Höhenmeter-Rekord

Angefangen hat es mit einem Bericht auf quäldich, wo von einer Odenwald-Tour mit über 4000Hm berichtet wurde. Allerdings empfand ich das nicht als große Kunst, wenn man wie der Autor dort jede Stichstraße entlang der eigentlichen Route mitnimmt – wenn man 10mal Melibokus oder 700mal die Wixhäuser Auto-Unterführung fährt, schafft man so viele Höhenmeter auch. Also setzte ich mir in den Kopf einen schönen Rundkurs im Odenwald mit deutlich über 3000Hm zu planen und anschließend zu fahren. Der Teamchef reagierte zunächst nicht sonderlich begeistert („Für deine Statistikrekorde bin ich nicht zu haben, das weißt du“), legte aber am folgenden Tag bereits eine Route mit 3250Hm auf 145km vor. Smoit ging es am letzten Sonntag zu zweit auf Höhenmeterjagd.

Start ist in Reichelsheim. Zum Aufwärmen wartet die Neunkircher Höhe und anschließend der Krähberg von Gadernheim aus. Es folgt die berüchtigte Abfahrt über Seidenbach nach Mitterhausen und schließlich nach Heppenheim. Die gerade verlorenen Höhenmeter machen wir mit dem erneuten Anstieg zum Krähberg, diesmal durchs Hambacher Tal, sofort wieder gut. Die Abfahrt Richtung Lindenfels spendiert ein paar nicht geplante Höhenmeter, denn im Gegensatz zu sonstigen „Vollsperrungen“ trägt die Sperrung der Straße zwischen Glattbach und Winkel dieses Prädikat durchaus zu Recht. Von Krumbach aus nehmen wir die Tromm in Angriff. Hier ist das kurze Schotterstück vor dem höchsten Punkt ist problemlos befahrbar. Über Kocherbach fahren wir nach Affolterbach ab und beenden die erste Streckenhälfte mit der „Drei-Hügel-Kombination“ Olfen-Airlenbach-Beerfelden.
In Beerfelden begehen wir den wohl einzigen Fehler der Tour: Nachdem wir endlich ein Lokal für das verdiente (und auch dringend nötigen Mittagessen) gefunden hatten, fahren wir sofort weiter und die Rache des Magens folgt an den nächsten drei Anstiegen spürbar: Zunächst hoch nach Raubach, dann an Daniels Geheimtipp und richtig steilen Anstieg nach Kuhklingen und schließlich sogar an der harmlosen Kreidacher Höhe. Dort erleben wir auch den Moment der Tour, der wohl am längsten im Gedächtnis bleiben wird: Es geht nämlich nicht wie gedacht sofort Richtung Reichelsheim, sondern zunächst noch hoch nach Siedelsbrunn um dann über Mackenheim die Kreidacher Höhe von der gegenüberliegenden Seite gleich nochmal zu fahren. Schließlich dürfen wir aber doch die Kreuzung in Richtung Norden verlassen, wo ich mich mit dem Anstieg hinter Stallenkandel auch noch für Kuhklingen rächen darf. Über Gadern, Wahlen und Grasellenbach finden wir dann den Weg zurück nach Reichelsheim. Alternativen hinsichtlich der Streckenplanung hätte es auch nicht gegeben – alle anderen Straßen waren wir im Laufe der Tour bereits gefahren.

Eckdaten: 150km, knapp 3300Hm, 25,4er Schnitt