In Olang lockt heute abend der „Standlschmauß“ – was bietet sich also besser für die Tour vorm schmaußen an,
als die legendäre Sella Ronda. Gestartet wurde wie üblich von Corvara aus mit dem Passo Campolongo. Wie vorher abgesprochen führte Daniel das Team mit einer sehr gemütlichen Pace über den Pass. Somit waren nach der kurzen Abfahrt nach Arabba alle Fahrer bestens aufgewärmt und konnten das nun folgende Bergzeitfahren auf den Passo Pordoi (8,9km, 647 Höhenmeter) in Angriff nehmen.
Daniel sprintete volles Rohr in den Berg und riss sofort eine kleine Lücke, die nur Moritz mit letzter Anstrengung an der 500m Marke schließen konnte. Der erste Kilometer wurde bei knapp 8% mit einem 23er Schnitt zurück gelegt und danach war klar: Topzeit oder Einbruch. Mit seinem harten Herausbeschleunigen trieb Daniel seinen Mitfahrer nach jeder Kehre in leichte Schwierigkeiten, weshalb sich Moritz nach 3,5km zurückgelegter Strecke entschied, selbst für das Tempo zu sorgen. Zur größten Überraschung aller Beteiligten sorgte dies dafür, das Daniel eine kleine Lücke lassen musste. So entwickelte sich auf der restlichen Strecke ein harter Zweikampf mit ständigem Sichtkontakt bei um die 100m Lücke zwischen den beiden Fahrern. Am Ende rettete Moritz seinen kleinen Vorsprung mit einer Zeit von 29:57 über die Ziellinie, Daniel folgte mit 30:17. Die Verbesserung zum Vorjahr lag somit bei 2 Minuten und auch die quäldich-Bestzeit wurde nur knapp verfehlt. Stefan fuhr ein starkes Zeitfahren und konnte seine Vorjahreszeit ebenfalls um über 2 Minuten auf 36:45 verbessern. Für viel positive Stimmung im Team sorgte dann die Zieleinfahrt von Daniel K. nach exakt 43 Minuten. Die einhellige Meinung: „So soll’s weitergehen!“.
In der ersten Kehre wurde die gute Stimmung schon wieder getrübt. Daniel K., der sonst stets zügig abgefahren ist, fuhr vor und übersah die Kieselsteine auf der Straße – zack und Sturz. Zum Glück gab es nur ein paar Abschürfungen und ein minutenlanges Selbstgespräch des Crashpiloten wie dumm er doch sei. Nachdem noch ein Verbandskasten eines deutschen Touristen geplündert wurde ging es gemäßigter und mit dem Teamchef als Pacemaker runter in Richtung dritter Pass. Das Sellajoch wurde dann mit hungrigem Magen in flottem Tempo bewältigt. Ein Rennradler älteren Semesters der sich immer am Ende des DGD Racing Team Feldes aufhielt wurde dann am Schluss des Passes noch mit 36km/h im Sprint abgezogen, etwas Show muss eben doch sein. Die Preise für Apfelstrudel und Apfelschorle schwankten um ein Euro je nach Besteller aber man ist eben nicht mehr in Südtirol sondern in Italien. Nach der Stärkung ging es im Autostau hinunter zum letzten Berg, dem Grödner Joch.
Dort hieß es für Daniel K. „nix geht mehr“ – sein Tempo wurde danach aber nicht niedriger sondern höher, das ist wahrer Kampfgeist. Die Abfahrt zurück nach Corvara war aufgrund extremen Rentnerstaus auch sehr gemütlich angegangen. Die Bilanz der Tour: 1700Hm, 54km und ca. 10 Minuten schneller als im Vorjahr.
Ein kleiner Sturz erhöht die Aufmerksamkeit… Besser so als Schlimmeres.
Glückwunsch Euch allen zur superguten Trainingstour.
Noch schöne Tage und viel Freude!