Vor einiger Zeit hatte ich in einer „keine Tour ist zu hart für mich“-Laune eine knapp 160km lange Route quer durch den Odenwald geplant und sie als „Saisonabschluss“ gespeichert. Eigentlich ja keine schlechte Idee das gute Wetter nochmal richtig auszunutzen und diese Route abzufahren, dachte ich mir am Montag.
Am Dienstag stehe ich um 9:50 in klassischer Kurz-Kurz-Begleidung am Bahnhof Bad König und setze bei 8° Außentemperatur viel Hoffnung in die Wunderwaffe „Windstopper“. Um auf Nummer sicher zu gehen wird der Berg nach Böllstein aber mit über 170 Puls in Angriff genommen – danach bin ich richtig warm und dass noch 2300 Höhenmeter auf dem Programm stehen habe ich längst vergessen. Durchs Mossautal geht es am Marbach-Stausee vorbei nach Hetzbach und über Krähberg und Hesselbach hinein in den bayrischen Odenwald.
Dem welligen Verlauf der Straße folge ich in Richtung Schlossau. Hinter Mudau wird die Straße richtig schmal und auf der schönen Abfahrt über Steinbach nach Hettigenbeuern ist weit und breit kein motorisiertes Gefährt zu entdecken. Kaum bin ich unten angekommen finde ich mich auch schon im ersten Kranz auf der Hornbacher Steige wieder und die Steigungsprozente gehen in den angenehmen Bereich über 18%. Das ist ja wie am Neves-Stausee, denke ich, nur dass ich hier das Feld nicht auseinander fahren muss, weil um die Uhrzeit eh niemand unterwegs ist. In der Tat sollte mir auf den ersten 130km kein einziger Radfahrer begegnen.
Oben angekommen stürze ich mich in die nächste Abfahrt und klappere dann auf sehr schmalen Straßen die idyllischen Orte Rippberg, Gerolzahn, Reinhardsachsen, Kaltenbrunn, Pfohlbach, Riedern und Richelbach ab (Hut ab vor jedem der irgendeinen dieser Orte kannte ohne etwas wie „Orte die niemand kennt“ zu googlen). Langsam bekomme ich auch Hunger, aber bisher hatte keine der passierten Orte mehr zu bieten als einen Metzger. Also ist Plan bis zum Main durchzufahren und sich dort auf Nahrungssuche zu begeben. Über Neunkirchen komme ich irgendwann ziemlich fertig in Mondfeld an und überquere den Main mit der Fähre.
In Stadtprozelten mache ich dann das Geschäft meines Lebens: 0,5 Cola, 0,5 Sprite, 1 Laugenzopf und 1 Stück Schoko-Aprikosen-Kuchen für 4,70€. Ob der Mann sich verrechnet hat? Wir werden es vielleicht nie erfahren. Schnell verdrücke ich alles und die 300Hm des nächsten Anstiegs werden mit hoher Bergpace bezwungen. Der folgende Anstieg geht dann schon etwas zäher, dafür werde ich am Gipfel mit der Auffahrt zur A3 belohnt. Wahnsinn! Irgendwie habe ich dann auch noch den letzten Berg überwunden und komme nach langer Abfahrt vollkommen erschöpft in Aschaffenburg an.
Eckdaten: 157,5km, 2500Hm, 28,6er Schnitt (Sporttracks Daten).
Fazit: Bei herrlichem Wetter mit die schönste Tour, die ich dieses Jahr gefahren bin. 🙂 Gut möglich, dass das auch die letzte richtig harte Tour für dieses Jahr war.
Die 4,7€ können meiner Meinung nach einen realistisch und korrekt ermittelten Preis für die genannte Ware darstellen. Eventuell ist nach (wichtig) GEFÜHLTEN 100 Überweisungen an den Teamchef in Millionenhöhe, der Fehler bei dir zu suchen. Die exorbitanten Beträge an den DGD lassen es beihnahe unmöglich erscheinen das man unter 50€ überhaupt etwas kaufen kann 🙂