Nach dem etwas übermotivierten Beginn des Trainingslagers mit Jenesien Acht im Vorjahr brauchten Daniel und Moritz ein paar Überredungskünste nochmal das „J-Wort“ zu benutzen (geschweige denn, in den gleichnamigen Ort zu fahren). Bei Kaiserwetter ging es überraschend zügig im Tal nach Bozen, wo Moritz das Tempo ein wenig einbremste weil die Wattwerte an den kleinen Hubbeln etwas hoch zu sein schien. Der Hauptanstieg wurde von Sebastian sehr forsch angefahren, er achtete auf einen flüssigen Tritt dank für diese Saison neuem Trittfrequenzmesser. Allerdings bedeutete eine 80+ Frequenz bei 34/28 Übersetzung bei 10% Steigung eine zu hohe Pace; Daniel und Moritz waren auch entsprechend überrascht ob der zügigen Passeröffnung. Neben einigen Flüchen fand Sebastian aber kurze Zeit später seinen Rhythmus, sodass die drei geschlossen (modulo der letzten 500m Schlussrampe in üblicher Reihenfolge) oben ankamen, und den Blick auf die Dolomiten genießen konnten.
Als die Energiespeicher wieder aufgefüllt waren folgte noch die Dorframpe von Flaas, die aber von Sebastian sogar als recht fahrbar geadelt wurde. Unüblich für die Fahrer des DGD Racing Teams wurde der Treffpunkt mit Katie (die eine Rundwanderung mit Etschtalblick machte) sogar 10 Minuten zu früh erreicht, sodass die Strudel mit Kübeln Apfelschorle gemeinsam verzehrt werden konnten. Dankenswerterweise übernahm sie außerdem das obligatorische Teamfoto und die Rechnung – denn der Plan, den Grandprix der Steiermark live verfolgen zu können, stand.
Die sehr schnelle Abfahrt wurde mit Abständen zwischen den Fahrern absolviert, sodass keiner nur Windschatten fahren musste. Sebastian musste im ersten langen Tunnel kurz seine Brille absetzen um nicht nur schwarz zu sehen, aber sonst gab es keinen Verkehr – eine nur angetäuschte Baustelle existierte ebenfalls nicht. Eckdaten der Tour: 78km, 1828 Hm
Tag: 12. Juli 2020
Trainingslager Südtirol 2020 – Einrollen
Katie und Moritz waren bereits am Vorabend zu Daniel nach Eberstadt angereist und Sebastian konnte vor der Abfahrt um 4 Uhr morgens glücklicherweise auch zum Aufstehen bewogen werden. Die Autobahn war frei wie lange nicht und nach nach einer Regenfahrt im Rahmen der Rekordzeit (5h30) wurde Lana erreicht. Immer noch in strömendem Regen, sodass viel Zeit für Café und Einkaufen blieb.
Die Kaltfront wollte optimale Rennradbedingungen für die kommende Trainingswoche des DGD Racing Teams besonders gründlich vorbereiten und war auch noch am frühen Nachmittag dabei, die Straßen vom Dreck zu befreien. Daher blieb Zeit, sich mit „dem Patienten“, sprich, Sebastians Problemvorderrad zu beschäftigen. Jenes hatte für unverhältnismäßig viele Schlauchplatzer in der Vergangenheit gesorgt und wollte nun, auch Tubeless umgerüstet, die Luft beim Fahren in den vergangenen Wochen nicht halten. Zu dritt und mit dem Kompressor in der Garage der Ferienwohnung gelang die Neumontage überraschend schnell, alsbald war der Patient rundherum dicht, und eine gewisse Hoffnung machte sich zu Beginn der 20km Installation-Lap auf nunmehr trockenen Straßen und Radwegen breit.
Am Ende aber die Ernüchterung: der Reifen scheint sich immer wieder Minimal von einer Felgenflanke zu drücken (Luftentwicklung dank Spüliwasser klar zu erkennen) und Sebastian kehrte mit 2,5/7 bar heim. Es scheint sich nun also definitiv um einen Produktionsfehler an der Felge zu halten. Blöd, aber genau dazu ist die Installation-Lap gut. Zur ersten echten Tour bei Kaiserwetter steht das zuverlässig Ersatzlaufrad bereit.