Tour d’Energie 2025

Wie so oft sollte die Tour d’Energie in Göttingen das erste Rennen des Jahres für die Fahrer des DGD Racing Teams darstellen. Erstmals am Start war dieses Mal auch Heiko, dem aufgrund der Charakteristik des Rennens gute Chancen prognostiziert wurden, sich weit vorne im Rennen zu platzieren (was sich als korrekt herausstellen sollte). Weiterhin gingen Daniel, Moritz und Stefan an den Start. Sollten alle Fahrer ins Ziel kommen, wäre, so wie bereits 2024, ein Ergebnis in der Teamwertung möglich. Die Wettervorhersage wurde von Tag zu Tag besser und am Sonntagmorgen war das Wetter in Göttingen so gut, dass alle Fahrer kurz/kurz bzw. im Einteiler an den Start gehen konnten. Daniel und Moritz hatten ihre Räder außerdem für 2025 mit breiten und leichten Laufrädern geupgradet, dazu folgt ein separater Technikartikel.

Pünktlich um 10:50 starteten Daniel, Heiko und Moritz aus Block A. Stefan folge kurz danach aus Block B. Moritz und Heiko erwischten einen leicht besseren Start und konnten mit etwas Mut zur Lücke einem größeren Sturz noch in der Neutralisation ausweichen und sich an der Spitze des Feldes festsetzen. Daniel wurde leider durch den Sturz aufgehalten und musste gerade in den ersten Minuten deutlich mehr Körner investieren. Leider verlor er dadurch den Anschluss an das Peloton.

Heikos Plan war es, bis zum Bramwald (nach ca. 55 Kilometern) unter allen Umständen im Peloton zu bleiben und möglichst viele Kräfte zu sparen. Die Taktik ging auch halb auf. Zwar kam Heiko zusammen mit Moritz in Peloton bis zum ersten langen Anstieg, allerdings waren die Beine zu dem Zeitpunkt alles andere als frisch. Daniel folgte in einer weiteren größeren Gruppe ca. 5 Minuten hinter dem Peloton in den Bramwald. Dort konnte er die Bergpace ohne zu große Probleme von vorne bestimmen.

Angeführt von Team Strassacker wurde hoch zum Bramwald brutales Tempo in der Führungsgruppe gemacht. Heiko fiel dem Tempo sofort zum Opfer und suchte sich eine Gruppe in seiner Kletterstärke. Moritz konnte dem Tempo der Spitze ebenfalls nicht komplett folgen und befand sich so wie Heiko in einer kleineren Gruppe wieder, in der ab dann das Rennen bis zum Ende gefahren wurde. In Heikos Gruppe wurde im Zwischenstück bis zum Hohen Hagen gut zusammen gearbeitet, sodass der Abstand zur Spitze nur langsam anwuchs. Am Anstieg zum Hohen Hagen fiel Heiko zwar aus seiner Gruppe, konnte allerdings durch eine mehr als waghalsige Abfahrt zusammen mit einem polnischen Fahrer (der einen illegalen Helfer dabei hatte) wieder aufschließen. Krzysztof und Heiko fuhren dabei die schnellste Zeit des Rennens. Nach der Abfahrt wurde wieder sinnvoll zusammen gearbeitet, sodass kurz vor dem Ziel noch eine Gruppe aus ca. 10 Leuten eingeholt werden konnte.

Stefan fuhr ein aus seiner Sicht recht ereignisarmes und vor allem sturzfreies Rennen im Hauptfeld des Startblock B. Im Flachen konnte gut mit gerollt werden, es wurden auch mal ein paar Gespräche geführt und die Energie in entscheidende kurze Antritte investiert – alles um im Feld zu bleiben. Die Pace an den Anstiegen konnte ebenfalls mitgegangen werden.

Moritz fuhr in der ersten größeren Gruppe ab Platz 16 ins Ziel, entschied sich aber kurz vor dem Ende des Rennens zu einer verfrühten Attacke, um seine Tochter Rosalie zu grüßen, die ihm am Streckenrand zujubelte. Dies war zwar von Erfolg gekrönt, kostete Moritz aber eine bessere Platzierung (36.), da er vor der Ziellinie (wie zu erwarten war) noch vom Feld überholt wurde. Kurz dahinter folgte Heiko in der Gruppe um Platz 51. Dieser versuchte ca. 700 Meter vor dem Ziel eine Attacke eines Fahrers vom Team Velolease zu parieren, was (ebenfalls erwartbar) dazu führte, dass beide Fahrer kurz vor dem Ziel noch vom Feld übersprintet wurden. Immerhin konnte sich Heiko noch im vorderen Drittel seiner Gruppe auf Platz 55 ins Ziel retten.
Daniel kam im Anschluss in einer größeren Gruppe (P 101 ff.) in Ziel und konnte sich als 137. platzieren. Stefan folgte auf einem starken 347. Platz. Außer einem kurzen Lenker Touchierer zwischen Heiko und Moritz gab es keine brenzlichen Situationen. 

In der Mannschaftswertung reichte dies für einen beachtlichen 17. Platz. Strava-Links: Moritz, Heiko, Daniel, Stefan. Alle Einzelergebnisse: Link.

Trainingslager Mallorca 2025 – Formentor Stau

Der letzte Tag führte in Richtung Cap Formentor, dessen erster Anstieg, der legendäre Team Ineos Leistungstest, immerhin von ein paar Fahrern angepeilt wurde. Daniel musste berghoch 2 Autos überholen, die im Tross vieler Radfahrer feststeckten. Die anderen hatten noch mehr Pech und konnten wegen des übertriebenen Staus nicht sinnvoll hochfahren. Oben wurde einstimmig entschieden, direkt umzudrehen. Da jedoch das Mittagessen fix in Port de Pollensa reserviert wurde, um eine gute vegetarische Paella zu bekommen und Heidrun auch den Genuss einer solchen zu ermöglichen, war der gestalterische Spielraum begrenzt. Matthias hatte wohl keine so hohe Priorität auf Paella gelegt und fuhr zurück zum Steak. Die 10er Gang fuhr den erst für Nachmittag geplanten Anstieg zum Coll de Femenia hoch. Moritz fuhr wieder von vorne, Steffen bestätigte seine top Form und war 2. Hinter Heiko wollte Christian schauen was geht, musste aber abreißen lassen. Die anderen fuhren Grupetto, die Abfahrt zur Paella war dann recht frei.

Bis auf Heiko und Moritz fuhren danach alle zurück zum Hotel, um zu einer entfernten Eisdiele zu laufen. Dort gab es aber kein Eis, aber das konnte durch die dritte Kehrtwende des Tages zur sehr guten lokalen Eisdiele (Mana-Mana) gelöst werden. Die anderen beiden fuhren wieder zügig zum Kloster Lluc und beehrten den Ronnyberg. Die letzten 6 km im Gegenwind zum Hotel waren nochmal hart, eine Radgruppe aus dem gleichen Hotel störte das Duo beim Windschattenwechsel – also wurde die Gruppe mit 40 km/h abgehangen, alles hat nunmal Grenzen. Stravalink

Insgesamt eine super Woche mit top Wetter. Ein besonderer Dank gilt den Senioren Detlef und Heidrun, die alle Fachdiskussionen während der Mahlzeiten aushielten und diverse Speisen und Getränke sponserten.

Trainingslager Mallorca 2025 – Küstenklassiker

Der Tag begann mit hektischem Suchen nach Daniels Schlüssel vom Rad. Um schneller ans Rad zu kommen, wurde der Zweitschlüssel von der Rezeption geholt – der passte aber nicht. Also hoch ins Zimmer, richtig gesucht und 9:02 war das Rad unlocked, mit platten Hinterreifen. Dieser wurde dann kurz nach Ankunft in Port d’Antratx (6km entfernt vom geplanten Startort) schnell und fachmännisch repariert und auf 3,3 bar (Messung Abends im Hotel) aufgepumpt. Weil es noch einen soliden Stau bei Palma gab, wurde erst um 11 Uhr eingeklickt.

Der Straßenbelag bis Soller ist nunmehr in komplettem Neuzustand, es ging also endlich los. Die Besetzung war Daniel, Stefan, Philippe, Matthias und Steffen. Ohne weitere technischen Probleme konnte die sehr schöne Passage überwunden werden – es gab jedoch auf der gesamten Strecke keinen Radladen mit Luftpumpe, daher wurde mit dem wenigen Reifendruck (4 bar geschätzt) weitergefahren. Kurz vorm Port de Valldemossa hing ein langes Wohnmobil in einer steilen, engen Serpentine – festgefahren (warum man dort mit so einem Gefährt auftaucht, ist fraglich). Auf dem Rückweg sperrte die Polizei die Straße ab – unten gab es bei strahlendem Sonnenschein endlich Kuchen für das Quintett.

Das neue Lokal, außerhalb des Trubels in Soller gelegen, war eine willkommene Verbesserung der Etappe. Mit über 1h Verspätung kamen die Radfahrer dort an, die anderen (inkl. Bergfloh der sich Valldemossa gespart hat) waren schon weg. Es wurde Pasta, Pommes und Salat gegessen, jeder war mit seiner Wahl zufrieden, und am Puig Major gab es gute Beine. Stefan wollte seine Bestzeit aus dem Vorjahr unterbieten, und Daniel fuhr ein entsprechendes Tempo 250W von vorne – mit zweimal Vollgas in den Flachstücken. Steffen hatte Wunderbeine und fuhr die zweitbeste DGD Zeit des Tages. Matthias und Philippe waren ebenfalls flott unterwegs, sodass nicht allzu lange in der Kühle gewartet werden musste.

Auf der Abfahrt nach Pollenca wurde an der Tankstelle nochmal aufgefüllt, dann ging es die leider verkehrsreiche Abfahrt hinunter – Stefan und Philippe konnten dank eines Sprints am Gegenhang entscheidende Positionen gewinnen, sodass Steffen und Daniel im Flachen ordentlich bolzen mussten, um aufzuholen. Matthias für etwas gemütlicher, auf eigenen Wunsch ohne Windschattenspender zurück. Stravalink

Trainingslager Mallorca 2025 – Dia de classico

Am Start auf der langen 216 km-Runde mit Anfahrt per Rad diesmal: Heiko, Moritz sowie die Langstreckenspezialisten Christian und Sebastian. Letzterer tat sich gerade zu Beginn der Etappe so sehr durch eine so schwache Blase hervor, dass der Autor des Artikels beschloss, die Chronologie der Etappe nicht in Bergen oder Streckenabschnitten zu erzählen, sondern eben von Pitstop zu Pitstop.

Pitstop 1 (21km): Heiko setzte schon beim Frühstück alles daran, die erdachte Abfahrtszeit von 8h einzuhalten. Dass nur 12 Minuten Verspätung entstanden, muss als Erfolg verbucht werden. Durchs Schilf und nach Sa Pobla lief dann wirklich alles Plan und die Beine konnten bei Windstille frei gefahren werden.

Pitstop 2 (32km): Ein kurzer Stint bei leichtem Rückenwind. Während der vordere Teil der Gruppe für einen 36er Schnitt sorgte, wurde an einer wunderhübschen Steinmauer direkt an der Kreuzung einer viel befahrenen Straße ein weiterer Stopp eingefordert. Man stand ja eh schon.

Pitstop 3-5(!) (60km): Die beste Bäckerei der Insel (Forno Ca l’amo en Pep) wurde 20 Minuten schneller als bei der Gegenwindschlacht im Vorjahr erreicht. Heiko bestellte versehentlich eine Fischtasche mit viel Knoblauch für Moritz. Geplant waren leckere Nüsse.

Pitstop 6 (68km): Am ersten Berg hat planmäßig Sebastian die Tempoarbeit übernommen. Die Gruppe harmoniert gut, das Wetter ist schön, die Hydration aller Fahrer im grünen Bereich.

Pitstop 7 (90km): Ankunft auf der heute besonders leeren und mit F1-Belag versehenen Küstenstraße bei Andratx. Erste Fragen kommen auf, wo das ganze Wasser eigentlich herkommt.

Pitstop 8 (150km): Zu früh beim Caféstopp in Estellencs gewesen. Zu Essen gibt es erst ab 13h. Christian gönnte sich eine riesige und sehr heiße Schokolade, die fachmännisch mit den Eiswürfeln aus dem begleitenden Glas Cola gekühlt wurde. Dazu gab es warme Riegel aus der Trikottasche. Njam njam. Heiko hatte ab da keine Powerdaten seiner Garmin-Pedale zur Verfügung. Auch deswegen konnte die neu eingeplante Bar Molina in Soller, abseits der Touristen-Hotspots, schon um 14h15 erreicht werden. Wie in alten Zeiten zeitgleich mit dem Bergfloh, der auf einer 0-Stopp Strategie unterwegs war.

Pitstop 9 (182km): Sollte streng genommen nicht hier aufgeführt werden, da nur andere Fahrer der Gruppe die Toilette am letzten Espresso-Stopp Lluc nutzen. Zurück ins Renngeschehen: Am 10km Anstieg zum Puig hatten alle gute Zeiten gesetzt und mit dem Bergfloh ein Passfoto aufgenommen.

Im Tunnel wurde ‘Malle ist nur einmal im Jahr’ im Wechselgesang angestimmt, allerdings kannte die Konkurrenz den Text der Strophen nicht.

Ziel (217km, 3100Hm): Nach weitestgehend freier Abfahrt nach Pollensa wurde der Bergfloh erneut eingeholt und blieb im Windschatten dran. Im Zielsprint schnappte er sich gar einen Platz auf dem Podium: P3!

Majorque 2025 étape 3,5 – jour de repos

Das DGD Racing Team weiß, wie man das Leben genießt – und das auch an einem Ruhetag! Anstatt den ganzen Tag nur die Füße hochzulegen, beschlossen die Fahrer, ihre Rennräder für eine entspannte Ausfahrt zu nutzen – natürlich in Badehosen und mit einer Box voller Ballermannhits. Schließlich gehört auch ein bisschen Spaß dazu!

Die 40 km lange Fahrt führte sie zu einer idyllischen Bucht, in der ein Restaurant direkt am Wasser schon auf sie wartete. Dort gab es eine riesige Portion Paella, die nach der Fahrt einfach perfekt war. Sonne, Meer und gutes Essen – was will man mehr, um sich von den Trainingsstrapazen zu erholen?

Der wahre Höhepunkt kam jedoch auf dem Rückweg. Zwischen Essen und der bevorstehenden Massage zeigte Phillipe, was für ein Naturtalent er ist, als er einen Sprint im Windschatten eines Betonmischers hinlegte. Überholt hat er den Betonmischer zwar nicht, aber es war trotzdem beeindruckend, wie er mit so viel Energie und Konzentration die „richtige“ Geschwindigkeit in einem eher unerwarteten Rennen ausreizen konnte!

Nach diesem unerwarteten Sprint ging es dann weiter zur wohlverdienten Entspannung. Einige wählten die Sauna, andere ließen sich bei einer wohltuenden Massage verwöhnen. Ein perfekter Ruhetag, der beweist, dass man auch nach einem entspannten Ausflug auf dem Rad noch jede Menge Energie für ein bisschen Spaß und Erholung hat!