Die Alpenüberquerung von Ettal aus zu starten war sehr gut gewählt. Zum Einrollen gab es einen schönen, leicht welligen Abschnitt nach Reutte, ein Stück entlang am Plansee. Obwohl alle Planungstools und auch der Teamchef ein Teilstück auf dem Fernpass vorgesehen hatten, wurde der spontane Versuch, schlauer zu sein, schnell abgebrochen und sich in den Tross der LKWs und Wohnmobile eingemischt. Gleich vor dem ersten Tunnel war Schluss für Fahrräder, aber später durfte man als Linksabbieger wieder mitmischen. Kurz nach einer dem DGD Racing Team bekannten Tankstelle ging es dann in die ruhige und landschaftlich reizvolle Passage über Namlos nach Stanzach (der Material-Wagen hat das leider nicht erlebt, da er sicherheitshalber Planungsvariante "leicht" abgefahren ist). Nach kurzer Mittagspause (Staunen bei manchen Lesern) ging es dann hinauf zum Hahntenn-Joch, nach bereits 1000 gefahrenen Hm ein ambitioniertes Vorhaben. Mit einem Minizwischenhalt wurde auch dies gemeistert. Die Abfahrt war nicht ganz so schön, auch wegen des schlechteren Straßenbelags. Von Imst ins Ötztal wurde dann im zweiten Anlauf der geplante Fahrradweg unter die Pneus genommen, übrigens eine super Wahl.
Daten von Tag 1: 133,2 km, 2286 Hm
Nach der Königsetappe ging es auf das Dach der Tour – das Timmelsjoch, und zwar von der dem Team noch unbekannten Seite. Knapp 60 km bei 1992 Hm waren dabei zu bewältigen. Die ständigen Wechsel zwischen Anstieg und Flachstücken ergaben keinen anständigen Rhythmus. Besonders lecker war der Schlussanstieg mit einer 2 km Geraden mit Nordsee-Wind, also direkt von vorne. Nach langer Qual war das Joch erklommen und nach einer kleinen Stärkung ging es in die Abfahrt nach St. Leonard, wo dann wegen drohender Niederschläge und ausreichend Restzeit das Lager für die Tour aufgeschlagen wurde.
Daten Tag 2: 88,6 km, 1992 Hm
Mini-Etappe nach Lana Tag 3 Daten: 27,4 km, 151 Hm
Aus dem Wohnzimmer des DGD-Racing-Team ging es in die vorletzte Etappe. Der Gampenpass war die Overtüre (fast vollständig mit F1-Belag!). Klingt für den geneigten Leser nicht dramatisch, aber die Tagesform des Bergflohs war eher mäßig. PRs im Odenwald ist eben doch etwas anderes. Nach der kurzen Abfahrt begann dann bald der heutige Schlussanstieg zum Mendelpass. Konnte der Materialwagen noch rechtzeitig am Gampenpass sein, um den Gimpfelsprint zu dokumentieren, war er aber dann dem rasanten Tempo 😉 nicht mehr gewachsen, so dass es ohne Halt in die Abfahrt ging. Bis dahin war kein Garmin-Track nötig, man kennt sich ja aus. Übrigens war es am Mendelpass trocken. Am Ende der Abfahrt nach Kaltern sollte die Navigation wieder genutzt werden, aber der Track liess sich nicht auf der Karte sichtbar machen (Trackspeicher voll); Material-Wagen nicht da, Orientierung weg und ein weiteres Novum: alle Flaschen leer. Nach kurzen internen Absprachen konnte der Zusammenschluss wieder erfolgen und in Tramin eine Rast im Hotel Traminerhof eingelegt werden. Dort gab's Stärkung und Briefing zur Weiterfahrt. Die letzten 50 km führten am sehr gut ausgebauten Etsch-Radweg bei Hitze und Gegenwind ins Hotel Sporting in Trient. Hier gibt es jetzt wirklich einen Ruhetag.
Daten Tag 4: 111,2 km 1730 Hm
Nach dem Ruhetag mit fürstlichen Mittagessen im Castel Pergine ging es auf die Schlussetappe. Der Monte Bondone wurde schon kurz nach 8:00 Uhr attackiert. Die Beine waren heute deutlich besser, so dass man den Anstieg regelrecht geniessen konnte. Tolle Aussichten waren der Lohn, mit Sicherheit das Highlight der Tour.
Die Abfahrt war unspektakulär. Im Tal ging es dann auf den Radweg nach Torbole: sehr gute Beschilderung, nur zum Schnitt hochtreiben nicht geeignet; wellig und sehr kurvig, aber trotzdem sehr schön.
Das Ziel ist erreicht. Es gilt Dank zu sagen an alle Unterstützer des Projekts, insbesondere an Heidrun (Materialwagen u.v.a.m) sowie an den Teamchef Daniel.
Daten Tag 5: 73,7 km, 1662 Hm
Richtig starke Leistung, habe noch die Stravalinks ergänzt.
Sau gut! Und viele lustige Insiderwitze im Artikel 😉