Ötztaler Radmarathon 2025

Nach der positiv verlaufenen Erstteilnahme von Moritz und Heiko beim Ötztaler Radmarathon 2023 und dem Lospech im Vorjahr wollten dieses Jahr wieder Fahrer vom DGD Racing Team am Event in Sölden teilnehmen. Dieses Mal wurde dabei auf die Anmeldung via der Tourismusförderung gesetzt, bei der man einen sicheren Startplatz bekommt, wenn man sich während des Marathons in einer lokalen Ferienwohnung einmietet. Dies klappte überraschend einfach und war auch preislich völlig im Rahmen.

Gemeldet und vor Ort waren dieses Mal Matthias, Martin, Daniel, Moritz und Heiko. Die Ziele von Moritz und Heiko waren die Bestätigung der Leistung von vor 2 Jahren, aber mit deutlich weniger Standzeit. Einerseits durch schnellere, andererseits durch bessere Verpflegung. An dieser Stelle auch nochmal besten Dank an Michael Meyer für die Verpflegung am Kühtai. Die anderen Fahrer wollten vor allem Erfahrung sammeln und sinnvoll ins Ziel kommen. Weiterhin wollte sich insbesondere Moritz für 2026 einen Start im ersten Startblock sichern. Wie schnell man hierzu genau sein muss, ist a priori nicht komplett klar, aber eine Nettozeit von 8:25 bei Editionen mit gutem Wetter ist mittlerweile der Standard.

Trotz des durchweg sehr durchwachsenen Wetters verdichteten sich 3-4 Tage vor Rennstart die Zeichen für perfektes Wetter am Renntag. Dies sollte sich auch nicht mehr ändern. Die finale Wettervorhersage sagte zunächst kaltes (5 Grad am Start, maximal 23 Grad in St. Leonhard) und sonniges Spätsommerwetter vorher.

Am Renntag gingen Moritz, Daniel und Heiko trotz der klirrenden Kälte 1h vor Rennstart in den Startblock. Zu dem Zeitpunkt war es noch relativ leer und die Position war im Vergleich zu 2023 ca. 20 Meter weiter vorne. Matthias und Martin folgten dem Ratschlag, sich erst kurz vor Rennstart zum Start zu begeben.

Nachdem das Feld ins Rollen gekommen war, fingen Moritz, Daniel und Heiko an, sich durch das Feld nach vorne zu arbeiten. Moritz und Heiko sprangen spontan auf einen 2-Mann-Zug auf, der sich – O-Ton „kriminell“ – durchs Feld nach vorne pflügte. Dabei war man so schnell unterwegs, dass man bereits deutlich vor Ötz auf die Spitzengruppe auffahren konnte und sich keine anderen Fahrer trauten, sich dem Zug anzuschließen. Die Nettozeit auf dem ersten Segment von Sölden nach Ötz war dabei 2 Minuten(!) schneller als die der Spitzengruppe. Heiko hatte sogar die 4. beste Segmentzeit von allen 4000 Startern. Daniel fuhr kurz danach ins Kühtai ein. Von hier an trennten sich die Wege von Moritz und Heiko.

Rennen von Moritz:

Moritz entschied sich dazu, am Kühtai etwas langsamer als bei seiner ersten Teilnahme 2023 zu fahren und stets unter 300W zu bleiben. Das klappte hervorragend und er fand sich an der Passhöhe in einer größeren Gruppe wieder, die er, obwohl er gefühlt als einziger zur Mini-Verpflegung und zum Windwesten-Ablegen anhalten musste, mit einer rasanten Abfahrt wieder einholte. Sicher mit entscheidend dafür: Die neuen Laufräder und eine neue persönliche Topspeed von 114,6 km/h!

Bis zum Brenner versteckte er sich dann vorbildlich in einem riesigen Peloton mit dem einzigen Ziel, Kraft für die beiden finalen Pässe zu sparen. Dort war die immer weiter fortschreitende Professionalisierung im Hobbybereich spürbar: Moritz, der planmäßig die offizielle Verpflegung in Anspruch nahm, kurz sein Rad abstellte, selbst eine Flasche mit Wasser füllte, 2 Becher Cola trank und 3 Gels mitnahm, konnte all das auch deswegen in aller Ruhe tun, weil von gut 200 Mitfahrenden nur eine weitere Person nicht persönlich und fliegend vom Straßenrand verpflegt wurde. Natürlich war damit das Peloton weg und aus einem Rennen wurde fortan ein echter Radmarathon – alleine gegen die Uhr. (Ähnliche Situationen boten sich natürlich auch am Jaufenpass und in Schönau, werden aber aus dramaturgischen Gründen nicht nochmal beschrieben.)

Die alles entscheidende Frage lauerte dann in Sterzing: Power oder keine Power mehr (wie 2023) am Jaufenpass? Moritz‘ Beine fühlten sich von Beginn an hervorragend an, aber um sein Glück nicht zu sehr zu strapazieren, hielt er sich trotzdem streng an seine Wattvorgabe von 80% FTP, was sich am Timmelsjoch auszahlen sollte. Zwar verließen ihn auch dort Stück für Stück die Kräfte (abgesehen von einer kurzen Show für Ralph, der vom Straßenrand in St. Leonard vehement „300 Watt“ forderte), aber die knapp 240W im Notmodus sorgten für eine flüssige, problemlose und um 21 Minuten schnellere Fahrt als bei Moritz‘ Ötztaler-Premiere.

Bleibt, nach schneller Abfahrt trotz einiger Ziegen auf der Straße, die Frage nach der Endzeit und wie man rechnet. Zwischen Start und Ziel sind 8:06 verstrichen, aber Moritz‘ Fahrtzeit betrug 7:57. Die Differenz ist die Summe von vier planmäßigen und sehr zügig abgewickelten Verpflegungsstopps, wobei die Betonung auf der letzten Silbe liegt, wie das bei Selbstverpflegern bei einem Radmarathon nun mal üblich ist. Der Fahrer selbst hat sich deswegen dazu entschieden, das ansonsten perfekte Rennen für sich als „Ziel sub 8 erfüllt“ zu werten und traut sich zu, 2026 noch 15 Minuten schneller zu fahren.

Rennen von Heiko:

Unspektakulär und streng nach Watt-Vorgabe ging es zum Kühtai hoch. Oben angekommen wurde der Windstopper ausgezogen und eine Flasche ausgetauscht. In der rasanten Abfahrt sammelte sich glücklicherweise direkt eine größere Gruppe, die mit solidem Tempo bis nach Innsbruck fuhr. Anfangs wurde auch am Brenner ordentlich gefahren. Gegen Ende ließ das Tempo allerdings nach und so kam es, dass auch Heiko eine Führung fuhr, um die Gruppe in Fahrt zu halten. Am Brenner musste Heiko dann fast als einziger Fahrer seiner Gruppe die offizielle Verpflegung in Anspruch nehmen und verlor dadurch die Gruppe. Also ging es alleine bis nach Sterzing zum Jaufenpass.

Am Jaufenpass war eigentlich ein Schnitt von 265 Watt geplant. Diesen konnte Heiko allerdings nicht ganz halten und fuhr mit 255 Watt bis zur Passhöhe. Von da ging es dann runter nach St. Leonhard und ohne Pause zum Timmelsjoch. Hier merkte Heiko schnell, dass trotz der im Vergleich zu 2023 deutlich verbesserten Nahrungsaufnahme, nicht mehr viel im Tank war. Dementsprechend stellte sich Heiko auf 2 sehr, sehr zähe Stunden am Timmelsjoch ein. Dies sollte sich auch bewahrheiten. Im Nachhinein konnte sich Heiko an keine vergleichbar zähen Stunden auf dem Rad erinnern. Zur Ablenkung wurde über den Handylautsprecher Musik gehört und ein Plausch mit Hannah gehalten, die durch Zufall an der Strecke getroffen wurde. Mit letzter Kraft konnte sich Heiko bis zum Timmelsjoch retten, und von da ging es ins Ziel bis nach Sölden.

Mit einer Nettozeit von 8:23:04 und auf einem 360. Gesamtrang konnte Heiko sein gutes Ergebnis von vor 2 Jahren deutlich übertreffen. Ob die Zeit für einen Startplatz im ersten Startblock reicht, muss sich noch zeigen.

Rennen von Daniel:

Nach einem kurzen „Stau“ (nur 220 W möglich) ging es wie geplant mit 250 W hoch ins Kühtai, bei Micha Meyer wurden dann beide Flaschen (ambitioniert, soviel in der Kälte zu trinken) getauscht und die Armlinge abgelegt – Danke nochmals für diesen Bottledroppoint. Die extrem schnelle Abfahrt wurde zaghaft gefahren (95 km/h nur), bis im Inntal ein Loch zu einer großen Gruppe geschlossen werden musste – was aber einigermaßen zügig verlief. Die besagte Gruppe war flott, und zum Teil wurde den Brenner nur in Einerreihe hochgefahren. Jochen Stein konnte zum zweiten Mal im Rennen als Gesprächspartner dienen. Kurz vor der Mautstation wurde noch Wasser ab- und dann nachgefasst. In Richtung Sterzing war die Gruppe gespalten, aber es gab gute Windschätten. Als das Rennen am Jaufenpass in den Marathonmodus wechselte, war Jochen ein finales Mal zu sehen, er gab dann aber Gas und war von dannen. Daniel musste dort schon in den Ankommensmodus wechseln, d.h. fast immer niedrigster Gang und nur 210 W, mehr gaben die Beine nicht her. Oben wurde dann sogar außerplanmäßig Kuchen und Cola konsumiert. Die schöne und technische Abfahrt wurde bewusst ausgedehnt, um ggf. noch ein paar Körner zu finden. Das Timmelsjoch (letzte Befahrung >10 Jahre her) war dann doch steiler, und es ging noch zäher zur Sache – in Schönau gab es nochmal weitere Gels und Cola, bevor dann die nicht enden wollenden 7 km zum Gipfel „gefahren“ wurden, mit sagenhaften 185 W. Jegliche Motivation, den Gegenhang an der Mautstation nochmal zu „ballern“ war vergangen, es ging nur darum, durchzufahren. Selbst die Aeroposition konnte dank Nackenkrampf nicht mehr eingenommen werden. Nettozeit war knapp unter 9h, klar über den selbst gesetzten Ansprüchen. Stravalink

Rennen von Martin:

Martin hatte sich bei seiner Ötztalerpremiere vorgenommen, vor dem Besenwagen ins Ziel zu kommen. Insbesondere durch die besondere Startnummer 1000 und die Aussicht auf einen Eintrag in die Teamwertung (ab 5 gewerteten Fahrern) war die Motivation groß, dies auch zu schaffen. Hierzu wurde sich im Vorfeld eine Pacingstrategie zurechtgelegt. An den Anstiegen sollte 240 – 250 Watt gefahren werden, und ansonsten war das Hauptziel, möglichst viel Essen, egal in welcher Form, zu sich zu nehmen. Beides klappte trotz der wenigen Jahreskilometer hervorragend. So fuhr Martin nach einer hervorragenden Zeit von 11:50:55 ins Ziel wo er von Heiko und Moritz in Empfang genommen wurde.

Rennen von Matthias:

Matthias startete nach bei seiner Ötztal-Premiere mit kontrolliertem Tempo ins Rennen, fand aber schon am Kühtai nicht so gut in den Tritt und musste darüber hinaus noch mehrmals auf die Toilette. Mit vergleichbarem Tempo fuhr er dann weiter über den Brenner zum Jaufenpass. Die Passhöhe erreichte er um 14:25 Uhr. Dies war zwar nur 5 Minuten vor dem Besenwagen, erfahrungsgemäß ist das Zeitlimit am Jaufenpass aber am härtesten und wenn man dieses geschafft hat, ohne komplett fertig zu sein, schafft man das Timmelsjoch dann ebenfalls. Immerhin hat man danach für die kurze Abfahrt nach St. Leonhard und die anschließende Auffahrt aufs Timmelsjoch 5 Stunden Zeit. Nichtsdestotrotz entschied sich Matthias kurz nach der Abfahrt vom Jaufenpass dazu, vom Rad zu steigen und auf den Besenwagen zu warten. Bis zu dem Zeitpunkt war er ca. 10 Stunden auf dem Rad unterwegs. Trotz der ungewollten Taxifahrt hat sich Matthias bereits vorgenommen, mit verbesserter Strategie 2026 erneut am Start zu stehen.
Ergebnisse

Ötztal Radmarathon 2025 – Prolog

Um die Chancen auf Startblock A zu erhöhen, beschlossen Daniel, Moritz und Heiko am Prolog teilzunehmen (Startgebühr wird für einen guten Zweck gespendet). Es gab knapp 200 registrierte Teilnehmer, davon waren nur 161 in der Teilnehmerliste. Die Strecke war nur 1 km, davon 100 m flach und dann 105 Höhenmeter eine schmale Dorfstraße hoch. Aus den Vorjahren wurde für Moritz eine Zielzeit von 3:30 ermittelt, die für die Top 16 und damit dem 1. Startblock reichen würde. Das Wetter war sehr wechselhaft, es kamen immer mal wieder kurze Schauer herunter, sodass beim Warmfahren die Räder schön dreckig wurden. Heiko startete mit Sonnenschein als erstes, und konnte dank Saisontiefstgewicht, Bicarb und gutem Pacing eine solide Pace vorlegen. Daniel kam 8 Minuten später mit (zu) viel Schwung unten durch die flachen Kurven und den Anfang des Berges. Am Zielspurt musste dann Tribut gezollt werden, anstatt einen Gang hoch musste heruntergeschaltet werden. Kurz danach kam dann Moritz, dessen Aufzeichnungswerte leider nicht verfügbar waren. Mit präziser Wägtechnik wurden gute 460 W ermittelt, aber auch dort ging kein Endspurt mehr – das Hinterrad drehte kurz durch und dann war der Ofen zu früh aus – 10s hinter der heute geforderten 3:27er Zeit. Abends werden dann noch 20 weitere Plätze verlost – vielleicht ist dem Trio das Losglück hold (dem war leider nicht so).

Schwarzwald Super

Als Vorbereitung für den Ötztal Radmarathon testeten Daniel und Heiko ein neues Event, den Schwarzwald Super. Das Konzept ist das gleiche wie beim Bimbacher Radmarathon, gute Verpflegung und Beschilderung, mit unterschiedlich langen Strecken. Am Vorabend wurde noch 36 Grad im Schatten an der Unterkunft gemessen, trotz Sonne sollten es am Sonntag unter 30 Grad werden, also perfektes Radfahrwetter. Kurz nach 7:00 Uhr ging es in Staufen los zum Start nach Münstertal. Zum Warmwerden gab es direkt einen langen Anstieg hoch zum Kreuzweg. Heikos angepeiltes Tempo musste 10 Minuten vor dem Gipfel einer Unterhaltung mit Judith aus Hamburg (schon beim Giro und in Bimbach getroffen) weichen. Nach der Abfahrt kam nach 25 km / 800 Hm schon die erste Verpflegung. Von dort ging es direkt wieder hoch zum Hochblauen, dem Dach der Etappe (1180 Hm) mit Blick auf die Vogesen. Der Belag der kurzen Stichstraße war etwas mau, aber davon konnte man sich ja schon beim Hochpedalieren überzeugen. Es folgte nach der Abfahrt ein wenig Odenwaldlike Anstiege (300 Hm) auf sehr schmalen Sträßchen durch malerische Dörfer. In Tegernau bei km 65 wurde dann wieder verpflegt. Daniel konnte die Vorgabe, jedes Mal eine komplette Flasche aufzufüllen durchziehen, zum Teil war es an den Anstiegen deutlich wärmer als die Schattentemperatur es erschienen ließen. Ein paar Wolken zogen auf, aber natürlich nur bergab. Halbzeit war dann an einer Apfelsaftproduktion in Utzenfeld, der Kuchenhunger war dort schon überschaubar – es gab aber u.a. Tortilla. Die richtige Hitze kam danach, es ging eine Halfpipe-artigen Anstieg zum Hochkopf, wieder auf einer sehr schönen Nebenstrecke – natürlich gab es dort auch ein paar Motorradfahrer. Von einer kleinen Straße wurde ab Todtmoos auf eine breite, perfekt asphaltierte Bundesstraße geswitched – mit den passenden Gefährten natürlich. Die nächste Verpflegung war dann wieder in der Pampa, man musste eine Stichstraße benutzen, dafür gab es Flädlesüppchen und Schupfnudeln. Weiter ging es mit dem flachsten Abschnitt bisher auf zum Teil größeren Straßen. In Bärental unterhalb des Feldberges war sogar ein Autostau vor der Kreuzung. Danach kam noch ein Linienbus auf der schmalen Ortsstraße sportlich um die Ecke, sodass einer der Fahrer auf den Bürgersteig manövrieren musste. Die letzte Mahlzeit war im Heimatort von Sven Hannawald in einer idyllisch gelegenen Scheune, es gab neben Kuchen dieses Mal Maultaschen mit Brühe. Es kam vor dem Schlussanstieg noch eine Schippe Sand (300 Hm), gefolgt von einer kurzen Gravelabfahrt. Die folgte Straße war wieder schmal und steil, Bremsbeläge haben im Giro schon gelitten, jetzt muss wirklich getauscht werden. Die Eckdaten des Schlussanstiegs (Schauinsland) lasen sich dankbar: 10 km mit 700 Hm. Daniels Schaltung (es wurde während der Fahrt ein paar mal verschlimmbessert) weigerte sich komplett den niedrigsten Gang zu befahren, die Beine waren zum Glück noch gut genug um bei den diversen 14 % Rampen und sub 70 Kadenz auf den wolkenfreien Schlussberg zu fahren. Leider war die Abfahrt wieder eng, unübersichtlich und sehr steil, sodass die Bremse genutzt wurde.

Daniel konnte seinen Höhenmeterrekord mit 5000 Hm brechen und beide Fahrer waren mit der Pace und der Form sehr zufrieden. Am Ziel gab es dann Spätzle und im klimatisierten Zimmer wurde ordentlich entspannt.

Lago 2025 – Monte Bondone / Monte Velo Runde

Inspiriert von der 5. Etappe des Giro delle Dolomiti 2022 sowie der 16. Etappe des Giro d’Italia 2025 wollten Moritz und Heiko eine Runde um das schöne Bondone-Massiv fahren. Heiko kannte die Runde bisher nur im Uhrzeigersinn vom Giro delle Dolomiti. Sofern man jedoch die schnelle Abfahrt vom Bondone genießen möchte, was sehr zu empfehlen ist, bietet es sich an, die Runde entgegen dem Uhrzeigersinn zu fahren. Weiterhin kommt man dann in den Genuss, den weitestgehend autofreien Anstiegs von Arco nach Santa Barbara fahren zu können sowie den Monte Bondone aus Trento. Heiko kennt den Monte Bondone noch von seiner Zeit als Student in Trento aus 2012. Da die Rennradfahrten (mit 42–23 als kleinstem Gang und Rahmenschaltung) damals aber noch nicht aufgezeichnet wurden und Strava noch nicht verbreitet war, war die Motivation groß, am Anstieg eine solide Referenzzeit zu setzen.

Um 7 Uhr ging es für Moritz und Heiko aus Calceranica los auf kürzestem Weg im Berufsverkehr durch Trento zum Monte Bondone (Katie, Daniel und Stefan hatten an dem Tag eine Erholungsrunde um den Lago di Caldonazzo eingeplant). Dies klappte gut und pünktlich um 8 Uhr ging es zum Monte Bondone hoch. Eigentlich wollten und Moritz und Heiko nur den Monte Velo schnell fahren, aber auch in Anbetracht auf den anstehenden Ötztaler Radmarathon wurde sich spontan dazu entschlossen, die gesamte Runde auf Zug zu fahren. Den ersten Anstieg fuhren beide kontrolliert mit 270 bis 280 Watt hoch und legten den ersten Stopp auf der sonnendurchfluteten Terrasse des Hotel Montana in Vason ein. Dort gab es hervorragendes Brioche und versehentlich Coca-Cola Zero, die aber gekonnt mit Tafelzucker angereichert wurde.

Gestärkt ging es die rasante und um die Uhrzeit noch fast menschenleere Abfahrt nach Lasino runter. Kurz danach wurde in Dro erneut ein Stopp eingelegt. In der Albergo Residence Caffè Centrale bestellten Moritz und Heiko jeweils ein Piadine. Dies dauerte leider recht lange und war darüber hinaus auch nicht sehr lecker. Im Anschluss ging es über den Sarca-Radweg Richtung Arco und von da geradewegs Richtung Monte Velo. Den Plan, den Anstieg ebenfalls mit 270 bis 280 Watt zu fahren, wurde von beiden Fahrern allerdings schnell überworfen. Moritz spürte direkt, dass die Beine heute gut waren und fuhr von Beginn an relativ konstant mit 325 Watt den Santa Barbara Anstieg erstmals in unter 50 Minuten. Heiko merkte erst später im Anstieg, dass er ebenfalls gut Beine hatte und steigerte sich kontinuierlich. Dies reichte für eine hervorragende Zeit von 53 Minuten bei der Erstbefahrung.

Von da ging es durch den landschaftlich schönsten Teil der Runde Richtung Passo Bordola. Kurz vor der Passhöhe machten die Fahrer Rast in der Baita Bordola. Dort gab es ein exzellentes Mittagessen (Gnocchi in Salbeibutter), was allerdings auch etwas länger auf sich warten ließ, da der Kellner lieber mit seinem Hund spielte, als Gäste zu bedienen. Da aber genug Zeit war, störte dies nicht und man konnte noch etwas mit zwei anderen anwesenden Radfahrern plaudern.

Nach einer ebenfalls überraschend schnellen Abfahrt nach Aldeno ging es zurück über Mattarello und Vigolo Vattaro nach Calceranica al Lago. Da beide Fahrer immer noch gute Beine hatten, wurde am letzten Anstieg nochmal ordentlich Gas gegeben. Angeführt von Moritz ging es mit 280 bis 290 Watt teils über bittere Rampen mit bis zu 17 % Steigung nach Vigolo hoch.

Nach 5h 45 Minuten Netto-Fahrzeit erreichten Moritz und Heiko wieder die Ferienresidenz in Calceranica, wo man den Nachmittag noch zur Erholung nutzen konnte, bevor es Abends zum Castel Pergine zum Abendessen ging.