Trainingslager Mallorca 2024 – Küstenklassiker

Nach der harten Etappe am Vortag wurde die Mannschaftsstärke etwas eingekürzt. Neben den Optionen Anreise mit/ohne Radtransfer gab’s auch die Option „wenig bis gar nichts“. Das Selbstmordkommando bestehend aus Moritz, Sebastian, Daniel und Heiko trat die vom Gegenwind geprägte Anreise zum Küstenklassiker Startpunkt um ca. 8:20 Uhr an. Die minimale Verspätung (Plan 8:15) ist auf kognitive Dissonanzen zum Philipps-Bike-Team (Bereitstellung Rad-Infrastruktur am Hotel) zurückzuführen. Die Abwesenheit von Getränken im Radkeller hätte man durch proaktive Kommunikation der frühen Abfahrtszeit abwenden müssen. Christians spontane Optionsänderung auf „gar nichts“ ermöglichte den Stars des DGD-Racing-Teams die Plünderung seiner ISO-Getränke Vorräte im Radkeller.

Der weniger wahnsinnige Teil des Teams bestehend aus Sven, Conny, Florian, Konstantin, Maurice und dem Autor des Artikels begab sich um 8:45 in den Radtransfer-Bus zum Startpunkt. Fehlende Getränke wurden z.T. noch von Heidrun vor Abfahrt kompensiert, ein Plan Stopp an einem Supermarkt ließ sich jedoch nicht abwenden. Die Fahrt im Bus war mindestens so abenteuerlich wie die Wind-Rad-Anreise der Superstars. Klappern, Dröhnen, Quietschen und Vibrieren unter Begleitung eines kompletten „Weihnachtsbaum“ an Warnleuchten im Tacho waren die Ursache. Der Busfahrer zeigte sich jedoch unbeeindruckt – das muss wohl so….

Angekommen in Andratx wurden im Supermarkt noch ISO-Getränke der Marke („AdBlue“) erworben. Mit vollen 6 (vollen) Flaschen ging es den ersten Anstieg hoch. Die Laune der meisten Teilnehmer war mindestens so gut wie die Sicht, die Landschaft und das Wetter. Ersteres wurde immer wieder auf der Akustikspur kommuniziert. Bereits am 2. Anstieg kristallisierte sich raus, dass Konstantin und Maurice (als Begleitung) nur noch im Not-Reserve-Modus unterwegs waren. Das 6er Gespann wurde fortan in ein 2er- und ein 4er Team gesplittet. Erstmalig durften Sven, Conny und der Artikel-Verfasser den Port von Valldemossa besichtigen. Einer der schönsten Rad-Aufstiege auf der Insel. Das 2er Team aus Weinheim erlitt auf dem Weg zum Hafen einen Platten, sodass zusätzlich Zeit verloren ging – der Kampf im Hellen noch anzukommen war endgültig gestartet. Mittagessen gab es auf dem Marktplatz in Sóller. Das 4er Gespann bestehend aus Sven, Conny, Klink und Stefan war zwar zuerst beim Essen, doch durch die spanische Gelassenheit der Mittagsabläufe im ausgesuchten Restaurant trafen die Stars des Teams noch dazu, bevor wir aufgegessen hatten. Zu guter Letzt traf Team Weinheim auch dazu.

Direkt nach dem Mittag gab es den längsten Anstieg des Trainingslagers (850 hm am Stück). Sven und Stefan fuhren mit leicht an frisiertem Tempo hoch, was für Stefan mit einem PR belohnt wurde. Zudem hatten es beide geschafft sich von keinem der Stars überholen zu lassen. Die Pläne gemütlich mit Sebastian den Puig zu fahren, warf Moritz über Bord als Daniel am Anfang des Segmentes 3 Gänge hochschaltete. Man einigte sich, trotz des Rückenwindes, zügig aber nicht voll zu fahren und konnten Florian und Conny noch einholen. Heiko fuhr ca. 100m vor Sebastian ein, der auch seine Pacing Strategie nach oben korrigierte. Nach der sehr schnellen Abfahrt zum Kiosk wurde die Gruppe dann vergrößert und es ging im Verband, von Daniel und Moritz angeführt zurück ins Hotel. Team Weinheim erreichte auch unversehrt das Quartier, allerdings war das Abendlicht schon für die Radsonnenbrillen zu dunkel. Insgesamt eine super Etappe bei gutem Wetter und nur für das Führungstrio aus Darmstadt 2 sehr harte erste Stunden im morgendlichen Gegenwind von Mallorca. Strava Link Co-Autor, Autor

Ein 42,19 km Sport-Ereignis – ohne Fahrrad (GMM 2023)

Dem Stammleser dieses Blogs sei vorab gesagt – der folgende Artikel enthält keine Abhandlungen von Kettenabwürfen, kaputten Umwerfern, Platten (trotz oder sogar wegen tubeless?) oder Wahoo/Komoot/Strava Fehlplanungen. Wer denkt, das liegt nur an der professionellen Vorbereitung des Artikel-Verfassers, der täuscht sich. Der Laufsport braucht keine Kette oder Reifen, und gilt daher als sehr pannensicher – oder hat jemand mal einen Läufer im Wald gesehen, der Werkzeug brauchte? Aber genug der Einleitung…

Nach meiner Krebs-Pause 2020 gab es einige Radfahrten aber keine wirklichen sportlichen Ziele oder Rennen. Göttingen 2023 zählt für mich nicht als Rennen – man kann bis 9:00 Uhr schlafen, die Strecke ist schön – und auch für den ambitionierten Hobby Radler machbar. Eine Arbeitskollegin aus UK und ein Studienfreund aus dem Nachbarort fragten mich innerhalb kurzer Zeit beim gemeinsam „Feierabendlauf“ -> Wieso ich denn nichtmal einen Marathon laufe…

Ich habe einige Tage überlegt, aber keine wirklich gute Ausrede gefunden… Das „Projekt Marathon“ war geboren. Es sollte der München Marathon am 08. Oktober 2023 sein, da dieser auch von meinem Studienfreund und Autor meines Trainingsplans anvisiert wurde 🙂

Also ging es nach einigen Trainingsläufen zur Laufanalyse nach Offenbach https://schneider-piecha.de/ (dem Sanitätshaus, in dem auch https://fahrradbiometrie.de/ ansässig ist). Es gab Laufschuhe von Brooks-Ghost mit speziell angepassten Lauf-Einlagen. Zudem wurde zur Telemetrie/Unterhaltung beim Training eine Apple Watch SE 2022 (40mm) angeschafft.

Da nur (gutes) Material kaufen noch keinen Läufer „schnell“ gemacht hat, wurde auch trainiert. Etwa 100- 130km / Monat. Grob eingeteilt in langweilige GA1 Ausdauereinheiten, Intervalleinheiten und wenige schnellere aber kürzere Läufe.

Zum Thema „schnell“ und „langsam“ ergibt sich noch die Frage – was ist eigentlich das Ziel des Projekts Marathon? Zur Auswahl standen: 1. Dabei sein ist alles, 2. Hauptsache ankommen, (es ist ja schließlich der erste Marathon) oder 3. ein Zeitziel. Die Auswahl ist auf 3. gefallen – als Freund von „runden“ Zahlen wurde das Ziel ausgerufen, Marathon in unter 4h.

Mit einer Zielzeit von 4h schlägt man in der Regel 50% der erfolgreichen (also ins Ziel gekommenen) Läufer. Da Laufsport seine eigenen Regeln hat, wird immer von „Pace“ geredet, wenn es um Geschwindigkeit geht – genau genommen ist das der Kehrwert selbiger. Die Einheit der Pace ist min/km. Für das angestrebte Ziel müssen die 5:41 min/km unterboten werden…

In der Woche vor dem Marathon gab es Koffein-Verbot, Laufverbot (aber nur für mich, mein Coach musste unbedingt „weitertrainieren“) – und 3 Tage vorher wurden bereits viele Kohlehydrate gespachtelt. Der Tag vor dem Wettkampf wurde in Ingolstadt zum Auffüllen der Flüssigkeitsspeicher und für einen 6 km „Aktivierungslauf“ genutzt.

Der Wettkampf startete in Startblock B um 9:05 (theoretisch) bei perfektem Wetter. Die Startblockzuteilung war durch reines Eintragen einer Zielzeit beim Anmelden erfolgt. Die sogenannten „Pace-Maker“ waren sinnigerweise alle auf 9:00 getrimmt, sodass es für mich, mit der realen Start-Linien-Überquerung um 9:08,1s – komplett nutzlos war, mich an einer solchen Gruppe zu orientieren. Also musste ein teuflischer Plan her – nur die Apple-Watch und ich – gegen die „Uhr“.

Dank Wettkampfaufregung war der Puls direkt nach dem 1. km bei 159 bpm. Die Idee war einfach: Sich über die ersten 21km einen kleinen Puffer zu erarbeiten, ohne dabei zu viele Körner zu lassen. Mein längster Trainingslauf waren 30km. Alle sagten mir – bei km 30 kommt der Mann mit dem großen Hammer. Da es Berge nicht gab, und Windschatten beim Rumgurken mit 10-11km/h nichts bringt, konnte man sich voll auf Puls/Pacing und regelmäßiges Trinken konzentrieren. Es wurden 4x 67ml Hydro-Gels in der Geschmacksrichtung orange ins Radtrickot (ja, liebe Radsportfreunde, doch noch was gefunden :)) und 2x Hydro-Gels Cola (mit jeweils 100mg Coffein) in die Laufhosentasche gesteckt. Die Laune war gut, die Pace (5:33) und der Puls (=165 bpm) stabil. Jeder km wurde mit Vibrations-Alarm der Apfel-Uhr zelebriert. Die ersten Gels wurden bei km 7 und 14 bzw. 20 aus dem Trikot gezaubert. An den Verpflegungsständen wurden aus dem Lauf heraus Wasserbecher mit genommen bzw. getrunken – und in einigen Fällen sogar fachgerecht durchs Werfen in die aufgestellten Müllbehälter entsorgt. Von km 7 bis 20 war der Puls bis auf +- 1 Schlag angetackert bei 165 bpm und jeder km ergab einige Sekunden zusätzliches „Polster“. Alles in allem eine perfekte 1. Hälfte. (5:33,7 Gesamt-Pace); zur guten Stimmung haben neben vielen Zuschauern an der Strecke zwei Live Bands beigetragen.

Bei km 21+22 war es dann soweit -> die Wohlfühl-Pace ist auf 5:45 und 5:46 „eingebrochen“, der Puls blieb stabil bei 165 bpm. Ein Joker musste her, diese Zeiten bis km 42 halten zu wollen, ohne auch nur eine Sekunde Reserve zu haben, grenzt an russisch Roulette. Vor allem, was tückisch ist: Wer sagt einem, wie lang die Strecke laut GPS-Uhr ist? Wer garantiert mir, dass ich 42,19 km laufe – und nicht 42,3 oder sogar 42,5, weil „kein Grip auf der Ideallinie“ war? Steve Jobs leider nicht mehr… 🙁

Der Joker hieß Hydro-Gel Cola und wurde aus der Tasche gezogen. Das Gel habe ich langsam über 1,5km verteilt zugeführt, um langfristige Wirkung zu erzielen. Die Pace ist auf den folgenden 3 km wieder deutlich unter 5:40 gewesen, und hat den Puls auf 173bpm gehoben, aber mich zurück auf Kurs gebracht (25km, Pace 5:34,6). Ein Glück, waren es nur noch 17,2 km bis ins Ziel, weshalb ich den Joker an der Stelle Trick 17 taufe.

Zitat „Die ironische Wendung „Trick 17 mit Selbstüberlistung“ bezeichnet jedoch als spöttischer Kommentar einen (meist vermeintlich raffinierten) Lösungsansatz, der auf mehr oder minder komische Weise scheitert.“

Das waren also super Aussichten. Zurück zum Renngeschehen – der 28. km wurde mit 5:45 zurückgelegt, welcher natürlich etwas Puffer kostete, aber etwas Puffer ist ja eingeplant. Km 29-32 grenzten an einer Katastrophe. Trotz trinken bzw. Gel Einsatz war die Pace bei 6min. 10km bis zum Ziel und die Sicherheit – das ist zu langsam! Die Beine beginnen an zu brennen – der Mann mit dem großen Hammer ist da! Dieser bringt nicht nur Schmerzen, sondern laut Puls-Uhr auch einen niedrigen Puls von „nur noch 166 bpm“. Und alle Sportler wissen es – Puls ist wie Spülmittel: Viel hilft viel!

Die folgende Methode ist nicht zum Nachmachen zu Hause geeignet: Externes Pacing – sich an jemand oder jemandin dran hängen, die eigentlich zu schnell läuft, sämtliche Körperreaktionen / Kopfbefehle ignorieren – einfach nur hinterher! DANKE Sophie #2740 – Das Highlight der Aktion: bei km 34 und 35 mit jeweils 5:34 und 176 bpm.

An der vorletzten Verpflegungsstation bei km 36 oder 37 verliere ich Sophie, warum genau weiß ich nicht mehr. Die Pace war gut, der Puls weiter im Anschlag. Dass diese Aktion natürlich nicht ohne Folgen bleiben sollte, zeigt sich nach km 39. Ein Gefühl von leicht einsetzenden Krämpfen und katastrophaler Pace von 6:21. Auf die Uhr gucken und noch irgendwas „checken“ – Fehlanzeige. Ob die Kilometer auf den Schildern noch zu jener auf der Uhr passen – kA. Die Apple-Watch hat auf jeden Fall schon was von 5% oder 10% Akku – bitte Laden angezeigt – und ist daher nicht mehr mein Trumpf. Die letzte Verpflegungsstation baut sich vor mir auf. (Da gehen ja wohl nur die hin, die sich ihr Rennen schlecht eingeteilt haben…..)

….und ich! – Die Angst, beim Anhalten Krämpfe zu kriegen und, wie schon viele andere Mitläufer am Straßenrand zu liegen, wird ignoriert – Alle mit genommenen Gels waren alle. Es folgt kurzes Gehen und Wasser, ekeliges Iso und ein Stück Banane! Es folgt das letzte Loslaufen, erfreulicherweise ohne Krampf 🙂 Es sind nur noch 2,2km – und die Uhr zeigt 5:40 gesamt Pace, das kann zu viel sein… Das Einlaufen Richtung Olympia Park/Station ist voller Zuschauer gespickt. 5:32 und 5:35 mit 178bpm – mit dem Gefühl es KÖNNTE reichen. „Schlusssprint“ (350m mit 5:15).

Ich drücke „Training-Beenden“ auf der Watch – sie zeigt 3:59min 27s. Das offizielle Timing bestätigt eine 3:59:28s. Ich kann kaum noch gehen, aber verdrücke einige Freuden/Stolz-Tränen – Das gesetzte Ziel „einfach nur für mich“ ist erreicht! Besonders wenn ich daran denke, dass ich vor genau 3 Jahren am „Tropf“ hing und sportlich gar nichts mehr konnte… So kann ich heute wieder sagen: Läuft bei mir – diesmal aber im besseren Kontext!

Ich danke an der Stelle allen, die mich auf dem Weg dahin unterstützt haben!

LED-Lichter V3

Zum Rennen 2012 gibt es zum ersten mal keine neuen Trikots, sondern auch keine neue Ausbaustufe der LED-Fahrradlichter. Viel mehr wird auf die Technik der letzten beiden Jahre gesetzt. Ein Artikel zum 2011er Licht folgt mit einem Jahr Verspätung. Gut Ding will Weile haben.
Der Hersteller Cree hat im Winter 2010 neue LEDs vorgestellt, die deutlich effizienter sein sollten, als das was wir davor benutzt haben. Nachdem ich mit Daniel eine einzelne dieser light emitter dioden mit Optik/Linse ausgestattet zum obligatorischen Test am Rande unsrer Wohngebietes ausführte, teilte sich der Entwicklungszweig.
„Och eine davon reicht mir ja locker als Tunnellicht“. Auch wenn die bisherigen Modell zuverlässig und extrem hell waren (oder noch sind), sind die Scheinwerfer mit 580g einfach kein Leichtgewicht. Zum Pass fahren oder für kurze Touren eigentlich zu schwer.

Da mein Licht inzwischen an den Supporter Detlef gewandert war, musste ich mir ein neues bauen und Daniel ein Leichtgewicht mit ausreichend Helligkeit (gibt es das?) konstruieren.

Ziele für den High-Power Nachfolger – in Version 3:
→ leichter
→ noch bessere Ausleuchtung
→ mehr Effizienz
→ kleinere Abmaße
→ heller?

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Trainingslager Südtirol: Königsetappe – Stilfser Joch

Die Königsetappe sollte etwas Besonderes sein, deswegen begann der Tag unkonventionell (früh). Für Detlef hieß das – Abfahrt um 7:36 MESZ. Die Gruppe um den Teamchef zog 3600 Sekunden später los – musste jedoch beim örtlichen Fahrradladen Zwischenstopp machen, da sich Stefans Ritzel aus unerklärlichen Gründen gelockert hatte. Das dafür nötige Spezialwerkzeug liegt in Reichelsheim. So kann Heidrun anfallende Reparaturen an Fahrrädern in der Goethestraße durchführen – schlau gedacht…

Die Fahrt zum Stilfser Joch verlief dann jedoch rund. Zumal in Italien auch historisch belastete Straßennamen ala „SS 38“ erlaubt sind – die die Frau aus dem Navi lustig aussprach.

Daniel machte auf den ersten Kilometern das Tempo, Moritz übernahm dann bei 8km (von 24km). Die anfänglich flachen Stücke wurde genauso wie Pulswerte unter 180 bei Stefan Mangelware. So löste sich Moritz interessanter Weise auch von Daniel. Dieser versuchte einer „Profi-Frau“ zu folgen, die Herr Egert schon überholt hatte.

Stefan fuhr sein eigenes Tempo – hatte jedoch im Mittelteil ein paar Körner zu wenig, die er vermutlich in der recht zügigen Anfahrt hinter Moritz hatte liegen lassen.

Daniel musste sich der Profidame geschlagen geben. Dafür war das Wetter oben erstaunlich gut – sodass nur noch einige Wolkenfetzen zu durchqueren waren.

Als alter Optimist bekannt schaffte Detlef die von uns prognostizierte Zeit von „unter 3 Stunden“ nicht, war komischer Weise aber trotzdem vor Daniel oben. Was vermutlich an der extrem Starken Zeit von 3:00:01 lag. Moritz 1:43:30, Daniel 1:48:30. Stefan 2:00:53 – Auch hier wurde das Ziel (unter 2 Stunden) verfehlt. Auf Grund der wenigen Trainingskilometer aber nicht verwunderlich.

Im Vergleich zum letzten Jahr:

Stefan: – 01:30 Minuten

Daniel: – 06:30 Minuten

Detlef – 12:00 Minuten

Die Abfahrt wurde vom Teamchef via iPhone gefilmt. Der Verkehr war extrem gut, wir mussten diesmal nur wenige Autos bzw. Wohnmobile überholen. Aus der Technikabteilung gab es einige Verbremser zu vermelden, da die Vorderbremse das Faden begann. Eine Scheibenbremse – oder zumindest temperaturfestere Beläge sind hier anzuraten. Stefan konnte sich so nur unwesentlich von Daniel absetzen.

Nach 33 Minuten war die Gruppe um Stefan wieder am Teamfahrzeug, was einen 44er Schnitt bedeutet. Kein Auto und kein Motorrad war schneller – nur ein 120kg „Rennradbrocken“ war besonders im flachen Teil extrem stark – was ein „Kenner“ auf das fehlende Gehirn (Anm. d. Red.: zu erkennen am nicht vorhandenen Helm) schieben würde. (Eckdaten: 24km, 1800Hm)

Es ist an der Zeit: Licht V1.3 is ready

Nachdem seit Erscheinen der neuen CREE-LEDs, die uns von Lumitronix bereitgestellt worden sind, von dem Power-Licht nichts mehr zu lesen war, geht es nun auch schriftlich weiter.


Schon vor Rad am Ring gab es einige Probleme, die es zu lösen galt. Die Konstantstromquellen von unserem Partner pcb-components, sind lustiger Weise nach dem 1. Test ausgestiegen. Dabei war „nur“ die Dimmfunktion betroffen. Da Herr Kraus (Chef von PCB-Components) zum einen ein sehr sehr hilfsbereiter und fähiger Mensch ist, war dieses Problem jedoch schnell behoben; denn es gab bereits den Nachfolger der dimmbaren Konstantstromquelle, welche nun von einem kleinen externen Modul via PWM gedimmt wurde. Neben einer kleinen Erhöhung des Gesamtwirkungsgrades durch die neue KSQ gab es somit auch gleich 2 neue Features, die quasi ohne Einsatz von Kapital eingeführt wurden – ein Dank an w

Der Dimmer lässt sich via USB konfigurieren und verfügt über eine 3-Stufen Akkuzustandsanzeige. Somit konnten wir eigene Dimmstufen festlegen, und waren nicht mehr gezwungen die voreingestellten Werte zu nutzen. Als weiteren Vorteil muss man nicht auf irgendwelche Vermutungen hinsichtlich des Akkuzustandes vertrauen, sondern konnte auch hier, durch vorangehende Messungen eigene Spannungsschwellen festlegen. Der Team-Chef hat für solche „Spielereien“ zwar eigentlich überhaupt KEINEN Sinn, aber eigenartigerweise erklärte er sich bereit die Messung der Spannungskennlinie unserer Akkupacks durchzuführen. Dazu musst er bei 3 Akkus über je ca. 2,5 Stunden bei 100% Lichtstufe alle 10 min die Spannung von einem Multimeter ablesen. Eine 2-Farb 5mm-LED im Gehäusedeckel ist nun für die Akkukapazitätsanzeige zuständig.

Nachdem die Dichtung der 1. Generation des Schwedenprototyps nicht zu 100% überzeugen konnte, wurde radikal vorgegangen, und alles versucht was es an Kleber und Dichtmitteln gibt. Das Ergebnis war ernüchternd. Weder Silikon noch Sekundenkleber haben funktioniert. Plexiglas und eloxiertes Alu zu verkleben ist nun eben nicht so trivial. Es musste ein schnell trocknender 2-Komponenten Epoxy Kleber her. Dieser verläuft nicht und nimmt (fachmännisch ausgedrückt) seine Klebekraft aus einer chemischen Reaktion und greift kein Plexiglas an und hält auf Eloxid. Die Scheibe geht so zwar nur noch mit einem Spezialwerkzeug (Hammer) zu demontieren, ist aber dafür 100% wasserdicht. Auch ein Wasserhahn war kein Thema 🙂

Neben einigen Detailverbesserung wie z. B. drei an Stelle von zwei Schrauben an der Halterungsplatte, um die Kräfte der Querbewegungen des Lichtes (besser) abzufangen, bin auch ich mit meinen Aufgaben gewachsen.

So sind die Kabelführungen deutlich verbessert, Zugentlastungen sind überall ausgeführt und auch das Gesamterscheinungsbild sieht deutlich professioneller aus.

Zudem sind nun auch die Öffnungen für LED und Kippschalter im Deckel mit Teflonschnur eingedichtet, sodass es nur noch eine kleine Möglichkeit für Wasser gibt durchzudringen. Fünf Minuten unter dem Wasserhahn lassen einige Tropfen durch die Teflondichtung am Deckel zum Alugehäuse. Bei strömendem Regen gibt es allerdings kein Problem. Aber auch das lässt sich begründen, aber noch nicht so einfach beseitigen. Teflon dichtet Gasleitungen oder Rohrflansche bis weiter über 10 Bar. Jedoch braucht es dazu einen konstanten Druck auf die „Dichtstelle“, welcher mit einem modifizierten Kunststoffrohrstopfen nicht zu erzeugen ist.

Kommen wir nun zu den wichtigen Sachen eines Fahrradlichtes – der Leuchtkraft 🙂 Der Schweden Prototyp, der während des Rennes vom EMS-Racing-Team im Einsatz war, hatte knapp unter 600 Lumen. Die beiden schwarz eloxierten Nachfolger mit Cree-LEDs und Akkuzustandsanzeige haben bei uns im Team mit 860 Lumen imponieren können. Die Ausleuchtung der Straße ist sensationell. Selbst eine 1000€ „Lupine-Betty“ leuchtet schlechter aus, ist jedoch deswegen punktuell als „heller“ wahrzunehmen. Eine Tendenz die wir auch bei Rad-am-Ring festgestellt haben – viele LED-Lichter hatten ein „helleres“ Lichtkegelchen, als unsere Lampe, was allerdings nicht zweckmäßig ist, denn ein ganz kleiner sehr heller Punkt führt nur dazu, dass die Pupille sich zuzieht, und man weniger sieht, als wenn man die „Leucht-Energie“ auf eine größere Fläche verteilt, und somit mehr sieht.

Um jedoch in solchen Situation auch dafür zu sorgen, dass der Gegner beim überholen lassen von uns, seinen Lichtkegel gar nicht mehr sieht, gab es in der 3. Ausbaustufe für den Team-Chef einen besonderen 4. Betriebsmodus: „Volle Power“ Die Cree-LEDs, die bis dahin aus Effizienzgründen nur mit 50% des maximalen Stromes betrieben wurden, können nun „kurzzeitig“ voll angesteuert werden. Das Ergebnis liegt bei ca. 1450 Lumen. Dass dieser Modus absolut unnötig ist, wissen wir, allerdings kann man ihn bei Abfahrten problemlos eine Stunde lang nutzen… Wieso ich das ausgerechnet hab, weiß ich auch nicht genau 🙂

Die neuste Version kommt außerdem im schicken „Alu-Natur-Eloxid“ daher. Auch DGD-Special-Edition genannt. Der 1. Schweden-Prototyp, der noch pulverbeschichtet und „schlecht“ gedichtet war wurde überarbeitet, und ist nun in einem schwarz eloxierten Gehäuse zu Hause. (bei Moritz 🙂 )

Ein großes Dankeschön geht wieder an OFT Oberflächentechnik in Eppertshausen. Die beiden neuen Gehäuse sind erneut in bestechender Qualität eloxiert. Somit ist das Team um Frau Fuchs schon am 4. Licht für das Gelingen dieser maßgebend gewesen.