Giro Dolomiti 2021 – Brentarunde

Trotz des sehr frühen Wecker (5:45) waren die meisten Fahrer dem heutigen Tag positiv gestimmt. Die gesamte 137km lange Runde bot nämlich Neuland für das DGD Racing Team. Gestartet wurde die dritte Etappe in Mezzolombardo, ca. 45 Minuten Autotransfer entfernt von Bozen.

Früh ankommen lohnte sich, denn die Parkplätze am „Stadion“ waren etwas spärlich. Der erste des Tages wurde nicht gezeitet gefahren, sondern hinter dem Tesla ging es ganz gemütlich nach einem Kilometer in den Anstieg des Andalosattels hoch mit gut 8% Steigung und trübem Wetter. Das letzte Regengebiet kam vor ein paar Stunden durch. Die einzige Panne des Tages passierte Moritz schon am Vortag – er wählte das deutlich engere Trikot von Katie, was an den Armen eine neue (rote) Bräunungskante erzeugen sollte.

Daniel fuhr mit Jonas am Ende des Feldes und hielt gemütlich Kaffeeplausch um dann bei der Abfahrt wieder ins Feld zu rollen. Dann präsentierte sich auch die Sonne und man konnte die schöne Landschaft genießen. Erstmal gab es auch den Giro-Sprint, eine 2km lange Bergwertung, die aber nicht ins Gesamtklassement zählt. Dementsprechend waren die Fahrer des Teams auch nicht aktiv dabei; wohl aber einer der Niederländischen Teilnehmer, die zusammen mit dem Trio das Zeitfahren am Samstag absolvieren werden, als Sprintsieger des Tages.

Erst nach 53 km gab es die erste Pause mit Verpflegung, dann dauerte gut 10 km bis zum Bergzeitfahren. Im Feld wurde es unruhig. Kurz vor dem Start kam ein Zug der Favoriten von hinten durch und es ging direkt die Post ab. Der Passo Campo Carlo Magno wurde mit 8,5km und 7% Steigung gewertet. Nach dem Ziel musste man einen Kilometer zur Verpflegung rollen. Danach ging es noch knapp 2km bis zur Passhöhe.

Daniels Plan, Moritz‘ Hinterrad zu halten ,war direkt ein steiniger. Aufgrund der Unruhe im Feld musste ein kurzer Sprint her und dahin zu kommen. Diesem konnte Jonas nicht folgen, der sich Daniels Hinterrad vornahm. Moritz fuhr all-in von vorne und musste nur 8 Leute ziehen lassen, von denen aber nach kurzer Zeit schon wieder 2 eingefangen wurden und 2 weitere in Sichtweite kamen. Daniel schaltete zwischen zwei Gängen hin und her (85rpm vs. 100 rpm), bevor er beschloss es gut sein zu lassen und sein eigenes Tempo zu fahren, stets mit Sichtweite zur Gruppe voraus. Als ein Fahrer von hinten aufschloss und zur Gruppe springen wollte, ging nur ein Wechsel, dann gab es wieder die Solofahrt. Moritz wechselte nach 5km vom Zeitfahr- in den Rennmodus. Alle Fahrer seiner 5er-Gruppe (inklusive ihm selbst) waren komplett am Limit und fuhren nur noch „irgendwie“. Der Lohn war aber ein Platz 9 – Zeitgleich mit Platz 5. Daniel kam als Solist fast direkt danach an auf P12. Die Renneinteilung war etwas mau, denn trotz aller technischen Möglichkeiten musste die verbleibende Fahrzeit per Uhrzeit geschätzt werden. Sebastian fuhr ohne besondere Taktik seine eigene Pace, konnte aber seine eigenen Ziele mehr Watt aufs Pedal zu bringen nicht ganz erfüllen.

Die Abfahrt nach dem Essen war zum Erstaunen aller trocken. Es begann nämlich schon zu tröpfeln und ging 57km fast nur bergab zurück zum Startpunkt. Im Feld positionierten sich die Fahrer gut um beim Pastaessen nicht zu lange warten zu müssen. Nach einem Fotoshooting mit einer Kundin von Bike Innovations, einem Sponsor des Teams ging es dann zurück nach Eppan. Das Wetterglück, quasi trocken durchgekommen zu sein, bestätigte sich in permanentem Starkregen kurz nach Auffahrt auf die Autobahn. Dann hieß es Sauna, Essen und Trinken und den regulären Ruhetag am Mittwoch genießen. Eckdaten der Tour: 137 km, 2420 Hm.

Katie fuhr mit Bernd auf den Mendelpass, konnten dort aufgrund instabilen Wetters aber nicht einkehren. Trotz erschwerter Bedingungen (Bernds Schaltung wollte nicht mehr Kettenblätter wechseln) konnte Katie in neuer Bestzeit den Hausberg von Eppan erklimmen.