Der dreifache Melibokus

Bekanntlich war der Melibokus diesen Sommer Schauplatz des Wettstreits zwischen Daniel und mir um die Bestzeit beim Bergzeitfahren. Zum Glück konnten wir uns (als das Ganze mit Spaß längst nichts mehr zu tun hatte) auf ein Gentlemen’s Agreement einigen. Seither bin ich auch nicht mehr auf dem Melibokus gewesen.

Heute war ich zu Besuch bei einem Kumpel in Auerbach und natürlich stand fest, dass man bei so einer Gelegenheit nicht um einen Abstecher auf den Melibokus herumkommt. Um Bestzeiten (für Insider: „17 tief“) sollte nicht gefahren werden, andererseits stellt ein einziger Anstieg kein ordentliches Training dar. Nach kurzer Überlegung plante ich eine an Kreativität kaum zu untertreffende, in Sachen Höhenmeter pro Kilometer allerdings auch schwer zu übertreffende Tour – der „dreifache Melibokus“ war geboren.

Die Rundenzeiten von 19:42, 19:26 und 19:48 sind übrigens besser als meine Zeitfahr-Bestzeiten Anfang Juni 🙂

Leichte Fürth Runde & 7mm

Zuerst zu der ominösen Angabe der 7mm. Bei der letzten Tour zweifelte ich etwas an meinen Bedienungsskills des Zollstocks, denn beim Fahren kam es mir so vor, als ob der neue Sattel zu weit hinten montiert war. Die Situation war etwas komplizierter: der Abstand Sattelspitze->Lenker hat gepasst, aber der neue SLR ist 7mm länger als das alte Gestühl. Dieser Umstand wurde erst heute berücksichtigt und siehe da: ein ganz neues Fahrgefühl, Fahrradbiometrie ist eben mehr als Hokuspokus.

Zur Strecke: zuerst fahren wir komplett im Wald nach Fürth-Krumbach. Von Fürth geht es hoch durch Erlenbach und in Richtung Heppenheim. Wir fahren dann über die Guldenklinger Höhe in Richtung Kreiswald, dann nach Lörzenbach, Fahrenbach und zurück über Steinbach. (45km, 1000Hm, 23er Schnitt 🙂 )

Schmucker Tour modified

Basierend auf der 30km Schmucker Radlertour habe ich heute meine dritte Offroadtour in Folge gemacht, für 2010 wars das vorerst mit Straßenreifen. Die Tour beginnt exemplarisch in Beerfurth, kurz vorm Ortsausgang Richtung Reichelsheim geht es links einen Schotterweg hoch, der nicht lange rumzickt und zügig/steil nach Vierstöck führt. Dort geht es vorbei an der Abgabestelle für Erdaushub nach links in einen zugewachsenen Forstweg. Dieser macht hin und wieder Anstalten jäh aufzuhören, dennoch geht es immer weiter. Später biegt man in einen ziemlich schlammigen Weg ab, der fast zu einem kleinen Bächlein wird, glücklicherweise kommt gerade rechtzeitig rechts davon ein kleiner Trail sodass man bequem im trocken fahren kann. Hier folgt man dem blauen Kreuz. Vorbei am Morsberg geht es somit in nach Mossautal. Rechterhand biegt man dann ab um danach wieder scharf links zu fahren. Hier folgt man größtenteils der 4, bis man in Hiltersklingen landet. Zwischendurch fährt man fast orientierungslos durch den Wald, aber dank GPS und einiger Reifenspuren kann man sich nicht wirklich verfahren. Die Rundtour umfasst sämtliche Untergründe: Schotter, Asphalt, Lehm, Wurzeln, Schlamm, Waldboden mit Blättern und Wiese. Man hat „Natur pur“, ab und an tolle Aussichten, reichlich Höhenmeter und nicht nur breite Waldwege sondern auch einigermaßen nette (für mich genau richtige) Trails. Nach Hiltersklingen folgt man der 8 und kommt an eine Stelle, an der der Track eine Schleife macht. Diese lohnt sich auf jeden Fall, sollte gegen den Uhrzeigersinn befahren werden. Es gibt einen schönen Trail, der leider auf dem Rückweg in einem „gefällte-Bäume-Friedhof“ endete, sodass ich kurzerhand quer durch den Wald abkürzte und wieder auf den Ausgangsweg (rotes Kreuz) fuhr. Nachdem die Schlaufe wieder geschlossen ist, hat man nach ca. 200m die Möglichkeit rechts abzubiegen und einen recht steilen Singletrail bergan zu fahren (weiße Raute). Man kann (siehe Track) aber einfach weiterfahren und kommt oberhalb von Rohrbach an der Kreisstraße raus. Von dort geht es noch ein wenig durch den Wald, bevor ich dann in Richtung Bockenrod mit einem herrlichen Blick über die Großgemeinde Reichelsheim die Tour beende. (40km, ca. 1100Hm nach Sporttracks)

Die Gewalttour

Schon die gesamte Woche hindurch hatten die Wetterexperten (die Typen, denen man eigentlich nur dann Glauben schenkt, wenn man nach 3 Regentagen jemand braucht, der was vom schönen Wetter erzählt) den 7. August als angenehmen Sommertag promoted. Grund genung also, die noch im Wintertraining am PC geplante 160km-Route durch den Odenwald endlich einmal abzufahren.

Als Ziel hatte ich mir einen 28er Schnitt gesetzt, was mir bei über 2000Hm einigermaßen ambitioniert erschien. Schnell stellte sich heraus, dass meine aktuelle Form deutlich mehr als das hergibt. Also wurde an jedem Anstieg gefahren, was der Körper hergibt, ein halbes Dutzend Carbon-Renner stehen gelassen und nach 5:25 Fahrzeit zeigte das Display meines Fahrradcomputers einen tollen 29,7er Schnitt an. Yeah 🙂

Hier die Streckenführung:

Download gpx-Datei

Trainingsrunde mit 5 Gipfeln

Am 29.Mai brach ich bei herrlichem Wetter auf zu einer Tour, die schon lange in meiner Schublade schlummerte. Zu lang um ihn unter der Woche mal zu fahren, aber auch etwas zu kurz für die obligatorische „lange Samstags-Tour“. Warum fahre ich sie dann Samstags?

Naja: das schöne an der Tour ist, dass man sich bei 4 mittellangen Anstiegen mal richtig auspowern kann um dann ab Kilometer 70 den sehr unregelmäßigen und teilweise richtig steilen Anstieg zum Krehberg in Angriff zu nehmen. Und ich wollte auch in Richtung Nürburgring einfach mal testen, wie sich so ein steiler Anstieg mit 1000 Hm in den Beinen anfühlt. Also auf gehts! Hier die Streckenführung mit Höhenprofil:

Für die Statistikfreunde die technischen Daten und der Streckenerkord

Länge: 103,7 km
Höhenmeter: 1529
Streckenrekord: 3:39:39 (28,3 km/h)

Einen 28,3er Schnitt auf einer solchen Strecke zu fahren, hätte ich mir letztes Jahr nie und nimmer zugetraut – die Form ist dieses Jahr wirklich vom feinsten!