Trainingslager Südtirol: Staller Sattel

Die morgendliche Wetterprognose, sprich der Blick aus dem Fenster, schien zu halten, was die Radioprogramme tags zuvor verkündet hatten. Die Sonne schien und so stand der Tour hoch zum Staller Sattel nichts entgegen. Nach kurzen Einstellungsarbeiten an Jonas‘ neuer Maschine und Putzarbeiten durch Moritz an denen der restlichen Teammitglieder (ein Tag Pause macht halt Dreck) ging’s schon los, erst mal runter ins Tal, um dann den Aufstieg in seiner Gänze genießen zu können. Nach einem längeren Teilstück, das sich noch nicht so recht entscheiden konnte, ob es nun einen hoch auf den Sattel führen oder doch lieber unmotiviert wellig daherkommen möchte, ging es kurz hinter Antholz mit einem trockenen Anstieg durch eine der vielen fast stereotyp Südtiroler Bergwiesen los. Vorbei an Sommerbiathleten, welche in der Antholzener Arena ihre Fähigkeiten weithin hörbar maßen, kamen wir schließlich zum Antholzener Bergsee, welcher uns mit einem kurzen Flachstück beglückte (langweilte?!). Die wahre Passstraße, welche sich diesem Seeidyll direkt anschloss, kam mit dem Extraschmankerl einer ampelgeregelten Verkehrsführung daher. Bergstürmer, die von Italien den Pass hoch in Richtung Österreich bewältigen wollen, haben jeweils 30 Minuten nach jeder vollen Stunde für fünfzehn Minuten die Möglichkeit, in den Anstieg hineinzufahren. Für diejenigen, die es eher von der Passspitze nach Süden zieht (Strandurlaub in Rimini oder einfach verrückt schnelle Abfahrt – aber dazu später mehr), geht’s dementsprechend immer zu vollen Stunde los. Für Fahrradfahrer, die sich nicht nach Ampeln zu richten haben, eine tolle Erfindung, da man sich immer nur auf eine Verkehrsrichtung konzentrieren muss. Der Anstieg selbst wird geprägt von vielen Serpentinen, wenigen Tunneln und einer fast die gesamte Strecke über hervorragenden Aussicht auf das, was man bereits hinter sich hat. Moritz ließ es sich nicht nehmen, die Tagesbestzeit (vom Schlussanstieg von 4km) von 18:13 Minuten zu markieren, knapp gefolgt von Daniel (18:51), aber Dank des gute Wetters – und bei Einzelnen auch dank übertriebener „Jetzt-geht’s-los“-Motivation – konnte das Team komplett innerhalb von sieben Minuten und zwölf Sekunden bleiben. Die Ankunftsfotos belegen immerhin, dass der Pass sein Potenzial voll entfalten und als Kräftemesser durchaus geeignet war. Gott sei Dank auch als erneuerbare Energiequelle, da es sich bei der Hexenschenke vorzüglich Apfelstrudel essen lässt. Nach dieser Stärkung musste nur noch abgewartet werden, bis sich der sich den Berg hinaufschlängelnde Autogegenverkehr gelegt hatte, um die Rückfahrt auf gleicher Strecke aufzunehmen. Nur eben mit umgekehrten Vorzeichen. Wind und Wetter hatten sich inzwischen nun scheinbar doch zumindest ein wenig vorgenommen, sich unsere Abfahrt entgegenzustellen, sodass den weniger Begüterten unter uns (also denen ohne Windjacke) die Kälte sprichwörtlich unter das Trikot kroch. Aber wem macht etwas kühle Luft schon Kummer, wenn ein schöner Tagesausklang mit Feinjustierung und gerollter Pizza winkt? Die Auflösung zu diesem Rätsel gibt’s morgen.

Technische Daten 23km 1100Hm (Garmin Link Daniel)

Trainingslager Südtirol: Würzjoch

Nachdem Stefan bereits am Vortag beschloss, den christlichen Feiertag als radfreien Tag zu verbringen gingen Moritz und Daniel wie sonst auch von gutem Wetter aus. Dieser Optimismus schwand jedoch von Kilometer zu Kilometer auf der Anfahrt mit dem Auto in Richtung St. Martin in Thurn, 30km vom Quartier in Ober-Olang entfernt. Überall hingen Wolken und es regnete auf der Fahrt des öfteren. Immer mit der Möglichkeit in petto, bei zu schlechtem Wetter umzukehren fuhren die zwei in Richtung Brixen, aufs Würzjoch. Es regnete zur großen Überraschung aller Beteiligten nicht, nass wurde man aber auch so, denn das Ziel befand sich in Mitten einer dicken Wolke. Auch die Temperatur sah es nicht ein, ins zweistellige zu klettern. Die Zeit war trotz der widrigen Bedingungen und nicht ganz so aggressiven Fahrweise gut, nur ca. drei Minuten über der Vorjahresbestmarke. Die Abfahrt war ein kaltes Unterfangen, wegen der nassen Straßen und konstant über 10% Gefälle musste die Bremse auch fast komplett geschlossen bleiben. Die Rückfahrt mit dem Auto war fast durchgängig verregnet, mal wieder mehr Glück als Verstand beim Wetter.

 

 

 

 

Trainingslager Südtirol: 2.Woche in Olang

Nach einer sehr erfolgreichen Woche in Lana fuhr Detlef nach Hause, irgend jemand muss ja schließlich das Geld verdienen. Die anderen drei fuhren ins Pustertal, genauer nach Olang (112km, 2 Std. Fahrzeit). Der geneigte Leser erinnert sich sicher daran, dass Daniel und Moritz hier schon alle umliegenden Pässe im Vorjahr (September) unsicher gemacht haben. Als Einstimmung auf den neuen Ort ging es am Samstag noch den Hausberg hinauf, den Furkelsattel dieses Mal jedoch ohne Finale am Kronplatz. Moritz tat das was er am besten kann, Bergzeitfahren in knapp unter 40 Minuten die 750Hm / 10km hinauf. Daniel und Stefan fuhren dieses Mal in echtem Plausch-Tempo hinauf. Die Ankunft des vierten Teammitgliedes verzögert sich leider auf voraussichtlich Montag.

Trainingslager Südtirol: Mendelpass

Wegen einer übereinstimmend schlechten Wetterprognose fuhr das Team wieder recht früh los, der Bergfloh schon zu unchristlicher Zeit (8 Uhr). Der Rest des DGD Racing Teams folgte mit anderthalb Stunden Verspätung. Zuerst ging es auf einem größtenteils flachen Stück durch die Apfelplantagen nach Eppan, dort wurde ein kleiner Anstieg genommen bis man dann bei Kilometer 25 den Mendelpass fahren konnte. Aufgrund seines enormen Vorsprunges am Start konnte Detlef seine erste Position bis zur Passhöhe klar verteidigen, auch seine Zeit (1:24h im Vergleich zur Vorjahreszeit 1:32h) war wie erwartet top. Stefan führte die Dreiergruppe in den Berg hinein, erst 4km vor dem Ende splittete sich die Gruppe. Moritz gab wie schon an den Vortagen mächtig Gas und fuhr fast zu einer Schnappszahl (55:50) die letzten Kehren hoch. Daniel schlug sein eigenes Tempo an, ohne Ambitionen seine Bestzeit vom Vorjahr zu schlagen. Stefan konnte trotz frühzeitig aufgebrauchten Trinkflaschen noch ein paar Sekunden an seiner Zeit drehen und knackte die Stundenmarke denkbar knapp. Der Rückweg glich dem Hinweg, der geplante zweite Anstieg (Gampenpass) fiel sprichwörtlich ins Wasser.