Gravel: 3Rides Festival Aachen

Um sein 1a Material (Ridley Kanzo Fast) mal ein einem Rennen einzusetzen, meldete Heiko sich und Daniel bei einem Gravel Rennen an – davon gibt es in Deutschland auch fast keine. Das Rennen in Aachen ist UCI reglementiert und offen für Profis, davon waren auch einige am Start (u.a der Gravelprofi und spätere Gewinner Paul Voß). Die besten 25% je Altersklasse (beide starten in M35-39) sind zudem bei der Gravel WM in Italien qualifiziert – was das hochklassische und internationale Teilnehmerfeld erklärte. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, bereits um 9 Uhr schien die Sonne und die kurz/kurze Kleidung war alternativlos. Im Gegensatz zu vielen Startern konnten die beiden Fahrer des DGD Racing Teams die Strecke nicht Probe fahren, Ankunft war am Vorabend 19:30 Uhr. Beim Rollen in den Startblock wurde jedoch schnell klar, dass es nicht nur auf gute Beine ankommen würde. Das künstliche Infield auf dem Reitsportgelände wurde mit Gittern abgesperrt und mit losem Kies angereichert. Durch diesen muss man fast wie durch Sand „durchsurfen“, im Stile eines Crossrennens. Besonders Daniel war davon etwas beeindruckt, Heiko hatte auf dem gleich folgenden Stück „nasse Wiese -> Matsch“ mehr zu kämpfen um auf dem Rad zu bleiben. Durch die Startblockeinteilung strickt nach Altersklassen (Profis ganz vorne immerhin) gab es in der ersten Runde einige Überholmanöver, sicherlich auch gepaart mit einigen Fahrern denen die Rennlänge nicht bekannt zu sein schien. Daniel wollte erst einmal heil durch die erste Runde kommen, Heiko konnte sich deutlich weiter vorne einsortieren und musste bei der ersten kurzen steilen Abfahrt mit Linkskurve auch nicht wegen Stau ausklicken. Am Ende des zweiten matschigen Anstieges musste Daniel aufgrund der noch schlechteren Fahrkünste (oder falscher Bereifung) der anderen Fahrer sogar Crossrennen-Style 5m schieben – alle Runden danach wurde durch den Matsch aber durchgefahren. Das Rechteck auf den Feldwegen war eine Mischung aus grobem Kopfsteinpflaster, Pfützen, gebrochenen Asphaltplatten und im Rennverlauf zunehmendem Wind. Gerade für Daniel (Alurahmen und evtl. 0,2 Bar zu viel Luftdruck) war das sehr anstrengend zu fahren, insgesamt wurde fast nur im Unterlenker gefahren. Heiko hatte in diesem Bereich auch einen kurzen Kettenabwurf. Daniel musste ausgerechnet bei einer schnellen Waldabfahrt wo der Schwung hilfreich gewesen wäre anhalten und auch die Kette wieder aufziehen.
Insgesamt war die Streckenführung recht sicher gestaltet, natürlich gab es dennoch Stürze, gewisse Überhol/Überrundungsmanöver waren auch grenzwertig. Auf den schnellen Asphaltabfahrten wurde Heiko durch sein gutes Material aber auch Fahrkönnen (einfach nicht bremsen) des öfteren aufgehalten – es war meist zu schmal zum Überholen (denn es wurde auf dem Radweg gefahren). Beide Fahrer hatten sich eine 3. Trinkflasche ins Trikot gesteckt, welche bei diesem Wetter auch nötig war – Heiko musste am Ende sogar Gels ohne Wasser „genießen“, Daniel hatte sich etwas mehr fürs Ende aufgespart. Nach und nach wurde die Fahrtechnik besser und man kam in einen Rhythmus. Heiko gab in der vorletzten Runde mehr Gas – musste aber fast alles von vorne fahren – richtige Gruppen bildeten sich immer nur kurz, denn fast immer gab es nur eine Fahrlinie und zu unterschiedliche Geschwindigkeiten. Daniel hob sich die Power bis zur Schlussrunde auf, wo dann die Gegenhänge im Vollsprint absolviert werden konnten und ein paar Fahrer vom Hinterrad gefahren wurden. Heiko musste sich – wie der Gesamtsieger – noch einen Zielsprint liefern. Aufgrund der (unnötigen) Kiesbetten am Ziel gab es aber nur eine schnelle Linie sodass er leider den kürzeren zog. Beide Fahrer waren am Ziel sehr zufrieden, keine Crashes, gute Beine und das Material hat auch funktioniert. Für das erste Offroadevent der Teamgeschichte eine gute Bilanz. In der sehr stark besetzen AK belegte Heiko Platz 39 und Daniel Platz 47. Bis die Bilder da sind, kann man hier schonmal einen Eindruck vom Rennen sammeln. Nach ewigem Anstehen an nur 2 Radputzstationen und einer ausführlichen Dusche konnte noch die schöne Expo mit einem belgischen Bier besucht werden, der Abend wurde dann in der Aachener Altstadt ausklingen gelassen.

Eschborn – Frankfurt 1. Mai

Mit einer Rekordbeteiligung von 8000 Fahrern (über alle Rennen) und bei rekordverdächtigem kurz/kurz Wetter ging das DGD Racing Team zu dritt an den Start. Christian war jedoch erkältungsbedingt nicht fit, und war daher eher „touristisch“ ambitioniert. Dennoch fuhr er nicht wie angekündigt die 40km 0-Hm Runde sondern die Express-Variante mit Feldberg aber ohne Mammolshainer. Über Bande wurde der Redaktion zugetragen, dass Christians Kumpel Tobi Reifendefekt hatte, welcher zu mehrfachem Nachpumpen führte und ggf. den beiden den Anstieg über die sonst gesperrte Rampe verhinderte. Daniel und Moritz kamen sturzfrei durch die City, direkt nach dem Start war ein Auto auf der Fahrbahn etwas deplaziert, die gefährlicheren Situationen waren aber wie in den Vorjahren auf der Schnellstraße in Richtung Ober-Ursel wo es immer Bremsungen gab. Dabei wurde Daniel etwas weiter nach hinten gespült, Safety first aber. Ganz vorne ging es dieses Jahr schon weit vor der Bergwertung „ab“, sodass Daniel bereits unten gut 30s Rückstand zu vorne hatte. (Flyby) Moritz konnte das sehr hohe Tempo vorne mitgehen, entschied sich aber gleichmäßig schnell zu fahren und nicht alle kleinen Attacken mitzugehen. Dabei konnte er auch einige Leute wieder einsammeln, sodass in in der 2. Gruppe um Platz 20 oben am Feldberg war mit einer sehr starken Bergpace nahe der PB.

Daniel musste erst einmal ein paar zu langsame Gruppen überholen, bis sich dann hinter Christian (1018) eine kleine Gruppe bildete. Deren Tempo war hoch aber nicht übertrieben, erst als nach dem Sandplacken-Abzweig Christian per Hauruck Aktion an die nächste Gruppe ranfuhr lies Daniel abreißen. Die Kräfte bis oben wurden aber gut eingeteilt, sodass die Gruppe am Gipfel gestellt werden konnte und direkt eine gute Position für die Abfahrt erreicht wurde. Moritz konnte problemlos und zügig abfahren und dabei seine Position eher verbessern. In Daniels Gruppe gab es ein paar übermotivierte Fahrer, die sich am Kurveneingang (bei 70km/h) an der weißen Außenlinie einen Positionskampf lieferten, der im Crash endete. Daniel konnte noch drumherum navigieren aber der Schwung war natürlich weg. Bei den nächsten Gegenhängen (Rupertshainer Anstieg wurde nicht gefahren), konnte die Gruppe wieder vervollständigt werden – es war vorne kein Zug drin. Neu war ein wirklich solider Pavetabschnitt in Eppstein bei dem Material und Fahrer getestet wurden. In Moritz‘ Gruppe wurde danach ein wenig gebummelt, in Daniels deutlich größerer Gruppe war auch die Motivation zusammenzuarbeiten nicht sonderlich hoch. Vor der Schlussrampe mit bis zu 21%, dem Mammolshainer, konnte Moritz und Daniel in ihren Gruppen vorne fahren, die Streckenkenntnis gepaart mit guten Beinen half dabei.

In beiden Fällen wurde die Gruppen leider nicht signifikant verkleinert. In der letzten Abfahrt durch Kronberg hatte ein Fahrer die 90 Grad Kurve wohl übersehen und landete in einer Hauswand – auch hier ist Streckenkenntnis wohl Mangelware gewesen :/ Moritz diskutierte noch mit einem Fahrer von Strassacker (Fabian), dass es sich nicht lohnen würde um ca. Platz 60 zu sprinten – Moritz hatte eine deutlich bessere Rennübersicht als ebendieser und schätze eher auf Platz 20. Um sicher und weit vorne durchs Ziel zu fahren, gab Moritz ca. 1 km vor dem Zielstrich Vollgas was die Gruppe in die Länge zog und ihn auf Platz 24 landen lies, in der Gruppe also Platz 5. Bei der wohl besten Besetzung des Rennens eine sehr starke Leistung. Daniel lies es im Zielbereich locker angehen und rollte am Ende seiner Gruppe auf Platz 111 ins Ziel, mit Platz 85 am Anfang der Gruppe wurde aber das gesteckte Ziel klar.

Stravadaten: Daniel / Moritz