Viernheimer Triathlon 2016

Beim traditionsreichen Viernheimer Triathlon über 1500m Schwimmen im Wiesensee in Hemsbach, 40km Rad durch die Ausläufer des Odenwalds und 10km Laufen in sengender Hitze am Viernheimer Stadion trat Sebastian unter Flagge seines Triathlon-Heimvereins Bruchköbel an, um nicht weniger zu erreichen, als den Klassenerhalt zu sichern.

Wie in der hessischen Triathlon-Liga üblich, wurden die Zeitpläne so angesetzt, dass der Schlafmangel möglichst maximiert wird, also Wecker um 5:15. In Viernheim angekommen, wurde sich zuerst mit zwei fetten Stücken Kuchen gestärkt und die Wechselzone zwei liebevoll durch hinklatschen der Laufschuhe eingerichtet.

Mit dem Rad musste dann zum etwa 10km entfernten See gefahren werden, Rad einchecken und warten, warten, warten… Beim Check-In wurde der Eindruck von Sebastian bestätigt, dass die in diesem Jahr abgespeckte Radstrecke so leicht ist, dass ohne Aero-Material kein Blumentopf zu gewinnen ist. Zwar beginnt der Kurs vielversprechend mit dem 3,5km langen und im Schnitt 7% steilen Anstieg in Laudenbach, der mit deftigen Rampen gespickt ist, und geht dann bis Kilometer 23 wellig weiter, wo man zwar von Aeromaterial profitiert hat, aber auch so akzeptabel vorwärts kam, aber danach ging es, zum Teil auf holprigen Feldwegen, nur noch flach bis in die zweite Wechselzone.

Beim Einschwimmen gab es dann gleich zwei bittere Überraschungen: Zunächst verabschiedete sich der Zeitnahmechip, für den man sich selbst ein Chipband mitbringen musste und jenes von Sebastian schien im Nachhinein wohl doch eins fürs Handgelenk gewesen zu sein. Also tauchen und suchen. Nachdem der Chip wiedergefunden war, wurde das Chipband durch das "gemeinsam gegen Doping"-Armband aus dem Henninger-Turm-Starterbeutel, welches Sebastian an hatte, fixiert und diese Konstruktion hat sogar gehalten. Als ob das nicht schon genug wäre, riss dann noch die Nasenverbindung der Schwimmbrille, aber auch diese konnte wieder rechtzeitig gefixt werden. Das Schwimmen konnte dann schließlich in 21:48 absolviert werden, passt.

Dann ab aufs Rad, kurz einrollen, Puls nach wie vor unter der Decke vom Schwimmen und ab in den Anstieg in Laudenbach. Sebastian kannte den Anstieg, also mit kleinem Gang und gutem Rhythmus rein, nicht zu viele Körner verballern aber auch nicht bummeln. Nachdem Sebastian selbst einige Kontrahenten langsam einsammeln konnte, wurde er auf einmal selbst mit einem gewaltigen Tempoüberschuss überholt. Diesen Sportsfreund konnte man dann etwa an der dritten Rampe vor Kuppe wiedersehen, wie er vom Rad stieg, einen tiefen Schluck aus der Pulle nahm, kurz das Rad schob und sich erst dann wieder zur Weiterfahrt entschloss, wobei er freilich überholt wurde.

Die nächste wellige Passage ging gut, dann wurde es aber flach. Auch hier hielt Sebastian das Tempo hoch, indem er im Tony-Martin-Style mit auf dem Lenker abgestützten Unterarmen den Zeitfahrmodus emulierte. Dabei konnte sogar der ein- oder andere Zeitfahrbolide abgezogen werden, aber diese Position zu halten kostete natürlich enorm Kraft, war trotzdem weniger aerodynamisch und in Passagen mit sehr schlechtem Belag (wie gesagt, Feldwege!) musste dann doch immer wieder der Unterlenker gesucht werden. (Strava, 38,4km, 590hm, 31,4km/h)

Auf der Laufstrecke warteten dann Temperaturen jenseits der 30 Grad! Es wurden drei Runden gelaufen, davon ein Großteil im Wald, wo man sich außerdem mit Schwämmen abkühlen und die Blasen an den Füßen kultivieren konnte, aber auch 800m im Stadion in der prallen Sonne, was schon sehr grenzwertig war! Die ersten beiden Runden waren hart aber OK. Allerdings der Abschnitt im Stadion nach der zweiten Runde hat Sebastian restlos gegrillt, sodass die letzte Runde eher ein Kampf gegen das Umkippen war, hat aber – knapp – geklappt. Lukas aus Sebastians Mannschaft fand das Laufen so zum Kotzen, dass er dies auch direkt mal tat 😛 Und dann weiter gelaufen, sehr geil!

Nach 2:27h war dann ein sehr heißer Arbeitstag beendet, der zum Halten der Klasse gereicht hat, Ziel erreicht!