Mount Evans – höchste asphaltierte Straße der USA

Nach dem Windfiasko am Pikes Peak ging es drei Tage später 5ft höher auf den Mount Evans (4310m), die höchst gelegene alsphaltierte Straße der USA. Der Startpunkt der Tour war dieses Mal direkt der Fahrradverleih in Evergreen. Daniel erwischte anscheinend das beste Rad, ein 54er Specialized Tarmac mit 105er Gruppe. Übersetzung 52-32 und 11-28, was bei maximal 6% Steigung ausreichend zu sein schien.

Sven hatte eine recht neue BMC Alu Maschine, allerdings mit Sora Gruppe, war mit dem Rad ganz zufrieden. Heiko hatte ein Alu / Blei Specialized mit mechanischer Disc und Tektro-"Gruppe". Das Rad wog gefühlt 2t, immerhin hatten die beiden Möllers Kompakt und 11-32. Die Anfahrt zum Mount Evans führte über eine sehr wenig befahrene Straße 30km mit sehr gleichmäßiger Steigung (5%) und fast keinem Wind. Daniel machte mit 150 Puls gleichmäßig die Pace, es lief gut. Es kristallisierte sich allerdings heraus, dass Heikos Bleibock mehr Körner forderte und Daniels niedrigster Gang nicht fahrbar war (Schaltwerk schliff an den Speichen). Früher als gedacht war der Juniper-Pass (HC), erreicht und es ging 150 Hm nach unten zur Bezahlstation des Mount Evans. Dort wurden Riegel gegessen, Windstopper angezogen und Wasser aufgefüllt – wieder war Bernadette Fahrerin des Begleitfahrzeuges – danke an dieser Stelle für den Support. Frisch gestärkt ging es dann weiter, Fahrräder waren kostenlos. Daniels Minimalübersetzung von 36-25 führte dazu, dass Heiko recht schnell beschloss, sein eigenes Tempo zu wählen. Die Höhenluft war an sich kein Problem, aber es gibt nunmal deutlich weniger Sauerstoff, sodass der Puls nie unter 170 fiel. Der Wind kam wie erwartet ins Spiel, aber nicht als Sturm und zumeist sogar als Rückenwind. Die Straße wurde jedoch schlechter, es waren viele Querrillen im Asphalt zu sehen. Die abschließenden 14 Meilen bis zum Gipfel war dann fast Bergzeitfahren, auf den 2 kleinen Abfahrten wurde stets ordentlich beschleunigt. Sven konnte dadurch aber nicht abgeschüttelt werden, aber der obligatorische Zielsprint wurde dieses Mal vom Teamchef gewonnen (sogar Platz 8 auf dem Sprintsegment). Der Schlussanstieg (23km 1050Hm) wurde in 1:37h überwunden. Heiko fuhr gemütlich knapp 15 Minuten später zum Zielfoto.

Daniel beschloss, nachdem das etwas verhaltene Luftablassen am Parkplatz, den Fahrkomfort noch weiter zu erhöhen und noch etwas Reifendruck abzulassen, die Fahrbahn war selbst berghoch sehr ruppig. Die Aktion endete naturgemäß mit dem Aufpumpen beider Reifen, denn ca. 2 bar war zu wenig. Mit Jacken und langen Handschuhen ging es wieder hinab – oben gab es keinerlei Gastronomie. Daniel konnte die Abfahrt gar nicht genießen, denn obwohl die Reifen so weich waren, dass teilweise die Felgen durchschlugen, war der Fahrkomfort unterirdisch schlecht. Der Rahmen (Specialized Tarmac 2015 – Carbon, zur Erinnerung), ist für seine Steifigkeit bekannt. Einen so schlechten Fahrkomfort in dieser Radliga hatte Daniel nicht erwartet, sehnlichst hätte er sich das Feltrad vom vorherigen Verleih gewünscht. Am Parkplatz wurde kurz Coffein nachgetankt, dann ging es wieder im Trio den kurzen Gegenhang hinauf. Die Abfahrt nach Evergreen war autoleer, Daniel hatte wieder Spaß am Rad (Straße war gut) und gab ordentlich Gas. Heiko und Sven führten auch, konnten aber wegen der Kompaktkurbel und dem wieder sehr günstigen Wind vorne nicht so viel ausrichten. Heiko und Daniel zogen am Ende nochmal alle Register, und so wurde bei beiden der Maximalpuls am Ziel erreicht. Daten der Tour: 104km, 2400Hm

DGD Racing Team at Pikes Peak

Nach drei Nächten auf 3100m Höhe in Leadville (highest incorporated town in US) und einigen Wanderungen auf >4000m ging es für Daniel, Sven, Heiko und Bernadette nach Colorado Springs. Dort wurden drei Rennräder geliehen (zwei Felt, ein Specialized Roubaix) mit Disc-Brakes, Kompaktkurbel und 11-32er Ritzel.

Um die Anfahrt nach Cascade über einen stark befahreren Highway zu vermeiden, wurden die Räder ins Mietauto (Mitsubish Outlander) gezwängt. Der Platz auf der drittel Rückbank wurde von 2 Personen sehr gut ausgefüllt. Am Start des Anstieges wurde das Trio von einem bereits abfahrenden Rennradler darauf hingewiesen, dass ab 13 von 19 Meilen die Stichstraße aufgrund von zuviel Wind gesperrt sei. Die Stimmung war erstmal etwas gedämpft, dennoch wurde beschlossen, so langsam wie möglich zu fahren, falls es doch bis oben gehen sollte.

Daniel machte am Berg das Tempo (niedrigster Gang, meist hatte es 10%), Heiko führte in den Flachstücken um Windschatten zu spenden. Am zweidrittel Punkt, wo es einen Parkplatz, ein Restaurant und eine Messstelle für Bremstemperatur gab, traf man sich mit dem Versorgungsfahrzeug, welches Bernadette pilotierte. Dort wurde eine kurze Esspause eingelegt, Daniel legte noch einen Windstopper nach und die Durchfahrt war erlaubt. Obwohl schon viele Höhenmeter absolviert waren, fühlten sich alle drei noch sehr gut. Direkt danach machte sich der Wind bemerkbar. Die Baumgrenze war erreicht, es wurde an den Händen frisch, Heiko wurde auch insgesamt kalt. Bei Gegenwind waren die 10% Steigung gefühlt 20%, bei Seitenwind musste man das Rennrad aktiv mit viel Kraft navigieren um nicht umzufallen. Als knapp 2km vor dem Gipfel ein Flachstück mit Rückenwind kam, überkam es Daniel mit Übermotivation. Es wurde mal kurz verschärft. Der Gegenwind macht der Motivation den Garaus und das Ziel wurde wieder auf "Ankommen" verlegt. Die nicht enden wollende Todesgerade wurde mit den letzten Körnern gegen den Orkan gekämpft. Die anwesenden Autofahrer, feuerten die drei an, oben im Restaurant gab es dann noch mehr Glückwünsche. Sven zog am Gipfel noch einen Sprint an, Daniel konnte nicht mehr schalten – Finger zu kalt. Aber alles egal, alle kamen gesund oben an: 31km, 2070Hm, 3 Std auf 4302m.

Nach einer kurzen Rast ging es die legendäre Straße bergab. Heiko hatte sich zu stark unterkühlt und fuhr im Auto nach unten. Sven und Daniel zogen alles an, was im Wagen war und fuhren hinab. Aufgrund der Windsituation (einige Harleyfahrer sind nicht mal bis hoch gekommen), konnten die ersten Meilen nicht voll genossen werden. Dennoch überholte Daniel einige extrem langsam fahrende Autos. Erst beim Bremsencheck wurde der Wind wieder besser, die ganzen langen Handschuhe, Trikots, Jacken konnten ins Begleitfahrzeug geladen werden und die restliche Abfahrt (inkl. kleinem Gegenhang) war dann windtechnisch entspannter. Der Fahrkomfort auf den 28mm Reifen war überragend, leider konnte man die Griffweite der Bremsgriffe nicht einstellen, sodass die Bremse (am Anfang) ungewolkt schliff – dank sinnvollem und sparsamen Einsatz war das aber auch kein Hindernis. Sven hing leider hinter mehreren Autos (Kollonne) fest, Daniel konnte durch ein paar weitere Überholmanöver die sehr schöne Abfahrt genießen. Stravalink

Für alle Motorsport und Radsportfans war das eine einmalige Gelegenheit, auf den Spuren von Walter Röhrl den legendären Pikes Peak zu bezwingen.

Rad am Ring 2018 – 150km Rennen

Wie üblich hatte der Wetterbericht am Vorabend noch keine Ahnung was sich in der Eifel abspielen sollte. Die ganze Woche gab es eine Gewitterwahrscheinlichkeit zwischen 11-14 Uhr, sonst nur Sonne. Als der Wecker kurz vor neun klingelte gab es einen leichten Landregen.

Im Startblock war dann aber die Sonne wieder zurück und man konnte fürs Rennen anschwitzen. Auf der Startrunde konnte sich Moritz vor Daniel positionieren und war Teil einer 50 köpfigen Spitzengruppe, die die erste Runde mit einem 40er Schnitt absolvierte. Daniel befand sich bereits im Anstieg in einer zweiten recht großen Gruppe. Kurz nach der Hohen Acht zog ein Schauer auf. Ringtypisch war es auf der GP Strecke dann wieder trocken, aber die Abfahrt dennoch nass. Obwohl die Spitzengruppe sich gegenseitig zur Vorsicht ermahnte, und sich daran sogar hielt, kam es an einer besonders rutschigen Stelle zu einem Sturz, der zur Teilung in zwei etwa gleich starke Pedaliergemeinschaften führte. Moritz befand sich fortan in der zweiten Gruppe, was sich im weiteren Rennverlauf als glückliche Fügung herausstellen sollte. In Daniels Gruppe erachteten es manche Fahrer als sinnvoll in der Fuchsröhre zu bremsen, sodass man bei rund 80km/h gezwungen wurde Überholmanöver zu starten. Der Teamchef befand sich zu diesem Zeitpunkt des Rennens in Begelitung von unter anderen der schnellsten Frau, und zwei Fahrern von Strassacker. Die Pace am Berg war für Daniel gut fahrbar, meist wurde der Anstieg ganz vorne gefahren. Es gab aber von einigen motivierten Fahrern schon in Runde drei ein paar Tempoverschärfungen (dann war es auch wieder trocken), sodass sich die Gruppe immer weiter verkleinerte.

Wie abgesprochen, reichte Stefan in Runde 4 volle Trinkflaschen an Moritz und Daniel, ohne die beide Fahrer große Probleme gehabt hätten ins Ziel zu kommen – danke dafür! Moritz kam sogar so früh zum Treffpunkt, dass Stefan vor Schreck sein Handy fallen lies um die Übergabe zu vollziehen. Er lag weiterhin in der 25-köpfigen zweiten Gruppe und hatte sogar die Beine vorne mit zu kreiseln. Daniel wollte so früh im Rennen noch nicht zu viel Pulver verschießen und konterte die Verschärfungen nicht mit Gegenattacken sondern hielt sich weiter vorne in der Gruppe auf.

Im Anstieg der 5. Runde war dann Glutofen angesagt, kein Wind und einfach nur brutale Hitze. Moritz konnte diesen Bedingungen sehr viel besser trotzen als Daniel, der die eigentlich nicht zu schnell fahrende Gruppe am Berg wegfahren lassen musste. Im DGD Notmodus wurde dann die Runde zu Ende gefahren. Auf der Döttinger Höhe gab es dann zu seinem Glück Windschatten von einem 24h (4er) Fahrer vom Team "Kettenhunde 2". Auf der Abfahrt der letzten Runde kamen dann 8 Fahrer von hinten, die Gruppe hatte sich nämlich schon vorher ausgedünnt. Daniel konnte mit der Gruppe gut abfahren und es gab durch die Bewölkung auch angenehmere Temperaturen. Am Anstieg waren es dann vier Fahrer, alle komplett platt, die sich ein letztes Mal die Hohe Acht hochquälten. Um guten Willen zu zeigen, übernahm Daniel auch mal die Führungsarbeit, aber die letzte Verschärfung am Schlusshang wurde nicht gekontert, das Ziel war das Erreichen der Zielflagge. Mit einem 33er Schnitt und Platz 57 konnte dennoch ein gutes Ergebnis erzielt werden.

Moritz hatte deutlich mehr zuzusetzen, er konnte sich in der letzten Runde am Berg von seiner Gruppe distanzieren und konnte mit 30 Sekunden Vorsprung einen hervorrangenden 26. Platz erzielen.

Einen gewissen Florian G. konnte Daniel dieses Jahr deutlich distanzieren 🙂

Stefans Team (u.a. mit Martin Didion und Christian Schmitt) Radmstadt schaffte 23 Runden und kam ohne (weitere) Verletzungen durch die 24h.