Team-Tour am 25.04.

Am 25.04.2010 sollte der zur Zeit in Deutschland lebende Teil des Racing-Teams zur ersten Team-Tour in diesem Jahr aufbrechen. Der Teamchef wurde kurzerhand durch seinen Vater (im Folgenden auch ab und zu „Bergflo“ oder „Ersatz-Teamchef“ genannt) ausgetauscht – ein, wie sich herausstellen sollte, in Sachen „Sprüche während der Tour“ mehr als ebenbürtiger Ersatz. Da mein Zug pünktlich in Reinheim ankam und ich somit noch etwas Zeit bis zur ausgemachten Startzeit hatte, fuhr ich mich schonmal am Anstieg zur Neunkirchner Höhe warm, um pünktlich um 10 Uhr in Reichelsheim zu erscheinen. Die Wartezeit bis zu Christians Eintreffen wurde mit ein paar Opelwitzen elegant überbrückt und so startete das DGD-Racing-Team um 10:40 auf die knapp 90km lange Route durch den Odenwald.

Direkt hinter Reichelsheim wartete der Anstieg zur Wegscheide auf uns. Auf der anschließenden Abfahrt Richtung Hiltersklingen hielt der Bergflo konsequent das Tempo hoch um direkt am Ortseingang einen ersten Angriff zu starten. Die kurzzeitig aufgerissene Lücke von 50 m fuhren wir aber wieder locker zu. Dass Stefan bei recht hohem Tempo erst kurz vor dem höchsten Punkt abreißen lassen musste, bestätigte die Vermutung des Teamchefs: Stefan ist nicht so schlecht in Form wie er die ganze Zeit behauptet 🙂

Die erste wirkliche Überraschung des Tages war, dass der Ersatz-Teamchef bei seiner Ankunft einige Minuten später nicht nur den obligatorischen Spruch auf den Lippen hatte sondern auch Christian um einige Meter distanzieren konnte. Christians Trainingsrückstand machte sich auch auf der langen, abfallenden Strecke über Airlenbach, Finkenbach und Hainbrunn nach Hirschhorn bemerkbar. Allerdings sollte man zum jetzigen Zeitpunkt keine voreiligen Schlüsse ziehen – man denke nur an die überragende Frühform, mit der ein gewisser Jan U. vor seinen herausragenden Platzierungen bei der Tour immer imponieren konnte. In diesem Sinne: weiter trainieren und dann passt das auch im August! Leider wurde Christian auf der Strecke nach Eberbach auch noch von Krämpfen heimgesucht und beschloss nach kurzer Beratung die Tour an dieser Stelle abzubrechen.

Auf der leicht ansteigenden Strecke nach Gammelsbach setzten wir die Tour direkt im Windschatten eines gut trainierten Mitglieds des ortsansässigen Radsportclubs (zumindest ließ sein Trikot darauf schließen) fort. Leider hatte ich Stefan falsch verstanden und versuchte sofort, den neuen Kollegen abzuschütteln anstatt sich erst einmal in dessen Windschatten warmzufahren. Also: Tempo auf knapp 30 erhöht, Trikot aufgerissen und Blick nur noch nach vorne. Erst nach einigen hundert Metern merkte ich, dass der Kerl im Windschatten nicht zum Racing-Team gehörte. Nun gut, dachte ich, den muss man ja irgendwie loswerden. Aber unzählige Temoverschärfungen später klebte er immer noch hinter mir und so brach ich das Unternehmen im Ortsinneren von Gammelsbach wieder ab und beschloss auf die anderen zu warten. Im kurzen Gespräch mit dem Gammelsbacher gab dieser zu meiner Befriedigung zu, dass er in meinem Windschatten am Limit war:D

An der Tankstelle wurden kurz die Flaschen aufgefüllt und Stefan und ich machten uns auf die Verfolgung des Bergflos der dank eines gleichmäßigen Tempos und noch nicht geleerter Trinkflaschen die Führung übernommen hatte. Kurz vor Beerfelden war aber auch dieser Ausreißversuch beendet und auf die von unzähligen Motorrädern „bereichterten“ Straße Richtung Hüttenthal machten wir uns wieder gemeinsam. Entgegen der ursprünglichen Planung folgte noch ein kurzer Abstecher ins verkehrsärmere Mossautal und so steuerten wir Reichelsheim über Rohrbach an. Im Bergsprint gegen Stefan war ich trotz der zur Zeit sicher besseren Bergform chancenlos. Es bleibt dabei – noch keinen Bergsprint gegen einen Günzel gewonnen. Bittere Sache…

Die netten Kurven auf der Abfahrt nach Reichelsheim bildeten ein würdiges Ende dieser Tour. Und nach kurzer Pause konnte ich auf der Bundesstraße nach Reinheim bei herrlichem Wetter den Schnitt auch noch auf über 26km/h drücken. Ein rundum gelungener Sonntag, wie ich finde.

Streckenlänge (mit Hinfahrt nach Reichelsheim und Rückfahrt nach Reinheim): 130 km
Streckenrekord: 4:59:14 (26,1km/h)

Karte

Erste harte Tour 2010

Ok, gleich vorab – die Überschrift ist natürlich gelogen. „Erste harte Tour 2010, die ich hier noch nicht als Track vorgestellt habe“ wäre richtig aber für eine Überschrift auch deutlich zu lang gewesen.

Wir starten in Reinheim und rollen uns gemütlich bis Niedernhausen ein. Der folgende Anstieg über Lützelbach nach Neunkirchen ist jedem Odenwaldfahrer bekannt und bedarf keiner weiteren Worte. Wir nehmen nicht den Abzweig zum Turm auf der Neunkirchner Höhe sondern begeben uns gleich auf die unterhaltsame Abfahrt über Laudenau nach Reichelsheim. Kurz die Topspeed gechekt. 75,7 km/h – passt!

Am Ortseingang von Reichelsheim biegen wir links ab und folgen der größeren Straße bis wir auf der rechten Seite den Abzweig Richtung Unter Ostern und Wald-Michelbach nehmen. In Unter Ostern nehmen wir den Abzweig nach Rohrbach, legen ein paar nette Höhenmeter zurück und fahren über Ober Mossau bis Hüttenthal ab. Wir halten uns rechts und folgen der Bundesstraße leicht ansteigend bis zur Wegscheide, wo wir links in Grasellenbach/Wald-Michelbach abbiegen. Hier möge sich der Leser anhand der Streckenkarte davon überzeugen, dass ich den Anstieg nach Rohrbach mit sehr viel Gewalt in meine Tour eingebaut habe.

Auf der leicht fallenden Straße treten wir problemlos 35-45 km/h bis wir in Affolterbach den Abzweig in Richtung Olfen nicht verpassen. In einer netten Berg- und Talfahrt erreichen wir nun Olfen, Airlenbach und Beerfelden. Dort halten wir uns im Ortsinneren an der ersten größeren Kreuzung links. Wer dringend seine Trinkflaschen auffüllen will, wird sich auf die Kioske und Dönerbuden entlang der Straße freuen. Ansonsten darf auf der Straße bis nach Hetzbach ordentlich aufs Tempo gedrückt werden.

In Hetzbach versuchen wir nun das schmale Asphaltband bergauf nach Bullau zu finden, dass ich letzten Herbst schon so begeistert beschrieben habe (vgl. Tracks/Rund um Erbach). Dazu gehen wir folgendermaßen vor: Man fahre zunächst gradeaus nach Hetzbach hinein und suche auf der linken Seite einen Hinweis „Richtung Bahnhof“. Diesem folge man. Leicht ansteigend geht es eine Straße entlang bis der schmaler werdende Weg sich Y-förmig vor einem teilt. Hier fahre man rechts und unmittelbar danach links (auch wenn man da mehr oder weniger auf den Hof eines Privatgeländes fährt und das unglaublich falsch aussieht – ist richtig). Ab hier gehts wunderbar abwechslungsreich immer dem Asphalt nach bis Bullau. Im Ortsinneren von Bullau links nach Erbach abbiegen und die Abfahrt genießen! In Erbach folgen wir der Bundesstraße bis Michelstadt, biegen dort nach Rehbach ab und erholen uns so gut wie das zum jetzigen Zeitpunkt noch geht.

In Rehbach biegen wir in Richtung Langenbrombach ab und in Langenbrombach fahren wir immer grade aus, bis wir uns auf einer recht steil ansteigenden schmalen Straße befinden. Auf der anderen Seite des Hügels wartet Kirchbrombach und eine Abfahrt Richtung Ober-Kinzig auf uns. Wer bis zum Ortseingang von Ober-Kinzig schon sinnlos Kräfte vergeudet sei gewarnt – der Anstieg beginnt erst in einer Kurve nach dem Sportplatz richtig. Bis Hummertroth und Hassenroth geben wir nochmal alles, denn der Rest der Tour besteht darin, den Wegweisern nach Reinheim zu folgen.

Fazit: Nette Tour mit fast 2000Hm auf 120km. Genauere Streckenprofile siehe unten. Da die Tour eine Rundstrecke ist, kann man sie auch in Reichelsheim vor der Haustür starten 🙂

Streckenrlänge: 120km

Streckenrekord: 4:32:33 (26,1 km/h)


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Dehnen!

Wer kennt das nicht, man hat schön trainiert, schnell das Rad in die Garage, den obligatorischen Liter Apfelschorle reingeschüttet und ab in die Dusche. Das fühlt sich gut an. Aber: ein kleines Detail fehlt zum perfekten Trainingsabschluss: Dehnen. Besonders Oberschenkel, Waden, Nacken und Schultern sollte man nach dem Fahren kurz dehnen, am besten direkt nach der Ankunft. Warum das ganze: die Beweglichkeit wird auf lange Sicht gesichtert, und das Verletzungrisiko sinkt nachweisbar. Dehnen vor dem Training hingegen ist kontraproduktiv, die Muskeln sind kalt und man zerrt sich leicht.
Um konkrete Übungen zu sehen, kann man bisschen googlen oder beim Spinning teilnehmen, dort wird das immer vorbildlich gemacht.

Kleine Runde in Schweden

Das ist meine kleine Haus und Hoftrainingsstrecke. Bei den winterlichen Temperaturen gehen leider länge Ausfahrten nicht. Aufgrund von Schnee und den Stollenreifen sowie der Kälte wird die Fahrzeit jedoch „künstlich“ auf bis zu 1:25 angehoben. Gefahren wird die Strecke von mir zweimal wöchentlich und es wird fast ausschließlich im Ausdauerbereich (bei mir 150-160 Schläge) trainiert.
Gefahren im Urzeigersinn ist der erste Teil bis Södra Sandy ein fast schnurgerader Fahrradweg abseits von Straßen. Dann geht es etwas ins hügelige, auf eine selten befahrene Straße nach Torna Hällestad. Man durchquert ein Militärübungsgelände und fährt mitten durch eine Kuhweide. Zurück geht es nach Dalby auf einer größeren Straße die leicht bergab geht. Der Radweg von Dalby nach Lund ist kerzengerade und nicht bewaldet. In die andere Richtung ist dieser Abschnitt teilweise eine Qual, da wir hier fast immer strammen Ostwind haben. In Lund geht es etwas verwinkelt wieder zurück zur Wohnung.
Daten: Je nach Variante 33-35km, Höhenmeter: ca. 200m, Zeit: kann man im Sommer in <1:05h fahren.


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Trainingsrunde in Schweden (GPX)

Trainingsrunde in Schweden (KML)

Schwächen bekämpfen

Der Titel klingt ein wenig nach einer Binsenweisheit. Aber wie es eben so ist, mir liegen lange gleichmäßige Anstiege am besten. Und was fährt man am liebsten, genau das. Richtig Zeit verliert man aber meistens wegen seinen Schwächen, auch Begrenzer genannt. Natürlich muss man auch überlegen inwiefern die Begrenzer im jeweiligen Kontext relevant sind. Beim Langstreckenrennen ist eine Sprintschwäche natürlich nicht so entscheident wie bei kurzen Rennen. Ein Kletterer muss aber beispielsweise an seiner Zeitfahrfähigkeit arbeiten und umgekehrt. Man kann nie in allen Punkten gleich gut sein, aber man sollte sich stets fragen und Testen was man besonders gut oder nicht ganz so gut kann. Es nützt der beste Zielsprint nichts wenn einem die Kraft am Berg fehlt.

Also beim Planen des Trainings, gerade etwas später in der Saison immer dieses Konzept erinnern, auch wenn das mehr Qual bedeutet 😉