Um sich vor dem geplanten Jedermannrennen über 150 km am Samstag noch einmal mit der Nordschleife vertraut zu machen, hatten Daniel und Moritz auch für das 22km-Zeitfahren am Freitag Abend gemeldet. Angesichts der Orkanwarnung (und dem der Ankündigung folgenden Orkan, der letztlich für eine Absage des Jedermannrennens sorgen sollte), wurde der Schlachtplan während der Anreise aber kurzerhand über den Haufen geworfen und so hieß es nun: „All in“ im Zeitfahren.
Noch in der Startaufstellung begannen beide Fahrer am selbst gesetzten Ziel klar unter die ersten 20 zu fahren, zu zweifeln. Da das eigene Niveau bei der Anmeldung natürlich als „superschnell“ angegeben wurde (zur Auswahl standen auch die erniedrigenden „schnell“ und „sehr schnell“) befand man sich in einer Startgruppe voller Zeitfahrspezialisten mit voller Zeitfahrausrüstung. Lediglich die Racing Team Fahrer glänzten mit klassischem Bergrennrad ohne ein einziges auf Aerodynamik optimiertes Teil und genossen ihre Underdog-Rolle sichtlich.
Moritz ging mit der Startnummer 752 ins Rennen, 20 Sekunden vor Daniel und 20 weiteren Sekunden vor dem österreichischen „Drückerkönig“ Helmut Pitzl, der schon in der Startaufstellung als Favorit ausgemacht worden war. Letzterer flog an Daniel schon nach knappen 3 Minuten Rennzeit vorbei. Mit Moritz, der eine sehr gute Abfahrt erwischte und am tiefsten Punkt der Strecke bereits 36 Sekunden auf Daniel rausgeholt hatte, tat sich der Zeitfahrspezialist schwerer, bevor er im ersten Flachstück Richtung hohe Acht dann doch mit g’fiehlter Lichtg’schwindikoit davon zog. Bergauf teilten sich dann beide DGD Fahrer ihre Kräfte sehr gut ein, denn wer die Nordschleife kennt, der weiß, wie viel Zeit man nach der hohen Acht noch einbüßen/herausholen kann und das sollte sich auszahlen. Auf den Flachstücken und Gegenhängen konnten noch einige, stets in ihrer Aeroposition verharrenden vorher gestarteten Konkurrenten im für ein Zeitfahren natürlich optimalen Wiegetritt abkassiert werden.
Trotz harter Konkurrenz mit überlegenem Material konnten alle Ziele erreicht werden: Mit einer Zeit von 37:16 (35,1er Schnitt) reichte es für Moritz für Platz 15 und Daniel lag mit einer 38:15 (34,2er Schnitt) am Ende auf Platz 20.
Zum Schluss sei noch angemerkt, dass Helmut Pitzl mit einer riesen Zeit von 34:00 zwar der mit Abstand beste Jedermann im Teilnehmerfeld war, sich aber von zwei Profis vom Team Vorarlberg geschlagen geben musste, von denen einer 2011 im Zusammenhang mit einer internationalen Dopingaffäre von seinem damaligen Team suspendiert wurde. Die Frage, ob man solche Zugpferde unbedingt braucht, stellen wir einfach mal in den Raum…
Ja super,
war mir bisher noch nicht so klar, dass Ihr trotz allem Eure Ziele erreicht habt! Punktlandung.
Schlussfolgerung: Es gibt genug andere gute Radrennen…