Nach dem Ruhetag gab es zum Eingewöhnen eine kurze Etappe. Durch zahlreiche lange Tunnel führte die Etappe direkt ins Sarntal. Außerhalb des Giros sollte man die Tunnel nur bergab bewältigen und über das Rittner Horn fahren (so wie das DGD Racing Team im Jahr 2014). Aufgrund dieser Konstellation ist das Segment nur wenigen Teilnehmern bekannt. Nach dem Giro Sprint und der Rast mit sehr gutem frisch gepressten Pfirsichsaft in Aperolgläsern ging es direkt nach dem Abzweig Penser Joch / Durnholz los. Wie von Daniel prognostiziert wurden die ersten 2 Kilometer wie ein Radrennen gefahren, der zweite Kilometer war der steilste des Abschnitts. Die erste Gruppe mit Michael, Janine und natürlich Fabian sowie Eugenio und Lorenz (rechts im Bild) war leider etwas zu flott, mit 400W auf dem Tacho musste Daniel rausnehmen und eine eigene Gruppe anführen. Heiko konnte in einer weiteren Gruppe mitgehen wo unter anderem Martin, Sven gefahren sind. Dort wurde jedoch nach zwei Drittel eine Attacke gefahren die er nicht mitgehen konnte. Dann kamen Max und Bastian von hinten an, aber in der Gruppe wurde zu Heikos Leidwesen auch attackiert – abermals abreißen lassen war die Folge. Es kam jedoch eine Top Zeit und Platz 33 heraus, dieses Mal jedoch ohne etwaige Leistungsreserven. Daniel holte Julia dann einen Kilometer später ein, die ebenfalls aus der Gruppe fiel. Die beiden anderen Italiener in Daniels Gruppe hielten sich vornehm zurück mit Führen, d.h. Daniel musste auch im Flachen über 300W treten um keinen mehr ranfahren zu lassen. Kurz vor dem Ziel attackierte Julia dann nochmal und die beiden anderen Mitfahrer begaben sich auch kurz mal in den Wind. Keiner hatte jedoch die Beine um die Lücke zur zweitbesten Frau zu schließen, Daniel kam dann auf Platz 17 am Durnholzer See an, am Ende mit einer Minute Rückstand zur Gruppe. 
Hinunter ging es dann überraschend zügig, sodass man fast eine Stunde vor Plan in der Messe Bozen war. Dort gab es vegetarisches Menü mit schwarzem Reis und das Zeitfahrteam wurde offiziell gemeldet. Stravalink: 74km 1300Hm
Video des Tages
Autor: daniel
Giro delle Dolomiti 2022 – Ruhetag
Damit die Beine sich nicht voller Wasser saugen, wird am Ruhetag des Giro etwas pedaliert. Es ging runter auf den Etschtalradweg und dann am Kalterer See vorbei durch die Ortsrampen von St. Nikolaus in Richtung Mendelpass. Direkt an der Abzweigung gab es dann Schlutzkrapfen, Pasta und natürlich Espresso – die Reserven müssen aufgefüllt sein. Zurück ins Hotel Sigmundskron mussten die Räder noch kurz gereinigt werden (leider ohne Moritz‘ fachmännische Hilfe), denn der leichte Regen am Vortag war deutlich zu sehen. Für die Etappe wurden die Classic Trikots aus dem Startbeutel (gibt auch noch richtige) probegefahren. Größe S bei Daniel war eindeutig zu groß. Für 16.00 Uhr ist die Sauna bestellt, damit die Beine für die zweite Tourhälfte weiter so gut in Form sind. 
Stravalink: 40km 600Hm
Giro delle Dolomiti 2022 – Würzjoch
Leser des Blogs werden eine Replique der Etappe von 2019 erwarten, aber die damalige Abfahrt nach Lüsen über einen asphaltierten Feldweg wurde aus Auffahrt genutzt. Der Tesla fuhr direkt morgens in guter Pace nach Brixen, wo mitten im Stadtkern die Frühstückspause war. Leider mit etwas begrenzten WC Möglichkeiten, aber das konnte man beim anschließenden Bergaufradeln auch so erledigen. Den 2. Platz des Giro Sprints belegte Lorenz, der den Platten am Vortag hatte und seine GC Ambitionen (verfrüht) begraben hatte. Die Temperaturen waren deutlich angenehmer und kurz vor dem gezeiteten Segment gab es noch eine Rampe bei dem das Feld schon einmal vorsortiert wurde. Daniels permanenter Begleiter hatte keinen Kettenabwurf kurz vor dem Start und musste gut eine Minute später auf die Zeitenjagd gehen. Heikos geplante Mitfahrer (Max und Bastian) waren noch weiter hinten im Feld, ein nicht verschiebbarer Boxenstopp war Schuld. Dieses Mal blieb Daniel an Michaels und Janines Hinterrad, dazu gesellte sich noch Eugene. Nicht nur Michaels gutes Tempo sondern auch seine Ballermann Musik erhellten Daniels Gemüt – die Beine waren auch top in Form und bei jedem Steilstück >12-14% wurde Tempoarbeit verrichtet. Nach wenigen Minuten wurden einige Fahrer ein- und überholt, unter anderem Lorenz und die beiden Niederländer Martin und Sven, alle drei hatten wohl etwas überpaced. Heiko hatte keine vernünftige Gruppe, holte dann Julia ein (2. beste Frau heuer), die jedoch nicht den Windschatten halten konnte und daher viele Plätze im Klassement einbüßte. Auch er hatte sehr gute Beine und noch ein paar wenige Watt in Reserve (aufgrund unterschiedlicher Gruppen die letztlich alle abhangen wurden) und konnte Platz 27 erreichen. Daniel musste am Ende eine Eheinterne Attacke zwischen Michael und Janine mit anschauen, konnte aber im Gegensatz zum Rest der Gruppe die Lücke schließen und fuhr auf Platz 10 (mit neuem Wattrekord 289W/41 Minuten) durchs Ziel. Fabian war zwar in Sichtweite nach hinten, aber fuhr ganz alleine 7 Sekunden schneller als Daniel und Michael, ärgerlich aber auch sehr stark. 
Oben am Pass gab es einen Imbiss und dann ging es wieder im Stopp- and Roll Modus die Abfahrt hinunter. Kurz nach Brixen war die Straße kurz feucht, aber das zählt noch als Trocken geblieben. 174km, 2500Hm Video des Tages
Giro delle Dolomiti 2022 – Vinschgauer Höhenstraße
Heute ging es schon um 7:00 Uhr auf die Strecke, d.h. der Wecker musste auf widrige 5:40 Uhr gestellt werden. Sehr gemächlich ging es dann nach Meran zu einer (zu) frühen ersten Pause. Als die Temperaturen dann gen 30 Grad stiegen ging es dann die Hauptstraße hoch ins Vinschgau, dort wurde dann etwas flotter gefahren. Daniel und Heiko fuhren direkt „behind the Tesla“ um nicht in Stopp- and Go Manöver zu geraten. Der Giro Sprint (2km, außerhalb der Gesamtwertung) war leider an Sinnlosigkeit nicht zu unterbieten. Komplett flach wurde der schlechtest alsphaltierte Feldweg Südtirols befahren. Die Streckenposten sicherten die kraterartigen Schlaglöcher zwar ab, aber Platz zum Fahren gab es dennoch kaum. Nach einer kurzen Verpflegung ging es dann weiter auf der Reschenpassstraße, bis es dann endlich losging zum gezeiteten Segment. Am Vorabend wurden die Fahrernummern recherchiert, welche bzgl. Altersklassenplatzierung relevant waren. Platz 1 der Altersklasse fiel leider aufgrund eines Platten nach 200m unglücklich zurück, der neue Führende war aber für beide Fahrer zu schnell. Daniels Plan war, Fabian hinterherzufahren. Dabei konnte der dem Team Michael+Janina (beste Dame) erst folgen, musste kurz vor der flacheren Passage abreißen lassen. Daraufhin wurde ein Leadout gefahren und dann war Fabians Hinterrad bis oben fest im Blick. Julia (aktuell zweitbeste Frau) wurde eingeholt, aber ihre Attacke am Steilstück kostete wohl zu viele Körner, sodass sie den angebotenen Windschatten nicht annehmen konnte. Mit Platz 11 und guten Beinen war das ein gutes Zeitfahren, der steile erste Abschnitt wurde nicht überpaced – ohne Streckenkenntnis gar nicht so einfach. Heiko fuhr recht weit hinten defensiv in den Anstieg, hatte auch gute Beine sodass er eine kleine Gruppe mit 3 Leuten (mit Max, den Sebastian aus dem Vorjahr kennt) bilden konnte wo sich alle mit der Führung abwechselten. Erst kurz vorm Ziel, musste er eine kleine Lücke reißen lassen, ohne dass jedoch andere Fahrer von hinten kamen – heraus kam ein sehr guter Platz 35.

Die Abfahrt war dann frei zu fahren, es ging die aus dem (Edit: Vor-)Vorjahr bekannte „Todesgerade“ hinab zum Mittagessen, die Räder und Fahrer wurden von umgedrehten Sprenklern dann etwas runtergekühlt. Auf dem Rückweg gab der Tesla deutlich mehr Strom, so konnte die Messe Bozen trotz extra Trinkpause und Gegenwind schon 16:40 erreicht werden. Daniel und Heiko fuhren direkt in Richtung Hotelpool weiter, denn die Hitze (38 Grad im Schatten, und der war rar) war schon enorm. Das Zeitfahrteam wurde von Daniel dann finalisiert, Michael (217), Thomas (80), und der heutige Pechvogel Lorenz (76) verstärken die beiden Fahrer, die beide recht prominent im Video des Tages erscheinen. Stravadaten: 172km 1800Hm
Giro delle Dolomiti 2022 – Stage 1
Subtitel: heißes Aluminium
Gemütlich ging es um 9 Uhr an der Messe Bozen los, der Startbogen war erneut woanders, unten vor der Messehalle. Es gab viele bekannte Gesichter, aber ein sehr dezimiertes Teilnehmerfeld von nur 221 Radlern fuhr das Rittner Horn hoch, wie vor 3 Jahren ohne wirkliches Aufwärmen der Beine. Der Körper war schon gut warm, der ganze Anstieg lag in der Sonne. Heiko wollte recht defensiv fahren, merkte aber dass seine Beine trotz leichtem Wandermuskelkaters gut lief und erhöhte dann die Schlagzahl. Mit seiner eigenen Pace konnten zum Teil Gruppen von Leuten überholt werden und das lose gesteckte Ziel von 45 Minuten um gut eine Minute unterboten werden (P39). Daniel musste die erste Gruppe inklusive der schnellsten beiden Damen ziehen lassen und versuchte sein Tempo zu fahren. Dabei kamen altbekannte Gesichter aus den Vorjahren zum Vorschein, Fabian und Herbert bildeten eine Gruppe. Daniel fuhr in einem Flachstück dann auch mal vorne, musste Fabi aus der Schweiz aber kurz vorm Ende ziehen lassen. Die Zeit von 2019 wurde fast auf die Sekunde wieder gefahren (39 Minuten, P15, AK P3), Puls war mit 182 auch den Temperaturen angepasst. Oben gabs es dann Eis und alle Toprennräder auf dem Markt zu bewundern. Der Giro Sprint folgte auf kleinen engen und steilen Sträßchen nach einer Abfahrt, wurde natürlich zum Kaffeeklatsch benutzt. Wie früher zogen es beide Fahrer vor bis zum letzten Rad zu warten und dann ein paar Kehren flüssig bergab zu fahren, anstatt mit Dauerbremsen das Material zu verschleißen. Dennoch wurde Heikos Alufelge ordentlich warm, was nur von der Oberflächentemperatur von Daniels Macbook überboten wurde, der die letzten 15 Runden des Formel-1 Rennens in der prallen Sonne verbrachte. Nach der Sauna (wichtig auch bei 35 Grad) ging es dann zum Abendessen mit Prosecco. Stravalink – Video des Tages (Sekunde 35 ist Daniel drauf)
