Trainingslager Südtirol: Kiener Alm

Aufgrund des begrenzten Internetzugangs in der Pension (ab 22 Uhr) wegen der Strahlenbelastung gibt es heute gleich zwei Artikel zum Lesen. Der Startpunkt der Tour ist Mühlbach, direkt an der gut befahrenen Pustertalstraße gelegen. Moritz unguter Erinnerung an diesen Berg zum trotz gingen alle vier gut gelaunt in den Berg. Dieser präsentierte sich in perfektem Wetter, fast keine Wolke zierte den Himmel. Gleich vom Parkplatz weg ging es mit 10% Steigung los, was sich auf den ersten vier Kilometern wenig änderte. Es gab wie in der offiziellen Tourbesprechung beim Frühstück angekündigt ein kurzes Bergab-Flachstück in Meransen. Ab der Seilbahnstation wurde die Straße zum asphaltierten Feldweg, welcher jedoch nach 2 Rampen in die überraschend (für die Teammitglieder natürlich jetzt nicht mehr überraschend) breite Straße, welche nur zur Kiener Alm führt. Diese Änderung des Untergrundes wurde wie besprochen zur freien Fahrt genutzt, es ging schließlich noch 2,3km mit 214Hm unter die Räder zu nehmen. Wie zu erwarten war, versuchte Daniel das Moritzsche Hinterrad zu halten. Dieses Mal sollte es aber keine taktischen Tricks geben, die beiden fuhren nebeneinander den Berg hoch. Das Tempo war untypischerweise am Anfang nicht gleich „Anschlag“, wurde jedoch in mehreren Verschärfungen immer weiter gesteigert. Um nicht sinnlos kaputt zu sein einigten sich die Bergspezialisten kurz vorm Ziel darauf keinen Zielsprint zu fahren. Die Zeit (9:45) war ca. eine Minute unter der Vorjahreszeit dieses Bergabschnitts. Stefan und Jonas fuhren mit knapp 5 Minuten Rückstand gemütlich ins Ziel. Die Abfahrt war erfreulich verkehrsarm (keine Autos) und aussichtsreich (Blick aufs Pustertal).

 

Eckdaten: 13,2km 1000Hm, Garmin Daten Daniel

 

Trainingslager Südtirol: Sellaronda

Heute ging es los auf die Königsetappe der zweiten Woche vom Trainingslager in Südtirol. Dem DGD Racing Team bot sich fast komplett wolkenloses Wetter, bei allerdings recht frischen Temperaturen. Startpunkt der bekannten Runde ist Corvara, gelegen auf über 1500m über Meereshöhe.

Der erste Pass war der Campolongo; der belesene Leser merkt bereits jetzt dass die Sellarunde im Uhrzeigersinn (klassische Richtung) gefahren wird. Viel passierte nicht, man genoss das gute Wetter und die Landschaft und der Teamchef fuhr ein für alle Teammitglieder akzeptables Tempo.

Der Passo Pordoi stellt mit 673 Höhenmetern auf einer Streckenlänge von 9km den längsten Anstieg der Sellaronda. Wie vorher abgesprochen sollte an diesem Pass auf Bestzeitenjagd gegangen werden. Moritz legte auf den ersten 3km ein brutales Tempo vor, zeitweise wurden 19km/h bei 8% Steigung gefahren. An seinem Hinterrad fuhr Daniel die klassische Thomas-Voeckler-Taktik, sprich in einem sehr hohen Gang am Anschlag fahrend einfach dran bleiben. Im weiteren Verlauf des Passes profitierte er natürlich auch vom Windschatten, denn in der Hauptfahrrichtung herrschte ein kalter Gegenwind. Schließlich entwickelte sich auf den letzten Kilometern ein heißer Kampf um die Bergpreispunkte am Pordoi, den Daniel mit einem zweistufig gezündeten Sprint in 31:58 gegen Moritz (32:05) gewinnen konnte. Die beeindruckende Dominanz des Racing Teams in der Quäldich-Rangliste entschädigt ein wenig für die Fahrt am absoluten Limit (zweite Runde) und auch für den Trainingseffekt, den man aus dem Trainingslager in Südtirol mitnimmt, kann ein solcher Bergsprint nicht schaden. Stefan bot ebenfalls eine richtig starke Vorstellung und unterbot in 39:17 die alte Racing-Team-Bestzeit um fast 2 Minuten. Jonas hielt die nicht zu knapp anwesenden Rennraddrücker gut in Schach und bezwang den Pordoi in 45 Minuten.

Nach der doch recht frischen Abfahrt vom Pordoi durfte der Anstieg zum Sella Joch vom weiterhin schönen Wetter profitieren, welches Stefan aus seiner Jacke trieb. Als Motivation war das Sella Joch als Apfelstrudel-Station auserkoren worden, was der psychologisch ungünstigen Position als dritter Berg entgegenwirken sollte. Der Anstieg wurde vom Team fast vollständig im Formationsflug absolviert, auch wenn das von Jonas bestimmte Tempo manch andere (Moritz) teilweise zum Anziehen der Geschwindigkeit animierte. Dennoch blieb die Formation bis zur vorletzten Kehre erhalten, als Moritz und Stefan sich dazu entschlossen, die übrigen „Rennradficker“ (Zitat Stefan) auf der Strecke in Angst und Schrecken zu versetzen, indem sie sie mit unglaublichen sechsundzwanzig (26) Kilometern pro Stunde stehen ließen. Oben angekommen gab’s neben Strudel und Schorle in der Passklause ein Stelldichein mit dem Wirtshund, welcher seinen Mangel an Intelligenz leicht durch seine Fertigkeiten im Anschleichen und Erschrecken auszugleichen wusste.

Zum Ende der großen Tour ging es nach der nervigsten Abfahrt des Tages (Busse + „Stau“) erstaunlicherWeise nochmal bergauf. Daniel machte zu nächst gemütlich das Tempo. Da Stefan der einzig Vernünftige war, der auf der windigen „285°-Kelvin-Abfahrt“ mit einer Jacke aufwarten konnte aber der Team Chef es nicht einsah eine kleine Pause zu machen, um seinem Bruder die Chance zu geben auf kurzes Trikot rück zu wechseln, musste Stefan spontan einen Kurzsprint einlegen um einen entsprechend verwertbaren Zeitvorsprung heraus zu fahren. Danach fuhren wir nach chefscher Vorgabe weiter. Es passierte plötzlich etwas Unvorhergesehendes: das lang angekündigte Flachstück war das erste Mal im Trainingslager Südtirol auch tatsächlich flach, sodass wir Schnelligkeitsgeschwindigkeiten von über 8,3 m/s erreichten. Gegen Ende des Passes verdonnerte Stefan Moritz dazu doch mal einen 165er Puls zu fahren. Wie sich später rausstellte waren zu Beginn diese „Antrittes“ eher 170 auf der Uhr, jedoch konnte Stefan bis oben folgen und den Schlusssprint (37 km/h) für sich entscheiden. Daniel und Jonas kamen mit dem Hauptfeld ins Ziel.

Trainingslager Südtirol: Crazy Day

Am Montag sollte wie angekündigt Jonas das DGD Racing Team vervollständigen. Das lief auch soweit nach Plan, das war es aber auch schon. Stefan wurde 9:19 Uhr von Jonas aus dem Bett geklingelt, mit der Nachricht, er sei abfahrbereit, jedoch wurde sein Fahrrad gestohlen (aus dem Innenhof des Wohnhauses mit Haustür dazwischen), er müsse nur kurz noch zur Polizei. Diese denkbar schlechte Nachricht wurde beim Frühstück in Olang diskutiert, und die Option des Mietens eines Fahrrads wurde recht schnell verworfen. Der Besuch des einzigen Fahrradladens in Olang war ernüchternd, dort war man eher auf den Verleih recht runtergekommener Räder spezialisiert, zum Verkauf standen nur ein paar unmotivierte Mountainbikes. Per Onlinerecherche konnte das DGD Racing Team aber ein recht interessantes Fitnessbike der Marke Carver, vorrätig in Bruneck, ausfindig machen. Also ging es mit dem offiziellen Teamfahrzeug nach Bruneck. Dort konnte jedoch noch eine weitaus bessere Alternative, von Stevens – quasi der Hausmarke des Teams – gefunden werden. Nachdem der sehr kompetente Inhaber des Radladens das nichtbergtaugliche 11-25er Ritzel in ein gleichwertiges 11-32er Ritzel getauscht hatte, was zudem einen Schaltwerkswechsel von Tiagra auf Deore mit sich brachte, war das Kompetenzteam in Sachen Radkauf sich einig, dass es das Rad sein muss. (Technische Details siehe Teamseite von Jonas). Zum Mittagessen gab es Kekse auf einer Treppe in Bruneck.

Um die Wartezeit auf Jonas zu überbrücken kehrte das Trio den halben Parkplatz mit dem Handfeger, da das Teammobil aus Versehen auf einer zersplitterten Glasscheibe geparkt wurde. Als Jonas am Abend ankam, wurde der Deal mit dem Fahrrad perfekt gemacht, noch schnell wurden Flaschenhalter, Rücklichte und Klickpedale montiert, der Teamchef handelte einen für alle Beteiligten sehr fairen Kaufpreis raus und schon ging es los zur Teamunterkunft. Jonas reiste im übrigen im gemieteten Opel Astra Sports Tourer (Turbo 🙂 ) an, der sich bei der 11km kurzen Restfahrt einen unfairer Vorteil mit der Fahrt über den autofreien Rathausvorplatz verschaffte. Stefan hatte mit seinem hochtechnisierten Handy (Nokia 6310) auch seinen Spaß, er bekam ca. 48 Mal eine SMS von seinem Provider (maxxim), er möge doch bitte seinen Tarif wechseln, so behält man Kunden…

Trainingslager Südtirol: Würzjoch

Nachdem Stefan bereits am Vortag beschloss, den christlichen Feiertag als radfreien Tag zu verbringen gingen Moritz und Daniel wie sonst auch von gutem Wetter aus. Dieser Optimismus schwand jedoch von Kilometer zu Kilometer auf der Anfahrt mit dem Auto in Richtung St. Martin in Thurn, 30km vom Quartier in Ober-Olang entfernt. Überall hingen Wolken und es regnete auf der Fahrt des öfteren. Immer mit der Möglichkeit in petto, bei zu schlechtem Wetter umzukehren fuhren die zwei in Richtung Brixen, aufs Würzjoch. Es regnete zur großen Überraschung aller Beteiligten nicht, nass wurde man aber auch so, denn das Ziel befand sich in Mitten einer dicken Wolke. Auch die Temperatur sah es nicht ein, ins zweistellige zu klettern. Die Zeit war trotz der widrigen Bedingungen und nicht ganz so aggressiven Fahrweise gut, nur ca. drei Minuten über der Vorjahresbestmarke. Die Abfahrt war ein kaltes Unterfangen, wegen der nassen Straßen und konstant über 10% Gefälle musste die Bremse auch fast komplett geschlossen bleiben. Die Rückfahrt mit dem Auto war fast durchgängig verregnet, mal wieder mehr Glück als Verstand beim Wetter.

 

 

 

 

Trainingslager Südtirol: 2.Woche in Olang

Nach einer sehr erfolgreichen Woche in Lana fuhr Detlef nach Hause, irgend jemand muss ja schließlich das Geld verdienen. Die anderen drei fuhren ins Pustertal, genauer nach Olang (112km, 2 Std. Fahrzeit). Der geneigte Leser erinnert sich sicher daran, dass Daniel und Moritz hier schon alle umliegenden Pässe im Vorjahr (September) unsicher gemacht haben. Als Einstimmung auf den neuen Ort ging es am Samstag noch den Hausberg hinauf, den Furkelsattel dieses Mal jedoch ohne Finale am Kronplatz. Moritz tat das was er am besten kann, Bergzeitfahren in knapp unter 40 Minuten die 750Hm / 10km hinauf. Daniel und Stefan fuhren dieses Mal in echtem Plausch-Tempo hinauf. Die Ankunft des vierten Teammitgliedes verzögert sich leider auf voraussichtlich Montag.