Zum Ausklang des Giro stand eine circa 80km lange und zumeist flache Etappe auf dem Programm, in deren Rahmen das Mannschaftszeitfahren ausgetragen werden sollte. Gestartet wurde in Teams von 4 bis 5 Fahrern, wobei die Zeit des vierten Fahrers entscheidend für die Wertung sein sollte. Wer nicht Mitglied eines Teams war, konnte die Strecke als Einzelfahrer in einem großen Hauptfeld bestreiten. Diese verschiedenen Möglichkeiten die letzte Etappe zu bestreiten legen schon nahe, dass diese Etappe nicht „normal“ in die Gesamtwertung einfließt: In der Tat war es für die Gesamtwertung nur nötig, an der sechsten Etappe teilzunehmen, um seine Platzierung des Vortages zu bestätigen; Dies soll sich noch als relevantes Detail herausstellen. Ansonsten sollten die Ergebnisse des TTT gesondert geehrt werden.
Um auf die benötigte Anzahl an Fahrern zu kommen wurde das Team um Dominique und Olivier (bekannt aus den Artikeln der letzten Tage aufgefüllt). Olivier schrieb am Vorabend noch auf Facebook, dass es für ihn erst am Schlusstag ein Eis geben würden, was Sebastian dahingehend kommentierte, dass er sich dieses mit einem Sieg im TTT verdienen müsste. Zitat Daniel: „Bist du bescheuert, der fährt uns eh schon tot.“
Start war heute erst um 9 Uhr, sodass man eine Stunde länger schlafen konnte. Vor dem Start tauschte Daniel an der Messe noch sein Startertrikot in S gegen eins in M, welche dann zwar etwas weit war, dafür aber den gesamten Rücken einkleidete. So konnte ein einheitlicher Look für das erweiterte Team garantiert werden.
Entgegen der vergangenen Tage reihte man sich nicht direkt behind the Tesla ein, sondern weiter hinten im Feld. Es stellte sich raus, dass man so weit hinten im Feld war, dass eine außerplanmäßige Pinkelpause ausreichte, um Kontakt mit dem Schlussfahrzeug zu machen. Im Verlaufe der Hinfahrt stellte sich bei Sebastian ein signifikanter Defekt ein: Die elektrische Schaltung, die seit dem Software-Update in Lana bereits mehrfache zum Problemherd wurde, gab komplett den Geist auf. Im kleinen Blatt, aber zumindest auf dem halbwegs großen 13er Ritzel, wurde dann bis zur Verpflegung vor dem Zeitfahren geleiert. Dort stellte sich am Meschanikerwagen heraus, dass der Akku defekt und nicht etwa nur leer ist. Daraufhin fragte Sebastian den Mechaniker, ob es denn möglich sei, manuell den big ring einzustellen, sodass man man zumindest mit 50-13 Monoübersetzung im Zeitfahren starten könnte. Dies setzte dieser mit einem Lächeln und zwei kurzen Handgriffen um.
Gestartet wurde in der Formation Moritz—Olivier—Dominique—Daniel—Sebastian. Da Sebastian aber ein paar Startschwierigkeiten hatte und angesichts fehlender Zusatzübersetzung direkt Schwierigkeiten hatte, wieder aufzuschließen, wurde die Formation im Wesentlichen direkt wieder durcheinander gewürfelt.
Die Fahrt verlief ohne größere Probleme. Nur einmal scherte eine erschrockene Einzelstarterin aus, als sie überholt wurde, wodurch Moritz beim Zurückfallenlassen eine Welle schlagen musste und so der Zug kurz etwas Tempo rausnehmen musste. Es bestätigte sich außerdem, dass die Sorge vor Oliviers Leistung wirklich berechtigt war — absolut bärenstarke Fahrt. Im Ziel wurde dann ermittelt, dass man ungefähr einen 46er Schnitt gefahren ist. Quervergleich mit anderen Teams zeigte, dass man auf jeden Fall nicht die schnellste Zeit gefahren ist, aber sehr konkurrenzfähig dastehen sollte.
Zurück zur Messe wurde über den Radweg gefahren, wieder in Besetzung des Zeitfahrteams, aber mit moderaterem Tempo, zumal Sebastian auch wieder hatte runterschalten lassen. Bei der Siegerehrung wartete man dann sicherheitshalber auf die Ehrung der Zeitfahrteams. Bei den zuvor durchgeführten Ehrungen der Einzelfahrer gab es dann noch eine positive Überraschung: Ein Konkurrent aus Moritzˋ AK ist offenbar nicht auf der letzten Etappe gestartet, sodass Moritz noch aufs Podium vorrückte. Netter Nebeneffekt: So bekam Sebastian noch seine gestern betrauerte GC Platzierung mit führender Ziffer 5.
Bei der Ehrung des MZF stellte sich dann heraus, dass man das zweitbeste Herrenteam war. Neben Ruhm und Ehre wurde dies außerdem mit einem großen Fresskorb honoriert.
Um der Linie dieses Artikels treu zu bleiben (mehr Bilder als gewöhnlich) hier noch eins mit der Zeitfahrequip + Jonas sowie allen erworbenen Preisen in Einzel- und Teamwettbewerben.
An der Stelle nochmal Danke an Mona (bekannt aus den letzten Artikeln als beste Frau) und Tom die bei der Logistik zum Hotel unter die Arme griffen.
Apropos Hotel: Dort wurde man auch nochmal zum Fotoshooting gebeten und prompt auf der Facebook-Seite des Hotels erwähnt.
Zum Ausklang des Tages steht noch ein gemeinsames Abendessen mit Dominique und Olivier auf dem Programm, morgen ist Abfahrt um kurz vor 5.
Daten zur Tour: 84km, 28er Schnitt mit 15,4km@46,3 Schnitt
Update: Man begab sich in übelstem Gewitter zum Abendessen. Moritz wollte dabei sein Auto nochmals volltanken. Als die Self-Service Zapfsäule quasi fertig präpariert war, schlug in unmittelbarer Umgebung ein Blitz ein, der die Zapfsäule zum Absturz brachte. Also wurde die Betankung auf später und an eine andere Tankstelle verschoben. Dort stellte sich jedoch heraus, dass der Tankdeckel an der alten Tankstelle zurückgeblieben war. Also dort hingefahren und siehe da: