Leggendaria Charly Gaul 2015

Nachdem die beiden Fahrer im Pool, in der Sauna und im Whirlpool regeneriert haben gibt es einen gscheiden Rennbericht: Bereits am Start um 8:00 Uhr morgens waren es in Trento mollige 24 Grad. Eine Hitzeschlacht deutete sich an.

Auf dem Flachstück bis zum ersten „Hügel“ (immerhin 450Hm mit 5,5% Steigung im Schnitt) konnten bereits ein paar Leute die aus Sponsoring- oder Gendergründen in einem vorderen Startblock waren überholt werden. Der erste kleine Anstieg war recht hektisch, das Feld war schließlich noch gemischt, die Hälfte der Fahrer fuhren nur den Mediofondo (nur einmal Bondone). Die Abfahrt war ebenfalls aufregend, es gab immer wieder Leute die unbedingt ein paar Meter machen wollten. Die Flachfahrt nach Aldeno war dann sehr gut, es gab eine recht zügige Gruppe.

Der erste richtige Anstieg wurde von Daniel und Moritz wie im Training am Dienstag gefahren, also in 1:12:22 sehr zügig und in einem guten Rhythmus – aber eben ohne zu überpacen. Ganz oben waren die Trinkflaschen leer, es gab aber natürlich eine Auffüllstation auf der Passhöhe. Der herausgearbeitete Vorsprung auf die Leute dahinter war nötig, denn die meisten anderen hatten Helfer postiert die die Flaschen getauscht haben. Auf der Abfahrt bildete sich dann eine recht große Gruppe und es konnte eine Topspeed von 92,6 km/h erreicht werden. In Sichtweite gab es eine weitere, ca. 15-20 Mann (ja nur Männer) Gruppe. Keiner wollte aber unnötig Körner lassen sodass man, eskotiert von Begleitfahrzeugen, man war ja die dritte Gruppe in der Renn-Choreographie,  kein Tempobolzen im Flachen veranstaltete.

Am Vorberg des Schlussanstiegs verschärften Daniel und Moritz die Pace und führen schnell die Gruppe an – und überholten auch noch fast alle aus der nächsten Gruppe. Die letzte Abfahrt des Rennens führte durch einen sehr winkligen Ort wo zum Glück alle sehr gesittet fuhren.

Am Schlussanstieg bekam Daniel vom letzten Gel einen unangenehmen Reizhusten, der Rachen war wohl schon zu trocken. Nichtsdestotrotz fühlten sich die Beine gut an und es konnte noch über eine Zeit von 1:04h eine Steigleistung von 1120Hm/h dargeboten werden. Dass die beiden DGD Fahrer nicht ganz schlecht positioniert waren, zeigte sich schon, als ihnen Wasserflaschen aus einem Begleitfahrzeug gereicht wurden. Circa 4km vorm Ziel ging bei Daniel so langsam der Akku leer, aber keiner der beiden wollte sich die Blöße geben einen Gang runterzuschalten. So wurde bis zum Ende eine dicke Mühle gedrückt und beide kamen beide zeitgleich ins Ziel. Der Zielsprecher erzählte dabei auf italienisch irgendetwas von „Duo“ und „quarantaquattro“, was, weil es einfach zu unrealistisch klang, zunächst nicht mit der Platzierung in Verbindung gebracht werden konnte aber tatsächlich : Position 44/45.

Das selbst gesteckte Ziel den Schnitt um einen km/h zu verbessern wurde geschafft und zwar mit anderthalb Kilometern. Was wenig klingt, bedeutet ein Rückstand von 25 Minuten auf die Spitze vs. 53 Minuten im Jahr 2013, und das obwohl das Rennen heißer und insgesamt 5 Minuten langsamer war. Oben am Ziel konnte sich Moritz nicht mehr wirklich bewegen, sein Rücken war komplett verspannt und schon das hinsetzen bei der Pasta Party dauerte eine Ewigkeit – beide haben alles gegeben und lieferten eine sensationelle Performance ab.

Fun Fact: auf der Abfahrt zurück zum Hotel sah man ein Teamfahrzeug (mit Rädern auf dem Dach), allerdings war der entsprechende Fahrer hinter dem DGD Racing Team platziert. Garmindaten von Daniel. Wer nur Statistiken von Rennen ohne Bergankunft studiert: Der Gesamtschnitt inklusive Abfahrt nach Trento beträgt 29,1 km/h bei 160km und 3700 Höhenmetern 🙂

 

Trainingslager Südtirol 2015: Trento

Der Tag vor dem Rennen. Das Wetter hat sich nach ein paar Schauern wieder image

auf trocken/sonnig und heiß umgestellt. Im Gegensatz zum Teamhotel von Andre Greipel hat das Rennquartier AlberMonaco*** eine Klimaanlage auf dem Zimmer. Zudem gibt es Sauna, Pool, Whirlpoolimagedie gerade genutzt wurden. Die Räder sind rennfertig, die Trikots bis zum Rand gefüllt. Nachmittags waren die Fahrer beim Start eines historischen Radrennens, die Durchfahrt nach Trento wollten Daniel und Moritz auch noch anschauen, warteten aber in der Gluthitze 30min vergeblich um zu erfahren dass die Herren gerade bei einer ausgiebigen Verpflegungspause weilen. Wecker ist auf 5:45 gestellt, Start ist 8:00 und geplanter Zieleinlauf kurz nach 13:00.

 

 

Trainingslager Südtirol 2015: Rennpreparazione

Heute wurden die Räder von Moritz vom Dreck der letzten Tage befreit und das Team Auto wurde mal wieder bewegt. In Trento wurde die UCI Tageslizenz und die Startnummern abgeholt. Im Gegensatz zu 2013 starten beide Fahrer wegen der früheren Anmeldung in image

einem der vorderen Startblöcke. Zudem gab es. Leggendaria Trikots im italia style.

Morgen wird das Quartier nach Trento verlegt und dann kann das Rennen kommen 🙂

Trainingslager Südtirol 2015: Manghen-Redebus

Damit man ein wenig Abwechslung reinbringt, fuhren Daniel und Moritz die längste Tour der 2. Woche 2013 umgekehrt. Es ging zunächst flach nach Levico Terme, doch bald begann der Vorberg des Manghen mit 400Hm und fast immer über 10% Steigung. Nach einer kurzen Abfahrt ging es dann auf den knapp 20km langen Hauptanstieg des Tages mit gut 1600Hm. Die ersten Kilometer waren sehr unrhythmisch, die Steigung wechselte ständig zwischen im Bereich zwischen 4 und 15 %. Das Tempo wurde erst von Daniel und dann von Moritz gemacht. Die letzten 6,5km waren die Hauptattraktion des Manghen.
Durchschnittssteigung 10% und meist 11-12% gespickt mit einer sehr schmalen Fahrbahn und einige Kehren. Landschaftlich durchaus vergleichbar mit dem Schlussstück vom Staller Sattel, nur eben deutlich länger und härter. Nach einem Drittel fragte Moritz Daniel ob er denn schneller fahren wolle – dieser lachte nur und meinte die Pace ist mehr als gut, mit fast 180 Puls war man auch nicht langsam unterwegs. Brenzlich wurde es nur, als eine Kuh im Schweinsgalopp auf die beiden Fahrer des DGD Racing Teams zukam, sie hatte es aber nicht auf sie abgesehen. Die Zeit am Gipfel war 1:14:56, eine sehr anständige Zeit.IMG_4544
Nach jeweils 2 Apfelschorlen und einem Strudel ging es auf die Abfahrt. Nun hieß es die letzten 60km mit nur 700Hm locker nach Hause zu treten. Im Tal kam der Gegenwind dann zur Hilfe, mit Führungswechseln konnte man diesem jedoch gut paroli bieten. Die erste Stufe mit 300Hm kündigte sich mit einem 13% Schild an, selbst der Betonmischer kam nur unwesentlich schneller diese lange Rampe hoch. Nach einem weiteren Flachstück warteten noch knapp 400Hm des Redebus. Diese waren jedoch auf nur 4km verteilt und dabei gab es fast nur Stücke mit 12-17%, das hatten die beiden nicht mehr im Hinterkopf.
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Die Abfahrt nach Pergine war dann schnell und es war unten im Tal auch wieder schön heiß, im großen Pool konnte dann aber wieder gut gekühlt werden. Trotz der deutlichen härteren Fahrtrichtung und des Gegenwindes konnte die Runde einen Kilometer schneller als 2013 gefahren werden: 2700Hm 26er Schnitt 112km.

 

 

 

 

Trainingslager Südtirol 2015: Monte Bondone Numero Uno

Nach gestrigem Transfertag von Lana in eine riesige Ferienwohnung in Calceranica am Lago di Caldonazzo stehen die Zeichen nun ganz klar auf La Leggendaria Charly Gaul. Zur Rennvorbereitung frischten Daniel und Moritz heute schon einmal ihr Gedächtnis in Sachen Ostanfahrt Monte Bondone auf. Dieser knapp 20km lange Anstieg mit seinen 1300 Höhenmetern wird am kommenden Renn-Sonntag als zweiter von drei Anstiegen gefahren.
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Im Gegensatz zum etwas unkoordinierten Fahren vor zwei Jahren konnte auch im unteren Steilstück ein schneller Rhythmus bergan gespult werden. Zu Daniels Überraschung blieb Moritz auch im zweiten, circa 6km langen Steilstück, dem hochfrequenten aber kraftschonenden Fahrstil treu und die Passhöhe hinter Violte wurde gemeinsam in 1:12:34 erreicht. Im Vergleich zu 2013 bedeutet dies eine beachtliche Steigerung von fast 3 Minuten und die Erkenntnis, dass diesmal wohl auch im Rennen die Zeit aus dem Abschlusstraining gefahren werden kann.
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Die Strapazen der zähen Rückfahrt mit Zusatzhöhenmetern, die die Gesamtausbeute auf 2200Hm/87km  steigerte, konnte schon am frühen Nachmittag die Regenerationsphase im  Lago di Caldonazzo eingeleitet werden. Klingt fast schon nach Urlaub – und ist auch so 🙂