Tour d’Energie 2023 – Rennen

Der Auftakt des voll gepackten Rennkalenders 2023 war mal wieder in Göttingen. Moritz musste sich mit der für neuen Startsituation am Jahnstadion vertraut machen, die Stefan und Daniel im Vorjahr schon auskundschaften konnten. Entgegen der Wetterprognose Mitte der Woche, und der Pfützen im 8 Uhr morgens vorm Hotel, schien bereits am Start die Sonne bei frühsommerlichen 16 Grad. Einer der Fahrer konnte zu seinem Glück noch davon überzeugt werden, nicht mit Windstopper zu starten. Stefan ging das Rennen wie im Vorjahr entspannt(er) aus Block C an, Moritz und Daniel versuchten auf den ersten 10-15km in keinen Sturz verwickelt zu werden und gleichzeitig gut positioniert zu sein. Moritz gelang zweiteres besser, sodass er die windige Abfahrt zur Weser in der ersten Gruppe absolvieren konnte. Dabei wurden sogar 30 Führungsmeter vom Gesamtfeld gesammelt. Daniel sah die Lücke direkt vor sich aufgehen, kurz vor einer Kuppe waren auf einmal 200m Straße zu viel nach vorne – also wurde eine zweite größere Gruppe gebildet. Ein Fahrer des stark verjüngten Teams Strassacker versuchte unten im Flachen die Gruppe zu organisieren, aber mit mäßigem Erfolg. Am zweiten Anstieg konnte Daniel dann in einer Fünfergruppe sich absetzen ohne jedoch selbst die Pace machen zu müssen. Moritz realisierte an besagtem Anstieg zu spät, dass sich die Einerreihe sehr in die Länge zog und sich ganz vorne Fahrer absetzen konnten. Er fuhr dann sein eigenes (hohes) Tempo und war ganz oben knapp dran eine Gruppe zu bekommen, leider verschaltete er sich, sodass er nichts weiter tun konnte als auf Leute von hinten zu warten. Daniels Fünfergruppe hatte schon bald ungefähr 15 Fahrer in Sichtweite, aber es wurde überhaupt nicht zusammengearbeitet. Das führte dazu, dass Fabian (Strassacker) eine beherzte Attacke fuhr und auch mit Hilfe eines Motorrades die Gruppe alleine erreichte. Ein weiterer Fahrer fiel nach hinten ab und als dann der dritte auch attackierte war Daniel zu platt um zu folgen. Also hieß es auf die Zähne beißen und zusammen mit Philipp sich in der Anfahrt zum Hohen Hagen irgendwie an die Gruppe zu kämpfen. Ungefähr 2km vor Beginn des Schlussanstieges war das dann Erfolgreich – viele Körner waren nötig. Beide fuhren nach kurzer Stärkung den Hohen Hagen direkt von vorne, eventuell wurde die Gruppe dadurch etwas kleiner – aus den Vorjahren war aber klar dass man sich fürs flache Finale noch Körner aufheben muss. Auf der Abfahrt wurden noch ein paar Leute eingeholt, unter anderem der Lokalmatador (Thomas P, bekannt vom Giro delle Dolomiti 2022). Beim Zielsprint hielten sich Daniel und Moritz zurück, die Unfallgefahr ist einfach groß. Moritz landete trotz seiner verpassten Chance in der Gruppe ab Platz 36 und Daniel war in der Gruppe ab Platz 70 zu finden. Das Rennen war voll ausgebucht und stärker besetzt als im Vorjahr.


Stefan hatte in der Abfahrt einen kurzen Kettenabwurf, der ihn aber nur kurz ausbremste. Platz 400 an der Bergwertung und zahlreiche Führungen in seiner Gruppe zeigten eine deutlich verbesserte Form als im Vorjahr – auch die 3h Schallmauer wurde klar geschafft (2:56). Alle waren ob ihrer Performance sehr zufrieden, der Late-Check im Hotel Ropeter wurde dem Günzel-Duo geschenkt. Extralob gibt es für Stefans Trainingslauf im Regen nach Ankunft in Darmstadt, während Daniel diesen Bericht mithilfe eines isotonischen Kaltgetränkes schrob. Ergebnisse gibt es hier, Strava: Daniel, Stefan (!), Moritz und als Gimmick Flyby

Mallorca 2023 – Sa Calobra

Am letzten Tag des Trainingslagers wartete das bisher beste Wetter auf, wenig Wind und viel Sonne und das auch bis zum späten Nachmittag. Ohne Florian und Sebastian, die es ruhig angehen wollten, fuhren die 9 Fahrer über Pollenca in Richtung Sa Calobra. Am Vorabend gab es unterschiedliche Auffassungen, ob sich die Stichstraße mit dem härtesten Anstieg der Insel wirklich lohnen sollte, aber schon aus Rennradbildungsgründen muss da jeder schonmal gewesen sein. Es wurde gemütlich zusammen bis zum Kloster Lluc gefahren, am Gegenanstieg des Col des Reis gab es dann eine Gruppenteilung. Am ganzen Tag wurde kein einziger Reisebus gesichtet und die meisten konnten die Autos (z.T. aufgehalten durch unfähige Radfahrer) auf der Abfahrt gut überholen. Zum Mittagessen wurden die ca. 100Hm zusätzlich in Kauf genommen, um in Cala Tuent gediegen zu dinieren – kein Vergleich zur Touristenabzocke in Sa Calobra. 

Die Gruppe Hemsbach wurde direkt zum Gipfel geschickt, alle anderen nahmen die 3km Umweg in Kauf, um das gesamte Strava-Segment zu befahren. Jürgen fand eine sehr gute Form, er wählte zum MIttagessen nur einen Maldelkuchen – leicht verdaulich. Stefan war nicht im Ballermodus, als er dann Arne einholte fuhren beide zusammen nach oben. Konstantin wollte seinen Kumpanen Maurice noch einholen, dieser verschärfte aber dann doch die Pace. Moritz fuhr natürlich die teaminterne Tagesbestzeit, aufgrund nicht so guter Verkehrs- und Windbedingungen war jedoch eine Verbesserung der Sub30 Zeit aus 2014 nicht drin. Heiko brachte ordentlich Leistung auf die Pedale bei seiner Erstbefahrung des Anstiegs. Daniel fuhr unten zügig aber nicht am Limit rein, als dann nach einer Überholung einer Gruppe ein anderer Fahrer am Hinterrad blieb, ging es natürlich nicht rauszunehmen. Also wurde auf „Duell“-Modus am Berg gefahren, alles im Wind und mit Luft beim Endspurt (den es nicht gab). Dabei konnte Christian noch eingesammelt werden, der unten an Jürgens Hinterrad überpacete und einen Mini-Stau (1 Auto) verursachte.

Die Kräfte und die Gruppe wurde am Kiosk gesammelt und alle kamen gut und zügig zurück ins Quartier – großes Lob vor allem an Arne der schon stark gelitten hatte.

Nach dem Abendessen wurden die Räder gepackt und auf das gelungene Trainingslager angestoßen – das Radsportfieber wurde bei dem Hemsbachtrio definitiv geweckt. Beim Transfer zum Flughafen lief es nicht ganz optimal, Florian vergaß seinen Schlüssel im Zimmer und Christian sein Handy im Bus. Den konnte man zwar in Llucmajor orten aber nicht erreichen – die Erfahrungen zeigen aber, dass nichts wegkommt auf Mallorca. Stravadaten – 126km / 2300 Hm

Mallorca 2023 – Küstenklassiker

Die Aufteilung in mehrere Radgruppen erreichte am Donnerstag seinen Höhepunkt. Stefan und Arne blieben an der Küste, super schönes Lenkerband einkaufen und Eis essen (40km), damit am Freitag die Beine frisch sind. Dem diametral entgegen fuhren Moritz und Sebastian kurz nach 8 Uhr mit dem Rad nach Port Andratx, direkt beim ersten Versuch mit einer guten Routenführung um Palma herum. Nach einem Frühstücksstopp und gut 750 Hm in den Beinen erreichten beide nach 84km den eigentlichen Start des Tracks. Der Rest teilte sich wieder in Schildkröten und Hasengruppe auf, bei der die ursprüngliche Idee durch verschiedenen Streckenlängen vor dem Mittagessen (+10km / 400Hm) den Geschwindigkeitsunterschied auszugleichen nicht aufging. Als Daniel, Jürgen, Heiko und Florian aus der Stichstraße von Port de Valldemossa wieder auf die Küstenstraße bogen, waren Christian (heute auch Mr. maximal 140 Puls), Konstantin und Maurice schon in Soller an der Bar Nadal. Dort wurde dann fast der Essenstisch übergeben, der Rückstand war ob der diversen Pinkel- und Technikpausen genau einen Teller Nudeln lang. Das Wetter war super, der Wind zeigte sich von seiner zahmen Seite und bot durchweg eher Rückenwind dar. Das Essen der 2. Runde dauerte länger, Florians Wunsch (Burger) war nicht mehr lieferbar, was man aber erst nach einer guten Viertelstunde bemerkte. Moritz und Sebastian kamen dann kurz vor Abfahrt an, die Tischübergabe klappte – sie ließen natürlich den Abstecher nach Port de Valldemossa links liegen um es nicht vollends zu übertreiben. Florian hatte nach dem Essen keine wirkliche Power mehr, er kurbelte gemütlich auf den Puig Major hoch, Jürgen war da schon eine gute Spur zügiger unterwegs aber fühlte sich auch nicht nach einer Vollgasattacke. Daniel lies Heiko einen Vorsprung von ca. 2 Minuten (Pitstop) um dann kurz vorm Ende zu realisieren, dass dies ein wenig viel des guten war – er konnte seine Vorjahreszeit um 1 Minute unterbieten, Daniel blieb trotz forcierter Fahrweise 1 Minute über seiner Bestzeit aus 2023 – allerdings „blind“ gefahren da Wahoo nicht mehr wollte.

Die Plauschgruppe fuhr sehr gemütlich den Anstieg hoch – Christian konnte dennoch eine 7-minütige Lücke sich „erschleichen“ – 140 Puls ist am Anstieg nicht sehr viel. Die Abfahrten liefen gut, das Überholmanöver eines gerade losfahrenden Busses von Maurice hatte nur ein Hupen zur Folge. Florian stärkte sich nochmals kurz bei der Tanke oberhalb des Kloster Llucs und die Fahrt nach Pollenca war dann komplett frei. Moritz und Sebastian duellierten sich mit einem Autofahrer, der sich ein seiner Ehre gekränkt sah nicht schneller abzufahren als 2 Rennradkasper (es sei erwähnt, dass dies auf ebendieser Abfahrt schon möglich ist). Die geladenen Tracks bei den Fahrern aus der Cappucinogruppe erreichten bereits bei Pollenca ihr Ziel, sodass dann über die bekannte Küstenstraße zurück zum Hotel navigiert wurde. Alle drei kamen heil und noch bei Kräften im Hotel an, nach 130km mit 2300Hm eine super Leistung.
Daniel, Jürgen, Heiko und Florian waren froh über eine gelungene und für 3/4 Fahrern auch recht lockere Ausgabe des jährlichen Küstenklassikers mit 140km/2700Hm. Sebastian und Moritz kamen nach dem ersten Saunagang der anderen dann auch begeistert von ihrer Leistung an – mit der Vorbelastung 214km/3100Hm ist ein Wort.

Mallorca 2023 – Klosterberge

Der Radsport-Morgen begann damit, dass Moritz unachtsam Sebastians Fahrrad umwarf. Die angepeilte Abfahrtszeit von 9h30 für die Gruppe „Sport 1“ war damit nicht zu schaffen, denn neben einer kleineren Macke im Rahmen schliff die Kette im kleinsten Ritzel am Rahmen. Da sich ein Carbonrahmen eher selten verbiegt, kamen weitere Fragen auf. Meister Markus aus der Werkstatt (der eigentlich nicht so genannt werden wollte, aber so ist das mit der journalistischen Freiheit ) operierte schlussendlich einen völlig unpassenden Spacer aus der Konstruktion heraus, die der Topmechaniker aus Delft dort eingebaut hatte. Danach lief die Kette plötzlich mehr als nur 1/10mm am Rahmen vorbei und nachdem 3/5 Fahrern auch noch lernen durften, wie man eine SRAM Etap einstellt, ging es mit 45 Minuten Verspätung los. So konnte auch noch die Fahrer der „Schildkrötengruppe“ eine gute Fahrt Richtung Ronnyberg, Kloster Lluc und Port de Pollenca gewünscht werden.

Auf der langen Runde legten Daniel, Heiko, Sebastian, Jürgen und Moritz noch einen zusätzlichen Kuchenstopp in Petra ein. Übrigens der erste Stopp überhaupt am berühmten Marktplatz für das DGD Racing Team in 10 Jahren Mallorca. Am Puig de San Salvador wurden die unterschiedlichsten Trainingsmethoden getestet, ohne echtes Zeitfahren wohlgemerkt, man lernt ja im Alter auch dazu, was sinnvollen Formaufbau betrifft.

In Porreres hatte die Escrivania leider Ruhetag und so wurde die Pizzeria nebenan (Pepe Rosso) getestet. Verdikt: Ausgezeichnet! Die Gruppe von Phillips Bike-Team pausierte nebenan und deren Guide Daniel merkte bei der Weiterfahrt anerkennend an: „Pause machen könnt ihr, ne!“. Stimmt! Und der Espresso war ja noch nicht mal bestellt. Als sich auch das Racing Team Quintett wieder in die Sättel schwang, kam Guide Daniel schon wieder entgegen. Arbeitshypothese: Ihm ist schlagartig klar geworden, dass er bisher immer zu wenig Pause in Porreres gemacht hat 😉

Nach einigen Auf-und-Ab durfte Heiko auch endlich die legendäre Serpentinenauffahrt auf den halben Puig de Randa kennenlernen. Natürlich passte man haargenau die einzige dunkle Wolke über der gesamten Insel ab, aber im Gegensatz zu den Vortragen tauchte man unter ebendieser fachmännisch hindurch und befand sich alsbald wieder unter blauem Himmel und Sonnenschein auf der Straße nach Sineu. Wie jedes Jahr verpassten einige der Fahrer im Kreisel vor Lluc die (geplante!) Auffahrt auf den Radweg und mussten einen Extra-Schlenker fahren. Der Rest der Tour verlief unaufgeregt, denn morgen heißt es: Classico del Costa, oder so ähnlich.

Eckdaten der Touren.

Sport1: 154km, 1700Hm.

Schildkröten: 102km, 1200Hm.

Zum Abschluss mal wieder eins der beliebten Ratespiele, gesucht sind die Fahrer A und B:

Fahrer A (sieht einen unbekannten Mann, der auf der Brücke über dem Pool telefoniert): „Die Runde Bier geht auf mich, wenn den einer nass spritzt.“

Fahrer B springt ohne nachzudenken in den Pool und spritzt den Unbekannten nass.