Wegen akkutem Regenrisiko wird planungstechnisch dieses Mal alles ausgezeigt, denn der Startpunkt Reichelsheim ist dieses Mal Zentrum der Tour. Wir fahren auf kurzer Strecke soviele Höhenmeter wie es eben im Odenwald möglich ist, und das ohne Wiederholungen :). Los geht es über den Schlossberg, links ab am Hundesportplatz vorbei, ein kurzer Schlenker über die Bundesstraße hoch nach Reichelsheim-Eberbach in Richtung Rodenstein, von dort wieder bergab nach Fränkisch-Crumbach. Dort folgen wir dem Radweg in Richtung Fischbachtal. Am Parkplatz am Waldrand beginnt ein kurzes nicht-asphaltiertes Stück, welches aber gut befahrbar ist, da wohl des öfteren Autos dortlang fahren. An der Kreuzung der Radwege „oben“, biegen wir links ab nach Nonrod. In Nonrod biegen wir sofort links ab, folgend dem Radweg Nummer 28. Diesen folgen wir bis Steinbach, von wo aus wir auf die Straße nach Lützelbach fahren. Dort folgt altbekanntes Terrain, die Neunkircher Höhe. Die Abfahrt geht über Winterkasten direkt nach Klein-Gumpen. An der Kreuzung mit der B38/47 fahren wir geradeaus, die Reichelsheimer Umgehungsstraße lang. Am recht steilen Krautweg biegen wir rechts ab, und fahren hoch zum Wasserreservoir, in Richtung Friedhof Frohnhofen bis nach Unter-Ostern. Weiter geht es nach Rohrbach, ohne nach Unter-Mossau zu fahren, denn wir biegen gleich wieder links ab nach Reichelsheim-Spreng. Wir fahren ein kurzes bergab Stück in Richtung Bad-König, bevor es wieder links geht durch Kirchbrombach. Um noch mehr unbekanntes zu fahren, geht es links durch Hembach, bevor man wieder in Richtung Vierstöck unterwegs ist. Wenn die aktuelle Baustelle fertig ist (sonst muss man wie geschehen kurz schieben) kann man in Hutzwiese links abkürzen und direkt in Pfaff-Beerfurth ankommen. Eckdaten: 60,5km, 1352Hm, 25,4km/h Schnitt.
Monat: Juni 2011
Höhenmetertour: Scheuerberg-Brombach-Raubach
Der Asphalt am Brombacher Berg hat, wie der Teamchef neulich schon herausfinden durfte, mindestens einen Weltkrieg überlebt. Zum Ausgleich ist der Berg konstant im zweistelligen Steigungsprozentbereich und das ist Grund genug, nach fast eineinhalb Jahren Pause mal wieder zum Brombacher Sportplatz auf dem Gipfel aufzubrechen. Nicht ohne natürlich unzählige andere Anstiege des Odenwalds einzubauen, insgesamt sollten es 9 ernthafte Anstiege werden.
Wir starten in Bensheim Auerbach und fahren zum Aufwärmen die Straße hoch zur Kuraple. Über Bedenkirchen geht es runter nach Reichenbach und der Anstieg nach Knoden beginnt zunächst sanft entlang der B47 nach Gadernheim. Dort nicht den Abzweig nach Reidelbach verpassen. Etwas 200m nach dem Schild geht es schräg rechts ab. Die Abfahrt von Knoden über Seidenbuch nach Scheuerberg ist nicht gerade als Schittbringer bekannt, dafür bringt sie uns in den angenehme Situation die steile Variante von Sonderbach auf die Juhöhe zu nehmen. Den kurzen Anstieg nach Ober Liebersbach planen wir nur ein, um nach 40km Strecke den ersten 1000er in Sachen Hm voll zu kriegen. In Birkenau nehmen wir den langen Anstieg nach Oberabsteinach in Angriff. Auf der Abfahrt nach Heiligenkreuz-Steinach ist der eine oder andere Müslirigel zu empfehlen, denn unten angekommen warten mit dem Anstieg zum Heddesbacher Weg und anfangs erwähntem Brombacher Berg gleich zwei Anstiege, die die 10% auf dem Steigungsmesser eigentlich nie unterschreiten. Nach der Abfahrt von Brombach biegen wir links auf die Straße nach Finkenbach ab und gönnen uns das einzige „fast flache“ Stück der Tour. In Finkenbach am Restaurant an der Kreuzung mit der Straße nach Raubach gibt es eine 0,5er Apfelschorle und eine Portion Spätzle mit Soße für 5,30€. Ein gutes Angebot! Wir fahren weiter nach Raubach, haben die 2000Hm längst weit überschritten als wir von Wald-Michelbach kommend die Kreidacher Höhe überfahren und erreichen auf dem kürzesten Weg zum zweiten Mal die Juhöhe. Dieses Mal nehmen wir die Umgehungsstraße nach Heppenheim, wo die Tour endet.
Von Heppenehim sind es nur 7km bis zum Startpunkt in Auerbach – so lässt sich die Tour also leicht zu einem Rundkurs ausbauen. In meinem Fall (in Auerbach gestartet und sowieso mit dem Zug nach Darmstadt geplant) machte das natürlich keinen Sinn.
Eckdaten: 119km, knapp 2600Hm, 26,4er Schnitt
Waldmichelbachrunde
Heute war aufgrund des unbeständigen Wetters eine kürze Runde fällig. Damit dennoch nicht ausschließlich altbekanntes unter die Slicks kommt, muss man mittlerweile schon recht tief in die Trickkiste greifen. Los geht die Tour hoch durchs Ostertal. Wir biegen rechts ab in Richtung Ober-Ostern. Kurz nach dem Fordhändler biegen wir links ab vorbei an der Gaststätte „Zum Ostertal“. Dort führt ein gut asphaltierter Weg recht kompromisslos hoch bis fast auf die Wegscheide. An der Grenze zwischen vorderem und hinterem Odenwald angekommen, biegen wir hab nach Grasellenbach und fahren bis nach Affolterbach, dort dann links nach Olfen. In Olfen, kurz bevor es wieder hoch geht nach Airlenbach geht es rechts ab. Hier folgen wir stets der Finkenbacher Straße, welche durch einen Wald immer leicht bergab bis kurz vor Raubach führt. Man biegt rechts ab und fährt über den Raubacher Anstieg in Richtung Wald-Michelbach. Nach wenigen Hundert Metern geht es links ab nach Straßburg. Wir folgen der recht steilen Straße bis hoch nach Kuhklingen, von dort aus lässt man es locker nach Wald-Michelbach hinunterrollen. Weiter geht es auf die Kreidacher Höhe, dieses Mal jedoch nicht die Rennstrecke herunter sondern recht über Ober-Mengelbach durch Zotzenbach. Anschließend rollt man über Fahrenbach – Fürth – Kröckelbach aus, und bezwingt die letzten Höhenmeter, das Gumpener Kreuz. Eckdaten: 63km, 966Hm, 28er Schnitt
Darmstadt-Würzburg: Am Limit
Oft schon hatte ich mit dem Gedanken gespielt, mal eine Tour mit an die 200km zu fahren. Dank Unterkunft in Würzburg, traumhaftem Wetter und „Transportfahrzeug“ zurück konnten die Bedingungen an gestigem Donnerstag kaum besser sein. Bis auf den starken Nord-Ost-Wind, aber dazu später mehr. Den Kommentaren meines Vaters „von Darmstadt nach Würzburg, das sind ja so ungefähr 100km“ kann ich nur ein müdes Lächeln abgewinnen. Der hat in Gedanken seine Route ja auch nicht über Neunkirchen, Krähberg und Hesselbach geplant.
Hier die Dokumentation von 201km „Einzelzeitfahren“:
0 Km: Wild entschlossen mache ich mich auf den Weg. Angepeilt ist ein Schnitt von über 27 km/h was angesichts des starken Nord-Ost-Windes einigermaßen ambitioniert erscheint.
25 Km: Im Flachstück vor der berühmten Neunkirchner Linkskurve schließe ich auf eine Dreiergruppe Rennradler auf. Als einer der drei versucht eine Attacke zu setzen gehe ich mit und ziehe ihn im steilen Stück richtig ab. Dafür geht der Puls kurz auf 178 aber bei nur noch 176km Reststrecke kann man sowas ja mal machen.
40 Km: Erfreut stelle ich fest, dass von einer Baustelle auf der B460 bei Weschnitz noch nichts zu sehen ist. Die Route kann also wie geplant gefahren werden.
60 Km: Etwas übermotiviert habe ich das Komplettaufgebot eines Frankfurter Radsportclubs am Krähberg zerlegt. Ich beschließe den Berg nach Hesselbach sehr ruhig zu fahren und schiebe den ersten Powerbar-Riegel des Tages ein.
81 Km: Zwischen Auerbach und Mudau fahre ich erstmals in nord-östlicher Richtung. Ich beginne zu erahnen, was mich später noch erwartet.
90 Km: Vor der Ortsdurchfahrt Unterneudorf versprechen die Verkehrsschilder 16% Gefälle – die Abfahrt kann was, Höchstgeschwindigkeit 76,7 km/h. Beim Gegenhang spüre ich zum ersten Mal die Beine.
94 Km: Wie geplant wird der erste Stopp des Tages in Buchen eingelegt. Im Ortsinneren bestelle ich zwei große Getränke und während ich auf den obligatorischen Apfelstrudel warte checke ich die Daten der ersten Streckenhälfte: 94km, 1490 Höhenmeter, 29,4er Schnitt. Der Strudel im „Restaurant Löwen“ schmeckt übrigens wirklich gut. Ich fülle meine Trinkflaschen auf und wundere mich, warum die Polizei gerade die Straße vor dem Restaurant absperrt.
94,1 Km: Vor mir taucht eine marschierende Blaskapelle auf. Des Rätsels Lösung ist gefunden.
100 Km: Sowohl gefahrene als auch noch zu fahrende Kilometer sind dreistellig. Eine Premiere…
105 Km: Auf leicht abfallendem Terrain und günstigem Wind habe ich den Schnitt auf 30,1 km/h gedrückt. Ab jetzt gibt es nur noch Gegenwind.
125 Km: Das Garmin lenkt mich auf eine ca. 1m breite „Straße“ Richtung Schollhof und Windischbuch. Ich bin schon zu fertig um dem Ganzen zu misstrauen. Völlig zu Recht, wie sich herausstellen sollte.
135 Km: Ein historischer Moment: Vor Bobstadt sehe ich am gegenüberliegenden östlichen Hang eine bergauf führende Straße und hoffe, dass diese nicht auf meinem Weg liegt. Ich liege falsch.
142 Km: Ich bestelle in Assamstadt eine Cola und fülle zum zweiten Mal meine Flaschen. Die Frau an der Theke glaubt nicht, dass ich schon 142km gefahren bin.
153 Km: Gerade habe ich noch die erste Abfahrt seit langem genossen und nun rege ich mich furchtbar über den blöden Penner auf, der für den Anstieg nach Löffelstelzen unbedingt statt des 3,5km langen Anstiegs entlang der Hauptstraße die 2km sparende Kurzvariante eingeplant hat. Bei 7,5 km/h, 22% Steigung und 100% Schmerzen in den Beinen lasse ich viele Fahrer hinter mir. Ich bin der einzige, der hier noch fährt.
177 Km: „Scheiß verfickte Drecksstrecke, irgendwann muss es doch mal richtig runtergehen“ schreie ich auf die einsame Straße durch Sulzdorf, nachdem ich bestimmt zum 10. Mal zunächst 30 Höhenmeter gemacht und diese sofort wieder verloren habe. Fehlanzeige. Wenigstens rege ich mich über den furchtbaren Wind, der mir nun schon 72km direkt ins Gesicht bläst, nicht mehr so sehr auf. Im Gegensatz zu mir scheint der aber von Minute zu Minute stärker zu werden.
181 Km: Die unflätigen Ausdrücke aus Sulzbach sind geflegtem Halbwissen über Geographie und mittelalterlichen Städtebau gewichen: „Die haben die Städte doch an Flüsse gebaut, wegen dem Wasserzeugs da. Und Flüsse liegen doch immer im Tal.“
194 Km: Ich hatte Recht. Und direkt nach der Abfahrt ist auch schon das „Würzburg“-Schild. Vor Glück möchte ich ganz genüsslich vorbeifahren, doch das würde den Schnitt ruinieren.
200 Km: Katie hatte Recht, es gibt am Ende wirklich eine „Bergankunft“. Noch nie haben 50 Hm auf 1km derartig weh getan. Ich kann meine Beine kaum mehr bewegen. Ich überhole noch einen Carbonrenner – das zugehörige Looser-L ist gefühlte 137 Kilometer hoch.
201 Km: Im Ziel. Dass nach über 7h Fahrzeit, gut 2800 Hm und 96km ununterbrochen gegen den Wind noch ein Schnitt über 28 km/h herausgekommen ist, grenzt an ein Wunder. Wie gut es mir noch geht, beschreibt das Foto unten ganz gut.
Hardberg: dritthöchster Berg des Odenwald
Laut quaeldich.de ist der Hardberg bei Siedelsbrunn der dritthöchste Berg des Odenwaldes, nach dem Katzenbuckel und dem Reichelsheimer Hausberg, der Neunkircher Höhe. Los geht es also, zum Aufwärmen die Hutzwiese hoch, obgleich bei über 30 Grad fehlende Wärme nicht das Problem ist. Dann geht es durch denn Wald nach Ober-Mossau, von dort aus nach Güttersbach und gemütlich in Richtung Neckar. Kurz vor Heddesbach biegen wir rechts ab, den schönen wenig befahrenen Berg hoch nach Heligkreuzsteinach. Kurz vor dem Gipfel gibt es eine erfrischende Quelle, die Hirschquelle, wo man seine Flüssigkeitsvorräte nocheinmal auffüllen kann. In Heiligkreuzsteinach fährt man rechts in Richtung Abtsteinach, um dann nach wenigen Metern rechts ins Eiterbachtal abzubiegen. Autotechnisch ist das wirklich landschaftlich tolle Tal eine Sackgasse, mit dem Rad kann man jedoch nach Siedelsbrunn fahren, wenn man ein wenig Schotter (ist laut quaeldich selbst für Rennräder ok) abkann. Am Ortsrand von Siedelsbrunn folgt man dann den Schildern „Hessischer Rundfunk“ und schon ist man auf dem Hardberg, am nicht zu übersehenden Sendemast. Zurück fahren wir nach Ober-Abtsteinach, von dort aus über Mackenheim nach Kreidach und dann nach Wald-Michelbach. Hier gibt es einen weiteren sehr schönen Tourabschnitt. Kurz vor den stillgelegten Bahnschienen biegen wir links ab nach Hartenrod, von dort fahren wir über Kochelbach auf die Tromm. Jetzt geht es über Hammelbach und Ober-Ostern fast nur noch bergab nach Reichelsheim. Eckdaten: (97km, 1763Hm, Schnitt: 25,5km/h)