Rad Race 120 – Prolog

Bereits am Vortag reisten Heiko und Daniel zum Rad Race nach Sonthofen an. Das Event ist ein Hipster Team-only Event, beim Prolog (Bergzeitfahren 4km) werden die 3 besten Zeiten je Team addiert, beim sonntäglichen Rennen zählt dann die Zielzeit des 3. Fahrers. Initiiert und angemeldet (daher Teamname „Großes Blatt“) von Lukas Thomas, einem Bekannten von Matthias Sattig. Um Streckenkenntnis zu erlangen, wurde der steile Anstieg (Abschnitte von 14-15%) auf einem zum Teil sehr frisch asphaltierten Feldweg ins Nirgendwo gemütlich befahren. Die Strecke wurde von den ansässigen Bauern und der Stadtreinigung noch auf Vordermann gebracht.

Das Wetter beim Start war sonnig und der Wind kam von hinten – Startzeit 12:46 war angenehm früh. Lukas erwischte leider einen rabenschwarzen Tag. Nach einigen beherzten Tritten erlitt sein Canyon Rahmen einen fatalen Bruch an der Kettenstrebe – die Stelle wurde vor 2 Jahren allerdings schon einmal repariert. In seiner Rahmengröße 62 bei 2,07m Gardemaß ist kurzfristig Ersatz schwierig und es heißt verfrühte Heimreise. Daniel hatte beim Start mal wieder bei einem Zeitfahren Einklickprobleme, konnte die 10m Lücke zu Heiko aber direkt mit etwas Schwung in die Startsteigung (direkt 14%) zufahren. Matthias konnte Heikos Hinterrad bis zum Flachstück (ca. Halbzeit) halten, aber nicht von dessen Tempoverschärfung (und damit Windschatten) profitieren. Heikos zentrales Tool war natürlich der Wattmesser und sein Vorhaben möglichst gleichmäßig den Anstieg zu fahren – was auch gut gelang. Daniel musste aufgrund seiner etwas schwereren Übersetzung an den Steilstücken etwas „over“ fahren und nutze die flachen Passagen zur Erholung. Matthias hatte keine Streckenkenntnis und ging daher etwas zu zügig an, ohne jedoch einzubrechen. Die drei Fahrer kamen fast genau im Minutenabstand ins Ziel: 16:38, 17:31, 18:48. Die Zeiten sind in der Addition für den morgigen Startblock (A-C) verantwortlich, noch ist nicht sicher ob es für A reicht. Strava Flyby von Daniel und Heiko.

Gravel: 3Rides Festival Aachen

Um sein 1a Material (Ridley Kanzo Fast) mal ein einem Rennen einzusetzen, meldete Heiko sich und Daniel bei einem Gravel Rennen an – davon gibt es in Deutschland auch fast keine. Das Rennen in Aachen ist UCI reglementiert und offen für Profis, davon waren auch einige am Start (u.a der Gravelprofi und spätere Gewinner Paul Voß). Die besten 25% je Altersklasse (beide starten in M35-39) sind zudem bei der Gravel WM in Italien qualifiziert – was das hochklassische und internationale Teilnehmerfeld erklärte. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, bereits um 9 Uhr schien die Sonne und die kurz/kurze Kleidung war alternativlos. Im Gegensatz zu vielen Startern konnten die beiden Fahrer des DGD Racing Teams die Strecke nicht Probe fahren, Ankunft war am Vorabend 19:30 Uhr. Beim Rollen in den Startblock wurde jedoch schnell klar, dass es nicht nur auf gute Beine ankommen würde. Das künstliche Infield auf dem Reitsportgelände wurde mit Gittern abgesperrt und mit losem Kies angereichert. Durch diesen muss man fast wie durch Sand „durchsurfen“, im Stile eines Crossrennens. Besonders Daniel war davon etwas beeindruckt, Heiko hatte auf dem gleich folgenden Stück „nasse Wiese -> Matsch“ mehr zu kämpfen um auf dem Rad zu bleiben. Durch die Startblockeinteilung strickt nach Altersklassen (Profis ganz vorne immerhin) gab es in der ersten Runde einige Überholmanöver, sicherlich auch gepaart mit einigen Fahrern denen die Rennlänge nicht bekannt zu sein schien. Daniel wollte erst einmal heil durch die erste Runde kommen, Heiko konnte sich deutlich weiter vorne einsortieren und musste bei der ersten kurzen steilen Abfahrt mit Linkskurve auch nicht wegen Stau ausklicken. Am Ende des zweiten matschigen Anstieges musste Daniel aufgrund der noch schlechteren Fahrkünste (oder falscher Bereifung) der anderen Fahrer sogar Crossrennen-Style 5m schieben – alle Runden danach wurde durch den Matsch aber durchgefahren. Das Rechteck auf den Feldwegen war eine Mischung aus grobem Kopfsteinpflaster, Pfützen, gebrochenen Asphaltplatten und im Rennverlauf zunehmendem Wind. Gerade für Daniel (Alurahmen und evtl. 0,2 Bar zu viel Luftdruck) war das sehr anstrengend zu fahren, insgesamt wurde fast nur im Unterlenker gefahren. Heiko hatte in diesem Bereich auch einen kurzen Kettenabwurf. Daniel musste ausgerechnet bei einer schnellen Waldabfahrt wo der Schwung hilfreich gewesen wäre anhalten und auch die Kette wieder aufziehen.
Insgesamt war die Streckenführung recht sicher gestaltet, natürlich gab es dennoch Stürze, gewisse Überhol/Überrundungsmanöver waren auch grenzwertig. Auf den schnellen Asphaltabfahrten wurde Heiko durch sein gutes Material aber auch Fahrkönnen (einfach nicht bremsen) des öfteren aufgehalten – es war meist zu schmal zum Überholen (denn es wurde auf dem Radweg gefahren). Beide Fahrer hatten sich eine 3. Trinkflasche ins Trikot gesteckt, welche bei diesem Wetter auch nötig war – Heiko musste am Ende sogar Gels ohne Wasser „genießen“, Daniel hatte sich etwas mehr fürs Ende aufgespart. Nach und nach wurde die Fahrtechnik besser und man kam in einen Rhythmus. Heiko gab in der vorletzten Runde mehr Gas – musste aber fast alles von vorne fahren – richtige Gruppen bildeten sich immer nur kurz, denn fast immer gab es nur eine Fahrlinie und zu unterschiedliche Geschwindigkeiten. Daniel hob sich die Power bis zur Schlussrunde auf, wo dann die Gegenhänge im Vollsprint absolviert werden konnten und ein paar Fahrer vom Hinterrad gefahren wurden. Heiko musste sich – wie der Gesamtsieger – noch einen Zielsprint liefern. Aufgrund der (unnötigen) Kiesbetten am Ziel gab es aber nur eine schnelle Linie sodass er leider den kürzeren zog. Beide Fahrer waren am Ziel sehr zufrieden, keine Crashes, gute Beine und das Material hat auch funktioniert. Für das erste Offroadevent der Teamgeschichte eine gute Bilanz. In der sehr stark besetzen AK belegte Heiko Platz 39 und Daniel Platz 47. Bis die Bilder da sind, kann man hier schonmal einen Eindruck vom Rennen sammeln. Nach ewigem Anstehen an nur 2 Radputzstationen und einer ausführlichen Dusche konnte noch die schöne Expo mit einem belgischen Bier besucht werden, der Abend wurde dann in der Aachener Altstadt ausklingen gelassen.

Eschborn – Frankfurt 1. Mai

Mit einer Rekordbeteiligung von 8000 Fahrern (über alle Rennen) und bei rekordverdächtigem kurz/kurz Wetter ging das DGD Racing Team zu dritt an den Start. Christian war jedoch erkältungsbedingt nicht fit, und war daher eher „touristisch“ ambitioniert. Dennoch fuhr er nicht wie angekündigt die 40km 0-Hm Runde sondern die Express-Variante mit Feldberg aber ohne Mammolshainer. Über Bande wurde der Redaktion zugetragen, dass Christians Kumpel Tobi Reifendefekt hatte, welcher zu mehrfachem Nachpumpen führte und ggf. den beiden den Anstieg über die sonst gesperrte Rampe verhinderte. Daniel und Moritz kamen sturzfrei durch die City, direkt nach dem Start war ein Auto auf der Fahrbahn etwas deplaziert, die gefährlicheren Situationen waren aber wie in den Vorjahren auf der Schnellstraße in Richtung Ober-Ursel wo es immer Bremsungen gab. Dabei wurde Daniel etwas weiter nach hinten gespült, Safety first aber. Ganz vorne ging es dieses Jahr schon weit vor der Bergwertung „ab“, sodass Daniel bereits unten gut 30s Rückstand zu vorne hatte. (Flyby) Moritz konnte das sehr hohe Tempo vorne mitgehen, entschied sich aber gleichmäßig schnell zu fahren und nicht alle kleinen Attacken mitzugehen. Dabei konnte er auch einige Leute wieder einsammeln, sodass in in der 2. Gruppe um Platz 20 oben am Feldberg war mit einer sehr starken Bergpace nahe der PB.

Daniel musste erst einmal ein paar zu langsame Gruppen überholen, bis sich dann hinter Christian (1018) eine kleine Gruppe bildete. Deren Tempo war hoch aber nicht übertrieben, erst als nach dem Sandplacken-Abzweig Christian per Hauruck Aktion an die nächste Gruppe ranfuhr lies Daniel abreißen. Die Kräfte bis oben wurden aber gut eingeteilt, sodass die Gruppe am Gipfel gestellt werden konnte und direkt eine gute Position für die Abfahrt erreicht wurde. Moritz konnte problemlos und zügig abfahren und dabei seine Position eher verbessern. In Daniels Gruppe gab es ein paar übermotivierte Fahrer, die sich am Kurveneingang (bei 70km/h) an der weißen Außenlinie einen Positionskampf lieferten, der im Crash endete. Daniel konnte noch drumherum navigieren aber der Schwung war natürlich weg. Bei den nächsten Gegenhängen (Rupertshainer Anstieg wurde nicht gefahren), konnte die Gruppe wieder vervollständigt werden – es war vorne kein Zug drin. Neu war ein wirklich solider Pavetabschnitt in Eppstein bei dem Material und Fahrer getestet wurden. In Moritz‘ Gruppe wurde danach ein wenig gebummelt, in Daniels deutlich größerer Gruppe war auch die Motivation zusammenzuarbeiten nicht sonderlich hoch. Vor der Schlussrampe mit bis zu 21%, dem Mammolshainer, konnte Moritz und Daniel in ihren Gruppen vorne fahren, die Streckenkenntnis gepaart mit guten Beinen half dabei.

In beiden Fällen wurde die Gruppen leider nicht signifikant verkleinert. In der letzten Abfahrt durch Kronberg hatte ein Fahrer die 90 Grad Kurve wohl übersehen und landete in einer Hauswand – auch hier ist Streckenkenntnis wohl Mangelware gewesen :/ Moritz diskutierte noch mit einem Fahrer von Strassacker (Fabian), dass es sich nicht lohnen würde um ca. Platz 60 zu sprinten – Moritz hatte eine deutlich bessere Rennübersicht als ebendieser und schätze eher auf Platz 20. Um sicher und weit vorne durchs Ziel zu fahren, gab Moritz ca. 1 km vor dem Zielstrich Vollgas was die Gruppe in die Länge zog und ihn auf Platz 24 landen lies, in der Gruppe also Platz 5. Bei der wohl besten Besetzung des Rennens eine sehr starke Leistung. Daniel lies es im Zielbereich locker angehen und rollte am Ende seiner Gruppe auf Platz 111 ins Ziel, mit Platz 85 am Anfang der Gruppe wurde aber das gesteckte Ziel klar.

Stravadaten: Daniel / Moritz

Tour d’Energie 2023 – Rennen

Der Auftakt des voll gepackten Rennkalenders 2023 war mal wieder in Göttingen. Moritz musste sich mit der für neuen Startsituation am Jahnstadion vertraut machen, die Stefan und Daniel im Vorjahr schon auskundschaften konnten. Entgegen der Wetterprognose Mitte der Woche, und der Pfützen im 8 Uhr morgens vorm Hotel, schien bereits am Start die Sonne bei frühsommerlichen 16 Grad. Einer der Fahrer konnte zu seinem Glück noch davon überzeugt werden, nicht mit Windstopper zu starten. Stefan ging das Rennen wie im Vorjahr entspannt(er) aus Block C an, Moritz und Daniel versuchten auf den ersten 10-15km in keinen Sturz verwickelt zu werden und gleichzeitig gut positioniert zu sein. Moritz gelang zweiteres besser, sodass er die windige Abfahrt zur Weser in der ersten Gruppe absolvieren konnte. Dabei wurden sogar 30 Führungsmeter vom Gesamtfeld gesammelt. Daniel sah die Lücke direkt vor sich aufgehen, kurz vor einer Kuppe waren auf einmal 200m Straße zu viel nach vorne – also wurde eine zweite größere Gruppe gebildet. Ein Fahrer des stark verjüngten Teams Strassacker versuchte unten im Flachen die Gruppe zu organisieren, aber mit mäßigem Erfolg. Am zweiten Anstieg konnte Daniel dann in einer Fünfergruppe sich absetzen ohne jedoch selbst die Pace machen zu müssen. Moritz realisierte an besagtem Anstieg zu spät, dass sich die Einerreihe sehr in die Länge zog und sich ganz vorne Fahrer absetzen konnten. Er fuhr dann sein eigenes (hohes) Tempo und war ganz oben knapp dran eine Gruppe zu bekommen, leider verschaltete er sich, sodass er nichts weiter tun konnte als auf Leute von hinten zu warten. Daniels Fünfergruppe hatte schon bald ungefähr 15 Fahrer in Sichtweite, aber es wurde überhaupt nicht zusammengearbeitet. Das führte dazu, dass Fabian (Strassacker) eine beherzte Attacke fuhr und auch mit Hilfe eines Motorrades die Gruppe alleine erreichte. Ein weiterer Fahrer fiel nach hinten ab und als dann der dritte auch attackierte war Daniel zu platt um zu folgen. Also hieß es auf die Zähne beißen und zusammen mit Philipp sich in der Anfahrt zum Hohen Hagen irgendwie an die Gruppe zu kämpfen. Ungefähr 2km vor Beginn des Schlussanstieges war das dann Erfolgreich – viele Körner waren nötig. Beide fuhren nach kurzer Stärkung den Hohen Hagen direkt von vorne, eventuell wurde die Gruppe dadurch etwas kleiner – aus den Vorjahren war aber klar dass man sich fürs flache Finale noch Körner aufheben muss. Auf der Abfahrt wurden noch ein paar Leute eingeholt, unter anderem der Lokalmatador (Thomas P, bekannt vom Giro delle Dolomiti 2022). Beim Zielsprint hielten sich Daniel und Moritz zurück, die Unfallgefahr ist einfach groß. Moritz landete trotz seiner verpassten Chance in der Gruppe ab Platz 36 und Daniel war in der Gruppe ab Platz 70 zu finden. Das Rennen war voll ausgebucht und stärker besetzt als im Vorjahr.


Stefan hatte in der Abfahrt einen kurzen Kettenabwurf, der ihn aber nur kurz ausbremste. Platz 400 an der Bergwertung und zahlreiche Führungen in seiner Gruppe zeigten eine deutlich verbesserte Form als im Vorjahr – auch die 3h Schallmauer wurde klar geschafft (2:56). Alle waren ob ihrer Performance sehr zufrieden, der Late-Check im Hotel Ropeter wurde dem Günzel-Duo geschenkt. Extralob gibt es für Stefans Trainingslauf im Regen nach Ankunft in Darmstadt, während Daniel diesen Bericht mithilfe eines isotonischen Kaltgetränkes schrob. Ergebnisse gibt es hier, Strava: Daniel, Stefan (!), Moritz und als Gimmick Flyby