Schwarzwald Super

Als Vorbereitung für den Ötztal Radmarathon testeten Daniel und Heiko ein neues Event, den Schwarzwald Super. Das Konzept ist das gleiche wie beim Bimbacher Radmarathon, gute Verpflegung und Beschilderung, mit unterschiedlich langen Strecken. Am Vorabend wurde noch 36 Grad im Schatten an der Unterkunft gemessen, trotz Sonne sollten es am Sonntag unter 30 Grad werden, also perfektes Radfahrwetter. Kurz nach 7:00 Uhr ging es in Staufen los zum Start nach Münstertal. Zum Warmwerden gab es direkt einen langen Anstieg hoch zum Kreuzweg. Heikos angepeiltes Tempo musste 10 Minuten vor dem Gipfel einer Unterhaltung mit Judith aus Hamburg (schon beim Giro und in Bimbach getroffen) weichen. Nach der Abfahrt kam nach 25 km / 800 Hm schon die erste Verpflegung. Von dort ging es direkt wieder hoch zum Hochblauen, dem Dach der Etappe (1180 Hm) mit Blick auf die Vogesen. Der Belag der kurzen Stichstraße war etwas mau, aber davon konnte man sich ja schon beim Hochpedalieren überzeugen. Es folgte nach der Abfahrt ein wenig Odenwaldlike Anstiege (300 Hm) auf sehr schmalen Sträßchen durch malerische Dörfer. In Tegernau bei km 65 wurde dann wieder verpflegt. Daniel konnte die Vorgabe, jedes Mal eine komplette Flasche aufzufüllen durchziehen, zum Teil war es an den Anstiegen deutlich wärmer als die Schattentemperatur es erschienen ließen. Ein paar Wolken zogen auf, aber natürlich nur bergab. Halbzeit war dann an einer Apfelsaftproduktion in Utzenfeld, der Kuchenhunger war dort schon überschaubar – es gab aber u.a. Tortilla. Die richtige Hitze kam danach, es ging eine Halfpipe-artigen Anstieg zum Hochkopf, wieder auf einer sehr schönen Nebenstrecke – natürlich gab es dort auch ein paar Motorradfahrer. Von einer kleinen Straße wurde ab Todtmoos auf eine breite, perfekt asphaltierte Bundesstraße geswitched – mit den passenden Gefährten natürlich. Die nächste Verpflegung war dann wieder in der Pampa, man musste eine Stichstraße benutzen, dafür gab es Flädlesüppchen und Schupfnudeln. Weiter ging es mit dem flachsten Abschnitt bisher auf zum Teil größeren Straßen. In Bärental unterhalb des Feldberges war sogar ein Autostau vor der Kreuzung. Danach kam noch ein Linienbus auf der schmalen Ortsstraße sportlich um die Ecke, sodass einer der Fahrer auf den Bürgersteig manövrieren musste. Die letzte Mahlzeit war im Heimatort von Sven Hannawald in einer idyllisch gelegenen Scheune, es gab neben Kuchen dieses Mal Maultaschen mit Brühe. Es kam vor dem Schlussanstieg noch eine Schippe Sand (300 Hm), gefolgt von einer kurzen Gravelabfahrt. Die folgte Straße war wieder schmal und steil, Bremsbeläge haben im Giro schon gelitten, jetzt muss wirklich getauscht werden. Die Eckdaten des Schlussanstiegs (Schauinsland) lasen sich dankbar: 10 km mit 700 Hm. Daniels Schaltung (es wurde während der Fahrt ein paar mal verschlimmbessert) weigerte sich komplett den niedrigsten Gang zu befahren, die Beine waren zum Glück noch gut genug um bei den diversen 14 % Rampen und sub 70 Kadenz auf den wolkenfreien Schlussberg zu fahren. Leider war die Abfahrt wieder eng, unübersichtlich und sehr steil, sodass die Bremse genutzt wurde.

Daniel konnte seinen Höhenmeterrekord mit 5000 Hm brechen und beide Fahrer waren mit der Pace und der Form sehr zufrieden. Am Ziel gab es dann Spätzle und im klimatisierten Zimmer wurde ordentlich entspannt.

Lago 2025 – Monte Bondone / Monte Velo Runde

Inspiriert von der 5. Etappe des Giro delle Dolomiti 2022 sowie der 16. Etappe des Giro d’Italia 2025 wollten Moritz und Heiko eine Runde um das schöne Bondone-Massiv fahren. Heiko kannte die Runde bisher nur im Uhrzeigersinn vom Giro delle Dolomiti. Sofern man jedoch die schnelle Abfahrt vom Bondone genießen möchte, was sehr zu empfehlen ist, bietet es sich an, die Runde entgegen dem Uhrzeigersinn zu fahren. Weiterhin kommt man dann in den Genuss, den weitestgehend autofreien Anstiegs von Arco nach Santa Barbara fahren zu können sowie den Monte Bondone aus Trento. Heiko kennt den Monte Bondone noch von seiner Zeit als Student in Trento aus 2012. Da die Rennradfahrten (mit 42–23 als kleinstem Gang und Rahmenschaltung) damals aber noch nicht aufgezeichnet wurden und Strava noch nicht verbreitet war, war die Motivation groß, am Anstieg eine solide Referenzzeit zu setzen.

Um 7 Uhr ging es für Moritz und Heiko aus Calceranica los auf kürzestem Weg im Berufsverkehr durch Trento zum Monte Bondone (Katie, Daniel und Stefan hatten an dem Tag eine Erholungsrunde um den Lago di Caldonazzo eingeplant). Dies klappte gut und pünktlich um 8 Uhr ging es zum Monte Bondone hoch. Eigentlich wollten und Moritz und Heiko nur den Monte Velo schnell fahren, aber auch in Anbetracht auf den anstehenden Ötztaler Radmarathon wurde sich spontan dazu entschlossen, die gesamte Runde auf Zug zu fahren. Den ersten Anstieg fuhren beide kontrolliert mit 270 bis 280 Watt hoch und legten den ersten Stopp auf der sonnendurchfluteten Terrasse des Hotel Montana in Vason ein. Dort gab es hervorragendes Brioche und versehentlich Coca-Cola Zero, die aber gekonnt mit Tafelzucker angereichert wurde.

Gestärkt ging es die rasante und um die Uhrzeit noch fast menschenleere Abfahrt nach Lasino runter. Kurz danach wurde in Dro erneut ein Stopp eingelegt. In der Albergo Residence Caffè Centrale bestellten Moritz und Heiko jeweils ein Piadine. Dies dauerte leider recht lange und war darüber hinaus auch nicht sehr lecker. Im Anschluss ging es über den Sarca-Radweg Richtung Arco und von da geradewegs Richtung Monte Velo. Den Plan, den Anstieg ebenfalls mit 270 bis 280 Watt zu fahren, wurde von beiden Fahrern allerdings schnell überworfen. Moritz spürte direkt, dass die Beine heute gut waren und fuhr von Beginn an relativ konstant mit 325 Watt den Santa Barbara Anstieg erstmals in unter 50 Minuten. Heiko merkte erst später im Anstieg, dass er ebenfalls gut Beine hatte und steigerte sich kontinuierlich. Dies reichte für eine hervorragende Zeit von 53 Minuten bei der Erstbefahrung.

Von da ging es durch den landschaftlich schönsten Teil der Runde Richtung Passo Bordola. Kurz vor der Passhöhe machten die Fahrer Rast in der Baita Bordola. Dort gab es ein exzellentes Mittagessen (Gnocchi in Salbeibutter), was allerdings auch etwas länger auf sich warten ließ, da der Kellner lieber mit seinem Hund spielte, als Gäste zu bedienen. Da aber genug Zeit war, störte dies nicht und man konnte noch etwas mit zwei anderen anwesenden Radfahrern plaudern.

Nach einer ebenfalls überraschend schnellen Abfahrt nach Aldeno ging es zurück über Mattarello und Vigolo Vattaro nach Calceranica al Lago. Da beide Fahrer immer noch gute Beine hatten, wurde am letzten Anstieg nochmal ordentlich Gas gegeben. Angeführt von Moritz ging es mit 280 bis 290 Watt teils über bittere Rampen mit bis zu 17 % Steigung nach Vigolo hoch.

Nach 5h 45 Minuten Netto-Fahrzeit erreichten Moritz und Heiko wieder die Ferienresidenz in Calceranica, wo man den Nachmittag noch zur Erholung nutzen konnte, bevor es Abends zum Castel Pergine zum Abendessen ging.

Lago 2025 – Kaiserjägerweg

Am Frühstück stand aufgrund eines schlecht verstandenen Scherzes die Etappe für einige Fahrer virtuell auf der Kippe. Das lange Schlafen der jüngsten nativen Egert Dame verschob die Abfahrt auf akademische 10 Uhr – was bei der Kürze aber unkritisch zu sehen war. Katie war wieder am Start und bekam durch einen Pitstopp nach 5 km ein wenig Vorsprung. Der Plan war der schmale, sehr schöne und steile (vorletzter Kilometer 12,5 %) Weg auf die Hochebene. Moritz fuhr schnell, aber griff seine Bestzeit nicht an – zum Glück, denn durch das eher ungeschickte Zurücksetzen vor einem der Steintunnels eines Autofahrers musste er 30 Sekunden anhalten. Heiko gab 20 Minuten Gas, regenerierte sich für 5 Minuten und gab dann wieder Stoff – Intervalltraining mit schönem Panorama. Stefans Tank war nach dem Vortag leer, Puls blieb unten und die Beine hatten keine Kraft – dank guter Übersetzung war der Berg dann dennoch gut zu fahren und es konnten ein paar schöne Fotos des Lago gemacht werden. Katie war gut in Form und verfehlte ihre 2018er Bestzeit nur knapp. Daniel nahm sich eine neue Bestzeit vor, die aufgrund einer undokumentierten Standzeit am Tunnel auch drin war – mit gutem Pacing konnte genau die 2018er Zeit von Moritz gefahren werden.
Vor dem Essen gab es noch ein paar Bonus Höhenmeter, dieses Mal im Uhrzeigersinn gefahren ins beschauliche Lusérn. Die üblichen koffeinhaltigen Getränke wurden mit diversen Gebäcken kombiniert, begleitet vom gleichmäßigen Tuckern der geparkten Asphaltfräse. Auf den Zwischenabfahrten konnte Katie überraschen – mit sehr zügiger Fahrweise. Die Abfahrt nach Vattaro war größtenteils frisch asphaltiert und es gab nur Gegenverkehr – also nochmal Fahrspaß. Den obligatorischen Ortssprint in Bossantino fuhr Katie an, Daniel beschleunigte dann direkt von vorne und Moritz konnte noch ans Hinterrad springen, ohne gefährlich zu werden. Stefan konnte fast die 1000 W Marke knacken, Daniel und Moritz fuhren jeweils ihre 30 Sekunden Bestwerte. Stravalink

Trainingslager Mallorca 2025 – Formentor Stau

Der letzte Tag führte in Richtung Cap Formentor, dessen erster Anstieg, der legendäre Team Ineos Leistungstest, immerhin von ein paar Fahrern angepeilt wurde. Daniel musste berghoch 2 Autos überholen, die im Tross vieler Radfahrer feststeckten. Die anderen hatten noch mehr Pech und konnten wegen des übertriebenen Staus nicht sinnvoll hochfahren. Oben wurde einstimmig entschieden, direkt umzudrehen. Da jedoch das Mittagessen fix in Port de Pollensa reserviert wurde, um eine gute vegetarische Paella zu bekommen und Heidrun auch den Genuss einer solchen zu ermöglichen, war der gestalterische Spielraum begrenzt. Matthias hatte wohl keine so hohe Priorität auf Paella gelegt und fuhr zurück zum Steak. Die 10er Gang fuhr den erst für Nachmittag geplanten Anstieg zum Coll de Femenia hoch. Moritz fuhr wieder von vorne, Steffen bestätigte seine top Form und war 2. Hinter Heiko wollte Christian schauen was geht, musste aber abreißen lassen. Die anderen fuhren Grupetto, die Abfahrt zur Paella war dann recht frei.

Bis auf Heiko und Moritz fuhren danach alle zurück zum Hotel, um zu einer entfernten Eisdiele zu laufen. Dort gab es aber kein Eis, aber das konnte durch die dritte Kehrtwende des Tages zur sehr guten lokalen Eisdiele (Mana-Mana) gelöst werden. Die anderen beiden fuhren wieder zügig zum Kloster Lluc und beehrten den Ronnyberg. Die letzten 6 km im Gegenwind zum Hotel waren nochmal hart, eine Radgruppe aus dem gleichen Hotel störte das Duo beim Windschattenwechsel – also wurde die Gruppe mit 40 km/h abgehangen, alles hat nunmal Grenzen. Stravalink

Insgesamt eine super Woche mit top Wetter. Ein besonderer Dank gilt den Senioren Detlef und Heidrun, die alle Fachdiskussionen während der Mahlzeiten aushielten und diverse Speisen und Getränke sponserten.

Trainingslager Mallorca 2025 – Küstenklassiker

Der Tag begann mit hektischem Suchen nach Daniels Schlüssel vom Rad. Um schneller ans Rad zu kommen, wurde der Zweitschlüssel von der Rezeption geholt – der passte aber nicht. Also hoch ins Zimmer, richtig gesucht und 9:02 war das Rad unlocked, mit platten Hinterreifen. Dieser wurde dann kurz nach Ankunft in Port d’Antratx (6km entfernt vom geplanten Startort) schnell und fachmännisch repariert und auf 3,3 bar (Messung Abends im Hotel) aufgepumpt. Weil es noch einen soliden Stau bei Palma gab, wurde erst um 11 Uhr eingeklickt.

Der Straßenbelag bis Soller ist nunmehr in komplettem Neuzustand, es ging also endlich los. Die Besetzung war Daniel, Stefan, Philippe, Matthias und Steffen. Ohne weitere technischen Probleme konnte die sehr schöne Passage überwunden werden – es gab jedoch auf der gesamten Strecke keinen Radladen mit Luftpumpe, daher wurde mit dem wenigen Reifendruck (4 bar geschätzt) weitergefahren. Kurz vorm Port de Valldemossa hing ein langes Wohnmobil in einer steilen, engen Serpentine – festgefahren (warum man dort mit so einem Gefährt auftaucht, ist fraglich). Auf dem Rückweg sperrte die Polizei die Straße ab – unten gab es bei strahlendem Sonnenschein endlich Kuchen für das Quintett.

Das neue Lokal, außerhalb des Trubels in Soller gelegen, war eine willkommene Verbesserung der Etappe. Mit über 1h Verspätung kamen die Radfahrer dort an, die anderen (inkl. Bergfloh der sich Valldemossa gespart hat) waren schon weg. Es wurde Pasta, Pommes und Salat gegessen, jeder war mit seiner Wahl zufrieden, und am Puig Major gab es gute Beine. Stefan wollte seine Bestzeit aus dem Vorjahr unterbieten, und Daniel fuhr ein entsprechendes Tempo 250W von vorne – mit zweimal Vollgas in den Flachstücken. Steffen hatte Wunderbeine und fuhr die zweitbeste DGD Zeit des Tages. Matthias und Philippe waren ebenfalls flott unterwegs, sodass nicht allzu lange in der Kühle gewartet werden musste.

Auf der Abfahrt nach Pollenca wurde an der Tankstelle nochmal aufgefüllt, dann ging es die leider verkehrsreiche Abfahrt hinunter – Stefan und Philippe konnten dank eines Sprints am Gegenhang entscheidende Positionen gewinnen, sodass Steffen und Daniel im Flachen ordentlich bolzen mussten, um aufzuholen. Matthias für etwas gemütlicher, auf eigenen Wunsch ohne Windschattenspender zurück. Stravalink