieder an der Zeit, Bilanz zu ziehen.

Bei nur leicht geänderter Streckenführung – hauptsächlich wurden mit dem Coll d’Orient und dem Puig de Randa zwei weitere Berge eingebaut) – sorgte die geänderte Etappenabfolge für ein deutlich effizienteres Training. Dass man nicht mit der Königsetappe beginnen sollte wird Stefan nach eben dieser schon letztes Jahr bemerkt haben, dieses Jahr hatten sich dann auch die beiden Streckenplanprofis darauf geeinigt, gemäßigt zu beginnen und die Leistungstests (Bergzeitfahren) auf die letzten beiden Tage zu legen. Witzigerweise war dies nicht unbedingt einer trainingsmethodischen Erleuchtung zu verdanken sondern einzig und allein Daniels anhaltender Erkältung.

Keinen Schnupfen hatte übrigens das wie nicht anders zu erwartend hervorragende Wetter, lediglich der Wind hustete recht heftig. In nackten Zahlen ausgedrückt ergeben sich

Gefahrene Kilometer: 737

Höhenmeter: ca. 9000

Zeit im Sattel: 27h (für die, die den SI-Einheiten längst abgeschworen haben: Das sind 108 Winterpokal-Punkte).

Rein trainingstechnisch spricht alles für eine zum Vorjahr nochmals deutlich gesteigerte Form. Bei den Bergzeitfahren auf den Puig de San Salvador und den Col dels Reis konnte Moritz die teaminternen Vorjahresbestzeiten um 0:23 beziehungsweise 1:40 verbessern. Insbesondere die Verbesserung am Col dels Reis entspricht in etwa dem was im letzten Jahr nötig gewesen wäre um die ersten beiden Gruppen beim Rennen in Eschborn zu halten. Wir dürfen also gespannt sein! Daniel kam aufgrund der Erkältung in der letzten Woche nicht ganz an diese Zeiten heran. Wie üblich gibt es aber keinen Grund zur Annahme, dass seine Form schlechter ist. Zumal die Vorjahreszeit am Col dels Reis nur um eine halbe Minute verfehlt wurde.

 

Zu guter letzt noch ein paar zusammengewürfelte Erkenntnisse aus einer Woche Trainingslager auf Mallorca.

1. Moritz baut sein Rad zwar in Zeitlupe zusammen, hat aber dank vieler Extrafächer in seinen Laufradtaschen zumindest immer genug Platz für den kompletten Vorbau.

2. Man kann durchaus vor dem Trainingslager einen halben Tag ein Restaurant auf diversen Maps suchen um dann vor Ort festzustellen dass a) Ruhetag ist und b) man dort schon 2011 gespeist hatte (so geschehen auf der ersten Etappe in Sant Llorenc).

3. Von Moritz nach dem Mittagessen vergessene Teile der Ausrüstung (Helm, Satteltasche etc.) haben insgesamt für 2 Extra-Trainingskilometer gesorgt.

4. Meeresfrüchte-Paella in Port de Pollenca wird billiger, wenn man die Garnelen vom Personal schälen lässt.

5. Beim Abendessen im C’an Picafort Palace hat man schon mal 112 Bier auf der Rechnung stehen. Dafür kommt das Bier aber auch unaufgefordert während man sich noch am Buffet die Teiler belädt.

Zum Thema beladen gibt es durch Klick auf das nächste Bild auch die komplette Foto-Story „Wie viele Kalorien hat der Teamchef hier verspeist“. Tipps nehmen wir gerne entgegen, der beste gewinnt, aber die genaue Anzahl kennen wir auch nicht.

Für alle in Deutschland, die vergessen haben wie gutes Wetter aussieht gibt es noch ein Best-Of der Mallorca Bilder 2013.

Und last but not least gibt es noch 2 Panoramas zum Durchzoomen 🙂

Mallorca 2013: San Salvador und Puig de Randa

Auf die Königsetappe am gestrigen Tag sollte eigentlich eine gemütliche Etappe folgen. Die klassische Hügelrunde mit dem Bergzeitfahren auf den Puig de San Salvador ist dafür wie geschaffen wenn, ja wenn die beiden Profitourenplaner nicht noch einen weiteren Anstieg eingebaut hätten.

Die Anfahrt zum ersten Berg verlief dann auch recht unspektakulär. Lediglich eine Gruppe Italiener sorgte für Kopfschütteln: Erst bummeln sie ohne sich abzuwechseln und als das Racing Team dann vorbeigeht ziehen sie das Tempo voll mit, ohne aber auch nur daran zu denken, auch mal im Wind zu fahren. Mamma mia, nichte zu glaubene 😀

Daniel hatte schon vor der Etappe angekündigt nicht auf Zeitenjagd am Puig de San Salvador zu gehen, die fast verschwundene Erkältung hätte sich darüber sich auch nicht gefreut. Ganz ungewohnt stellte auch Moritz in Felanitx fest, heute nicht besonders „zeitfahrgeil“ zu sein, sicher auch weil der 18,1er Schnitt (5km, 340Hm) aus dem Vorjahr eine brutale Vorgabe war. All das änderte sich aber (wer hätte das gedacht) schlagartig als nach eher verhaltenem Beginn ein Konkurrent mit beachtlicher Pace aus der ersten Kehre startete. Bis zum Gipfel wurde der Kollege natürlich distanziert und die 15:29er Zeit (19,1er Schnitt) die dabei herauskam spricht für sich. Daniel knackte trotz Erkältung und über 15 Schlägen weniger Puls als üblich noch die 2011er Zeit deutlich. Immer wieder erstaunlich, wie man sich in den letzten Jahren steigern konnte.

Das Gefluche über den unmenschlichen Gegenwind ersparen wir den Lesern an dieser Stelle und erwähnen lieber, dass das Mittagessen in Porreres hervorragend war. Mit dem Puig de Randa stand nach dem Mittagessen für das Team ein neuer Berg auf dem Programm. Natürlich wurde die „Geheimauffahrt“ von Lluc Major gewählt, die große Straße kann man ja auch noch runter fahren. Die gefühlt 48 Kehren auf den ersten Kilometer belohnten auch sofort für die Anstrengungen bei teilweise über 15% Steigung. Die Heldenübersetzung (oder im üblichen Stefan Vokabular auch „Spasten“ genannt) suchte man daher auch vergeblich.

Auf der Rückfahrt ins Hotel war dann der Wind mal so richtig auf der Seite des DGD Racing Teams. Der 42,7er Schnitt auf den letzten 20km kostete zwar unterm Strich einen Winterpokal-Punkt, brachte aber nie gekannten Spaß auf breiten flachen Straßen.

Zu guter letzt verschenkte Daniel dann noch die restlichen 3 Eis aus unserer 5er-Packung vorm Supermarkt in C’an Picafort – über diese Art von Öffentlichkeitsarbeit dürften sich die Sponsoren freuen 😉
Auch heute gibt es wieder eine Bildershow.

Mallorca 2013: Königsetappe (Orient und Puig Major)

Im Nieselregen ging das in Spanien befindliche DGD Racing Team vom Radkeller zum Flaschenauffüllen (und damit ist ausdrücklich nicht das Frühstück gemeint). Das sollte jedoch der letzte Regen des Tages gewesen sein. Die Etappe des Vorjahres (damals am 1. Tag gefahren) führte über den höchsten Anstieg Mallorcas, über den Puig Major (knapp 1000 üNN). Da jedoch noch der Coll d’Orient,

einer der allerschönsten Anstiege der spanischen Insel mitgenommen werden sollte, wurde die bis dato längste, und härteste Etappe mal ganz locker am Laptop verlängert um den besagten Anstieg. Der Wind meinte es zu Anfangs gut, kam jedoch nach der ersten halben Stunde schön von vorne. Die Wolken waren stets bedrohlich dunkel, und das auch ohne Sonnenbrille. Der Anstieg zum Orient wurde verhalten gefahren, beim Coll de Soller gab es für Moritz kein Halten mehr, als einige Vereinsfahrer ein gutes Tempo vorgaben. Daniels spärliches Frühstück rächte sich da, so oder so wäre aber nicht viel gegangen, die Erkältung ist eben nicht von hier auf gleich überwunden – machte aber eigentlich keine Probleme. Mittagessen war dann für Moritz ein kulinarisches Highlight, mangels Alternativen gab es einen Teller Spaghetti mit Ketchup. Nach dem wirklich kurzen Boxenstopp ging es auf den Puig Major, dessen höchster Punkt (ein 400m langer Tunnel) dank Tunnellicht sicher überwunden wurde. Dort war die Konkurrenz dann nicht mehr so gut aufgestellt und es ging zügig bergauf (immerhin 1:20m schneller als im Vorjahr). Die Abfahrt war wieder überraschend sonnig und in Pollenca gab es dann noch eine kleine Stärkung, das Mittagessen war wirklich nicht sonderlich groß ausgefallen. Der Rückweg nach C“an Picafort war recht gutmütig, es gab Rückenwind. Eckdaten der Rekordtour: 145km, 26er Schnitt, 2300Hm. Bildergalerie mit Klick.

Mallorca 2013: Cap Formentor

Um der Teamchef’schen Erkältung noch einen weiteren Tag Heilungszeit zu spendieren stand heute die einzige verbleibende Etappe ohne Bergzeitfahren an. Beim brutalem Gegenwind ging es zunächst nach Caimari von wo aus der gleichmäßige Anstieg zum Kloster Lluc in Angriff genommen wurde. Konkurrenz aus der Schweiz war diesmal nicht am Start – dafür aber jede Menge Aufbaugegner 😉 Der endlosen Abfahrt nach Pollenca wurde im letzten Jahr ein wunderbarer neuer Belag verpasst, sodass es das Racing Team bei ordentlichem Rückenwind so richtig laufen lassen konnte.

In Port de Pollenca war dann Paella angesagt. Wie es sich für die Kulinarik Experten gehört wurde das Schälen der Meeresfrüchte großzügig der Bedienung überlassen. Für einen „Aufpreis“ von -3.70€ ein durchaus gutes Geschäft. Nach längerer Verdauungszeit (die bei dieser Portionsgröße auch angebracht war) stand dann noch der Abstecher zum Cap Formentor auf dem Programm. Neben Unmengen an Rennradfahrern hatten diesen Plan auch hunderte (deutsche) Autotouristen. Der Leuchtturm am Cap versankt regelrecht im Verkehrschaos.

Dieses Jahr konnte man auch endlich wieder das 2.60€ Wassereis genießen 🙂 Der Rückweg auf der holprigen Straße verlief dann unspektakulär, dafür meinte es der Wind auf der Küstenstraße nochmal gut. Als Belohnung kam trotz Schnittkiller Formentor noch ein 28er Schnitt heraus. Hier gibs noch Bilder.