Trainingslager Mallorca 2024 – Klosterberg(e)

Der traditionelle Abschluss (wenn keine Wetterkapriolen dazwischenkommen) war wieder eine Tour nach Porreres. Die Gruppengröße war überraschend hoch, 10 Fahrer waren um halb zehn ready to roll. Stefan und Konstantin liefen einen angeblich gemütlichen 20km Lauf und fuhren dann mit dem Rad zusammen mit Christian nach Port de Pollenca Mittagessen. Florian pausierte ebenfalls, alle anderen Fahrer saßen im Sattel. Der Bergfloh fuhr erstmal die Kloster Lluc Tour gegen den Uhrzeigersinn, konnte aber aufgrund von ein paar Bussen seine 2min Pausenzeit nicht unterbieten. Der erste Kuchen- und Orangenstopp in Petra war leider nicht auf dem Track (Komoot Bug), es wurde daher ein wenig rumgegurkt bis es dann den, zumindest für die 1. Reihe, wohlverdienten Stopp gab. Es gab zwar keinen Sturm mehr, aber der Rückenwind präsentierte sich erst am Nachmittag. Aufgrund des freitäglichen Osterfeiertags, und aufgrund des expliziten Wunsch eines Fahrers, wurde nicht Sant Salvador angesteuert, sondern ein niedrigerer Nachbarhügel zum Castell de Santueri. Wie erhofft, war bis auf 3 Motorradfahrern keiner oben, es waren jedoch ein paar schöne Rampen vorhanden die besonders von Martin mit einem sehenswerten Schlussspurt bezwungen wurden.

In Porreres musste man wie im Vorjahr bereits auf die Pizzeria ausweichen, im angestammten Lokal gab es kein Mittagsmenü. Die Pizza war dafür wieder exzellent, allerdings befanden sich bei einem nicht genannten Fahrer seltsam gelb-runde Früchte darauf. Nach etwas welligem Segment nach Llucmajor kam dann der verbleibende Klosterberg, der Puig de Randa. In den Miniserpentinen blieben Maurice und Sven an Daniel und Moritz‘ Hinterrädern, um einzusehen, dass bei >10% ein eigenes Tempo angebrachter sein könnte – beide fuhren dennoch mit einer super Leistung oben (bei endlich mal gutem Wetter) ein. Moritz verschärfte bei den Rampen ganz unauffällig die Pace, selbiges Manöver wurde weiter oben im letzten Abschnitt von Daniel mit einem Trainingslagerzielsprint quittiert. Auf der Rückfahrt zum Hotel, die Sauna lockte, kam dann der erwartete Rückenwind. Rechtwinklige Strecken und eine etwas umständlich/unnötige Ortsdurchfahrung konnten die Gruppe nur kurz ausbremsen. Daniel eröffnete dann mit Matthias und Arne das Gruppetto, vorne wurden nochmal alle Körner durchs Schilf verpulvert. Stravalink

Damit endete das Trainingslager der Rekorde. Jeden Tag Radfahrwetter, je nach Gusto bis zu 899km an gut strukturierten Trainingskilometern und sehr wenigen Bezahltransaktionen beim Mittagessen. Alle waren immer pünktlich und soweit es die Beine zuließen, wurde auch die Gruppe immer gut gehalten. Es gab eine Rekordzahl an fotografischen Erzeugnissen, dessen Auswertung und Präsentation den Ostersonntag füllen wird. Über die Rekordanzahl an dummen Sprüchen außerhalb dieser Publikation gibt es zudem keine Zweifel.

Trainingslager Mallorca 2024 – Sa Calobra

Für Martin stand heute ein Kasten Bier als Belohnung fest, wenn er den zweithöchsten und härtesten Anstieg der Insel in unter einer Stunde bezwingen konnte. Kurz nach halb zehn fuhren die 12 Fahrer los – Sebastian holte die Formentor Etappe nach, Heidrun und Detlef fuhren Touren mit sehr unterschiedlicher Pausenquote durchs Hinterland und Florian holte wiederum den Ruhetag nach. Der Wetterbericht versprach viele Sonnenstunden, diese fanden allerdings nur in Alcudia wirklich statt. Am ersten Anstieg des Tages blies den Fahrern ein kalter Wind entgegen, es waren heimelige 8 Grad am Passschild. Martin testete mit einer zweimaligen Attacke seine Beine, konnte jedoch trotz Schützenhilfe von Daniel nicht zu Moritz aufschließen. Da alle ob der noch kommenden Anstiege Bescheid wussten, gab es außer einer defekten Kupplung eines Mietwagens keine Ausfälle. Im Verband wurde der Kiosk am Fuße des Col des Reis erreicht, dort gab es neben handelüblicher Cola auch heiße Schokolade zum Aufwärmen. Die Abfahrt Richtung Mittagessen lief trotz deutlich zunehmendem Wind gut, es waren nur wenig Autos und keine Busse unterwegs. Zum Teil wurden die Fahrer sogar explizit vorbeigewunken. Die Pasta musste im kaminbeheizten Innenraum verzehrt werden, einige Fahrer wärmten sogar ihre Beine am selbigen. Im Gegensatz zum Vorjahr fuhren alle (inkl. der Inselnovizen) nach dem Abzweig zu Cala Tuent noch einmal ans Meer, um das gesamte Segment zu befahren. Der versprochene Rückenwind wehte allerdings nur in sehr wenigen Teilabschnitten auch von hinten, sonst eher böig aus allen Richtungen – auf der Zielgeraden sogar komplett von vorne. Stefan fuhr zusammen mit Sven recht schnell und beim zweiten Führungswechsel konnte Stefan eine 10s Lücke reißen – an seine Bestzeit kam er aber aufgrund der Bedingungen nicht heran. Heiko konnte seine Zeit leicht verbessern und fuhr als schnellster im Ziel ein. Daniel und Moritz sparten sich ein paar mehr Körner für den Folgetag und konnten Christian auf dem Zielstrich noch einholen. Konstantin und Maurice gaben die letzten Kilometer Gas, überholten Arne und noch einen unbenamten Fahrer der sich wohl nicht überholen lassen wollte. Arne hatte mit seinem Knie zu kämpfen und blieb wenige Minuten hinter dem Star des Tages, der seine Zielvorgabe über 6 Minuten unterbot – Respekt und ein Kasten Bier reicher. Die Kaffeepause fand wegen der Kühle erst nach der Kloster Lluc Abfahrt (Tagesbestzeit von Moritz und Stefan) statt, in einem dem Team bis dato unbekannten Hipster Café.
Auf der Rückfahrt musste Daniel für Martin noch eine Lücke zum davoneilenden Feld schließen, bis ab Inca der Rückenwind wirklich Vollgas alle heim blies. Das Hauptfeld erreichte Geschwindigkeiten von bis zu 60km/h, sodass alle ordentlich pedalieren mussten, um im Feld zu bleiben. Daniel fuhr mit Martin (der noch einen Kettenabwurf hatte) gemütlicher zum Hotel. Stravalink.

Trainingslager Mallorca 2024 – Cap Formentor

Aufgrund etwas unsicherer Wetterprognosen wurde der Ruhetag um einen Tag vorverlegt. Sebastian nahm diesen wörtlich und blieb weg vom Rad. Der Bergfloh fuhr schon kurz nach 9 los, um dieses Mal erfolgreich beim Mittagessen auf den Rest zu treffen. Das erste Segment des Cap Formentors wurde im Vorfeld als „Team Ineos Leistungstest“ beworben und es galt die Teambestzeit von 8:56 zu schlagen. Nicht alle Teilnehmer ließen es auf einen Versuch ankommen, manch einer fuhr mit 1:1 Übersetzung im Plauschtempo hoch. Das Wetter war recht warm und der Wind war Vormittags fast komplett eingeschlafen. Moritz fuhr den Anstieg flott an, was wegen der noch sehr niedrigen Steigungsprozente eine Geschwindigkeit nördlich der 40km/h Marke bedeutete. Heiko und Daniel konnten davon profitieren, Stefan reihte sich hinter Sven ein. Bei knapp der Hälfte übernahm Daniel die Führungsarbeit, Heiko musste abreißen lassen und Stefan konnte eine Lücke zwischen Sven und sich bringen. Moritz wurde kurz vorm Ziel noch durch ein Auto welches unnötig mittig fuhr aufgehalten. Dennoch konnten alle genannten Fahrer ihre persönlichen Bestleistungen verbessern. Martins Form konnte ebenfalls überzeugen, denn er unterbot beide abgegebenen Zeitschätzungen. Nach 2 Jahren Vollsperrung und zwei Jahren Mallorcaabstinenz konnte endlich wieder bis zum Leuchtturm pedaliert werden. Im Abschlussbericht werden dann noch die professionellen Streckenfotos der Mallorca Cycling Photos präsentiert. Das Mittagessen (die bis dato beste Paella) wurde direkt am Yachthafen verspeist. Die Rückfahrt erfolgte im Verband, bis Konstantins Vorderreifen platt war – Schlagloch auf der Abkürzung in Alcudia. Ein Quartett verblieb, um den Reifenwechsel zu betreuen, auf dem Weg zum Hotel kamen dann schon ein paar Läufer entgegen. Danach testen diverse Triathleten noch ihre mitgebrachten Ganzkörperverhüllungen im Meer, während die anderen Fahrer der Sauna (nach 3 Fails des Autors) mit Aufguss zelebrierten.

Trainingslager Mallorca 2024 – Orient

Nachdem im Vorjahr diese Etappe einer Streckensperrung zum Opfer fiel, ging es am zweiten richtigen Tag nach Orient. Bis Campanet wurde der gesamten Radgruppe ein Taxiservice angeboten, dann ging es in zwei Gruppen weiter. Stefan, Conny, Matthias, Martin und Florian fuhren zurück ins Tal und dann den Hauptanstieg des Tages zum Orient hoch. Heidrun fuhr trotz überraschendem Wind bis zum Leuchtturm nach Formentor (knapp 1000Hm). Der Bergfloh ließ es ruhig angehen und fuhr gemütlich auf den Ronnyberg, wo sogar eine Fotopause eingelegt wurde. Daniel und Moritz fuhren im flotten Unterhaltungstempo zur Tankstelle hoch, wo dann auf den Rest gewartet wurde. Nachdem Wasser aufgefüllt wurde und Kleidung entweder an- oder ausgezogen wurde, ging es mit dem Gesamten 9er-Feld auf den Puig Major.

An dieser Stelle übergab Daniel das Laptop an Moritz, der fortan die rasende Abfahrt nach Soller nicht beschrieb. Auf dem Weg Richtung Mittagspause überraschte die Reiseleitung mit einer unkonventionellen Streckenwahl: weder ging es geradeaus in den Tunnel (für Radfahrer verboten) noch auf die rechte Spur (wäre korrekt gewesen), sondern entgegen der Fahrtrichtung links ab.

Nach einem längeren Stopp bei Es Miral führte der Weg der 9er Reisegruppe zurück nach Soller, über die heute menschenleere Passhöhe nach Bunyola und ohne größere Sperenzien direkt auf den Coll de Honor. Weil die Orienthochebene wie meistens im Nebel lag und die Temperaturen in den (zumindest gefühlt) einstelligen Bereich sanken, kam die gemütliche Kuschelecke im Restaurant des Hotels Dalt Muntanya gerade recht zum Aufwärmen. Karottenkuchen mit Schokoladentopping – top Sache! Konstantin befürchtete, ob dann schlimmstes, als Moritz zum ersten Mal an diesem Tag seine legendäre „Bosses de Provence“-Windweste anzog, aber das war natürlich nur die Vorbereitung auf die im Wesentlichen direkt folgende schnelle Abfahrt.

Der Rest der Rückfahrt verlief wie am Schnürchen und unterschiedlich stark ausgeruht konnten sich diverse Fahrer ihrem eigentlichen Tageshöhepunkt widmen. Der Kampf um das schriftlich versprochene, aber nie ausreichend vorhandene Franziskaner wurde mit der gewohnten argumentativen Härte geführt, als neue Streikdimension kam aber hinzu, dass einer der Teamfahrer die angebotenen Hotelgetränke boykottierte und stattdessen seinen Durst mit Melonensuppe vom Dessert stillte. Strava, or didn’t happen 🙂

Trainingslager Mallorca 2024 – Betlem

Damit man nicht zu viele Spezialevents an diesem Tag erlebte, wurde extra 1 Minute verspätet um 10:01 Uhr losgerollt. Heidrun fuhr wieder separat auf den Ronny Berg und der Bergfloh wurde auf die gleiche Strecke ohne Betlemschlenker geschickt, mit dem Plan sich beim Mittagessen zu treffen. Im Schilf nach Sa Pobla wurde vorne der Rückenwind ausgenutzt, um die Beine warm zu fahren, als dann die Wellen begannen wurde von Moritz und Heiko eine sehr moderate Pace gewählt. Daniel versuchte das 14er Feld von hinten zusammenzuhalten, was auch größtenteils gut funktionierte. Fahrer vom RSG Citybike wurden wie am Vortag angetroffen, sie fuhren jedoch die Klosterbergerunde. Zwei Finninnen (kein Typo) konnten am Anfang der Fahrt ebenfalls kurz vom Gruppenwindschatten profitierten. Bei einem der zahlreichen Pinkel- oder Jacken An-Ausziehstopps fuhren sie jedoch weiter. Am Kreisel in Petra gab es dann die erste von 3 Zwangspausen. Ein Radrennen (Challenge de Primavera) mit dynamischer Streckensperrung und kompaktem Hauptfeld fuhr vorbei. Auf der Abfahrt ins Orangental machte es „Peng“, der Schlauch von Svens Vorderreifen explodierte aus nicht rekonstruierbaren Gründen. Sven und auch sonst keinem passierte etwas, nur die Felge schlitzte den Reifen post mortem auf. Um nichts zu riskieren, rollte er mit neuem Schlauch und Panzertape verstärktem Mantel zurück in den nächsten Ort. Dort konnte er mit seinem vorhanden Bargeld (Kartenzahlung ging Sonntag nicht) nur einen Grand Prix Conti erwerben, aber dieser brachte ihn sicher zurück ins Hotel, wo er dann noch sein mitgebrachtes Ersatzschaltauge einsetzen konnte. Nach der Reparaturpause ging es nur ca. 2km weit, bis von vorne Polizeimotorräder kamen, die das Radrennen erneut ankündigten. Kurz vorm Mittagessen wartete Daniel kurz auf Maurice, der einen von leider mehreren Kettenabwürfen hatte und fuhr direkt am Lokal vorbei – erst nachdem der Sant Llorrenc aufhörte wurde gedreht. Das Mittagsmenü war sehr reichhaltig, nicht touristisch, nur der vegetarische Salat mit Fisch war etwas unglücklich. Der Bergfloh wurde über das verspätete Eintreffen informiert und fuhr einfach komplett ohne Pause durch.
Martin und Arne wählten ab Arta die Küstenstraße auf direktem Weg zurück, die anderen fuhren mehr oder weniger Vollgas hinauf zum Fotostein oberhalb von Betlem. Moritz kündigte flottes Fahren ohne Bestzeitambitionen an, der Wind stand aber gut, sodass die Teambestzeit nur um 13 Sekunden verfehlt wurde. Daniel hatte sich davor gut Körner aufgehoben und konnte erstmalig das Hinterrad halten. Um seine persönliche Zeit zu verbessern, gab es kurz vor dem Ende sogar eine Tempoverschärfung, sodass die Tageswertung um wenige Sekunden geholt wurde. Auf dem Rückweg gab es dann netterweise sogar Rückenwind, dafür meinte es die Sonne nicht sonderlich gut, es waren 15 Grad und Wolken. 133km – 28er Schnitt