Mallorca 2023 – Formentor

Aufgrund einer durchziehenden Regenfront wurde die Tour beim Frühstück spontan umgeplant. Die Ruhetagsetappe wurde vorverlegt, das heißt es ging in kompletter Besetzung (Christian war leider nicht fit) zügig gen Norden in Richtung Cap Formentor. Das hoch sterilisierte Bergduell zwischen Konstantin und Stefan ging leider unentschieden aus und beide Fahrer waren oben noch zu frisch. Moritz gab die Pace vor, Heiko fuhr ebenfalls schnell hoch, dahinter wurde nicht all out gefahren. Daniel überraschte Jürgen mit 1 Minuten Intervallen und dem geschuldeten Geschwindigkeitsunterschieden.

Ab dem Parkplatz war die Stichstraße für Autos gesperrt, 5km vorm Leuchtturm war dann eine bewachte Totalsperrung die man nur mit Zigaretten hätte bestechen können.

Die sich bildendenden Windhosen auf dem Meer ermutigten sowieso zu einer zügigen Rückfahrt. Um trocken zu bleiben beschloss die Teamleitung die Mittagspause in Port de Pollenca zu streichen. Daniel versuchte im Flachstück das Grupetto nach vorne zu ziehen, allerdings wurde unten am Kreisel nicht lange gewartet (300-400m haben gefehlt), sodass ein Gruppensplit (7/3) zustande kam. Daniel gab Vollgas um möglichst trocken im Hotel anzukommen, das Ziel wurde um ca. 1 Minute verfehlt. Moritz hielt an der ursprünglichen Route durchs Hinterland fest – in der Hoffnung seine Nichtregenprognose vom Vortag erfolgreicher zu wiederholen. Komischerweise wurden dann doch alle Räder nass, als die 7 Fahrer mehr als 5 Minuten später als das ursprüngliche Gruppetto am Hotel waren. Die Sauna war aber an und so wurde der Tag doch als Ruhetag zu Ende verbracht, bei nurmehr 56-58km Radfahrt sind die Beine für das folgende Pensum hoffentlich gut.

Trainingslager Mallorca 2023 – Rekorde

Dieses Jahr gab es Rekordbeteiligung mit insgesamt 11 Fahrern und nachdem jedes Jahr das Wetter eine Spur nachließ, gab es die ersten beiden Tage lupenreine Sonne. Die Einrolltour konnte mit dem Kuchenstopp aus dem Vorjahr draußen von statten gehen, die Leihräder von Philipps Bike Team waren auch ok – nur Jürgen hätte noch eine Nummer größer gebraucht. Das Kernteam hatte natürlich eigenes Material unterschiedlicher Generationen dabei, sodass es keinerlei unübliche Probleme gab.
Abfahrt am ersten echten Trainingstag musste aufgrund des etwas ausufernden Formel-1 Rennens um das akademische Viertel verschoben werden. Mit allen Fahrern ging es geschlossen im Verband mit zum Teil gutem Rückenwind auf der klassischen Routenführung über Sineu nach St Llorenc. Dort kam man pünktlich (erstaunlicherweise) zur reservierten Uhrzeit an einem neuen Restaurant an.

Um die ausgedehnte Wartezeit auf die in Duos gelieferten Pizzen (sehr gut), wurde sehr dünn geschnittener Schicken pur serviert. Nicht alle bestellten Getränke der Mallorcaneulinge bestand den kritischen Rat des DGD Racing Teams, aber man gibt seine Erfahrungen gerne weiter. Christian entschied sich als einziger (der Rest wurde länglich überzeugt) ohne die Stichstraße nach Betlem mitzunehmen – er ist nach einer überstandenen Erkältung noch angeschlagen. Um keinen hohen Puls zu fahren, musste er wirklich schleichen – eigener Aussage zu folge. Vorne im Hauptfeld gab es kein Ausscheidungsfahren aber die vom Leserkreis bekannte Reihenfolge am Berg kam zustande – top Zeiten war aufgrund des starken und beständigen Gegenwindes aber nicht drin. Als das Doppelquintett am Insta-Fotopoint Mallorcas ankam, konnte ein freundlicher Ex-EU-Bürger davon überzeugt werden ein paar Fotos zu schießen.

Auf der Küstenstraße ballerte die Sonne weiter, aber der Gegenwind lies nicht nach – dafür die Beine von Arne und Maurice (Teil des Hemsbach-Trios rund um Konstantin). Es wurde Heiko als Guide ans Ende der Gruppe geschickt, Daniel und Moritz fuhren von vorne ein moderates Tempo zurück zum Hotel. Chapeau an Arne, dessen erste Fahrt über 100 km absolviert wurde. Das Abendprogramm gespickt mit Sauna, Pool, Buffet und Radsport im Relive war ebenfalls sehr abwechslungsreich. Eckdaten: 128km 1455Hm (mit 19 Anstiegen laut Wahoo Summit)

Trainingslager Mallorca 2022: Dias 3

Heute nahm man sich ein altes Zitat von Erik Zabel zu Herzen: „der natürliche Feind det Radfahrers…die Berge.“ Folgerichtig führte die Strecke erneut ins Hinterland, diesmal allerdings bei Sonnenschein. Christian startete direkt mit kurzer Hose, der Rest setzte bei flauschigen 12° Außentemperatur auf lang-lang. Entlang der Küstenstraße gen Arta konnten die Beine schön freigefahren werden und einige weitere der unzähligen anderen Rennradler wurden in den DGD-Verband aufgenommen. Während Daniel über seinen Stundenlohn als Windschattenspender genauer nachdenken wollte, merkte Moritz gegenüber den Gastfahrern an, dass er für einen Espresso und ein Bier in der richtigen Reihenfolge den ganzen Tag fahren würde.

Es folgte, zum ersten Mal seit dem 7.4.2011, die Befahrung des sagenumwobenen Wellblechs Richtung Petra und dann die Auffahrt auf den Puig de San Salvador, die für verschiedene Fahrer unterschiedlich stark von einem leeren Reisebus behindert wurde. Oben auf dem Gipfel traf man witzigerweise auf Christians Erlenbacher Radgruppe, die heute eine ähnliche Route fuhr.

Der folgende Weg nach Porrees wurde im Vergleich mit den Vorjahren deutlich aufgewertet — statt endloser breiter Straße wurde diesmal der verkehrsbefreite Cami de Son Mesquida befahren und das traditionelle (und wieder hervorragende) Mittagessen in der Escrivania wurde dank Rückenwind nur 15min hinter dem selbstgesteckten Ziel erreicht. (Quizfrage für den Leser: Wann wurde die Zeit vertrödelt? A: direkt 15min zu spät losgefahren. B: Klinkmaster hat nach 9km den ersten Espressostop eingelegt. C: Christian hat am Ortsausgang Beinlinge gekauft. D: Es musste umgedreht werden, weil Daniel keine Radhose über die lange Unterhose gezogen hatte..)

Direkt nach dem Essen wurde der Anstieg zum Kloster Monti-Sion getestet, wobei sich ein Fahrer durch einen besonders beherzten Sprint auf die kalten Beine hervortat. Auf der Rückfahrt kam die Gruppe trotz starkem Gegenwind in einen richtigen Flow und auf der üblichen 10km-Endlosgerade ab Sa Pobla steigerten sich Heiko, Sebastian und Moritz in eine Steigerungsfahrt hinein, während der Rest den Tag gemütlicher nach 136km/1400Hm ausklingen ließ.

Trainingslager Mallorca 2022 : Dias 2

Nach dem gestrigen Regenchaos trauten sich die Fahrer des DGD Racing Teams erst wieder um 10:45 auf die mallorquinischen Straßen und es wurde der Track mit dem Namen „Mallorca2022_Ruhetag“ auf die Geräte geladen. Völlig zu unrecht, denn es sollte trocken und teilweise sonnig bleiben. Christian reiste in Rekordzeit aus Frankfurt an und komplettierte so die dritte Zweierreihe im Verband Richtung Cap de Formentor. 

Am ersten Anstieg raus aus Port de Pollensa gaben Moritz und Heiko Druck auf die Pedale und der Rest feuerte aus der Entfernung den hinterherfahrenden Fahrer an. Die Zurufe hatten aber einen scheinbar gegenteiligen Effekt, denn je lauter angefeuert wurde, um so größer wurde der Abstand auf den Sieger, der Strava-Tagesbestzeit fuhr. Zu Beginn der Stichstraße Richtung Leuchtturm wies ein Schild mehrsprachig darauf hin das (Vorsicht Konjunktiv) in 6km mit einem Weiterfahrtsverbot zu rechnen sei. Dort angekommen stand tatsächlich ein Bauzaun recht ungünstig quer über die Straße, da aber kein neuerliches Verbotsschild auszumachen war, entschied Moritz, dass die équipe française um den Zaun klettern und weiterfahren wird. Dieser schlossen sich nur der Bordelaise Sebastian und der Leihfranzose Daniel an. Schnell stellte sich heraus, dass es keinen offensichtlichen Grund für die Sperrung gab, denn bis zum Leuchtturm war die Straße frei und in einwandfreiem Zustand. Lediglich ein Bauarbeiter forderte die Fahrer zum Umkehren auf. Die Forderung wurde ohne Konsequenzen ignoriert. 

Auf der Rückfahrt hatte jener Bauarbeiter dann begonnen, die Absperrung zu verstärken und die aufgehaltenen Autos hatten sich in beide Richtungen komplett festgefahren. Beim Durchschieben der Räder brachte in energischer Amerikaner die Situation dann auf den Punkt: „We all need to work together, otherwise we’ll never gonna make it out of here!“ Wieder in Formentor angekommen, nutzten 2 von 6 Teamfahrern den Wiederaufstieg Richtung Port de Pollensa zu einem weiteren Formtest. Der geneigte Leser wird überrascht sein zu hören, dass einer der beiden der vor Motivation sprühende Sebastian B. war. 

In Port de Pollensa wurde diesmal die Bar Brisas getestet, die dem Team schon für das ausgefallene Trainingslager 2020 empfohlen worden war. Es wurden 3 verschiedene Paella-Pfannen bestellet: Calamar in der eigenen Tinte, Chorizo und Hühnchen und Verdure. Dies zog die Aufmerksamkeit einer Foodie-Urlauberin auf sich, die die Pfannen und Fahrer fotografieren und dann auf Insta stellen wollte. 5 von 6 Fahrer waren einverstanden. 

Danach teilte sich der Verband und niemand fuhr den geplanten Track zu Ende.

Daniel, Heiko und Moritz verlängerten den Tag kurzentschlossen und nahmen sich dem Coll de Femenia in gemütlichem und sehr gleichmäßigen Tempo an. Richtung Lluc wusste Moritz dann noch mit dem Spruch „Daniel, können wir noch ein bissel langsamer fahren?“ zu überraschen. Schließlich sollten keine unnötigen Körner auf den Zusatzkilometern verschwendet werden. Zur Belohnung hatten die drei zum ersten mal eine komplett freie Abfahrt Richtung Caimari. Der Rennradronnyberg wurde heute ausgelassen dafür gab es vor allem ab Sa Pobla ordentlich Gegenwind und das Alcudi war wurde mit 115km/1700Hm erreicht. 

Die anderen drei Fahrer ließen die abwechslungsreiche (und geplante) Rückfahrt durch die Gärten links liegen und entschieden sich erneut für die 8km lange Küstenstraße. Einer der drei erfand, ob eines immer dringender werdenden Kackbedürfnisses, kurzerhand neue Trainingsphilosophien („man muss mit ordentlich Laktat im Hotel ankommen“) was bei den anderen beiden für wenig Verständnis sorgte. Trotzdem kamen sie dem Hörensagen nach gemeinsam nach 63km/900Hm an und testeten das Mittelmeer vor dem ersten Saunagang.

 

Trainingslager Mallorca 2022: Etappe 1

Für den ersten Trainingstag hatte die Tourenplanung die traditionelle Auftaktetappe durchs mallorquinische Hinterland hervorgezaubert, bereichert um einige Zusatzkilometer über traumhaft kurvige Straßen rund um Lloret de Vistalegre.

Die Erwartungen an den Wettergott waren durchaus gedämpft, zumindest trocken sollte es aber bleiben. WeatherPro fabulierte gar von 6,3 Sonnenstunden (nach Sonnenuntergang korrigiert sich die Applikation auf 5,7 runter). Dazu später mehr. Die Vorgabe an alle Teamfahrer war locker und mit viel Souplesse zu pedalieren. Modulo Details konnten, angeführt von Daniel und Moritz in Zweierreihe, auch alle Vorgaben bis zur Mittagspause in San Llorenc umgesetzt werden. In der lokalen Bar Cafeteria Son Colom stand ein Menü rund um Calamar Relleno auf der Tageskarte. Für 12 Euro gab es neben Getränk und Hauptgang natürlich auch noch Nachtisch und Espresso.

Die zugetankte Energie war auch bitter nötig, denn auf der Rückfahrt begann die Außentemperatur in den tieferen einstelligen Bereich zu sinken (um genau zu sein: 5° Durchschnitt auf den letzten 35km) und ab Arta kam entlang der Küstenstraße auch noch Regen dazu. Keine Frage, dass der Abstecher nach Betlem ausgelassen wurde und heimkommen schnell das einzige anvisierte Ziel wurde. Letzteres wurde unter Einsatz unterschiedlich vieler Körner bei den einzelnen Fahrern erreicht und trotz des mauen Wetters konnte mit 125km/1200Hm/29,5er Schnitt eine top Trainigseinheit absolviert werden.

Zurück im Hotel war die Sauna für die ausgekühlten Fahrer deutlich zu kalt. Nachdem die Herren Klink und Bechtel einen 34 minütigen Schwitzgang eingelegt hatten und Heiko (erfolgreich und ohne Verbrennungen) versuchte, die Kohlen auf dem Saunaofen anzufassen, musste die Rezeption zum Nachjustieren gebeten werden. 


(Das Bild zeigt einen Teil des Teams mit dem Replay der Ronde van Vlaanderen; dort war es heute genauso warm wie auf Mallorca)