Kurz vor der geplanten Abfahrt um 9:30 wurde fachmännisch der Himmel über Bozen begutachtet und der Start ob einer durchziehenden Ministörung auf 11:25 verlegt. Auch die Tour wurde umgeplant und — man höre und staune — dadurch vor allem zu Sebastian Freude leichter. Letzterer hatte schon den ganzen Morgen mit Stefan'schen Weisheiten ("So eine verfickte Scheiße", "Ich bin nicht so verfressen wie ihr") geglänzt und durfte nun bei wunderschönem Sonnenschein im Doppelwindschatten an den ersten und einzigen Berg rollen. Der legendäre Obergummer wurde diesemal von Kardaun über eine schmale Straße zum Kaserer Bild angefahren. Die Eckdaten: 10,7km bei 9% Durchschnittssteigung.
Doch nicht nur die Streckenplanung stand heute ganz unter dem Motto "Obergummer Solo" sondern auch der Rennverlauf. Nach einem zügigen Beginn am Moritz'schen Hinterrad übernahm Daniel mit seinem gefürchteten Ultra-Rhythmus und zog alsbald von dannen und baute mit einer starken Steigleistung von 1253Hm/h (Platz 7/453 bei Strava) seinen Vorsprung auf 4:35min aus. Statt mit einer trockenen Tempoverschärfung glänzte Moritz heute nur mir einer trockenen Zunge – am morgen fast nix getrunken und nach 2km mehr oder weniger in den Notmodus gewechselt. Dafür hielt sich der Rückstand dann tatsächlich in Grenzen und auf Sebastian konnte noch ein kleineres Loch gerissen werden.
Der traditionelle Stilleben "Apfelstrudel im Alpenpanorama mit Schnur" wurde heute etwas technologischer re-interpretiert. Der Strudel wurde natürlich trotzdem verzehrt.
Auf der Abfahrt nach Blumau stand der Wind dann günstig und die gut ausgebauten Kehren auf F1-Belag luden zum Heizen ein. Nachdem die Rückfahrt auf den überragenden Bozener Radweg zunächst locker angegangen wurde, kam dann, angestachelt von einem übermotivierten Kollegen doch noch ein anständiges Tempogebolze zustande, an dem sich 2 der 3 Racing Team Fahrer beteiligen wollten und das den Kollegen recht schnell zum abreißen lassen zwang.
Für die Statistikfreunde: 93km, 1400Hm, 27er Schnitt. Für Freunde des geflegten Pöbelns: Eine Mail an Jochen Partsch, Bozen mal als Inspiration für Darmstadt zu besuchen, wurde vom Teamchef schon auf den Weg gebracht.
So ihr DGD-Racer, wir müssen nun die Region verlassen, da unser geplanter Urlaub zu Ende geht. Wir wünschen Euch noch gute und vor allem unfallfreie Radrennbergtouren… Natürlich lesen wir wie immer weiterhin jeden Tag Eure interessanten Berichte.