Schon zum dritten Mal wurde vor dem alljährlichen Trainingslager Südtirol ein kleines Vorab-Alpen Training bei Steffen in Bern eingelegt. Dieses Jahr gab es am Freitag sogar ein Rennen (Chasing Cancellara) welches aber zu lang (200km), zu früh (4.00 Uhr), zu teuer (250 CHF) war, aber einen Teil der geplanten Route (Finaletappe der Tour de Suisse 2005) (inkl. Autoanfahrt über den Grimselpass) beinhaltete. Die Wetterprognose war zumindest bei manchen Apps ganz ok, aber als es fast die gesamte Autoanfahrt durchweg nass war hatten selbst die größten Teamoptimisten Zweifel ob man wirklich trocken losfahren sollte. Vor der Passhöhe des Grimsel musste man sich durch das traurig anmutende hintere Teilnehmerfeld des besagten Rennens mit dem Kfz durchwurschteln. Steffens kurzes Fensteröffnen mit Handraushalten (Nebel, leichter Regen, 7 Grad) wurde mit „es ist mild“ bewertet. Wenige Kilometer vor Gletsch, dem Startpunkt der Dreipässetour fuhren die beiden auf einmal in die Sonne. Den Spruch mit den dümmsten Bauern ersparen wir uns hier – die gesamte Tour konnte komplett trocken gefahren werden 🙂 Auf der Abfahrt, von Steffen zum „warmfahren“ so eingeplant musste ein Zwangsstopp eingebaut werden – einer der Rennteilnehmer war etwas übermotiviert vor einer Serpentine mit dem Helm ins Rückfenster eines Transporters gecrashed. Rad war Schrott, dem Fahrer ging es aber soweit gut. Allerdings benötigten die Anwesenden Hilfe beim Hilfeholen (Steffens Part) und bei der Absicherung der Unfallstelle (Daniels Part), es lag schließlich Glas auf der Straße. Als dann das Begleitfahrzeug da war, ging es weiter auf einem schönen Radweg (nur wenig Schotter) in Richtung Nufenenpass, dem Dach der Tour. Der Anstieg hatte es schon in sich, Steigung meistens in Richtung 10% aber es wurde ein moderates Tempo gefahren, denn es kamen ja noch zwei Pässe mit zu dem Zeitpunkt ungewissen Wetters. Vor dem Mittagessen (wurde nicht wie von Daniel kurz erwogen vorgezogen), ging es dann auf den Gotthardpass. Unten plante Steffen einen Feldweg mit mehr Kurven aber auch mehr Steigungsprozenten ein, dessen Abzweig man zudem verpasste. Dann kam die alte Straße mit 7km Kopfsteinpflaster, welches aber ganz gut fahrbar war. Schlimmer war der stärker werdende Gegenwind der das Tempo weiter drückte. Die Sportografen kurz vor der Passhöhe steigerten die Laune aber wieder, Steffen fand auf den Schlusskehren auch noch Zusatzpace. Nach der Stärkung im Tal ging es den Furkapass hoch, dieses Mal in der Wolke, sodass die Aussicht nur aus „weiß“ bestand. Oben zog man nach dem obligatorischen Passfoto (Selfie-Edition) nur die Jacken an und es ging zurück zum Auto – der Wind bließ auf der kurzen Abfahrt nochmal so richtig sodass bei gleichem Gefälle 35-70km/h erreicht wurden. Eckdaten der Tour: 97km, 3000Hm
Am darauffolgenden Samstag wurde dann direkt aus Bern gestartet, es ging rund um den Bieler See, Daniel wollte aber noch ein paar Höhenmeter sodass dann ohne Protest noch der Col du Chasselral (1598 zum Turm) eingebaut wurde. Der 360 Grad Blick auf dem Grad war sehenswert und das Essen am Bieler See schmeckte danach auch hervorragend. Der Rückweg nach Bern war überraschend hügelig, Steffens Profi-Komoot Planung lies keine unnötigen Höhenmeter aus, sodass auf den 127km 2100Hm gesammelt werden konnten.